ParadiseLost
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Whodunit? Wer ist tot und wer ist schuld? Schema F, ganz simpel und gängig im Krimi- und Thrillergenre. „December Park“ aber ist so ganz anders.
Willkommen in Harting Farms
Der 15 jährige Angelo lebt Mitte der 90er mit seinem Vater, einem Detective, und seinen Großeltern in einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Mutter stirbt früh an Krebs, sein großer Bruder fällt im Golfkrieg. Es bleiben Vakuum, Trauma und die Kluft zwischen Vater und Sohn, der Highschoolalltag, heimliches Rauchen, Horrorfilme und verschwundene Teenager.
Protagonist Angelo und seine Freunde werden Zeugen, als die Polizei die Leiche der jugendlichen Courtney Cole aus einem Waldstück birgt. Ihr Gesicht ist blutig und zerschmettert.
„Später im Bett zwang ich mich trotz der drückenden Schwere des Schlafes, die in der Dunkelheit über mich kam, wach zu bleiben. […]. [Schließlich] schloss ich meine Augen. Dicke, heiße Tränen stahlen sich daraus hervor und rannen meine Schläfen hinab. Ich war geschockt, dass mir so etwas passierte.“
Die Polizei geht von keiner Verbindung zwischen der Leiche und dem Verschwinden der Kinder aus. Die Medien sprechen erstmals von Serienmord, einem Rattenfänger. Dem Piper.
„Es ist kein Monster, oder so etwas. […] Es ist ein Mann, und er ist äußerst vorsichtig und gerissen – und genau das macht ihn auch so gefährlich.“
Adrian Cardinger zieht mit seiner lethargisch-depressiven Mutter ins Nachbarhaus. Angelo kann dem schüchternen, fast kränklichen Jungen in seinen zu kurzen Superheldenshirts und seinem Hulk-Rucksack zunächst nur wenig abgewinnen. Doch Adrian findet ein Medaillon und damit eine direkte Verbindung zu Courtney Cole. Angelo, Adrian, Peter, Michael und Scott gehen auf Spurensuche. Sie schlagen im December Park ihr Lager auf, die „Echo-Base“, ausgerüstet mit Walkie-Talkies, reichlich Cola und rostigen Klappmessern. Es soll ein spannendes Spiel werden. Eine Monsterjagd. Nicht mehr als ein unschuldiges Abenteuer.
„Vor Jahren waren wir Kissenschlachten und dem Fangenspielen herausgewachsen. Wir waren aus vielem Herausgewachsen.“
Doch es verschwinden weitere Kinder. Die Polizei tappt im Dunkeln, die Stadt ergreift schiere Panik. Die eingeschworene Jungsbande um Angelo erschöpft die wenig ergiebige Abenteuerkriminalistik. Aber gebunden an ein Versprechen, geben sie nicht auf. Am Ende ein letzter Sommer. Am Ende der Piper.
"Ich war mir fürchterlich sicher, dass wir uns auf eine Art endgültigen Showdown zubewegten. Dieser Gedanke ließ mich schaudern."
Man betritt den „December Park“, wird zum stillen Mitwisser und zum sechsten Freund. Es warten weniger Verfolgungsjagden, blutrünstige Gemetzel und falsche Spuren, als vielmehr Düsternis und die Traurigkeit eines Jungen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, verursacht durch Angst, Albträume und Verlust. Begleitet von tief loyalen Freunden bis ganz zum Schluss.
Bewertung zu "Das Schweigen der Lämmer" von Thomas Harris
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Über mich
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