Japan 151: Ein Land zwischen Comic und Kaiserreich in 151 Momentaufnahmen
Du weißt, ich kann mir für die gesamte japanische Kultur begeistern, sei es das Essen, die Kultur, die Architektur, die Bräuche, die Menschen und so weiter, die Liste könnte ich unendlich fortsetzen. Vielen ist auch gar nicht bewusst wie unfassbar dieses Land ist, denn obwohl sie regelmäßig von Naturkatastrophen betroffen sind wie beispielsweise der Taifun vor ein paar Wochen, stehen diese Menschen immer wieder auf. Sie sind fleißig und lieben ihr Land und werden es immer wieder aufbauen, egal wie oft es etwas oder jemand niederreißt. Das vorliegende Buch Japan 151: Ein Land zwischen Comic und Kaiserreich in 151 Momentaufnahmen zeigt wie vielschichtig dieses Land ist, auch wenn diese 151 Aufnahmen nur einen Anfang darstellen, doch verdeutlichen es gibt mehr als Sushi, Cosplay und Manga.
Üblicherweise stelle ich hier die Geschichte des Buches vor, doch heute beschränke ich mich darauf dir meine drei Momentaufnahmen zu zeigen, damit du dir einen ersten Eindruck bilden kannst. Glaube nicht die Entscheidung wäre mir da besonders leicht gefallen, so vieles begeistert mich und muss einfach erzählt werden, doch ich kann schlecht das gesamte Buch abtippen, das würde weder mir noch dem Conbook Verlag besonders gefallen.
#016: Conbini
Conbini sind sogenannte Convenience Stores, welche es überall in Japan zu finden gibt. Diese Läden haben 24 Stunden geöffnet und bieten vor allem Essbares (Fastfood, Snacks, Backwaren, Instantprodukte und vieles weitere), aber auch Drogerieartikel, Zeitschriften, Haushaltswaren, Getränke und, je nach Größe, auch Geschenkartikel.
In dem Kapitel beschreibt der Autor sein ersten Conbini Erlebnis, wobei ich ihm zustimmen muss, denn er sagt: "Seinen ersten Conbini vergisst man nicht" und da hat er recht. Mein erster war ein 7-Eleven an der Akihabara Station. Zurück zum Kapitel, er beschreibt die Geschichte, die verschiedenen "Ausfertigungen" heißt welche Größe oder die verschiedenen Namen der Ketten. Er beschreibt auch die Menschen, die in einem Convenience arbeiten, denn das sind, gerade in der Nachtschicht, meist jüngere Leute und Studenten. Im weiteren vergleicht er auch ein solche Märkte mit einem klassischen Supermarkt.
Ihr seht ein kurzes Kapitel mit doch einigem an Inhalt. Wirklich sehr informativ und ich muss sagen, Conbinis sind etwas, was ich auch sehr gern in Deutschland haben wollen würde. Die Qualität der Convenience Produkte ist mit denen in Deutschland nicht zu vergleichen, es hat wirklich Restaurant Qualität, ist immer frisch und auch nicht voll mit Chemie. Und wieder bin ich abgeschweift, aber was will man machen, ich bin bei diesem Thema immer Feuer und Flamme.
#038: Getränkeautomaten
"Bereits nach den ersten fünf Minuten auf einer zufällig gewählten Straße fallen sie auf: Getränkeautomaten. Diese Maschinen haben in Japan eine besondere Bedeutung. Es gibt pro 25 Einwohner einen Automaten, im gesamten Land sind es fünf Millionen Stück" (Seite 74).
Was soll ich sagen, er bringt es damit einfach auf den Punkt. Der Aufbau dieses Kapitels ähnelt dem der Conbinis, den er beginnt mit der Geschichte und gibt einem verschiedenes Hintergrundwissen zu diesen Automaten, wie Infos zum Inhalt, die Preisentwicklung und die allmähliche Aufstellung im ganzen Land.
Meine persönliche Meinung zu den Automaten ist schnell gefunden - ich will sie auch! Sie sind unglaublich praktisch, bieten das ganze Jahr kalte sowie warme Getränke, Limos, Wasser, Alkoholische Getränke, Tees, Suppen und vieles mehr.
#104: Ramen
Und zu guter letzt muss ich Euch noch von dem Kapitel erzählen, was ich für das wichtigste halte: #104: Ramen.
Ramen sind in Japan ein wichtiger Bestandteil und so schreibt auch Schumann: "Ramen ist eine japanische Nudelsuppe, die aus China stammt. Auch wenn Sushi das bekannteste japanische Gericht ist, Ramen bestimmt das ganze Land viel mehr". (Seite 196). Hier hat mich der Autor mit Fakten gefüttert die mich begeistern, den Ramen ist etwas ganz besonderes. Man könnte es schon als Kunstwerk bezeichnen, denn jedes Bestandteil der Suppe ist ein Highlight und doch, ist es "nur" Fast Food.
Es wird im Kapitel deutlich, ich muss es aber auch hier nochmal betonen, das für die Japaner Essen einen ganz anderen Stand hat, als für uns. Wir essen nebenbei am Schreibtisch oder im Gehen zu U-Bahn oder zum Bus. Die Japaner genießen ihr Essen, egal ob es nur ein Snack oder ein vollständiges viergänge Menü ist. Jedes Gericht ist etwas besonderes und für Ramen gibt es 20.000 Restaurants, wovon bereits ein Viertel nur in Tokyo zu finden ist. Eine unglaubliche Anzahl und ein Fakt den ich tatsächlich noch nicht kannte.
Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Man taucht für kurze Kapitel in die japanische Welt ein und erhält einiges an Hintergrundinformationen, geschichtliches Wissen sowie Fakten, die einem irgendwie doch im Gedächtnis bleiben. Das schöne an dem Aufbau des Buches ist, dass man im Grunde auf jeder Seite anfangen kann, jedes Kapitel steht für sich.
Ich habe jedoch auch etwas zu kritisieren, für mich ist es nicht vollständig, auch wenn das meckern auf hohem Niveau ist. Einige Themen fehlen, wie beispielsweise Streetfood, das ist eines der elementarsten Dinge in Japan, es gibt überall etwas zu essen, überall riecht es auch nach Essen.
Kleiner Insidertipp: Japaner sind total begeistert, wenn man etwas Japanisch spricht oder über ihr Land Bescheid weiß, sie empfinden dann einen gewissen Stolz. Dafür ist dieses Buch sehr gut geeignet.
Für wen ist dieses Buch? Ich würde sagen für jeden, der sich für das Land begeistert und etwas weiter schauen will als nur in Animes, Mangas, Hentai und Sushi. Man kann das Land in kleinen Häppchen ein Stück näher Kennenlernen und sich Hintergrundwissen erarbeiten, wenn man beispielsweise sich mit einem Japaner unterhalten möchte. Aber auch die Japan-Liebhaber werden an diesem Buch ihren Spaß haben, denn man erfährt sicher das ein oder andere, was man noch nicht wusste.
Um es auf den Punkt zu bringen. Japan 151: Ein Land zwischen Comic und Kaiserreich in 151 Momentaufnahmen ist ein Reiseführer, der sich so kompakt mit der gesamten Kultur beschäftigt und dabei keine Sekunde langweilt. Durch die verschiedenen Bilder (eben diese Momentaufnahmen) bekommt man für jeden Begriff, gleich ein Gefühl und versteht besser, was eigentlich dahinter steckt. Japan ist also nicht nur Sushi, sondern so viel mehr.