Bewertung zu "Alle Wege führen nach Rom, doch nur einer zur Liebe" von Julie Thiele
Ist es wirklich Liebe? Ist es wirklich eine Beziehung? Ist es wirklich wahr?
Diese und viele weitere Fragen quälen die junge Italienerin Cami, als sie dem attraktiven Schwimmer Lyan in einer stürmischen Nacht am Meer begegnet.
Auf der Flucht vor ihrer eigenen Wut auf ihre Familie und Lebensumstände gerät sie in einen Orkan ihrer Gefühle, der sie von einem Ufer zum anderen wirbelt und heftig durchschüttelt.
Losgelöst von alten Banden wirft es sie in für sie vollkommen neuartige Gefilde. Seien es die sensiblen Arme Lyans, die empfindsame Freundschaft Seppes oder die leistungsorientierte Teamwelt der Schwimmer. Vor dem Hintergrund traumatisierender Erfahrungen mit einer alkoholkranken Mutter, einem untreuen Vater und einem dünkelhaften Ex-Freund erobert sie sich Zug um Zug ihr eigenes Leben und überwindet ihre tief sitzenden Ängste vor einer intensiven Bindung. Fern ihrer Heimat findet sie zu sich selbst, zu ihren Wünschen und Träumen und letztlich auch den Weg zu dem Ziel all ihrer Vorstellungen.
Der Schülerin Julie Thiele ist mit dieser berührenden Coming-of-Age-Geschichte ein gefühlsintensives Debüt gelungen. Sprachlich spürbar findet sie die Worte, um all die Wirren und Verirrungen einer Jugendliebe leidenschaftlich zu beschreiben.
Der Strom der Erzählung ist so mitreißend, dass man das Buch nicht aus den Händen legen möchte, und traurig ist, dass auf der Seite 190 mit „Sie liebte ihn mehr als alles andere.“ Schluss ist.
Möge für dieses junge Schreibtalent noch lange nicht Schluss sein, sondern der Auftakt für weitere Erzählungen, die die Herzen ihrer Leserinnen und Leser bewegen, mit diesem Buch gegeben sein!
Peggy Langhans