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Cover des Buches Streu Glitzer drauf! (ISBN: 9783843614436)

Bewertung zu "Streu Glitzer drauf!" von Marie-Pasquale Reuver

Streu Glitzer drauf!
Netzwerkerinvor einem Jahr
Kurzmeinung: Warmherzig, humorvoll und nachdenklich - ein wunderbares Buch
Das Hoffnungsvolle entdecken

Ich war gespannt auf das Buch, weil ich die Autorin Marie-Pasquale Reuver von ihren täglichen Impulsen kenne. Das Hardcover fühlt sich gut an und es sieht auch super aus: Hellrosa mit weißer Schrift und Lollies drauf.

Meist schaue ich bei einem neuen Buch zuerst hinten rein. Der letzte Text ist ein persönliches Abendgebet. Die Autorin dankt zuallererst Gott, weil er ihr einen Blick für die Schönheiten des Alltäglichen schenkt. Ich werde neugierig und beginne von vorne zu lesen. Es liest sich gut und saugt mich hinein. Im Vorwort schreibt sie: "Den Tiefen des menschlichen Lebens kann ich mich dann stellen, wenn ich meinen Blick dafür schule, dass ich  in all dem auch das Hoffnungsvolle, Mutmachende und Heilige entdecke."

Warmherzig, humorvoll  und zum Nachdenken anregend lässt uns die Franziskanerin Marie-Pasquale Reuver auf 160 Seiten in kurzen Geschichten an ihrem Leben und ihrer Gottesbeziehung teilhaben. „Wenn ich versuche, davon zu erzählen, wie Gott mir nahekommt, wie er sich mir zeigt, dann reicht kein Wort aus“, schreibt sie. Doch, es gelingt ihr in diesem Buch, den Zauber dieser Begegnungen einzufangen und zu teilen. Ich habe gelernt, im Alltag genauer hinzuschauen und auch in kleinen Begebenheiten Gottes Handschrift zu erkennen und dass er da ist. Dieses Buch lege ich Menschen ans Herz, die auf der Suche nach einem tieferen Sinn hinter allem sind.


Cover des Buches Wie Haltung unser Leben verändert (ISBN: 9783963400667)

Bewertung zu "Wie Haltung unser Leben verändert" von Doro Plutte

Wie Haltung unser Leben verändert
Netzwerkerinvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Wer sich auf dieses persönliche, berührende Buch einlässt, profitiert nachhaltig
Für alle, die sich weiterentwickeln wollen

„Man kann nicht keine Haltung haben“, behauptet Doro Plutte im Prolog. Wir seien uns unserer Haltungen nur oft nicht bewusst. Wie wir herausfinden und steuern können, mit welcher Haltung wir durchs Leben gehen, will sie in diesem Buch zeigen. Körpersprache und innere Haltung gehören eng zusammen. Deshalb bietet sie eine ganzheitliche Reise an mit Infos und Übungen zur Körpersprache und mit Impulsen, die dazu anleiten, die eigene innere Haltung zu erforschen.

In zwölf klar strukturierten Kapiteln, angefangen bei den Füßen, über Beine, Knie, Bauch bis zum Kopf widmet sich die Moderatorin und Kommunikationstrainerin der Frage, wie wir über unsere Haltung zu mehr Sicherheit, Präsenz und Herzlichkeit finden. Zu Beginn jedes Kapitels erfährt man (frau), wie eine bestimmte Haltung auf andere wirkt und vor allem auch, was man ändern kann, wenn man sich eine positivere Ausstrahlung wünscht. Mit den Füßen beginnt die Positionierung: „Unsere Füße sind wie ein Anker, der helfen kann, uns im Hier und Jetzt zu verorten.“ Wenn man sich fest hinstellt, so Plutte, sendet man sich selbst das Signal: „Mich haut so schnell nichts um.“

Nebenbei erzählt Doro Plutte Wissenswertes wie „Ein Kopfnicken kann zu einem Missverständnis werden. In den meisten Ländern wird es als Ja verstanden. In Pakistan oder Indien dagegen schüttelt man den Kopf, um Ja zu sagen“ oder dass „Daumen hoch“, was bei uns eine positive Verstärkung ist, in Nigeria eine vulgäre Beschimpfung bedeutet.

Die Autorin spricht ihre LeserInnen immer wieder direkt an und nimmt sie mit: „Möchten Sie es auch mal ausprobieren?“ Neben mir liegen Stift und Papier, klar will ich es ausprobieren! Ich lasse mir keine Übung entgehen. Besonders nicht die, bei denen man körperlich aktiv werden kann, wie die Atemübungen für Tiefenentspannung oder die fünf Sprechübungen. Joy Katzmarzik hat die Übungen klar und ansprechend illustriert. Ich fühle mich begleitet. Doro Plutte bietet zusätzlich Links an für alle, die eine Videoanleitung bevorzugen.

Mir gefallen auch die Abschnitte „Innencheck“, in denen sie innere Haltung ins Visier nimmt. Immer sind ihre Formulierungen und ihr Tonfall achtsam. Mich berührt beim Lesen, wie viel die Mutter von zwei kleinen Töchtern über ihr eigenes privates und berufliches Leben verrät. Gerade diese Passagen machen das Buch für mich interessant und motivieren mich dranzubleiben an diesem 240 Seiten starken Stoff. Ich lerne, dass der Rücken Gradmesser für mein Selbstbewusstsein ist, wie die „Sieger-Haltung“ geht, und dass das, worauf ich meine Augen werfe, meinen Charakter prägt.

„Welches Gefühl hätten Sie heute gerne?“, diese Frage auf Seite 115 verblüfft mich. Kann ich mir meine Gefühle aussuchen? Doro Plutte erklärt, wie der Körper die Gefühle steuert und wie man ihn nutzen kann, um seine Emotionen zu verändern.

 Der offene Blick dieser jungen Frau mit den blauen Augen auf dem Cover hat mich sofort angesprochen. Nach der Lektüre habe ich fast das Gefühl, wir sind ein Stück weit Freundinnen geworden.  Das Buch und seine Inhalte wirken nach. Mit „Wie Haltung unser Leben verändert“ ist es Doro Plutte gelungen, mich dort abzuholen, wo ich stehe und zu neuen Erkenntnissen zu führen. Ich werde dieses Buch noch öfter zur Hand nehmen und empfehle es allen, die es lieben, gut unterhalten zu werden, vor allem aber Menschen, die sich weiterentwickeln wollen.

Cover des Buches Schweigen war gestern (ISBN: 9783963401862)

Bewertung zu "Schweigen war gestern" von Lisa Kötter

Schweigen war gestern
Netzwerkerinvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ein Appell, den Wandel in der katholischen Kirche von unten herbeizuführen
Mitreißend, selbstbewusst, kämpferisch

Beim Lesen dieses berührenden Buches spürt man sofort, dass die Autorin Lisa Kötter viel Lebenserfahrung gesammelt hat und die Auseinandersetzung mit einer Männerwelt nicht scheut. Die 1960 geborene Künstlerin ist mit vier Brüdern in Münster aufgewachsen, hat selbst vier Kinder und drei Enkelkinder.


Ihr im März 2021 im bene! Verlag erschienenes Buch "Schweigen war gestern. Maria 2.0 - Der Aufstand der Frauen in der katholischen Kirche" ist eine Kampfansage an die Herrschaft der Männer in dieser Kirche: "Argumentiert wurde genug - seit Jahrzehnten. Weiblich, klug und unwiderlegt. Wir umfließen nun die Stein gewordenen Gewissheiten durch unser Tun. Wie ein Netz aus quicklebendigen Bächen und Rinnsalen vernetzen wir uns als Bewegung Maria 2.0 mit vielen anderen Menschen. Uns verbindet eine Sehnsucht, der Traum von einer jesuanischen Kirche, die Gott* in die Welt bringt."


In bildhafter Sprache erzählt Kötter von der Gründung dieser Bewegung, von Gottesdiensten auf dem Kirchplatz, draußen, denn dort stehen Frauen, ohne ein Recht darauf, geweiht zu werden, ihrer Ansicht nach sowieso. Von den 1,3 Milliarden Mitgliedern der katholischen Kirche ist etwa die Hälfte weiblich - und deshalb ausgeschlossen von Entscheidungsbefugnis und Gestaltungsmöglichkeit. Die Autorin beklagt, die Kirche habe sich von ihren Wurzeln entfernt. Jesus sei es nie um Strukturen gegangen, sondern immer um Beziehungen. Er habe geschwisterlich gegenüber Frauen agiert. In den frühen jesuanischen Gemeinden hatten Frauen, betont Kötter, bedeutsame Rollen inne. "Es ist Unrecht und zeugt von Unvernunft, ausschließlich männliche Priester zu weihen, obwohl es auch Frauen gibt, die sich zum Priesteramt berufen fühlen."


Dringlich fordert Lisa Kötter Veränderung. Die "ausschließliche Männer-Macht, monarchisch-hierarchische Strukturen, das Festhalten am Pflicht-Zölibat und eine damit einhergehende, tief sitzende Verachtung alles Weiblichen" gehörten zu den Ursachen für den Machtmissbrauch und die sexuelle Gewalt in der katholischen Kirche. Maria 2.0 formulierte 7 Thesen, die am 21. Februar 2021 an über tausend Kirchentüren in ganz Deutschland angeschlagen wurden. Die Bewegung sei aber weder ein Verband noch ein Verein und schon gar keine neue Kirche, sondern wie ein frei schwingendes Netz mit losen Enden zum Weiterknüpfen.


Neben einer Fülle von Fakten, mit denen Lisa Kötter ihre Argumente untermauert, haben auch Gedichte und Gebete in dieser Streitschrift Raum. Vor allem aber wirft sie Fragen auf:   "Was lässt einen Menschen innerlich wachsen?" Sie räumt mit dem Mythos auf, Jesus habe nur Männer zu Aposteln berufen, und lehnt sich auf gegen das Bild eines strafenden Gottes, wie es frühere Generationen vermittelten - „Gott ist ein*e bedingungslos Liebende*r“-, ebenso gegen ein veraltetes Frauenbild. Die wahre Maria sei eine inspirierte, geerdete Frau gewesen, die Jesus erzogen hat und die ihm Vorbild und aktives Gegenüber war. Und sie mahnt Demut an: "Erde ist der Stoff unseres Menschseins".


Das Cover hat mich nicht so angesprochen. Es ist mir zu kleinteilig. Als ich im Buch erfuhr, dass die Bilder alle von Lisa Kötter gemalt wurden, war mir der Hintergrund klar.


Ich sehe dieses leidenschaftliche Buch, das ich in einem Rutsch gelesen habe, und das mich zu Tränen gerührt hat, als kraftvolles Plädoyer für den Wandel der katholischen Kirche hin zu einer Gemeinschaft, die das Gebot Jesu ernst nimmt: "Liebt einander und macht Gottes Liebe sichtbar unter euch!" Ich empfehle es allen, die nicht warten wollen, bis von oben her etwas geschieht, sondern gern selbst aktiv werden.



Cover des Buches Denn Sie wissen, was Sie tun (ISBN: 9783593510507)

Bewertung zu "Denn Sie wissen, was Sie tun" von Anja Henningsmeyer

Denn Sie wissen, was Sie tun
Netzwerkerinvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Dieses Buch macht selbstbewusster und gibt Tools an die Hand, wie wir Frauen erfolgreicher verhandeln können
Überlebenstipps für den Verhandlungsdschungel

Anja Henningsmeyer zeigt Frauen in ihrem Buch „Denn sie wissen, was sie tun“, wie sie erfolgreicher verhandeln können. 

Das Thema lag auf der Straße: Noch immer verdienen Frauen in Deutschland im Durchschnitt 5,5 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen bei gleicher Ausbildung und identischen Tätigkeiten, wie eine Studie der Glassdoor Economic Research Group von 2016 belegt. Und warum ist das so? Weil Frauen anders verhandeln als Männer. Frauen, die ebenso selbstverständlich fordern, seien immer noch die Ausnahme, so Henningsmeyer. Außerdem machten sie oft den Fehler zu denken, mit ihrer Gehaltsforderung würden sie ihre Leistung oder ihren Wert verhandeln.

Die Autorin hat in ihrem vielfältigen Berufsleben Verhandeln in all seinen Varianten von der Pike auf gelernt: als freie Journalistin, als Managerin von Filmfestivals, und als Inhaberin einer Bildagentur. Gelebt hat sie in Hamburg, Berlin, Frankfurt, China und Hong Kong. Daher kann sie auch zum Umgang mit kulturellen Unterschieden qualifiziert Tipps geben. Heute leitet sie die hessische Film- und Medienakademie und hält in Seminare über erfolgreiches Verhandeln.

Die Überlebenstipps für den Verhandlungsdschungel sind in eigenständige, überschaubare Kapitel gegliedert, die sich wie Kurzgeschichten unabhängig voneinander lesen lassen. Immer wieder gibt die Verhandlungs-Expertin Querverweise innerhalb des Buchs. Am Ende steht eine Zusammenfassung, mit der Leserinnen sich vor der nächsten schwierigen Verhandlung schnell die wichtigsten Punkte ins Gedächtnis zu rufen können. Die Autorin bietet viele praktische Beispiele aus der Realität an und konkrete Sätze, mit denen man die Kuh vom Eis holen kann, wenn eine Verhandlung zu scheitern droht.

Gute Vorbereitung sei wichtig, eine Strategie zu entwickeln und sich vor dem Gespräch klar zu werden, was man will. Hat das Gespräch dann begonnen, könne man durch Small Talk Stress abbauen und sich erst einmal kennen lernen – eine Vorgehensweise, die in anderen Kulturen viel ausgeprägter genutzt wird als in Deutschland. Hackordnungen und Emotionen spielen unter der Oberfläche bei Gesprächen eine große Rolle. Sich von positiven oder negativen Gefühlen nicht überrennen zu lassen, sondern einen kühlen Kopf zu bewahren, hält die Autorin für entscheidend und sie gibt konkrete Hinweise, wie das gelingen kann. 

Eine Verhandlung ist Hochleistungssport für das Gehirn und ein großes Spiel von Geben und Nehmen: Wie kann ich dafür sorgen, dass mein Gesprächspartner sich wohlfühlt? Wie finde ich die Karotte, die mein Gegenüber unbedingt haben will, den positiven Hebel? Durch weniger reden und mehr zuhören. Auch die Körpersprache meines Gegenübers beobachten, gehört zu erfolgreichem Verhandeln, denn sie gibt ehrliche Auskunft über seine Absichten. 

Wenn Verhandlungen nicht voran gehen, hilft die richtige Fragetechnik weiter. Sätze wie: „Stellen wir uns vor, das Problem wäre gelöst, wie würden wir dann weitermachen?“, können eine neue Perspektive bringen. Gesprächspausen auszuhalten fällt Frauen oft schwer, weil sie beziehungsorientiert sind, aber es hilft. Unerschrockenheit signalisiert man, indem man Pausen bewusst einsetzt und offen in die Runde blickt.

Es gibt Situationen, in denen die Autorin einen Abbruch der Verhandlungen nahelegt, allerdings auf eine Weise, dass man sie später wieder aufnehmen kann. Das ist ein diffiziles Unterfangen. Wie der Ausstieg gelingt, beschreibt sie in Kapitel 21: Man fasst zusammen, worin man übereinstimmt und verdeutlicht, was noch zu besprechen wäre. Dann kommt der Moment, in dem man zum Small Talk übergeht, seine Siebensachen packt und geht – ohne Abschiedsworte – und ohne zu Zucken. 

Authentisch bleiben und die eigenen Grundsätze nicht aus dem Blick verlieren, hält Henningsmeyer für unerlässlich. Ihr ist ein informatives Buch gelungen, das die Verhandlungskultur in Deutschland voranbringen kann. Auch Männer sollten es lesen, damit sie wissen, worauf sie sich gefasst machen können.


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