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Naschkatzenalarm

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Recht (ISBN: 9783784433745)

Bewertung zu "Recht" von David G. L. Weiss

Recht
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ein sehr anspruchsvoller Krimi, der nichts für Zwischendurch ist
Recht oder Unrecht, das ist hier die Frage.

David G. L. Weiss' "Recht" ist ein anspruchsvoller, gelungener Krimi, dem man konzentriert und gespannt folgen sollte. Die Worte auf dem Umschlag beschreiben die Handlung perfekt: Verrat, Rache und Selbstjustiz.
Doch worum geht es eigentlich genau?

Ein brutal hingerichteter Toter in Wien, erhängte Banker in einem Frankfurter Park. Auf den ersten Blick haben diese Fälle nichts miteinander zu tun - bis Josephine Mahler und Gernot Szombathy ins Spiel kommen. Zusammen mit Chefinspektor Wotruba aus Wien und Kriminalhauptkommissar Kniewasser aus Frankfurt versuchen sie herauszufinden, wer Menschen ermordet, indem er ihnen die Zunge durchs Genick zieht. Und warum stehen die Opfer in direktem oder indirektem Bezug zu Mahler und Szombathy? Um ihr Leben zu retten, müssen sie in eine Welt eintauchen, in der Recht und Unrecht zusehends verschimmen - und der Tag der Abrechnung kommt immer näher.

Schon auf den ersten Blick lädt das Cover des Thrillers mit seiner blutigen Schrift und der schwarzen Acht zu einem fesselnden Band ein. Besonders gelungen finde ich, dass sich das Motiv des Einbands mit der Handlung deckt, da der schwarze Acht und ihrer Bedeutung ein großen Stellenwert im Roman zugeschrieben wird.
David G. L. Weiss' Schreibstil überzeugt durch seine Flüssigkeit, die Kapiteleinteilung durch ihren übersichtlichen Aufbau in verschiedene Teile. Gleich zu Beginn rätselt man, was es mit der flüchtigen Person auf sich hat, sodass ich den Einstieg als äußerst gelungen bezeichnen würden. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass diese Geschichte nicht erst zum Schluss aufgelöst wird, sondern durch kleine Sequenzen immer wieder weitergeführt wird. Damit meine ich besonders, wie kommt er wieder nach Europa etc., aber ich möchte nicht zu viel verraten. Auch die Auflösung der codierten Botschaft und die Hintergründe der geheimen Bruderschaft hätten mir als längere und vor allem ausführlichere Passagen besser gefallen, da ich diese Themen als äußerst spannend empfinde. Die historischen Einschübe waren sehr gelungen und interessant. Zu den Figuren ist zu sagen, dass sie wirklich facettenreich und lebendig durch ihre Eigenarten und Taten wirken.

Natürlich ist es das Ziel eines gelungen Thrillers die Zusammenhänge der einzelnen Handlungsstränge erst zum Schluss aufzulösen, jedoch wäre ein detaillierter Schluss nötig gewesen, um alle Fragezeichen bei mir zu beantworten. 

Fazit: Alles in allem ein sehr anspruchsvoller Krimi, für Krimiliebhaber, die intensiv lesen und nichts für Zwischendurch suchen.   

Cover des Buches Kalte Fährte (ISBN: 9783827012487)

Bewertung zu "Kalte Fährte" von Susanne Mischke

Kalte Fährte
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Italienisches Temperament, ein rasanter Fall und zahlreiche Abgründe.
Nicht jede Fährte ist kalt.

Er hat einen Geist gesehen, da ist sich der kleine Andrej sicher. Doch als Erwachsene mit ihren von Albträumen geplagten Kindern den mysteriösen Brunnen aufsuchen, steht eines fest: Der Geist ist real und nicht identifizierbar, denn es ist ein Toter, der bei lebendigem Leibe von Ratten zernagt worden ist. Die impulsive und vorlaute Kommissarin Francesca Dante nimmt mit ihrem sehr ruhigen und in sich gekehrten Vorgesetzten Jessen den Fall auf und ermittelt in alle möglichen Richtungen. Doch schnell wird ihnen bewusst, dass der Mordfall mit einem Verbrechen, das 18 Jahre zurückliegt, in Verbindung steht. Was hat ein gescheiterter Banküberfall damit zu tun? Wer verheimlicht hier wem was? Bei einem spannenden Showdown klären sich so manche Ungereimtheiten…so manche Abgründe, die lange im Verborgenen vor sich hin schlummerten.

Ein Krimi, dem es an nichts fehlt, so würde ich Susanne Mischkes „Kalte Fährte“ beschreiben. Schon die ansprechende Gestaltung des Cover lädt zu einem spannenden Fall ein, denn die raue Oberfläche des Brunnens begeistert jeden, der einen Hang zu haptischen Dingen hat. Das Fehlen der einzelnen Kapitel stört nur geringfügig, da man sich als Leser schnell an die gut erkennbaren Absätze gewöhnt.

Ein wichtiger Bestandteil von Kalte Fährte sind aber die Ermittler, die nicht unterschiedlicher sein könnten. So kombiniert Mischke die temperamentvolle, vorlaute und nicht ganz so professionelle Francesca Dante mit dem ruhigen, nachdenklichen –vielleicht auch etwas eigenen- Kommissar Jessen. Ein gelungenes Team, bei dem man nicht nur die Taten, sondern auch die Gedankengänge gut nachvollziehen kann. Doch auch das weitere Team rund um Dante-Jessen ist einem gleich sympathisch. Der Fall an sich in Kalte Fährte beinhaltet verschiedene Wendungen, die den Leser teilweise schockieren und teilweise zum Lachen bringen. So werden verschiedene Handlungsstränge kombiniert und ein alter Fall wird auf ganz ausgetüftelter Weise in einen neuen eingefügt. Dabei bleibt der Leser lange im Dunklen, denn erst am Schluss erfährt man die Abgründe und einzelnen Motive der besonderen Charaktere. Leider haben diese mich nicht vollends überzeugen können. Besonders ansprechend fand ich jedoch auch die Beschreibungen und Bezüge der Handlungsorte, die ich mir bildlich sehr gut vorstellen konnte.

Fazit: Ein wirklich gelungener, runder Krimi, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Cover des Buches Doctor Sleep (ISBN: 9783453268555)

Bewertung zu "Doctor Sleep" von Stephen King

Doctor Sleep
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Cover des Buches Töte und lebe! (ISBN: 9783956491085)

Bewertung zu "Töte und lebe!" von Laura Wulff

Töte und lebe!
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Komplex, bewegend und einfach wahnsinnig spannend!
Grausamkeit, die man gar nicht glauben kann.

Unglaublich spannend ist Laura Wulffs dritter Daniel Zucker Fall, der einen regelrecht zum Mitfiebern und Miträtseln animiert. Doch auch wenn man die Vorgängerbände nicht gelesen hat, kann man sich als Leser problemlos von diesem Fall in eine rasante Geschichte ziehen lassen.

An einem militärischen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg wird in Köln eine Leiche gefunden. Sie wurde jeglicher Gewalt ausgesetzt, die sich ein Mensch nur vorstellen kann und weist nicht nur Bissspuren und Brandwunden auf, sondern auch verdrehte Gliedmaße und einen eingedrückten Oberkörper. Doch was es noch viel schlimmer macht: Das Opfer litt an Trisomie 21, dem Down-Syndrom. Hat sich der Täter auf geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen fokussiert? Und was hat das Ganze mit einem Spiel zu tun? Aufgrund seiner Behinderung wird Kommissar Daniel Zucker, der "Rollstuhlkommissar", wie man ihn nennt, zu dem Fall hinzugezogen. Mit seinem Team beginnt er sofort die Ermittlungen. Doch im Laufe des Falls kommen immer mehr Abgründe zum Vorschein und ein zweites entstelltes Opfer wird gefunden. Holt die Vergangenheit einige Leute ein? Doch nicht nur die Probleme des Falls lasten auf Daniels Schulter. Auch die Probleme seiner Familie schwirren ihm im Kopf herum..

Laura Wulffs "Töte und Lebe!" ist ein vielschichtiger Thriller, der einem tief unter die Haut geht. Er behandelt nicht nur die Probleme und den Umgang mit geistig- oder körperlich beeinträchtigten Personen, sondern auch die Themen sexueller Missbrauch, Ausgrenzung, Homosexualität und die Auswirkungen von gewaltverherrlichenden Spielen, die immer mehr in Mode kommen und schon von jungen Menschen gespielt werden. Dabei erinnert das Buch, wie das Eingangszitat, wirklich an Horrorfilme á la "Saw". Verschiedene realistische Handlungen laufen parallel zueinander im Buch, doch Wulff schafft es sie gekonnt in ein großes, spannendes Ganzes zusammenzufügen. Detaillierte Figuren und bildlich starke Beschreibung der Umgebungen machen diesen Thriller zu etwas besonderem. Ganz zu schweigen von dem brutalen und äußerst fesselnden Showdown! Auch die privaten Probleme der Familie Zucker nehmen einen sichtlich mit. Während seine Frau Marie mit ihrer Vergangenheit und ihren Eltern kämpft, ermittelt Ben mal wieder auf eigene Faust und lernt einige unheimliche Gestalten kennen.

Fazit: Ein wirklich wahnsinnig spannender Thriller, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen möchte. Man lacht, man weint, man schüttelt den Kopf und zum Schluss kann man die Grausamkeit gar nicht glauben. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

Cover des Buches Halana und der Turm des Schwarzen Herzogs (ISBN: 9783863900083)

Bewertung zu "Halana und der Turm des Schwarzen Herzogs" von Marco Reuther

Halana und der Turm des Schwarzen Herzogs
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Humorvoll, spannend und ganz anders
Ein ungewöhnliches Abenteuer

Wie fängt man einen Zauberer? Mit dieser sonderbaren Frage beginnt der Klappentext von Halana und der Turm des Schwarzen Herzog, der mich gleich in seinen Bann gezogen hat. Die passende Antwort ist wahrlich keine einfache. Was zunächst als einfaches Unterfangen erscheint, entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einem außergewöhnlichen Abenteuer mit skurrilen Zauberern und faszinierenden Völkern.

Es herrschen brutale Schlachten in und um Engaland. Mittendrin: Die junge, toughe und ruhmvolle Kriegerin Halana, die vor keinem Kampf zurückweicht. Bis zu dem Tag, an dem ihr Sohn Ruff vom Schwarzen Herzog Cosa entführt wird. Dieser möchte seine dunkle Macht ins Unermessliche steigern, um alle anderen Völker zu unterwerfen. Doch dies kann ihm nur mit der Kraft eines Magiers gelingen. Gut versteckt und beschützt in ihrem eigenen Reich leben die Zauberer, die noch nie von einem Menschen gefangen wurden. Um ihren Sohn zu retten, begibt sich Halana schließlich auf ein noch nie bestrittenes Erlebnis, das viele Fragen offen lässt. Kann sie wirklich einen Zauberer fangen? Wer ist das eingesperrte Mächen im Turm? Und wer ist der Schlafende Gott?

Marco Reuther erschafft mit Halana und der Turm des Schwarzen Herzog eine sonderbare Fantasywelt, in der ganz vieles anders ist, als man es bisher kennt. So erinnert sein wunderbarer Schreibstil vereinzelt an Passagen aus der Unendlichen Geschichte. Wer also ein klassisches Abenteuer erleben möchte, sollte nicht zu diesem Buch greifen. Ein großer Pluspunkt sind die Figuren, die Reuther erschaffen hat. Sie sind detailliert und derart toll ausgeschmückt, dass man die Eigenarten der verschiedenen Kulturen greifbar spüren kann. Dabei lässt er die Magie nicht ganz aus dem Spiel, doch verschönert sie nicht. Das Finstere ist somit immer zu spüren. Besonders gelungen sind ihm auch seine Zauberer, die so gar nicht in das klassische Bild von Merlin und Co. passen. Sie sind witzig, tollpatschig und einfach anders. Wünschenswert wären jedoch mehr Sequenzen mit dem Herzog gewesen, der ein bisschen böser und hinterhältiger herausstechen hätte können.

Fazit: Ein gelungenes Abenteuer, das den Leser in eine ganz andere Welt führt.

Cover des Buches Das Erbe der Madame Dupont (ISBN: 9783458360537)

Bewertung zu "Das Erbe der Madame Dupont" von Iris Hammers

Das Erbe der Madame Dupont
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ein gutes Buch, aus dem man mehr hätte machen können
Nicht nur Liebe geht durch den Magen

Nicht nur Liebe geht durch den Magen, obwohl man bei Gerichten wie "Jakobsmuscheln in Morcheljus auf Kartoffelgnocchis" oder "geeisten Himbeeren auf Pfefferminzsorbet" definitiv Appetit bekommt.

In Das Erbe der Madame Dupont, das 2015 im Insel Verlag erschienen ist, beschreibt Iris Hammers die Geschichte von Helen, die mit ihrem Sohn Max nach Lyon zieht, um ihrem Mann Gregor wieder näher zu sein. Doch was nach anfänglicher Freude aussieht, endet bald in Einsamkeit, denn Helens Mann Gregor versinkt im Stress seiner Firma und hat kaum Zeit für seine Familie. So müssen Helen und Max auf eigene Faust das Land und die Leute erkunden. Während Max schnell Anschluss findet und sich sogar verliebt, bleibt Helen aufgrund ihrer fehlenden Sprachkenntnisse alleine zurück. Bis zu dem Tag, als sie ihre ältere, nette Nachbarin Madame Dupont kennenlernt, mit der sie sich auf Anhieb blendend versteht. Diese macht Helen auch mit ihren zwei sehr unterschiedlichen Neffen Maurice und Paul bekannt, die das Gourmetrestaurant in Lyon führen. Bei einem Kochkurs im Restaurant lernt Helen schließlich nicht nur die Geheimnisse der französischen Küche kennen, sondern auch ein viel dunkleres, bisher unentdecktes Geheimnis, das den Leser zurück in die Vergangenheit führt ...

Das Cover von Das Erbe der Madame Dupont passt vor allem thematisch gut zum Inhalt des Buches. Mit dem kleinen Lädchen, das sehr nostalgisch wirkt, versprüht es direkt den Charme der französischen Kultur. Man kann förmlich den Duft von frischgebackenen Waren riechen. Auch die dunklen, warmen Farben gefallen mir äußerst gut. Die Kapiteleinteilung lädt zu einem zügigen Lesen ein, da sie alle recht kurz gehalten sind. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und verrät nicht zu viel über den Inhalt. Doch neben den kulinarischen Einheiten des Buches, die einen gewisses Flair verbreiten und einem den Speichel in den Mund treiben, kommen vor allem die Themen Kindesmissbrauch und häusliche Gewalt vor, die im Kontrast sehr schockierend sind. Jedoch wird die aussichtslose Situation so dramatisch geschildert, dass sie dem Leser fast nicht glaubwürdig erscheint. Ein bisschen weniger wäre hierbei also besser gewesen.

Zwei größere Kritikpunkte habe ich jedoch, die der Geschichte etwas mehr geschadet haben. Bereits nach den ersten Kapiteln kann man als Leser mehr als deutlich erkennen, wer die besagten Personen in der Vergangenheit sind. Auch andere Aktionen im Verlauf der beiden Handlungsstränge sind oftmals so offensichtlich, dass schnell die Luft raus ist. Dadurch fiel mir das Mitfiebern oftmals sehr schwer. Der andere große Kritikpunkt sind die Figuren. Diese waren mir persönlich viel zu oberflächlich.  Durch eindeutigere Charakterzüge und Gedanken hätte man mehr Tiefe erzeugen können, sodass die Geschichte für den Leser viel greifbarer und intensiver geworden wäre. So haben mich die Figuren jedoch nicht berührt. Auch die Dialoge sollten angepasst werden,da sie oftmals nicht authentisch wirkten und keinen wichtigen Inhalt transportierten. Es ist schade, dass ausgerechnet die authentischste Figur, nämlich Gerda, so wenig zur Handlung beigetragen hat.

Fazit: Trotz mangelndem Tiefgang ein gutes Buch für zwischendurch.

Cover des Buches Etta and Otto and Russell and James (ISBN: 9780241185865)

Bewertung zu "Etta and Otto and Russell and James" von Emma Hooper

Etta and Otto and Russell and James
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Eine wirklich inspirierende Geschichte über das Leben!
I will try to remember to come back...

“Otto, I’ve never seen the water, so I’ve gone there. Don’t worry, I’ve left you the truck. I can walk. I will try to remember to come back”.

Das Meer zu sehen, genau das ist Ettas größter unerfüllter Traum. Also steht sie eines Morgens auf, packt ihre paar Habseligkeiten zusammen, nimmt Ottos Gewehr und verlässt die Farm in Saskatchewan, um das Meer zu sehen. Doch es ist keine einfache, schnelle Reise. Es sind unzählige Meilen, die sie von ihrem großen Wunsch trennen. Zurück lässt sie nicht nur ihren Ehemann Otto, der sich erst mit der Einsamkeit anfreunden muss, sondern auch Russell, der sie genauso liebt wie vor fünfzig Jahren. Etta jedoch kehrt nicht um. Mit ihrem Begleiter James marschiert sie weiter und weiter und weiter…

Das wunderschön gestaltete Cover lädt mit vielen Details und Goldtönen regelrecht zum Lesen ein. Dabei wirkt es nicht nur spielerisch und abstrakt, sondern auch für eine so faszinierende Geschichte passend gewählt. Besonders gut gefällt mir hierbei die Anordnung der Schrift und die Farbauswahl. Des Weiteren lädt die Kapiteleinteilung von „Etta and Otto and Russell and James“ zu einem schnellen Lesen ein, sodass man in die gewaltige Handlung regelrecht hineingesaugt wird. Doch schnelles Lesen soll nicht heißen, dass man das Buch einfach so ohne sich Gedanken zu machen zur Seite legen kann.

In beeindruckender Weise präsentiert die Autorin Emma Hooper ein Zusammenspiel von Freundschaft, Liebe und Schicksal, das den Leser zum Nachdenken inspiriert. Wer gerne zwischen den Zeilen liest, ist hierbei sehr gut aufgehoben, denn es gibt genügend Freiräume für zahlreiche Interpretationen. Doch es gibt auch einen Rückblick aufs Leben, auf längst vergangene Zeiten. So erfährt man als Leser die teils schockierenden Momente aus Ettas, Ottos und Russells Jugend und des wütenden Krieges, der seine Spuren bis nach Saskatchewan hinterließ. Dabei schreibt Hooper sehr leicht, mit gekonnter Wortauswahl und wunderschönen Metaphern, ihre inspirierende Geschichte über das Leben. Nichtsdestotrotz herrscht zeitweise eine kleine Spannungsflaute in dem Buch. Die zwischendurch auftauchende Langatmigkeit von Ettas Reise kann aber gekonnt mit spannenden und teils auch sehr romantischen Rückblicken überbrückt werden, sodass man über diesen kleinen Kritikpunkt schnell hinweg sehen kann. Der englische Sprachgebrauch wurde auf einem sehr einfachen Niveau gehalten. Daher kann man ohne Nachschlagen getrost von Seite zu Seite blättern.

Fazit: Für Leser, die gerne zwischen den Zeilen lesen, verspielte Metaphern mögen und kreativ im Interpretieren sind, ist dieses Buch genau das Richtige. Ich würde es jedem weiterempfehlen!

Cover des Buches Gone Girl (ISBN: 9780297859406)

Bewertung zu "Gone Girl" von Gillian Flynn

Gone Girl
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Kurzmeinung: überraschend, fesselnd und unglaublich spannend
Es gibt immer zwei Seiten, die man sich anhören sollte

Es ist Sommer in einem Örtchen in Missouri, nicht zu vergleichen mit der impulsiven Großstadt New York, in der sie vorher gelebt haben. Nick und Amy Dunne scheinen glücklich verheiratet zu sein. Doch trügt der Schein? An ihrem fünften Hochzeitstag ist alles geplant. Es riecht nach Frühstück, es wird eine Schnitzeljagd geben. Doch dann passiert das, womit niemand gerechnet hat: Amy ist verschwunden. Niemand hat sie gesehen und niemand weiß, wo sie ist. Während der Ermittlungen verstrickt sich der gutaussehende und zunächst sympathisch wirkende Nick immer mehr in ein Konstrukt von Lügen. Er verhält sich untypisch für einen verliebten Ehemann, sodass sowohl die Medien als auch die Polizei ihn bald nicht als Täter ausschließen können. Doch kann er wirklich so kaltblütig gewesen sein? Hat er tatsächlich seine Frau umgebracht? Nur auf die Unterstützung seiner Schwester Margo kann Nick wirklich zählen. Kann Amys Tagebuch vielleicht Aufschluss über ihre Beziehung geben, in der nichts so scheint, wie es wirklich ist?

Gillian Flynn erzählt den tiefschwarzen Thriller auf einer so gelungenen Art, dass sie den Leser ständig hinters Licht führt. So erfährt man nicht nur Nicks' Sicht auf die Dinge der angespannten Lage, sondern auch Amys vorläufige Gedankengänge. So hat man das Gefühl, dass man die Hauptcharaktere nach jedem Kapitel besser kennenlernt. Man leidet mit Nick, man freut sich für ihn und Amy und ja, ganz oft schüttelt man auch einfach nur den Kopf. Richtig clever hat Flynn ihre Figuren entwickelt! Zahlreiche Überraschungen sorgen dafür, dass die Figuren auch noch ihre nötige Tiefe bekommen und man das Buch am liebsten zeitweise gegen die Wand schmeißen will. Nicht, weil das Buch so langweilig ist, sondern weil man einfach nicht glauben kann, dass gewisse Dinge passieren. Leider kann Flynn diese Spannung nicht auf Dauer halten, sodass der mittlere Teil des Buches sich etwas zieht, bis der wirklich raffinierte Twist der Story kommt, der wirklich so schockierend ist, dass man die letzten Seiten wieder regelrecht verschlingt. Doch zu viel sollte natürlich auch nicht verraten werden!

Fazit: Ein wirklich spannender Thriller, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Ich persönlich war wirklich schockiert, wie sehr man sich als Leser täuschen lassen kann.

Cover des Buches Totenkünstler (ISBN: 9783843705424)

Bewertung zu "Totenkünstler" von Chris Carter

Totenkünstler
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Fesselnd, schockierend, empfehlenswert
Nichts für einen schwachen Magen

Ein hochangesehener Staatsanwalt wird ermordet und verstümmelt aufgefunden. Aus seinen Leichenteilen baute der Täter eine Skulptur, die jeden schockiert. Warum wurde der Mann gefoltert? Warum ließ ihn der Täter nicht am Leben, da er eh schwer erkrankt war? Als eine weitere Leiche, wieder zerstückelt, auftaucht, ist allen klar: Es handelt sich um einen brutalen Serienkiller. Wieder einmal müssen Chris Carters zwei Protagonisten Hunter und Garcia ermitteln und das schwierige Rätsel des Killers lösen. Doch mit Alice Beaumont, einer engagierten Frau, bekommen sie tatkräftige Unterstützung.

Das neueste Buch von Chris Carter ist nichts für empfindliche Gemüter, die brutale Szenen eher überlesen. Ohne jegliche Zurückhaltung beschreibt er bis ins kleinste Detail wie die Opfer des Totenkünstlers zerstückelt und zu einem Kunstwerk drapiert wurden. Dabei zeigt er aber auch wie intelligent und gefuchst sein Protagonist Detective Hunter ist, der einem von Buch zu Buch immer sympathischer wird. Richtig gefesselt liest man Seite für Seite nur so weg, denn man ist sofort mitgerissen von der Story und dem komplizierten Rätsel, das man selbst zu lösen versucht. Dabei lässt die Spannung einfach nicht ab. Und am Ende? Ja, am Ende sitzt man wieder da und denkt sich: Darauf wäre ich nie gekommen.

Fazit ist also: Wer einen guten Magen hat und auf härtere Thriller steht, sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben. Ganz klar empfehlenswert!

Cover des Buches Voyeur (ISBN: 9783499259999)

Bewertung zu "Voyeur" von Simon Beckett

Voyeur
Naschkatzenalarmvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Leider zäh und langweilig..
Da hatte ich mir mehr versprochen..

.. als Donald Ramsey die Schönheit der Frauen lieber in seinen erotischen Bildern beschaute. Bis er Anna trifft, in die er regelrecht vernarrt ist, sodass er ihr unter anderem heimlich beim Umziehen zusieht. Im krassen Kontrast dagegen steht Zeppo, ein Womanizer, der Ramsey bei seiner neuen Obsession Anna zur Seite steht und vor nichts zurückschreckt...

Als begeisterte Simon Beckett Leserin war ich von Voyeur leider enttäuscht, da das Buch sich als zähe, erotische Geschichte entpuppte. Dabei blieben die Aspekte eines Krimis meistens auf der Strecke und ein spannender Höhe- oder Wendepunkt blieb aus.Schade, da das Cover doch wieder einmal ansprechend war.

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