1 Jahr ist vergangen seit dem der Katalogkiller das letzte Mal zugeschlagen hat. Insgesamt 4 Menschen wurden von ihm umgebracht, darunter auch der beste Freund von Mac. Bis jetzt kann Mac das Geschehene noch nicht überwinden. Er schwelgt in Gedanken und schnappt sich die Comics, die er von Connor vor seinem Tod noch ausgeliehen bekommen hat. Dort findet er eine Nachricht: "Mac, ich brauche deine Hilfe. Können wir uns heute Nacht treffen? Ich hab was rausgefunden - was wichtiges. Komm um Mitternacht zum Strand und behalte das für dich!" Hätte Mac Connor vor dem Katalogkiller retten können? Von Schuldgefühlen verfolgt macht sich Mac auf die Suche nach Hinweisen.
Die Geschichte rund um Mac und der Suche nach Hinweisen baut Tom Ryan gut auf. Mac ist ein sympathischer, treuer Kerl, der am liebsten die Zeit zurückdrehen würde und mit seinen Freunden Connor, Ben, Doris und Carrie eine tolle Zeit erleben. Doch seit den Vorfällen in seiner Heimat Cameran Cove haben sich die Freunde auseinandergelebt. Mac wirkt daher eher einzelgängerisch, obwohl er von anderen erkannt und angesprochen wird, sowie ab und an mit seinen Kindheitsfreunden abhängt. Seine Gefühle bringt der Autor gut rüber. Nicht nur die Schuldgefühle, sondern auch das er sich seine Gefühle für Connor und Quill eingestehen muss und wie er damit umgeht.
Quills und Macs Beziehung ist leider nicht wirklich weit gekommen. Da lag vielleicht nicht unbedingt der Fokus drauf, aber ein paar Seiten mehr dazu hätten nicht geschadet.
Die Geschichte und die Auflösung am Ende des Buches an sich fand ich interessant (sie war z.T. auch echt unvorhersehbar). Die Spannung bleibt allerdings lange auf der Strecke. Mich hat es erst nach 170 Seiten des Buches wirklich mitgerissen. Davor war es eher ein hin und her, auf der Suche nach Hinweisen. Wäre evtl. schon früher ein Verfolger aufgetaucht oder zwischendurch noch ein Mord passiert, wäre das ganze mitreißender gewesen.
So nun zur Logik: Ich verstehe, dass so ein Vorfall Freunde auseinanderdriften lässt und auch, dass man über gewissen Vorfälle nicht miteinander sprechen kann. Aber so ganz kann ich nicht nachvollziehen, warum die Freunde so gehandelt haben. Auch das Ende (alles unter den Teppich kehren) erscheint mir unlogisch. Für das was man falsch gemacht hat, sollte man auch zur Rechenschaft gezogen werden, vor allem für das was im Buch passiert ist. Auch die Reaktion der Polizistin war für mich nicht nachvollziehbar. Selbst wenn keine Bestrafung stattfindet, hätte man wenigstens im Buch die Erklärung in Richtung Notwehr laufen lassen können.
Das Cover hat mich an die Bücher von Mel Wallis de Vries erinnert. Passend zwar für einen Thriller (geheimnisvoll, dunkel), trotzdem etwas nichtssagend. Es soll vermutlich die zusammengefaltete Notiz von Connor darstellen. In Verbindung mit dem Titel (den ich wirklich super finde) hätte man aber mehr machen können.
Fazit: An sich kann man das Buch schon weiterempfehlen. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht zu lesen. Die Spannung braucht etwas bis sie auftaucht und das Ende ist für mich nicht ganz schlüssig. 50 Seiten mehr, ein bisschen mehr Spannung reingepackt und den Schluss logischer gemacht, schon wäre es super geworden. Schade!
Habe lange zwischen 3 und 4 Sternen hin und her überlegt und mich dann doch auf 4 Sterne festgelegt.