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Ninni89

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Cover des Buches Poet X (ISBN: 9783499001864)

Bewertung zu "Poet X" von Elizabeth Acevedo

Poet X
Ninni89vor 4 Jahren
Poetischer Coming-Off Age Roman

Mein Bruder wurde geboren als ein safter Hauch, der kaum die Luft bewegt.
Ich hingegen wurde geboren als der Sturm.
Ich bin der schrille Klang, der alle bis ins Mark erschüttert,
die versuchen, ihn niederzuringen.


Xiomara Batista fühlt sich in ihrem New Yorker Viertel Harlem nicht gehört, dafür aber umso mehr gesehen. Seit ihr Körper kurvig geworden ist, muss sie sich täglich mit Fäusten gegen die grenzüberschreitenden Bemerkungen anderer wehren, während ihre strenggläubige Mutter sie dazu drängt, sich den Regeln der Kirche zu unterwerfen und zu schweigen.

Doch Xiomara hat eine ganze Menge zu sagen, und so füllt sie die Seiten ihres Notizbuches mit ihrem Frust, ihrer Wut – und ihrer Liebe zu ihrem Mitschüler Aman, von dem ihre Familie niemals erfahren darf. Als X die Chance bekommt, dem Slam Poetry Club der Schule beizutreten, findet sie auf der Bühne einen Weg, sich endlich Gehör zu verschaffen.


Meine Meinung

Poet X ist eines dieser Bücher, das man bei Instagram sieht, das einem sofort auffällt und das man irgendwie einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Seit seiner Veröffentlichung im englischsprachigen Raum, habe ich Bilder dieses Buches auf Instagram gesehen und mich gefragt wo dieser Hype herkommt. Das Buch verschwand auch nicht mit der Zeit, sondern gewann ganz im Gegenteil einige Preise im Jugendbuchbereich. Das hat mich natürlich umso neugieriger gemacht. Was hat es mit dieser Geschichte auf sich? Zurückgeschreckt hat mich zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur die Tatsache, dass es ein englisches Buch war und auf meinem Stapel ungelesener Bücher noch so viele Englische liegen, die ich vor allem wegen Instagram oder des schönen Covers wegen gekauft habe. Als dann nun aber endlich bei Rowohlt die Übersetzung angekündigt wurde, war klar, dass ich der Sache auf den Grund gehen musste. Umso mehr habe ich mich natürlich über meinen Gewinn bei vorablesen.de gefreut und bedanke mich entsprechend auch herzlich beim Rowohlt Verlag.

Das Cover passt zum Buch und es ist großartig, dass es für die deutsche Ausgabe übernommen wurde. Es erinnerte mich zuerst an die Zeit der Black Power und ein bisschen versucht sich ja schließlich die Protagonistin auch Gehör zu verschaffen und sie kämpft ohne Frage einen Kampf, wenn auch ganz anders als die Menschen zu jener Zeit. Dennoch erinnerte mich dann sogar auch der Name daran und an Malcom X. Auch Xiomara geht es um Rechte. Um das Recht gehört zu werden, um das Recht zu sagen, was sie denkt. Um das Recht selbst zu entscheiden wer sie sein möchte und was sie glaubt. Allerdings führt sie ihr Gefecht einzig mit Worten, die erst langsam wirklich aus ihr herauskommen.


Sein Grinsen wirkt auf einmal traurig,
und ich denke an all die Dinge, die wir sein könnten,
wenn uns niemand sagte, unsere Körper seien dafür nicht gemacht.


Elizabeth Acevedo sagt in ihrem Nachwort, dass sie dieses Buch geschrieben hat, weil es keine Bücher gibt, in denen sich schwarze Mädchen aus Harlem wirklich wiederfinden können. Sie hat versucht ein Buch zu schreiben, indem sich ihre Schülerin finden kann, die vorher nie wirklich gelesen hat. Ich finde allerdings, dass sich jedes junge Mädchen in gewisser Weise in Xiomara und ihren Problemen wiederfinden kann. Das Buch ist eine Coming-Of-Age Geschichte, die zusätzlich noch die Schärfe des Viertels in New York hat und das Problem des fast schon fanatischen Glaubens eines Elternteils. Während die Protagonistin als langsam damit beginnt ihren eigenen Körper zu akzeptieren und begreift, dass sie selbst eine Sexualität hat – damit einhergehend auch Verlangen, Ängste, Scham – muss sie sich auch noch damit auseinandersetzen, dass die Männer in ihrem Viertel genau zu wissen glauben, was sie für eine Frau ist – ehe sie es selbst eigentlich weiß. Und wenn das noch nicht genug Kampf für ein junges Mädchen ist, dann gibt es da auch noch ihre Mutter, die mir ihrem Glauben und ihren Ansichten über Gott vergleichbar mit der Mutter aus dem Horror-Klassiker Carrie von Stephen King hat.


Wenn ich es wäre, die brennt.
Auf wen könnte ich zählen,
um mich zu löschen?
Wenn ich es wäre, die zu Asche zerfallen ist,
auf wen könnte ich zählen,
mich gebührend beizusetzen?
Wenn ich nur noch Staub wäre,
wer würde dem Wind hinterherjagen,
um mich wieder zusammenzusetzen?


Hat sich Xiomara gegen dreiste Anmache und den aufdringlichen Glauben ihrer Mutter zu Beginn noch mit Fäusten und Gewalt gewehrt, so beginnt sie immer mehr ihre Worte zu nutzen, um ihren Frust zu verarbeiten. Während ihr Zwillingsbruder eine Schule für besonders gebildete Kinder besuchen darf, muss sie auf eine normale Schule in Harlem gehen. Er ist der Goldjunge und sie stets die Enttäuschung. Sie beginnt all ihre Gedanken in Worte zu fassen und schreibt diese in ihr Notizbuch. So kurz und abgehackt, wie Gedanken manchmal sind, wirkt dann auch die ganze Geschichte und geht dabei doch direkt zu Herzen.

Es ist keine Überraschung, dass der ganze Roman in Form von Gedichten und auszughaften Texten für einen Poetry Slam geschrieben ist, wenn man sich den Hintergrund der Autorin anschaut. Elizabeth Acevedo kommt aus diesem Genre und legt auch ihrer Protagonistin dieses in die Wiege. So ist man als Leser allerdings auch viel näher am Geschehen und empfindet die Gefühle ihrer Protagonistin deutlich intensiver. Die Texte sind wie ein Sog, der mich bis zur letzten Seite getragen hat. Bis an den Punkt, an dem aus Xiomara Poet X geworden ist und sie endlich merkt, dass auch in ihren Worten Kraft steckt. Noch jetzt habe ich eine Gänsehaut, wenn ich manche Zeilen noch einmal lese. Auch wenn durch diese kurzen Abschnitte und Einblicke manchmal etwas der rote Faden zu verschwinden scheint und die Handlung nicht immer basolut gradlinig scheint, ist dies eine sehr intensive Art in die Welt der Charaktere einzutauchen. Eine Art zu schreiben, die der Autorin sicher viel abverlangt hat und zeigt, wie literarisch wirkungsvoll und wichtig Poesie sein kann. Vielleicht muss ich mir das Buch nun doch noch einmal in Englisch anschauen, denn auch wenn die Übersetzung großartig und passend wirkte, frage ich mich, ob die Poetry Texte nicht noch ergreifender im Original wären.

Einen kleinen Kritikpunkt muss es von meiner Seite her allerdings auch geben. Ich mochte die Geschichte, den Realismus und den Schreibstil. Mir hat auch gefallen, dass es keine übermenschliche Happy-End Auflösung gab, sondern lediglich ein Kompromiss zwischen Mutter und Tochter gefunden wurde. Was mir allerdings etwas sauer aufstößt ist die sexuelle Orientierung des Zwillingsbruders. Nicht, weil ich ein Problem damit habe, dass er Homosexuell ist. Ganz im Gegenteil! Diesen Ansatz finde ich gut und spannend, auch wenn vielleicht etwas abgedroschen. Der Goldjunge mit dem dunklen Geheimnis. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass es nicht einfach als weiteres Randproblem der Protagonistin erwähnt wird. Es sollte wirklich thematisiert werden oder man hätte es eben auch weglassen können. Für mich gab es darin einfach keinen tieferen Sinn außer den Gedanken Xiomaras, dass ihre Mutter die sexuelle Orientierung ihres Sohnes niemals akzeptieren würde.

Meggies Fazit

Peot X ist ein Buch über das Erwachsen werden mit all seinen Facetten. Es ist aber zugleich auch soviel mehr. Es ist ein literarisches Erlebnis, eine Reise in die Welt der Poesie, eine ganz neue Art eine Geschichte zu erzählen. Dieses Buch hat wahrlich jede Aufmerksamkeit verdient und weist auf mehr als ein problem beim Erwachsen werden hin. Es zeigt wie viel Kraft Worte besitzen und wie wichtig es sein kann sich Gehör zu verschaffen. Dieses Buch hat mich tief berührt!

Aussehen: ♥♥♥♥♥

Spannung: ♥♥♥

Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥

Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥♥

Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Insgesamt: ♥♥♥♥♥

Cover des Buches Laufen (ISBN: 9783462053494)

Bewertung zu "Laufen" von Isabel Bogdan

Laufen
Ninni89vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Berührend und unglaublich wahr! Isabel Bogdan hat mit diesem Roman ein Meisterwerk geschaffen.
Durch das Laufen Leben lernen

          "Aber das ganze Leben, dieses mickrige, kleine Scheißleben erinnert mich permanent an dich, und wenn es das manchmal für einen kurzen Augenblick nicht tut, wenn das Leben kurz keine mickrige kleine Scheiße ist, bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen, ich will nicht, dass mich alles an dich erinnert, und ich will dich auf keinen Fall vergessen, wie sollte ich denn, wer wäre ich denn, ohne –"


Meine Meinung

Noch in meiner Zeit als Buchhändlerin wurde mir von Kunden immer wieder Der Pfau von Isabel Bogdan ans Herz gelegt. Wie das so ist im Buchhandel: Es gibt so viele Neuerscheinungen und der Roman der Autorin hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon so gut von allein verkauft, dass ich meine Zeit lieber für andere Bücher genutzt habe, die etwas mehr Starthilfe und Empfehlungen bedurften, als es dieses Buch tat. Als ich dann aber jetzt bei Vorablesen die Ankündigung für das neue Buch von Isabel Bogdan gesehen habe, dachte ich mir, dass nun vielleicht endlich meine Chance gekommen sei, der Autorin und ihren Büchern ein wenig meiner Zeit zu schenken und zumindest mal reinzuschauen. Als ich den Klappentext und die Beschreibung gelesen habe, wurde ich gleich wieder skeptisch. Innerer Monolog. Damit wurde ich zuletzt in der Berufsschule gequält, als wir Gruppenarbeit – und ich hasse Gruppenarbeiten – zu Leuitnant Gustl machen mussten. Ich empfand den Charakter als scheußlich und dann sollten wir auch noch selbst einen inneren Monolog mit unseren Gedanken schreiben. So ist mir diese Form des Schreibens also in Erinnerung geblieben und ich war zuerst abgeschreckt, habe aber dann doch die Leseprobe geöffnet und war mehr als überrascht. Entsprechend bedanke ich mich schon einmal bei Vorablesen und bei Kiepenheuer & Witsch, dass ich dieses Buch vorab lesen durfte.

Im ganzen Roman begleiten wir eine Frau mittleren Alters, die sich selbst eigentlich noch nicht für zu alt hält, aber doch durch ihre Erfahrungen und die Ereignisse in der Vergangenheit in ihren Gedanken immer wieder zu dem Schluss kommt, dass sie vermutlich für alles schon zu alt ist. Ihr Leben ist quasi vorbei, nur dass es das eben noch nicht ist. Sehr schnell zu Beginn wird klar, dass die Frau nicht vollkommen freiwillig mit dem Laufen begonnen hat. Sie hat es früher getan und irgendwann aufgehört und dass sie jetzt wieder angefangen hat, das liegt vor allem daran, dass sie vor etwas wegläuft. Vermutlich vor ihren Gedanken, welche die Autorin der Leserschaft als inneren Monolog auftischt. Der Grund, wieso sie eigentlich nicht mehr Denken will, ist der Verlust eines geliebten Menschen. Ihr Lebensgefährte hat sich selbst das Leben genommen und obwohl die Protagonistin eigentlich weiß, dass das allein seine Entscheidung war, gibt sie sich die Schuld – wenn schon nicht an dem Selbstmord, dann doch an der Tatsache, dass sie nicht gemerkt hat, dass die Depression zurück ist. Das Laufen soll ihr Helfen wieder ins Leben zu finden und ganz langsam tut es das auch.

    "Suicide Awareness am Arsch, so etwas regt mich wahnsinnig auf. Betroffenheitsquark, wir können über alles reden, alles wird gut, Bullshit, nichts wird gut, die Krankheit wird nicht gut, wenn man sich nicht helfen lässt, und wenn man die ganze Sache beendet, wird es für die Hinterbliebenen auch nicht wieder gut, nie mehr. Hinterbliebene, auch so ein Wort, ich will keine Hinterbliebene sein, ich will nicht verwitwet sein, ich bin zu jung für den Scheiß."

Der Schreibstil ist ganz sicher nicht leicht zu lesen und das Buch kann man nicht zwischen Tür und Angel abarbeiten und dann ist es vorbei. Es wirkt mit seinen klugen Erkenntnissen nach. Durch den inneren Monolog ist man als Leser gleich mitten in der Geschichte und in der Gedankenwelt der Protagonistin, die sich mit Schuld, Verlust und Zorn auseinandersetzt. Die versucht langsam wieder einen Weg zu finden, wie sie ohne Johann leben kann, obwohl es sich wie ein schrecklicher Verrat anfühlt, wenn sie glücklich ist. Dabei behandelt die Autorin nicht nur die Themen Verlust und das Gefühl von Leere sehr schön. Die Waschmaschine ist plötzlich nur noch halb voll, das Bett abends immer leer, der Topf nach dem Essen immer noch viel zu voll. Sondern sie setzt sich auch damit auseinander, wie frustrierend es sein kann mit einem Menschen zusammenzuleben, der an einer Depression erkrankt ist. Wie schlecht man sich selbst dabei fühlt, weil man es einfach nicht richtig machen kann. Und wie schwer eine solche Erkrankung wirklich ist. Es ist ein ungeschönter Einblick in ein Thema, das in der Gesellschaft immer noch viel zu wenig ernst genommen wird.

Der Schreibstil ist klug gewählt und passt sich langsam, aber stetig den Empfindungen der Protagonistin an. Sind ihre Gedanken am Anfang noch kurz und abgehackt – wie auch ihr Lauf, alles kostet zu viel Kraft und es bleibt keine Kondition – so werden sie länger, ausschweifender und auch tiefer, je mehr sie auch Laufen kann. Mit jedem Kilometer, den sie mehr schafft, klärt sich ihr Geist etwas auf und sie sieht, dass ihr eigenes Leben weitergehen darf und dass sie nicht stehen bleiben muss, nur weil Johann sich dazu entschieden hat aufzugeben.

    "Ein paarmal hätte ich beinahe verwitwet irgendwo angekreuzt, denn so fühlt es sich an, selbstverständlich bin ich verwitwet, ich war richtig wütend, dass ich nicht verwitwet ankreuzen durfte, bloß weil wir nicht verheiratet waren, ich fühle mich aber verwitwet, das muss man doch ankreuzen können. Ledig, was für ein Unsinn, ich bin doch nicht ledig, das klingt ja wie Single, als wäre ich auf der Suche, ich bin nicht auf der Suche, ich bin verloren. Verwitwet und verloren."

Besonders beeindruckend finde ich den Schnitt zum letzten Kapitel. Bis zu diesem Zeitpunkt spricht die Ich-Erzählerin von Johann immer als Du. Sie redet ihn direkt an, doch schon in den Kapiteln davor – als es auf den Jahreswechsel zugeht – nimmt sie sich vor, dass sie mit dem neuen Jahr auch mit allem abschließen möchte. Sie möchte den Friesennerz – eine unglaublich passende Metapher für das Gefühl der Protagonistin – ausziehen. Und sie schafft es. Im letzten Kapitel ist Johann ein Er, von dem sie redet, als hätte sie ihn einst gekannt, als würde er immer eine wichtige Rolle spielen, aber eben nicht länger ihr Leben bestimmen.

An so vielen Stellen konnte ich mich selbst in den Figuren erkennen. Dieses Unvermögen zu erklären, was gerade nicht stimmt, erkenne ich an mir selbst sehr oft. Ich kann dann einfach nicht ausdrücken wieso etwas gerade nicht geht und ich verstehe den Frust, den das beim Partner auslösen kann. Auch den Zorn darüber, dass die Protagonistin sich selbst nicht als verwitwet bezeichnen darf, sich aber so fühlt – entsprechend auch keinen Anspruch auf Johanns Sachen hat – konnte ich sehr gut nachempfinden. Mir ist das Gefühl von Verlust durchaus nicht fremd und ich bewundere den Weg, wie Isabel Bogdan ihre Protagonistin nach und nach Heilen lässt.

Fazit

Laufen ist kein einfacher Roman. Es ist kein Buch für Zwischendurch oder für kalte, einsame Stunden. Aber es ist ein wichtiges Buch, das zeigt, dass man an Verlust und Schmerz wachsen und sich dem Leben wieder öffnen kann. Es gibt Mut und Hoffnung und spricht außerdem über die Krankheit Depression, die in unserer Zeit noch immer viel zu sehr verharmlost wird. Menschen mit Depressionen sind krank und sie brauchen Hilfe und kluge Sprüche reichen da meist nicht aus. Das Buch zeigt aber auch, dass man als Angehöriger manchmal einfach machtlos und verzweifelt und vielleicht sogar wütend sein darf. Nach diesem Buch werde ich definitiv auch Der Pfau von Isabel Bogdan noch lesen.

Cover des Buches Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat (ISBN: 9783551516794)

Bewertung zu "Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat" von Marc-Uwe Kling

Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
Ninni89vor 6 Jahren
Cover des Buches Kleine Stadt der großen Träume (ISBN: 9783810530431)

Bewertung zu "Kleine Stadt der großen Träume" von Fredrik Backman

Kleine Stadt der großen Träume
Ninni89vor 6 Jahren
Cover des Buches Der Schuss (ISBN: 9783423740272)

Bewertung zu "Der Schuss" von Christian Linker

Der Schuss
Ninni89vor 6 Jahren
Cover des Buches The Secret History of Us (ISBN: 9780062299475)

Bewertung zu "The Secret History of Us" von Jessi Kirby

The Secret History of Us
Ninni89vor 6 Jahren
Cover des Buches One of Us Is Lying (ISBN: 9783570165126)

Bewertung zu "One of Us Is Lying" von Karen M. McManus

One of Us Is Lying
Ninni89vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein spannendes Buch von der ersten bis zur letzten Seite!
Spannung pur

Einen Moment lang sagt keiner von uns ein Wort, bis Bronwyn leise aufkeucht. „Ich bin der allwissende Erzähler“, sagt sie. „Was?“, fragt Addy. „So hat Simon sich damals im Klassenzimmer bezeichnet.Daraufhin habe ich gesagt, dass es so was in Teenie-Filmen nicht gibt, und er meinte, im echten Leben schon.[…]“

Eigentlich weiß keiner der fünf Jugendlichen wieso sie eigentlich bei Mr. Avery zum Nachsitzen müssen. Jeder kennt die Regel, die besagt, dass Handys im Unterricht verboten sind und jeder hat sein Handy genau deshalb in seinem Spind gelassen, doch an diesem Tag findet Mr. Avery in fünf Schultaschen ein Handy. Alle Schüler betonen, dass es nicht ihr Telefon sei, dennoch kommen sie um das Nachsitzen nicht herum.

Die Gruppe an Schülern könnte unterschiedlicher nicht sein und scheinbar gibt es absolut nichts, das sie verbindet. Nach diesem Nachmittag im Klassenzimmer werden ihre Leben allerdings unausweichlich miteinander verbunden sein und sie werden sich für immer verändern. Fünf Schüler mussten an diesem Tag nachsitzen, aber am Ende werden nur vier von ihnen auch den nächsten Tag erleben. Die alles entscheidende Frage bleibt: Wer von den anderen vier hat Simon ermordert?

Meine Meinung

Das Buch wurde mir von Freunden sehr ans Herz gelegt. Sie haben es bereits vor einer ganzen Weile gelesen und fanden es super. Beschrieben wurde es mir als eine Mischung aus Tote Mädchen lügen nicht und Pretty Little Liars und ich finde das beschreibt es auch ganz gut.

Das Cover fand ich im englischen Original schon toll, doch auch das deutsche gefällt mir sehr gut. Man sieht darauf jeweils einen Teil der vier beschuldigten Schüler Nate, Conner, Addy und Bronwyn, die alle der Mörder von Simon sein könnten. Sie alle haben Geheimnisse und das wird durch das Cover wirklich sehr gut ausgedrückt.

Im Inneren wird die Geschichte passend aus Sicht der vier Schüler erzählt. Man wird mitten in die Geschichte geworfen und wird als Leser mit in den Klassenraum genommen, in dem die Schüler zusammen nachsitzen müssen. Immer wieder wechselt die Perspektive in Form eines Ich-Erzählers in die Köpfe der vier Verdächtigen und genau das ist es auch, was die ganze Geschichte so spannend macht. Nur ganz langsam erfährt man, was eigentlich passiert ist und was vielleicht hinter der ganzen Geschichte steckt. Zuerst behauptet jeder von ihnen nichts damit zu tun zu haben und nur nach und nach durchschaut man als Leser die Lügen und das, was wirklich die Wahrheit ist.

Ich-Erzähler finde ich persönlich meist anstrengend. Es gibt wenig Autoren, die mit diesem Stilmittel wirklich umgehen können, doch Karen McManus schafft es, dass die Kapitel trotzdem fließent und authentisch geschrieben sind. Durch den richtigen Einsatz von kleinen Andeutungen und Kapitel, die ganz oft mit neuen, überraschenden Erkenntnissen enden, bleibt die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend.

Spätestens nach den ersten paar Kapiteln, die man mit den Charakteren zusammen durchgestanden hat, fühlt man mit ihnen und wünscht sich immer wieder, dass sie es nicht waren, die Simon getötet haben. Natürlich habe ich auch zwischendurch einige Theorien gehabt, was passiert sein könnte, doch mit der Auflösung habe ich sehr lange nicht gerechnet und bin auch erst darauf gekommen, als es quasi schon offensichtlich war. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere haben mich sehr mitfiebern lassen, was natürlich auch zur Spannung beiträgt.

Ein paar Worte möchte ich noch zum Ende und zur Thematik des Buches sagen. Wer das Buch noch nicht gelesen hat und das noch tun möchte, der sollte diesen Absatz einfach auslassen:

Den einen Stern Abzug gibt es von mir für das rosige Ende. Ich hätte mir gewünscht, dass es noch ein bisschen weniger gut ausgeht. Natürlich sollte keiner im Gefängnis landen, der nichts mit allem zu tun hat, aber mir waren da einfach ein paar zu viele Happy Endings, die natürlich nicht wirklich glücklich sind, aber irgendwie dafür gesorgt haben, dass ich dem Buch nicht uneingeschränkt fünf Sterne geben konnte. Die Thematik, die schließlich allerdings hinter Simons Tod steckt, finde ich sehr wichtig und ich würde mir wünschen, dass es mehr Jugendbücher geben würde, die sich mit Depressionen und Selbstmord beschäftigen würden. Solch ernste Themen sind Teil vieler Leben von Jugendlichen heute, weil durch Social Media einfach alles transparenter geworden ist und Klatsch und Tratsch an der Schule ganz andere Ausmaße annehmen, als das noch in meiner Schulzeit der Fall war. Deshalb finde ich dieses Buch nicht nur spannend und einen guten Jugendthriller, sondern auch wichtig zu lesen.

Meggies Fazit

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und die Aufklärung hat einen tiefen Eindruck hinterlassen, der mich sicher noch eine Weile gebleiten wird. Das Buch enthält viel schokierendes, das leider wahr ist und vor dem man nicht die Augen verschließen sollte. One of us is Lying ist mehr als ein spannender Thriller für Jugendliche und ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus, nicht nur für alle Fans von Tote Mädchen lügen nicht, sondern auch für jeden, der gern spannende, authentische Geschichten liest.

Aussehen: ♥♥♥♥

Spannung: ♥♥♥♥♥

Schlüssigkeit: ♥♥♥♥

Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥

Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Insgesamt: ♥♥♥♥

Cover des Buches Wédora - Schatten und Tod (ISBN: 9783426654361)

Bewertung zu "Wédora - Schatten und Tod" von Markus Heitz

Wédora - Schatten und Tod
Ninni89vor 6 Jahren
Cover des Buches Carl Tohrbergs Weihnachten (ISBN: 9783492055529)

Bewertung zu "Carl Tohrbergs Weihnachten" von Ferdinand von Schirach

Carl Tohrbergs Weihnachten
Ninni89vor 6 Jahren
Cover des Buches Was wichtig ist (ISBN: 9783551587770)

Bewertung zu "Was wichtig ist" von Joanne K. Rowling

Was wichtig ist
Ninni89vor 6 Jahren

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