Lost Places, mysteriöse Erscheinungen und unberechenbare Charaktere - da stellen sich Weihnachtsschaf Stella gleich die Locken auf, ganz ohne Westwind. Zu Recht, bestätigt Simone Möbius mit ihrer Empfehlung.
Die Zwillinge Ira und Vanjo haben sich in den letzten Jahren auseinandergelebt. Ira ist mit Vanjos besten Freund Marius zusammen, Vanjo hat das Turnen an den Nagel gehängt. Das anstehende Biologieprojekt im Wald gehen sie einmal wieder zusammen an. Und trotz anfänglicher Schwierigkeiten - zwischen Marius und Ira gibt es Spannungen und Vanjo hat keinen Bock da mit rein gezogen zu werden - erweist sich das als großes Glück.
Denn die Zwillinge werden den Wald nicht mehr verlassen. Zum vereinbarten Zeitpunkt nicht, denn ein Witzbold drehte die Wegweiser und sie landen im Moor. Zum Glück hatte der Projektleiter Mark vor dem Moor gewarnt: Ira und Vanjo versinken nicht. Sie werden aber auch am nächsten Tag nicht zurückkehren - ebenso wenig wie am übernächsten.
Obwohl es Mark gelingt die beiden zu finden und die drei eine weitere Gruppe und eine Unterkunft finden: Eine alte Lungenheilanstalt aus den 1920ern - verfallen und verlassen.
So scheint es jedenfalls, aber bald stößt eine Gruppe Bootcamper zu den dreien, die ebenfalls Opfer des Schilderdreher-Witzbolds wurden. Und diese Gruppe hat es in sich: Sie vereint ganz unterschiedliche Mädchen und Jungen mit ganz eigenen Problemen, Geschichten und Geheimnissen.
Die Gruppe wartet auf Erlösung - doch alle Versuche aus dem Wald zu gelangen führen wieder vor die Tore der alten Anstalt. Handys haben kein Empfang, ein Funkgerät scheint es nicht zu geben. Dafür mysteriöse Vorräte, die plötzlich auftauchen und verschwinden, keuchende Männern in dunklen Gängen und Stimmen aus alten Operationssälen…. - Verschwörung, Regierungsexperiemnt, Horrofilm - oder Drogen? Buchstäblich bis zum letzten Kapitel ist all das möglich. Denn neben den Bootcampern beginnt sogar Ira sich seltsam zu verhalten, wird von seltsamen Anfällen geplagt und hat komplette Erinnerungsasussetzer.
Spannung, Spannung, Spannung - damit punktet die Hamburger Autorin, die in Schottland aufwuchs. Und ich bin nicht nur durch die Seiten gejagt um endlich herauszufinden was in dieser Anstalt - oder mit dieser Anstalt vor sich geht. Nein, auch die Dynamik zwischen den jungen Menschen hält die eine und andere Überraschung bereit: Das Smartphone von Social Media Sternchen Ava verschwindet. Kapuzen-Typ Benny entpuppt sich als Feind von Vanjo und Ira. Und der herzkranke Paul verbirgt das größte Geheimnis von allen.Die Zwillinge werden nicht nur mit der mysteriösen Anstalt konfrontiert, sondern auch mit sich selber - kurzum: Ein gelungener MysteryThriller für junge Menschen ab 14 Jahren!
Den Stern Abzug: Man bekommt gar keine Antworten im ersten Band. Bloß neue Fragen - da werden wir uns bis zum Februar nächsten Jahres gedulden müssen, immerhin nicht allzu lang. Ein bisschen ärgerlich ist es allerdings schon, denn im ersten Band werden viele Antwortmöglichkeiten aufgezeigt, so dass wir bereits beginnen uns unseren Teil zu denken. Ob es der Autorin unter diesen Voraussetzungen gelingt die hohe Spannungskurve im zweiten Band aufrecht zu erhalten? Auch wieder eine spannende Frage…. ;)