Nick_Stein
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Nick_Steins Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Atelier des Todes: Wenn Frauen zu viel morden" von Nick Stein
Bewertung zu "Sturmkiller. Ostfrieslandkrimi" von Nick Stein
Bewertung zu "Der Tote vom Töpfermarkt: Eine nicht ganz ernst zu nehmende Krimikomödie" von Nick Stein
Bewertung zu "Das Ludwig Thoma Komplott" von Sabine Vöhringer
Der "Buchmörder" Tinius ist durchaus eine sehr interessante historische Persönlichkeit. Das Buch über ihn gibt dem Leser viele interessante Informationen über den historischen Tinius. Viele Einschübe und Zitate sind wohl Originaltexte von ihm, so dass er zwischen den Zeilen auch an diesem Buch teil hat.
Aber gerade das hat mich ein wenig gestört; der Wechsel zwischen historischen, nicht immer leicht zu lesenden Quellentexten und dem Roman-Teil, in dem Tinius erst als Kind, dann als Liebhaber und schließlich als Mörder zur greifbaren, lebendigen Person wird, macht das Buch etwas sperrig.
Zum Schluss geht es mehr darum, Tinius vor Gericht zu stellen und die Frage zu klären, war er ein Mörder oder vielleicht doch nicht?
Es gibt noch einen anderen, zu einer ähnlichen Zeit geschriebenen Tinius-Roman, den "Büchermörder", der nicht mehr erhältlich ist, und der Ralph Breuer das Thema praktisch vor der Nase weggeschnappt hat (wohl nach dessen Lektüre, schamlos und kaltblütig). Jener Text versucht wohl, die Unschuld Tinius' zu beweisen.
Mir als Leser liegt der Mörder und seine Genese viel weniger am Herzen. Tinius wurde von der Macht und Magie, dem Reiz der Bücher angezogen, von elitärem Wissen, von Geheimnissen und Einsichten - allem, was Bücher ausmacht. Diese Sucht, dieses Streben, dieser Wahn kommt mir im vorliegenden Buch zu kurz.