NealSkye
- Mitglied seit 08.08.2016
- 9 Bücher
- 1 Rezension
- 9 Bewertungen (Ø 4,56)
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Bewertung zu "Die Sonnenkönigin / Frankreichs vergessene Königin" von Louise Bourbon
Über dieses Buch zu schreiben, war immer einer ein großer Wunsch von mir und gleichzeitig der Horror. Warum? Weil es zu rezensieren mir eigentlich gar nicht ansteht. "L'État c'est moi" hat er gesagt, der Louis XIV – das war so ziemlich das einzige, das ich von ihm wusste. Dachte, gewusst zu haben. Dass er das nicht war, ist selbst Wikipedia inzwischen klargeworden. Ich musste manchmal an die Big Bang Theory denken – warum? Weil man sagt, dass Physiker eine Menge mehr Gags sehen können, die uns als Nicht-Physiker versperrt bleiben. Oder an Die Unbestechlichen, dem Film über die Watergate-Affäre. So war ein kein Buch, das ich verschlungen habe, sondern in kleinen Zügen genoss. Das mag sich widersprechen, tut es aber nicht. Denn man merkt sehr schnell, dieses Buch wurde nicht mit Druckerschwärze gedruckt, sondern mit Herzblut (ja, schwarzes Blut – jeder Metapher hat seine Schwächen …). Die Person der Louise de La Vallière wird einem ans Herz gelegt und auch Louis XIV wird ein Charakter, dem man mit jedem Kapitel näher kommt. Eine Geschichte voller Intrigen und Machtgelüsten, vor allem aber eine Liebesgeschichte, deren Protagonisten sich vor Romeo und Julia nicht verstecken müssen. Und es ist eine Liebeserklärung an Louis und Louise.
Ein sehr gelungener Schachzug war die Aufbereitung der Geschehnisse in einem Gespräch etwa 100 Jahre nach dem Tod von Louise. Damit wurde eine zweite Zeitebene eingefügt, die aber eben noch relativ nah dran an den Ereignissen war. Zumindest im Verhältnis dazu, hätte man eine heutige Recherche eingebaut.
Ganz besonders gefallen hat mir das Kapitel, in dem die Autorin am Ende die Entstehung ihrer Leidenschaft zu diesem Thema beschreibt – das klingt wie eine Privatdetektiven, die Unstimmigkeiten feststellt, sich festhakt und nicht mehr loslässt, wie die Wahrheit ans Licht gezerrt wird.
Ich denke, kein Buch für Jedermann. Man muss gewillt sein, sich auf die Zeit und Sprache einzulassen. Aber wenn man das tut, wird man mitgenommen auf eine interessante Reise in die Vergangenheit, die man auf jeder Seite spürt.
Bewertung zu "Detektiv Kim aus Kopenhagen" von Jens K. Holm
Bewertung zu "Frankenstein oder der moderne Prometheus" von
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- 27.08.2016
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