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Palomapixel

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Laurin (ISBN: 9783764170585)

Bewertung zu "Laurin" von Wolfgang Hohlbein

Laurin
Palomapixelvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Magische Geschichte über Freundschaft und eine geheimnisvolle Welt unter dem Berg
Laurin

Didi und Laurin könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem geraten die beiden zusammen in ein magisches Abenteuer. Die beiden trauen ihren Augen nicht, als sie sich bei einer Bergwerksbesichtigung plötzlich in einer ganz anderen Welt wiederfinden. Einer Welt, in der Naturgesetze nicht mehr zu gelten scheinen. Einer Welt, mit merkwürdigen Bewohnern, man könnte sie Zwerge nennen, tief unter dem Berg und nicht alle sind ihnen wohl gesonnen. Die beiden entdecken aber nicht nur diese besondere Welt Stück für Stück, sondern auch sich selbst neu. Denn der Berg weckt merkwürdige Fähigkeiten in ihnen und besonders Laurins Anwesenheit, deckt ein Geheimnis nach dem anderen auf.


Wolfgang und Heike Hohlbein sind schon seit Jahrzehnten feste Eckpunkte meiner Fantasy Leselust. Besonders die Bücher die sie zusammen schreiben sind meist nicht so düster, sondern eher etwas für jüngere Leser wie die alleine von Wolfgang Hohlbein geschriebenen Geschichten. So ist es auch in diesem Fall. Die Geschichte ist eine Abenteuer-Fantasy Geschichte für junge Leser ab 12 Jahren, geht aber meiner Meinung nach auch schon ab 9. Mich als "Erwachsene" haha, hat das Buch trotzdem überzeugt und begeistert. Die Welt unter dem Berg ist so schön gestaltet und obwohl ich zuerst dachte, ach Zwerge das ist ja nix Neues, wurden doch überraschende Elemente eingebaut. Wenn auch vieles dann doch nicht neu ist. 


Am meisten überzeugt haben mich aber Didi und Laurin. Schon auf den ersten Seiten haben mich diese beiden Figuren positiv überrascht, denn wenn man nur ihre Namen auf dem Klappentext liest stellt man sich etwas ganz anderes darunter vor. Erfrischend auch das es weder einen Love Interest noch festgefahrene Geschlechterrollen gibt und das berühmte Dreieck Gespann ist auch nicht enthalten. Es geht einzig und allein um die Geschichte und das Abenteuer. Die Zwerge und ihre magischen Steine und was jetzt eigentlich Laurin damit zu tun hat.


Das hat mir sehr gut gefallen denn die Eintönigkeit der Bücher in denen immer oben genannte Dinge vorkommen langweilt mich und muss in einem Buch für so junge Leser für mich auch überhaupt nicht vor kommen. Es geht im Buch um Freundschaft, als Team zusammen wachsen, Aufgaben und Gefahren meistern, auch mal streiten und sich vertragen, tolerant sein, andere Ansichten und Religionen verstehen, offen und ehrlich sein. Didi und Laurin bleiben dabei Helden wie du und ich. Manche Themen sind sehr offensichtlich andere versteckt eingebaut und dabei immer kindgerecht. Da stört mich auch nicht die ein oder andere Lücke und Länge in der Story. Der Mittelteil ist in die Länge gezogen durch die x-te Flucht durch Bergwerk und Stollen vor dem bösen Antagonisten. Ein Kind würde sich aber daran nicht stören also ist es auch für mich ok. Alles in allem konnte mich das Buch überzeugen.


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Cover des Buches Demon Road (Band 1) - Hölle und Highway (ISBN: 9783785585085)

Bewertung zu "Demon Road (Band 1) - Hölle und Highway" von Derek Landy

Demon Road (Band 1) - Hölle und Highway
Palomapixelvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Gigantischer Roadtrip mit Protagonisten aus der Hölle
Demon Road - Derek Landy

Demon Road wird die neue brandheiße Reihe von Derek Landy, der ja bereits der Schöpfer von Skulduggery Pleasant - dem Gentlemen mit der Knochenhand ist. Es wird also wieder eine fantasygeladene Jugendbuchreihe werden. Von Skulduggery bin ich ein großer Fan, nicht zuletzt weil Landys Figuren nie einfach nur schwarz oder weiß sind und immer Ecken und Kanten haben. Das gefällt mir.Im neuen Reihenauftakt lernen wir die sechzehnjährige Amber kennen. Sie hat Probleme mit ihren Eltern, aber ganz andere als normale Teenager in ihrem Alter. Bisher lebte sie ein ganz normales und unauffälliges Leben. Sie ist weder besonders hübsch, noch begabt und beliebt ist sie auch nicht. Das einzige für das sie sich bisher interessierte war ihre Lieblingsfernsehsendung. Doch dann findet sie heraus das ihre Eltern eigentlich Dämonen sind, und zur Erhaltung ihrer Kräfte ausgerechnet Amber zum Hauptgang in ihrem Abendbrot machen möchten. Wie durch ein Wunder gelingt ihr die Flucht. Seit dem ist sie auf der Demon Road unterwegs, eine dunkle Straße quer durch die USA, auf der sich gleich eine ganze Reihe von sonderbar paranormalen Wesen tummeln. Sie muss erst noch heraus finden wer Freund oder Feind ist und auch was für Kräfte wirklich in ihr stecken.


Mit Amber hat Landy eine starke aber gleichzeitig auch verletzliche Persönlichkeit erschaffen. Sie weiß nicht wirklich wer sie ist, aber wächst an den Umständen in die sie geworfen wird stetig weiter. Trotzdem agiert sie oft eben einfach naiv und unsicher, wie ein schüchterner Teenager und dann ist sie wieder die Starke und im wahrsten Sinne, wie verwandelt, unkontrollierbar. Man könnte es fast schon symbolisch nennen, dass Amber so einen Prozess, auch körperlich, im Buch durchmacht. Ich denke jeder Teenager macht eine Zeit des Umbruchs und der Verwandlung durch, da sind die Geschehnisse im Buch wie eine Metapher dafür. Das macht sie auch als Charakter sympathisch, sie macht einen Fehler nach dem anderen, bügelt ihn wieder aus, mal mit gutem mal, mit schlechtem Ergebnis. Oft fließt Blut und das ganze geht nicht ohne Kolateralschaden, wie man so schön sagt, über die Bühne.Besonders Milo, ein Nebencharakter hatte es mir angetan. Keine Sorge, er hatte weder grüne Augen noch wurde er als sphärisch schön und umwerfend gutaussehend beschrieben. Daran lag es nicht, aber er war geheimnisvoll,wortkarg, offensichtlich nicht nur gut, schwer zu durchschauen und trotzdem von der ersten Minute an gutmütig, stark und schnell an Ambers Seite. Leider dauerte es sehr lange bis weitere Infos im Buch über ihn auftauchten, obwohl er die ganze Zeit zugegen war. Das fand ich sehr schade, denn so konnte man mit diesem tollen Charakter nicht weiter warm werden. Dabei war er für mich sogar noch interessanter als Amber und zusammen waren sie sensationell für das Buch. Genauso die anderen Charaktere. Viele zielten darauf ab extra nervig zu sein oder waren besonders bösartig. Man konnte eigentlich keinem trauen. Das ganze war ein Road Movie zum lesen und erinnerte mich ganz leicht an die Serie 'Supernatural' und auch ein bisschen an den Film ' Hellboy'.



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Cover des Buches Ersticktes Matt (Floodlands 1) (ISBN: B01J2MYUIO)

Bewertung zu "Ersticktes Matt (Floodlands 1)" von Nina C. Hasse

Ersticktes Matt (Floodlands 1)
Palomapixelvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Hier wird mehr als eine Figur 'Schach matt' gesetzt- Spannung bis zum Schluss!
Ersticktes Matt - Floodlands 1

Ich habe früher immer sehr gerne mit meinem Großvater Schach gespielt. Er war der einzige in meiner Familie der das Spiel konnte, und er brachte es mir bei, damit er wenigsten einen in der Familie hatte der mit ihm spielen wollte. Wir spielten nicht gut aber hatten Spass. Ich kann mir also gut eine Welt zwischen den Karos in schwarz und weiß vorstellen. Ersticktes Matt, hat aber nur am Rande mit Schach zu tun, denn im Buch treibt ein 'Schachbrettmörder' sein Unwesen. Er drückt seinen Opfern immer eine Schachfigur in die kalt gewordene Hand. Remy Lafayette ist Gesichtsanalytiker und arbeitet als Berater für das New York Floodlands Police Department.

Das hat bereits drei tote junge Frauen auf der Liste und keinen Verdächtigen in Sicht. Sie brauchen jede Hilfe die sie kriegen können und Remy soll ihnen helfen eine Verbindung zwischen den Opfern zu finden. Doch dann passiert noch ein Mord und Remy rückt selber in den Kreis der Verdächtigen.


In New York herrscht düstere Winterstimmung, es ist kalt und in den meisten Häusern trostlos. Die Floodlands sind ein Stadtteil direkt an Fluss, errichtet aus Pfahlbauten direkt über dem Wasser. Genau dort bei den Ärmsten der Armen findet der Mörder seine Opfer. Das Szenario spielt auf eine Weise in der Vergangenheit, denn die Zeit wird mit 1893 angegeben. Wir bewegen uns also mit Droschken fort und es gibt natürlich noch kein Mobiltelefon oder andere uns bekannte moderne Errungenschaften. Die Mode wird viktorianisch beschrieben. Frauen mit wollenen Unterröcken und Handschuhen und Hüten, Männer mit Gehröcken und seidenen Einstecktüchern. Doch das besondere an diesem Kriminalroman macht dann das Steampunk Element.


Wer Steampunk noch nicht kennt: es handelt sich dabei um ein Literaturgenre das in den 80er Jahren als erstes auftrat. Dabei werden vor allem idealisierte Elemente des viktorianischen Zeitalters mit einer Mischung aus futuristischen mechanischen Elementen gepaart. Also quasi eine mögliche fiktive Vergangenheit in der Zukunft. Wie es hätte sein können, wenn die Industrialisierung anders verlaufen wäre. Besonders wichtige Elemente dabei sind Dampfkraft und alle Arten von Technik mit Schrauben und Zahnrädern die auch gerne in Mode und Alltagsgegenstände integriert werden. Aufwendige Erfindungen für Alltagsaufgaben sind besonders gefragt. Offiziell nennt man das Genre Retro-Futurismus, also eine Art Science Fiction.


Diese Elemente sind wunderbar ins Buch eingebaut. Da gibt es z.B eine Art Telegrafie Maschine mit der man sich Nachrichten zukommen lassen kann, die dann von der Maschine mit Tinte auf Papier geschrieben werden. Im Buch spielt dann auch eine Schraube als Beweisstück eine Rolle und einen verrückten Erfinder haben wir auch als Nebenfigur. Doch es finden sich vor allem in der Rollenverteilung der Figuren moderne Elemente. Wir haben da zwei weibliche und sehr toughe Detectives, die mehr als einmal ihren 'Mann' stehen müssen und auch Remy schämt sich nicht seine Gefühle zu zeigen und auch mal zu weinen. Dabei wirkte das ganze nicht klischeehaft gewollt, sonder ergab sich einfach auf völlig natürliche Weise. Die ganze Geschichte war wunderbar im Fluss. Wir haben gleich zwei Hände voll gut ausgearbeiteter starke Charaktere von denen jeder mit seinen Eigenarten und Besonderheiten glänzt und wir haben eine verdammt spannende Kriminalstory, die bis zum Schluss undurchschaubar bleibt. Ähnlich wie auf dem Schachbrett haben wir schwarze und weiße Figuren, Figuren die vielleicht auch nur schwarz oder weiß scheinen. Durch die Steampunk Elemente hatte das ganze einen Touch von Jack the Ripper und Abenteuerromantik.  Das Buch macht Männlein wie Weiblein sicher Vergnügen bei der Lektüre. Das Ende ging mir gar nicht schnell genug. Jedes Mal dachte ich jetzt aber, jetzt haben sie ihn und ich erfahre endlich wer es ist, denn es waren plötzlich ziemlich viele Figuren verdächtig und dann kam etwas dazwischen und es wurde doch noch nicht aufgelöst. Das war mir ein bisschen zu lang, aber das ist Geschmacksache.


Mehr dazu auf : http://palomapixel.blogspot.de/2016/08/ersticktes-matt-nina-c-hasse.html

Cover des Buches Wir waren keine Helden (ISBN: 9783960290063)

Bewertung zu "Wir waren keine Helden" von Candy Bukowski

Wir waren keine Helden
Palomapixelvor 8 Jahren
Kurzmeinung: atemloses und fröhlich, melancholisches Plädoyer für das Leben. Chaotisches, schönes Leben.
Wir waren keine Helden

Oder doch ?


Candy Bukowskis Debütroman ist nichts für zwischendurch. Das merke ich sofort nach den ersten Seiten. Diese Buch muss man langsam trinken und genießen wie einen guten Wein. Dieses Buch stimmt fröhlich und melancholisch zugleich, wie ein dunkelroter Sonnenuntergang am Strand, bei dem man sich schon auf den nächsten aufregenden Urlaubstag freut, obwohl es der letzte ist.


Ich wusste zum ersten Mal nicht wie ich eine Buchbeschreibung anfangen sollte. Das Buch ist so Wort- und Gefühlsgewaltig. Es reisst einen so mit und verwirrt doch zugleich. Wo bin ich ? Wer bin ich ? Bin ich ein Held ? Möchte ich wie einer sein ? Gedanken über das Leben, dass richtig oder falsch Lieben. Das Buch beschreibt in einem nicht zu verachtenden Tempo das Leben von Sugar und die Höhen und Tiefen, Rückschläge und Glücksmomente. Sugar ist Candy und Candy ist Sugar. Einen nicht unerheblichen Teil vermutet man als Leser autobiografisch. Fast jeder Satz ist mit einer Doppeldeutigkeit belegt über die man als naiver, unruhiger Leser erst einmal brüten muss. Man kann natürlich auch einfach drauf los lesen und sich in die Geschichte von Sugar saugen lassen. Zusammen mit ihr wird man erwachsen, oder zumindest so alt das man das so nennt.


Der Sugar die mit 16 am 'Arsch der Welt' wohnt und der an einer Bushaltestelle der Punk fürs Leben in den Schoss fällt. Der Sugar, die mit schnauzbärtigen Machos zusammen wohnt und ein Schwein schlachten muss. Der Sugar die ein Haus baut und dann doch nicht darin lebt. Die Sugar die im Aquarium wohnt und deren Herz mal einsam und dann wieder viel zu voll ist. Die sich nicht festlegen will aber den sicheren Hafen sucht. Die Sugar die sich fast in die Hose macht, als ihr Herz dann schlapp macht und die ihre Tochter vergöttert. Kann man in jeder Zeile über diese spüren. Ein bewegtes Leben. Ein volles Leben. Ein Leben das gelebt wurde. Das haben viele, aber noch nie hat es jemand in so schöne Worte gefasst wie Candy Bukowski. Poesie des Lebens.


Mehr davon gibt es hier : 


 http://palomapixel.blogspot.de/2016/07/wir-waren-keine-helden.html#more



Cover des Buches Ich nannte ihn Krawatte (ISBN: 9783442746569)

Bewertung zu "Ich nannte ihn Krawatte" von Milena Michiko Flasar

Ich nannte ihn Krawatte
Palomapixelvor 8 Jahren
Kurzmeinung: poetisch, berührend- diese Parkbank könnte überall stehen. Diese Menschen könnten wir sein.
Ich nannte ihn Krawatte

Dies war das erste Buch, dass sich in der japanischen Kultur bewegt, dass ich je gelesen habe. Es war wie ein Rausch der schönen Worte. Ich hatte keine Erwartungen und habe mir vorher sogar bewusst nicht den Klappentext oder weitere Infos zu der Thematik angeschaut. Ich wollte mich überraschen lassen und wurde voll mitgerissen.


Im Buch sitzen zwei völlig unterschiedliche Männer auf einer Bank. Der eine jung der andere alt. Unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein. Doch in einer Sache sind sie vereint, sie verweigern sich den Normen einer Gesellschaft, mit der sie nicht mehr zurecht kommen und doch ist es gerade ihr aufeinander Treffen, dass für Sie gegenseitig die Türen aufstößt und selbst hochgezogene Mauern einreißt. 


Die Geschichte berührt einen von der ersten Minute. Es gab so viele schöne Sätze, dass man das ganze Buch hätte mit Textmarker markieren müssen. Ich kenne mich nun überhaupt nicht aus mit Japan und kann deswegen auch keine Aussage darüber machen, wie realitätsnah die Beschreibung des Hikkikomori im Buch ist. 

Hikkikomori werden in Japan, die meist jungen Leute genannt die mit dem Leistungs- und Anpassungsdruck der Gesellschaft nicht mehr zurecht kommen und sich oft über Jahre in ihr Zimmer einschließen und jeglichen Sozialkontakt vermeiden. Ich habe zwar ein bisschen weiter dazu gegoogelt auch um das Buch noch besser zu verstehen aber wirklich beurteilen kann ich es nicht.


Das ist auch für dieses Buch nicht wirklich wichtig denn es findet sich nicht nur die hoffnungsvolle Botschaft darin, dass man seine Depressionen, Ängste und Nöte überwinden kann. Sondern man kann auch Freundschaft an Orten finden, an denen man nicht damit rechnet und man kann sich selber wiederfinden, auch wenn man sich vermeintlich verloren hat. Die vielen kleinen Gesten die im Buch so hinreißend klar und schön beschrieben sind. Ein Philosophikurs auf 136 Seiten. Ein Protokoll der Mitmenschlichkeit. 

Als Leser erfährt man nicht nur die tragische Geschichte der beiden Männer, in der es Zeit zum mitleiden gibt. Man erfährt auch die Suche und die Hoffnung nach Freiheit und Liebe. Es ist ein sehr zartes Buch, fast schon zaghaft in seiner Sprache. Man muss diese poetische Sprache mögen. Es ist ein kurzweiliges Buch und schnell und gut zu lesen. Mich hat es daran erinnert das miteinander sprechen wichtig ist und ,wenn man es nicht tut, es zuviel zu bereuen gibt. Wer etwas wirklich anrührendes lesen will und sich dazu noch für Japan interessiert, kann hier auf eine besondere Art fündig werden. Ein Buch wie ein sanft fallendes Kirschblütenblatt. Die Bank mit den zwei Männern kann überall stehen. Diese Personen könnten wir sein.


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Cover des Buches Locked in (ISBN: 9783453419223)

Bewertung zu "Locked in" von Holly Seddon

Locked in
Palomapixelvor 8 Jahren
Kurzmeinung: der Leser setzt Stück für Stück die spannenden Puzzlestücke zusammen.
Locked In - Wach auf wenn du kannst

Der Titel des Buches zog mich magisch an, denn das so genannte Locked In Syndrom ist eines der medizinischen Rätsel die noch nicht völlig erforscht sind. Denn es gibt einen Unterschied zwischen   Wachkoma und Locked In. Leider wurde ich medizinisch gesehen vom Buch etwas enttäuscht, aber als Frau vom Fach sieht man solche Sachen ja auch anders.


Die Story aber war alles andere als enttäuschend. Sie war so mittreißend und spannend das ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. 




Alex Dare ist Journalistin und stößt bei Recherchen auf die Wachkoma Patientin Amy. Alex kann sich noch gut an den 15 Jahre zurückliegenden Fall erinnern. Amy wurde vergewaltigt und verprügelt und dann versuchte der Täter sie zu ermorden. Es gelang ihm nicht gänzlich, denn seit dem liegt Amy mit schweren Kopfverletzungen im Koma. Schnell verbeißt Alex sich in den Fall und sie ist davon überzeugt das Amy auf irgendeine Art mit ihr kommuniziert. Doch Alex steht vor einer Wand der Probleme, nicht nur bei dem Fall, sondern auch bei sich selber. Denn sie ist seit Jahren Alkoholikerin und wer sollte ihr schon glauben. 




Es beginnt eine bruchstückhafte Erinnerungssuche, auf der man Amy und Alex begleitet. Man muss zusehen wie Alex ihr Leben zwischen ein paar wachen Stunden am Tag und besoffenem Wegdrifften in der Nacht, begleitet von Panikattacken fristet. Sie glaubt sie hat ihren Konsum im Griff , wie übrigens jeder Pegeltrinker. Im Buch sind sehr schön die Höhen und Tiefen einer solchen Promillekarriere beschrieben. Sehr schonungslos und darum sehr glaubwürdig. Das gefiel mir gut. Amy hängt im wahrsten Sinne des Wortes fest und erinnert sich an kaum etwas. Die Abschnitte aus ihrer Sicht erinnern an kurze Traumsequenzen. Trotzdem bekam man hier einen Eindruck davon, was ein Komapatient noch mitbekommen könnte. Niemand weiß es ja genau und bei jedem Patienten ist dies unterschiedlich und individuell. 




Der Kriminalfall ist spannend eingebaut. Man kämpft mit Alex zusammen für Gerechtigkeit und sieht ihr dabei zu, wie sie sich Stück für Stück vorarbeitet. Das gilt nicht nur für Amys Fall, sondern auch für ihr Privatleben. Amy wird für Alex ein Rettungsanker. Sie hält ihr gleichzeitig den Spiegel vor und die Situation die sich entwickelt zwingt Alex zurück ins Leben. Das war für mich mindestens genau so spannend wie die Frage, ob es Alex gelingt nach so vielen Jahren den Täter ausfindig zu machen. 




In der Zeit wird hin und her gesprungen. Mal erleben wir Szenen der Tat aus Amys Sicht vor 15 Jahren, dann wird wieder in die Gegenwart oder in die Vergangenheit anderer beteiligter Personen gesprungen. Mich hat das aber nicht gestört. Die Spannung wurde so schön aufrecht erhalten und man tappte wirklich bis zuletzt im dunkeln. Es war schon ein kleines bisschen in Richtung Psychothriller für mich. Außer für Alex und Amy konnte ich für keine anderen Protagonisten wirkliche Sympathie entwickeln. Es wurde eher ein hartes Bild von allem gezeichnet und die Beschreibungen des Verbrechens an Amy waren genau so schonungslos. 




Was am Ende bei Alex Ermittlungen heraus kommt, war dann auch überraschend und ich war mit dem Ende trotzdem zufrieden, denn es war realistisch. Mein kleiner Wermutstropfen an einem ansonsten perfekten Buch, war nur der medizinische Aspekt. Ich finde man hätte gut noch Erklärungen über das Wachkoma in die Szenen, in denen Alex mit Amys Arzt redet einbauen können. Locked In, das ja auch den Titel des Buches stellt, wird überhaupt nicht erwähnt. Das fand ich sehr schade, denn das kann man in zwei Minuten googlen und in sein Buch einbauen. Es hätte der Geschichte noch zusätzliche Glaubwürdigkeit verliehen. Denn so macht es ja wenig Sinn, sein Buch nach etwas zu benennen, dass dann im Buch gar nicht vor kommt.


Zur besseren Erklärung : Amy liegt nach der Beschreibung des Buches im Wachkoma. Dieser Begriff wird dort auch dafür mehrmals genannt. Liegt man im Wachkoma wirkt man für die Umwelt zwar wach und hat eventuell geöffnete Augen und unwillkürliche Bewegungen, der Patient hat aber kein Bewusstsein, kein Sprachverständnis und kann auch nicht wie beschrieben im Buch kommunizieren. Was nicht erwiesen ist, ob er gar nichts mehr mitbekommt z.B. Musik oder Stimmen, die er aber nicht zuordnen kann so wie wir uns das vorstellen. Musik spielt im Buch eine große Rolle. Das sorgte für Ohrwürmer beim lesen.

Locked In Syndrom jedoch bedeutet, dass ein Patient Bewusstsein hat, er aber vollständig gelähmt ist und dadurch unfähig wird sich durch Sprache oder Bewegungen verständlich zu machen. Meist funktionieren nur Augenbewegungen oder die im Buch dargestellte Methode durch ja / nein Fragen. Da Amy im Buch durchaus Passagen hat in denen sie bei Bewusstsein ist und nachdenken kann, wenn auch nicht so wie ein gesunder Mensch, würde das also auf sie eher zutreffen. Dann wäre aber der Begriff Wachkoma im Buch falsch gewählt und Locked In, was eigentlich zutrifft wird nicht erklärt. Dieser medizinische Fehler wird aber dem normalen Leser nicht auffallen. Ich bin aber für genaue Recherche beim Bücher schreiben. Der spannenden Story schadet es aber nicht. Sie bleibt gut geschrieben und überzeugend.




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Cover des Buches Gone Cat - Die stumme Zeugin (ISBN: 9783736301573)

Bewertung zu "Gone Cat - Die stumme Zeugin" von Sam Gasson

Gone Cat - Die stumme Zeugin
Palomapixelvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Stimmungsvoller Krimi, nicht nur für Katzenfans !
Gone Cat - Die stumme Zeugin

'Gone Cat' ist kein typischer Katzenkrimi, wenn man das zuerst auch vermutet. Denn Katze Mildred hat keine Superfähigkeiten oder redet mit ihrem Herrchen. Sie ist einfach eine ganz normale Katze, an deren Halsband eine Kamera angebracht wird, um zu sehen wo sie sich immer so rum treibt.

Ihr Herrchen Bruno ist 11 Jahre alt und sein Vater Jim, gibt gerade seine Karriere als Privatdetektiv zu Gunsten seiner Gesundheit auf. Doch das hält die beiden nicht ab, unabhängig voneinander zu ermitteln, als im Haus gegenüber ein Mord passiert.

Denn die Nachbarin wird brutal ermordet und am Tatort werden blutige Katzenpfoten entdeckt. Zu allem übel ist auf einmal auch Katze Mildred mit ihrer Halsbandkamera verschwunden. Wurde der Mord vielleicht von ihr zufällig gefilmt ?

'Gone Cat' ist kein Kriminalroman der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Er plätschert eher mit viel britischem Charme und Witz dahin. Er ist spannend aber auch einfach geschrieben. Ich konnte ihn in einem Rutsch lesen. Es geht um knallharte Kapitalverbrechen die ein 11 Jähriger aufklärt. Zunächst passt das nicht unbedingt aber es verringerte mein Lesevergnügen an der Story nicht im geringsten. Die Stimmung der schweren Verbrechen wird durch Brunos kindliche Sicht abgemildert.

Bruno und sein Vater sind interessante Figuren und das Buch ist aus mehreren Perspektiven geschrieben. Es gibt Abschnitte in denen Bruno alleine ermittelt und in denen sein Vater alleine unterwegs ist. Katze Mildred bekommt ebenfalls ihren Anteil. Bruno spielt nicht nur Detektiv, er eifert seinem Vater so nach, dass er überzeugt ist schon Detektiv zu sein. Er ist zwar erst 11, wirkt aber sehr altklug. Das schwere Verbrechen flösst ihm keine Angst ein sondern beflügelt ihn eher. Da jetzt endlich mal ein echtes Verbrechen in seiner Straße auftaucht, dass er aufklären kann. Er verhält sich auch in den absurdesten Situationen nicht wie ein Kind. Die einzigen Emotionen die er zeigt, betreffen Katze Mildred, nicht einmal einen Freund kann er trösten als dessen Mutter ermordet wird.

Auch das seine Eltern völlig locker damit umgehen das ein 11 jähriger in einer Mordermittlung mitmischt hat mich eher gewundert. Normalerweise bringt man seinem Kind ja einen gewissen Respekt vor Kapitalverbrechen bei um sie zu schützen. Sein Vater Jim behandelt ihn aber eher wie einen gleichberechtigten Partner, was Bruno dann auch dazu veranlasst sich immer mehr in diese Detektivgeschichte hinein zu steigern und ihn sogar dazu bringt, Beweismittel ein zu behalten damit er den Fall eher lösen kann als die Polizei. Das passte so gar nicht zu meinem Bild eines 11 jährigen. Trotzdem hatte Bruno als Figur so viel Enthusiasmus  und Intelligenz das man ihm das alles zutraute und dazu trug er verschiedene Katzenpullover, als kleine Marotte.

Die Story blieb kontinuierlich spannend, da es ein großes Hin und Her von Verdächtigen gibt. Zuerst scheint der Fall zu eindeutig und dann tauchten ein paar Geständnisse auf die dann widerrufen wurden. Da rätselt man als Leser doch mit und ich wurde mehr als einmal auf eine falsche Fährte geführt oder war überzeugt davon das derjenige der Mörder war, der es dann doch nicht war. So muss es meiner Meinung nach bei einem guten Kriminalroman auch sein. Alles spielt sich mehr oder weniger in der einen Straße ab und besonders ein alter Bonbonladen mit bunten Bonbons in großen Gläsern spielt eine Rolle.

Viele Sachen sind durch Brunos Augen in einer kindlichen Art und Weise beschrieben, die schlimmen Sachen den Schrecken nehmen, da ein 11 jähriger, so schlau er auch ist, doch eine andere Sichtweise der Dinge hat. Wie detailverliebt man eine einzige Straße beschreiben kann. Für ein Kind eine ganz andere große Welt. Da wird die Stimmung eines schrecklichen Verbrechens durch Detailverliebtheit und englischen Charme abgemildert. Kleine Beobachtungen die Bruno gemacht hat spielen auf einmal eine große Rolle. Da entsteht eine ganz eigene Stimmung für mich im Buch.  Durch seine Ermittlungen bringt Bruno sich in gefährliche aber auch skurrile Situationen, die sehr amüsant gelöst werden. Oft ganz anders enden, als man denkt. Ich hatte öfters das Gefühl , das dass jetzt nicht gut ausgehen wird für ihn und dann sah es doch ganz anders aus. In der Realität wäre ihm wohl eher etwas schlimmes passiert.

Ich muss zugeben das ich bei den vielen Verdächtigen und dem zusätzlichen eingebauten Verschwinden Mildreds, dass nicht nur ausschließlich mit dem Mordfall zu tun hat, ein wenig den Überblick verloren habe. Bruno bringt sich in Gefahr ohne es wirklich zu merken und unbewusst sind Vater und Sohn getrennt voneinander auf der richtigen Spur. Die gesundheitlichen Probleme von Jim spielen zunächst eine untergeordnete Rolle, vor allem zum Ende des Buches hin, gibt es aber eine Szene die mir sauer aufstieß, weil sie medizinisch einfach viel zu unglaubwürdig war. Sorry. aber als Person mit medizinischen Fachwissen verderben mir solche Szenen manchmal das Lesevergnügen. Ich bin da pingelig, jeder kann richtige Symptome heutzutage googlen. Das ist aber ein Spleen von mir, jedem anderen wird es vermutlich nicht auffallen.

Die Auflösung des Falles ist gut gelungen und ich war heilfroh das es so ausgegangen ist. In den Szenen als Mildreds Kameraaufnahmen angesehen wurden musste ich den Atem anhalten, es war wirklich spannend. Das Buch hat mir wirklich Spass beim lesen gemacht und spricht bestimmt nicht nur Krimifans und Katzenfreunde an.

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Cover des Buches Generation Beziehungsunfähig (ISBN: 9783841904065)

Bewertung zu "Generation Beziehungsunfähig" von Michael Nast

Generation Beziehungsunfähig
Palomapixelvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Der Titel täuscht, es geht um mehr als Beziehungen- kreative Gesellschaftskritik mit Lücken.
Generation Beziehungsunfähig

Michael Nast wird als Sprachrohr einer ganzen Generation bezeichnet. Zumindest von der Zeitung 'Die Welt'. Er steht für eine Generation Ü30, die den Bezug zu sich selbst durch Selfiewahn und Selbstoptimierung verloren hat. Was ist wirklich wichtig im Leben ? Warum fühlt man sich leer, obwohl man vermeintlich alles erreicht hat? Warum gibt es so viele Singles in Berlin wie nirgendwo sonst ? Michael Nast beleuchtet kritisch das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Das alles liest sich, wie Tagebucheinträge und Anekdoten die ihm seine Freunde erzählt haben. Es sind kurze Essays. Sozusagen ein Schwank aus seinem Leben. Was ihm durch den Kopf ging als er die Geschichten seiner Freunde und Bekannte hörte. Manches ist zynisch und sorry, auch typisch männlich. Vor allem die Geschichten über Dating und Singeldasein konnte ich so nicht immer nachvollziehen aber ich bin auch kein unglücklicher, selbstoptimierender Großstädter. Glaube ich zumindest.




In vielen liegt aber sehr viel Wahrheit und in Auszügen wird es geradezu philosophisch. Da geht es um Werte der Gesellschaft in die wir hineingepresst werden, bis wir selber glauben das uns nur noch der Konsum glücklich machen kann. Da geht es um die Beziehung zu sich selbst und anderen. Nicht nur um Liebesbeziehungen. Die meisten Datinggeschichten hinterließen bei mir einen schalen Nachgeschmack. Vielleicht weil die Frauen dabei oft nicht gut weg kommen und ich eine Frau bin. Ich will gar nicht abstreiten das es solche Dates wie im Buch tatsächlich gibt. Ich denke aber das es auch andere gibt und die im Buch zu kurz kommen. Die Sichtweise auf die Dinge ist mir doch in Bezug auf die Liebe zu negativ. Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück. 




Glück ist auch so ein Thema im Buch. Ich glaube schon das Michael Nast in vielen Dingen den Zahn der Zeit trifft und das macht das Buch auch unterhaltsam. Wie der Schweighöferfilm zum lesen. Die eingebaute Berliner Schnauze tut ihr übriges. Wobei ich mich mit den berlinspezifischen Klischees und Themen als Rheinländerin überhaupt nicht auskannte. Ich glaube dadurch sind mir ein paar Insider entgangen. Man merkt doch stark den Berliner Großstadt Flair auch an Hand der Themen. In den einzelnen Abschnitten wiederholen sich immer mal wieder Aussagen und Geschichten. Das hat mich etwas irritiert. Als ob dir ein Freund immer wieder die selbe Geschichte erzählt. Das Buch bringt einen dazu über sein eigenes Leben nach zu denken und zu hinterfragen, ob man wie die beschriebenen Singles festhängt oder eben in meinem Leben doch alles ganz anders ist. Das ist ja nicht schlecht. Sich  mal zu fragen ob man sich selber wirklich den Job, die Freundin, das Auto, das Haus gewünscht hat und ohne das nicht glücklich sein könnte oder, ob uns das nur von Werbung und Gesellschaft suggeriert wird, wir im Grunde unseres Herzens aber leer sind. Hübsch gefilterte Instagrampersönlichkeiten die virtuell ein anderes Leben führen als in der Realität. 




Das alles wird von Michael Nast aufs Korn genommen und hinterfragt. Bei vielem will man aufschreien und sagen, nein ich nicht. Bei mir ist alles echt. Doch dann bleibt da ein winziger nagender Ast zurück und man fragt sich ob man wirklich so frei und unabhängig von gesellschaftlichen Zwängen und Standards ist. Da geht es im Buch nicht nur um Liebesbeziehungen. Da geht es auch um die Beziehung zu uns selbst, dass macht das Buch zur charmanten Gesellschaftskritik. Seine Single Geschichten sind mir zu sehr Klischee. Wer einen Beziehungsratgeber sucht ist hier völlig falsch. Ich finde auch den Titel 'Generation Beziehungsunfähig' nicht so passend. Denn es geht im Buch um viel mehr. Nicht alle Punkte sind für mich wirklich zutreffend oder reif ausgearbeitet aber das ist auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass überhaupt darüber nachgedacht wird. Das Buch ist ein sehr guter Denkanstoß. Egal ob man nun schon über 30 ist oder noch nicht.



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Cover des Buches Verstoßene des Lichts (ISBN: 9783802598197)

Bewertung zu "Verstoßene des Lichts" von Lara Adrian

Verstoßene des Lichts
Palomapixelvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Keine schlechte Story, aber weniger Sex und mehr Ausarbeitung dieser, hätten gut getan.
Verstossene des Lichts

Ich wollte schon länger mal einen der romantischen Vampirromane von Lara Adrian lesen, erfreuen sie sich im Romantasybereich doch wachsender Beliebtheit. Verstossene des Lichts ist eigentlich Band 13 ihrer Midnight Breed Reihe. Ich habe das Buch aber einzeln und ohne die Vorgänger zu kennen gelesen und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Man kann das Buch also gut auch einzeln lesen.


In diesem Band geht es um Rune, einen Cagefighter der nicht nur mit den Gegnern im Ring, sondern auch mit sich selbst zu kämpfen hat. Denn er hat eine brutale Vergangenheit, die er gerne vergessen würde. Er kann sein Glück gar nicht zulassen, als sich ausgerechnet die attraktive Carys in ihn verliebt. Die Tochter eines Oberhaupts der Vampirbruderschaft und noch dazu eine Vampirin mit ganz besonderen Fähigkeiten. Trotz der großen Unterschiede verlieben sie sich, doch ihre Liebe könnte für beide tödlich sein, denn Rune wird von seiner Vergangenheit eingeholt. 


Das ganze Buch ist wirklich ein solider Fantasy und Vampirroman. Die Story ist spannend, es geht rauf und runter und man bekommt jede Menge sexy Time, die man ja auch erwartet. Aber, und das ist jetzt nur mein persönlicher Eindruck. Die sehr plastisch beschriebenen Sexszenen im Buch haben mir die Fantasystimmung ein bisschen verdorben. Es ist nicht so, dass ich solche erotischen Szenen nicht gerne mal lese. Ich ziehe da zum Beispiel Vergleiche mit der Black Dagger Reihe. Vom Thema und Aufbau sind die Bücher ja sehr ähnlich. Trotzdem wollte sich bei mir in Lara Adrians Buch keine emotionale Nähe aufbauen. Diese Szenen dienten für mich nicht der Emotion.


Es war wie Pornografie zum lesen, einfach ein bisschen drüber und zuviel des Guten. Das war wirklich richtig schade. Vor allem weil es weder am Schreibstil der Autorin scheitert, der ist nämlich sehr gut, noch am Thema der Geschichte. Mir gefiel schlicht und einfach die Beschreibung nicht, sie war mir zu plump. Das schlimmste ist das die Geschichte im Buch auch ohne diese Szenen wunderbar funktionieren würde. Wir haben interessante Charaktere, Carys ist eine starke Protagonistin die weiß was sie will und die man nie so richtig zu Wort kommen lässt, bloß weil sie eine Frau ist. Rune ist der perfekte Hardliner mit weichem Kern und unglaublich attraktiv. Die ganzen 314 Seiten lang habe ich mir gewünscht das Carys endlich aufsteht und auf den Tisch haut und Rune rettet. Zum Glück passierte am Ende auf den letzten Seiten dann auch noch etwas das mich versöhnlich stimmte. Warum müssen Frauen in vielen Fantasyroman immer nur das Mäuschen sein das gut aussieht ? Warum gibt es so wenige Autorinnen/Autoren die ihre weiblichen Figuren stark und weiblich sein lassen ? 


Wie gesagt später im Buch bekommt Carys die Chance zu zeigen was in ihr steckt und das hat mir gut gefallen. Ich hätte gerne mehr solcher Szenen gehabt und auch mehr über z. b. die Atlantiden (im Buch zusätzlich auftauchende Personen) erfahren. Die Story hat nämlich noch Potential für viel mehr. Ich hätte gerne eine Konzentration auf die Story gehabt. Deswegen bleibt Lara Adrian für mich mit dem Buch hinter ihrem Potential zurück. Sexszenen schön und gut, aber für mich scheinen sie nur zum polarisieren eingebaut worden zu sein und die Story drum rum, hätte es eigentlich viel mehr verdient noch weiter ausgearbeitet zu werden. 


Trotzdem hat mir das Buch ganz gut gefallen, wenn ich eben diese Szenen wegdenke war es eine wirklich coole Geschichte. Es gab von ihnen am Anfang des Buches mehr, als später im Verlauf. Im weiteren spielte dann doch die Action und Runes Geschichte eine größere Rolle. Ab da gefiel mir das Buch deutlich besser. Der ein oder andere sieht das bestimmt auch völlig anders als ich. Man muss auch Vampirromane einfach lieben. Wer genau nach so etwas sucht der ist mit dieser Reihe goldrichtig.


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Cover des Buches Alle Toten fliegen hoch - Amerika (ISBN: 9783462049671)

Bewertung zu "Alle Toten fliegen hoch - Amerika" von Joachim Meyerhoff

Alle Toten fliegen hoch - Amerika
Palomapixelvor 8 Jahren
Kurzmeinung: berührend, sarkastisch, witzig - eine Reise zum Erwachsen werden und die Trauer hinter sich zu lassen
Alle Toten fliegen hoch - Amerika



Was erwarte ich von einem Buch das ein Austauschjahr in Amerika beschreibt ?


Ich hätte mir dieses Buch niemals von alleine ausgesucht, aber die ARD Buffet Leserunde, gegründet auf Facebook von der phantastischen Buchkolumne aka Karla Paul tat es. Ich wollte gerne mitlesen. Trotzdem oder auch gerade darum. Denn ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen bewusst Bücher zu lesen, die ausserhalb meiner Komfortzone liegen. Die mich weiterbringen und mich über meinen Fantasy- und Jugendbuch Tellerrand blicken lassen.


Es ist mir gelungen oder besser Joachim Meyerhoff ist es gelungen. Autobiographisch beschreibt das siebzehnjährige Ich des Autors sein Jahr. Er startet mit einer kleinen Einleitung aus seiner Kindheit in der man bereits merkt, dass er kein Problem damit hat auch die Peinlichkeiten seines Lebens vor uns auszubreiten. Ich erinnere mich prägnant an eine Szene mit einer Lederhose und einer Riesenrutsche. Auch an seinem ersten Abend in Amerika geht nicht alles glatt. Eröffnet er dort doch seine erste Übernachtung mit einem Nasenblutenmassaker in seiner frischen Bergmotivbettwäsche.


Man könnte jetzt meinen es geht immer so weiter. Ereignis an Ereignis und doch bleibt es beim schnöden Alltag eines Austauschjahres, aber dem ist nicht so. Es ist zum einen Meyerhoffs schöne Sprache die zum weiterlesen einlädt zum anderen kommt es im Buch zu einem Knacks. Von da an ist das Austauschjahr, wie eine Reise zurück zu sich selbst, denn es geht auch um Trauer und Verlust. Ein siebzehnjähriger nabelt sich ab von seinem für mich oft überbehüteten Kleinstadt Zuhause und geht in die weite Welt. Ich denke jeder kann sich einen Augenblick in Meyerhoffs Situationen zu Hause fühlen. Jeder wird sich einen Moment an seine Kindheit oder Jugend erinnern. Viele Jugendliche werden sich aktuell heute in seinem Ich wiederfinden. Jeder wird eine Sekunde der Trauer empfinden und auf alle Fälle wird absolut jeder etwas zum lachen in diesem Buch finden. Das macht es vielleicht auch so besonders.


Ich wusste oft nicht ob ich mich über ihn lustig machen sollte, weil viele Situationen einfach urkomisch und auch peinlich waren oder ob ich Mitleid haben sollte. Bei manchen Sachen wusste ich nicht ob ein siebzehnjähriges Ich überspitzt, übertreibt oder ob es sich wirklich so zugetragen hat. Besonders gut beschrieben fand ich aber wie die ganze Familie mit dem Thema Trauer umgeht ohne das es kitschig übertrieben wäre. Für mich waren dort echte Emotionen beschrieben wie sie wirklich sind. Ohne Schnörkel, mitten aus dem Leben. Wenn man selber schon in einer Situation war, einen geliebten Menschen zu verlieren, könnte es hart sein diese Szenen zu lesen oder auch gut, weil man sich dort aufgehoben fühlen kann, weil hier einer schreibt der es selbst erlebt hat.


Jeder der ein Austauschjahr plant sollte dieses Buch lesen, als Vorbereitung. Jeder der schon immer von einem Jahr im Ausland geträumt hat, es aber nie getan hat, sollte dieses Buch lesen und überhaupt jeder sollte dieses Buch lesen. Meyerhoff schafft es Alltag interessant zu machen indem er alles kleinstgenau beschreibt und mich erinnerte es ein bisschen an peinliche Lagerfreuergeschichten mit Freunden. Es wird Bier getrunken und gelacht und man schaut in die Flammen und erinnert sich an früher und weiß das es nicht immer einfach war, aber gut.


Uns erwarten nun noch zwei Folgebände und ich werde auch diese Lesen. der Zweite Band ' Wann wird es endlich wieder so wie es nie war' und der dritte Band 'Diese Lücke Ach diese entsetzliche Lücke'. Meyerhoff schafft es einfach tragisch-komisch über ein Tabuthema zu schreiben, den Tod. Vielen Menschen fällt es sehr schwer darüber zu sprechen. Hier finden sie ausgesprochen was sie selber vielleicht nie sagen konnten. Hier kann man beim lesen im stillen Kämmerlein bemerken das man nicht alleine ist. Sicher sind manchmal die Alltagsbschreibungen zu lang oder auch zu konstruiert. Nicht in jeder Szene und in jeder Passage schafft Meyerhoff es, jeden mit zu nehmen aber mich hat er komplett erreicht.


Das diskutieren und lesen in der Leserunde hat mir auch sehr gut gefallen. Es war schön zu lesen was andere so über das Buch denken und ob der eigene Eindruck ganz anders ist. Jeder von uns nimmt ja ein Buch doch immer sehr subjektiv auf. Gerade bei diesem Buch kommt es für mich auch auf die persönlichen Erfahrungen an die ein Mensch schon gemacht hat bevor er das Buch liest.



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