NegroBlancanieves

Ich möchte gar nicht beschreiben, worum es in dem Buch geht. Dafür gibt es bereits genügend andere Rezensionen und die Inhaltsbeschreibung des Buches. Aber ich möchte euch an meinen Gefühlen teilhaben lassen, die ich während des Lesens hatte.

Mehr als einmal standen mir die Tränen in den Augen. Ich fieberte und bangte mit Kate, glaubte nicht eine Sekunde, dass die Version ihres anderen Lebens nur Träume waren. Sie sollten Kate irgendwohin führen und ich bin froh, diese Reise mit ihr machen zu dürfen.
Die Geschichte fesselte mich unglaublich, ich wollte wissen wie es weiter geht, war so so so oft traurig und ertrug selber kaum den Schmerz, den sie aufgrund ihres Verlustes ertragen musste. 
Kates Leben ist so voller Schmerz und Trauer, obwohl sie versucht, es am Leben zu halten. Aber es steckt tief in ihrem Herzen. Umso mehr freute es mich, als sie den Mut entwickelte (auch dank ihrer Versionen) bestimmten Dingen in ihrem Leben abzusagen, ihre Beziehung aufgab und sich neuen Interessen zuwandte. Sie fand diesen Mut dank ihren "Träumen", aber daran ist nichts Verwerfliches, denn dadurch gewann sie neue Kraft, konnte nach vorne sehen und ihr Leben nochmal beginnen. 

Alles fügte sich, man freut sich soooooo unglaublich für Kate und wünscht ihr nur das Beste.

Ich hatte das ganz große Glück, an der Leserunde teilnehmen zu dürfen und das Buch nach Hause geschickt zu bekommen.

Große Erwartungen hatte ich keine, da ich dachte, es ist ein leichter Roman, in dem es um einen Roadtrip einer alten, warmen, herzlichen Frau und einer jungen Frau, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat, geht. Weit gefehlt... Aino, die alte Dame, kann ein wahres Biest sein und bis zum Schluss ist sie nicht wirklich warm oder herzlich. Aber man versteht sie, aufgrund ihrer Geschichte und allein ihre Liebe und Treue zu Matilda und Mikael öffnet dem Leser das Herz für diese "Alte".

Mo ist eine doch noch junge Frau, die keine angenehme Kindheit und Jugend hatte. Man hofft für sie, am Anfang, dass sie von der Familie ihres neuen Freundes herzlich aufgenommen wird, allerdings benehmen sich diese Menschen so daneben, dass man anfängt, sie mit aller Leidenschaft unsympathisch zu finden und sich fragt, warum Mo sich das alles noch gefallen lässt. Dort lernt sie Aino kennen und los geht ihr wilder Trip nach Finnland...

Man spürt, dass der Autorin Nina Blazon Finnland am Herzen liegt, aber manchmal wird mir persönlich doch zu detailliert die Umgebung beschrieben. Das sollte aber kein allgemeingültiger Kritikpunkt sein, da ich sowas allgemein nicht mag und mich im Lesefluss hemmt. Sollten andere Leser das aber auch nicht mögen, sollten sie sich darauf gefasst machen :)

Ansonsten ist es eindeutig kein schnörkeliger, blumiger Roman, in dem alles Muschebubu und heile Welt ist. Der zweite Weltkrieg wird erläutert, man liest, wie es in Finnland zu dieser Zeit zu ging (was sehr interessant ist) und man taucht in die jeweiligen Geschichten von Aino und Mo. In diesem Roman ist nichts verschönigt aber ich bin froh, dass es trotz Krieges nicht bluttrünstig oder brutal wird.

Alle Figuren in diesem Roman haben ihre eigene, traurige Geschichte. Man könnte nun sagen, dass es zu düster, zu depressiv wird, aber das Leben ist nun mal nicht immer nur schön und voller Sonnenschein. Da es nur ein paar Wochen im Leben der beiden Frauen zeigt, ist es also durchaus in Ordnung, dass es fast nur schwermütig hergeht. Trotzdem gibt es lustige Abende auf Fähren oder schöne Ereignisse auf Inseln.

Ich kann einen Kauf empfehlen.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll und ich möchte mit dem Buch gar nicht so hart ins Gericht gehen, deswegen werde ich versuchen, so diplomatisch wie möglich zu bleiben.
Leider musste ich mich tatsächlich durch dieses Buch quälen :( Als ich 12 war, las ich auf Internetseiten immer die erfundenen Geschichten anderer Teenager und der Schreibstil von diesem Buch ist damit zu vergleichen. Es liest sich, wie von einer 12-Jährigen geschrieben :( das kann natürlich größtenteils an Lektoren liegen! Wie auch die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler... wenn da nicht noch diese Story wäre :(

Èlwyn wird anfangs sehr sympathisch beschrieben. Sie ist nicht perfekt, körperlich wie charakteristisch. Doch mit der Zeit wird ihr Verhalten immer fragwürdiger, man versteht sie nicht, sie ist zickig und alles wirkt so oberflächlich... wie auch der Charakter von Newiyan. Anfangs okay, mit der Zeit immer langweiliger und nerviger. Am meisten nervte mich diese Oberflächlichkeit: Damit meine ich nicht, dass die beiden oberflächlich sind sondern, dass sie so oberflächlich, ohne jegliche Tiefe, beschrieben werden.


Die Handlung des Buches ist ebenfalls sehr zermürbend und zieht sich in die Länge, bis hin zur geschmacklosen Misshandlung von Èlwyns bester Freundin. 

Bitte bedenkt, dass es mein ganz persönlicher Geschmack ist und er nicht getroffen wurde.