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Phantazia

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Three Dark Crowns (ISBN: 9780062385437)

Bewertung zu "Three Dark Crowns" von Kendare Blake

Three Dark Crowns
Phantaziavor 7 Jahren
Kurzmeinung: Spannend bis zur letzten Seite voller Magie und Gefahr. Perfekt für alle Fans von Panem oder Game of Thrones.
Three dark crowns - Hat meine Leseflaute beendet

INHALT

Seit Jahrhunderten wird die Insel Fennbirn von einer mächtigen Königin regiert, einer Königin, die ihre beiden Drillingsschwestern töten muss, um die Krone zu ergattern, bis sie die nächsten Drillinge auf die Welt bringt und der Kreislauf sich fortsetzt.

Arsinoe, Mirabella und Katherine sind die neuen Drillinge, gerade erst sechzehn geworden und an der Schwelle des Krieges gegeneinander. Während Mirabellas Gabe, die Elemente zu kontrollieren, so stark ist, dass sich selbst der sonst neutrale Tempel für sie erklärt, kann Katherine, die zu den Giftmischern gehört, nicht einmal das schwächste Gift bei sich behalten. Und auch Arsinoes Gabe lässt auf sich warten und mit jedem neuen Tag, der verstreicht, wird ihre Hoffnung, dass ihr familiar (Tier, das an sie gebunden ist) erscheint, kleiner. Nicht einmal niedere Magie, die sie erlernt hilft ihr dabei.

Mirabellas Vorteil ist klar ersichtlich, doch ist sie die einzige, die ihre Schwestern beim besten Willen nicht töten will. Und während Arsinoe und Katherine an ihren schwachen Gaben feilen und sich Fluchtpläne ausdenken, die von vornherein zum Scheitern verurteilt sind, plant der Tempel bereits, wie sie die beiden schwachen Schwestern beseitigen können, damit Mirabella am Ende doch den Thron besteigt.


FIGUREN

ARSINOE lebt seit der Trennung von ihren Schwestern bei ihrer Pflegefamilie, den Milones, inmitten der naturalists und versucht jeden Tag, ihre Kräfte zu wecken und ihr familiar zu sich zu rufen. Unterstützt wird sie dabei von der gleichaltrigen Jules Milone, die besonders starke Kräfte als naturalist besitzt und ein Bergkatze als familiar hat. Jeden Tag versucht sie, Arsinoes Gabe zu wecken, gibt ihr immer wieder neue Aufgaben, doch scheint die junge Königin weiterhin fähigkeitenlos zu sein. Später schaltet sich Jules Mutter ein, die lange Zeit auf dem Festland gelebt und dort gelernt hat, wie man niedere Magie (low magic) einsetzt. Einziger Nachteil: Diese Form der Magie funktioniert nur mit Blut und hat immer einen Preis. Einmal ist er so hoch, dass er Arsinoe beinahe das Leben kostet und nichts bewirkt. Arsinoe bleibt weiterhin fähigkeitenlos und selbst eine List der naturalists kann den Tempel nicht täuschen. Arsinoe ist schwach als naturalist und damit so gut wie tot, wäre da nicht ein kleiner Fehler passiert.

Arsinoe ist eine typische Aria Stark. Sie will keine Lady bzw. Königin sein und macht sich nichts aus ihrem Aussehen, und ist mir dadurch gleich wieder etwas unsympathisch geworden. Vor allem, als die niedere Magie einmal so richtig schief geht, hätte ich mir andere Reaktionen von ihr erwartet. Die Enthüllung ganz am Ende fand ich auch etwas abgeflacht und ziemlich unlogisch. Wenn ich gerade etwas besonderes über meine Fähigkeiten gelernt hätte, wäre mir das vor allem unter diesen Umständen sofort aufgefallen. (Ich bleibe deshalb so vage, weil das ein riesiger Spoiler wäre, wenn ich euch das jetzt erzählen würde.)

KATHERINE gilt trotz ihrer Schwäche, was ihre Resitenz gegen Gift angeht, als eine der Favoritinnen. Mehrere Königinnen, darunter auch ihre Mutter, kamen aus dem Lager dieser Fraktion der Insel und haben ihre Pflegefamilie, die Arrons, stark gemacht im Rat der Insel, der während der Übergangszeit regiert. Alle Hoffnungd er Arrons liegen auf ihr. Fällt Kat, fällt auch deren Stand und Einfluss im Rat. Von klein auf hat man ihr Gift eingeflöst in allen möglichen Variationen, sodass sie nun mit sechzehn schwach und schmächtig erscheint. In einem letzten Versuch, sie als starke Anwärterin auf den Thron darzustellen, greifen auch die Arrons zu einigen unkonventionellen Methoden. So ist das Festessen für Katherine nicht vergiftet, man bringt ihr genug ungiftiges Essen, um ihr wieder etwas Farbe ins Gesicht zu zauber und sie zu stärken, aber über ihre schwache Gabe kann selbst das nicht hinwegtäuschen. Pietyr, einer der Arrons, und Kats größte Hilfe in den letzten Monaten, bevor der Kampf um den Thron entbricht, erkennt, dass es für sie zu spät ist und trifft eine folgenschwere Entscheidung, um ihr einen grausamen Tod zu ersparen.

Kat fand ich als Charakter recht schwach. Sie ist mir wie eine kleine Puppe vorgekommen, die von den Arrons mal so und dann mal anderes benutzt wurde, um nur noch mehr Macht zu bekommen. Das war wahrscheinlich auch Intetion der Autorin, aber ich glaube, da kommt noch mehr von ihr, wenn ich das letzte Kapitel aus ihrer Sicht richtig deute. In diesem Band konnte sie mich nicht wirklich überzeugen, vor allem weil sie sich am Ende so an Pietyr rangemacht hat und sich wie so ein dummes kleines Mädchen verhalten hat. (Sorry, aber gegen so ein Verhalten habe ich generell was.)

MIRABELLA ist die Favoritin unter den drei neuen Königinnen und die einzige, deren Talent wirklich existiert. Ihre Stürme sind legendär und haben so manches Haus erschüttert, im Inneren ist die junge Königin allerdings sanftmütig und gegen die Tradition, ihre Schwestern töten zu müssen, um den Thron besteigen zu können. Aus diesem Grund plant der Tempel eine Intrige, damit sie am Ende trotzdem als einzige lebende Königin dasteht. Mira erinnert sich als einzige der drei Schwestern an deren gemeinsame Kindheit und ihre Freundschaft untereinander. In ihrer Verzweiflung flüchtet sie aus den Fängen des Tempels, sucht nach ihren Schwestern, um sie zu einem Bündnis zu überreden und wird pormpt vom Temepel eingefangen. Ganz gleich wie sehr sie versucht, das Leben ihrer beiden Schwestern zu schützen, steht die Entscheidung längst fest. Sie soll die nächste Königin werden, ganz gleich was sie davon hält.

Mirabella hat mir charakterlich am besten gefallen, vor allem ihr Widerstand gegen den Tempel, weil sie ihre Schwestern nicht umbringen möchte. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich am Ende mit den beiden verbündet und die alten Traditionen außer Kraft setzt. Das würde ich mir zumindest wünschen, aber bei Kendare Blake, die zuvor schon einige Horror-Romane geschrieben hat und auch in THREE DARK CROWNS nicht gerade zimperlich ist, kann das sicher auch ganz anders ausgehen. Das Einzige, was ich an Mira auszusetzen hatte, war die Tatsache, dass sie Jules' Freund geküsst hat und der jetzt plötzlich zwischen beiden hin- und hergerissen ist, aber das liegt nicht an Mira selbst, sondern an den Auswirkungen der niederen Magie.


SPRACHE

Das Buch ist ja gerade erst in den USA erschienen und deshalb logischerweise erstmal nur auf Englisch erhältlich. Ich glaube, der deutsche Titel erscheint irgendwann dieses Jahr bei Penhaligon (Random House). Es war wirklich leicht und gut zu lesen, weil es relativ viele Dialoge gab, etwas zu viele, wenn ihr mich fragt. Manchmal hatte ich so dieses Gefühl irgendwo in der Luft zu hängen mit den Charakteren, weil ich mir das drum herum nicht vorstellen konnte. Mir haben die erzählenden und erklärenden Passagen etwas gefehlt. Vieles wurde zwar in Gesprächen geklärt, kam aber viel zu langsam, um gewisse Situationen gleich auf Anhieb zu verstehen.


AUFBAU

Die Kapitel beginnen immer mit dem Handlungsort, was ich super finde. Dann kann man sich immer gleich orientieren und weiß dank der schönen Karte, wo man sich gerade auf Fennbirn befindet.

Die Perspektive innerhalb der Kapitel war mir allerdings nicht immer ganz klar. Manchmal war es tatsächlich deutlich zu erkennen, manchmal aber auch nicht, was gerade bei Gesprächen mit vielen Beteiligten schwierig wurde. Man hat sich dabei ziemlich ausgeschlossen gefühlt und konnte die Grundstimmung nur schwer fassen.

Worldbuildingmäßig fand ich das System der Königinnen sehr interessant und gut durchdacht. Der einfachheithalber habe ich das gerade nicht so genau ausgeführt, aber neben den drei Grundbegabungen (naturalist, elemental, poisoner), gibt es noch einige weitere, die die Königin in manchen Fällen zu etwas Besonderem machen.

Auch die Gaben fand ich spannend. Es war mal etwas anderes, auch Giftmischer (poisoners) und die naturalists dabei zu haben, anstatt nur das relativ beliebte Thema der vier Elemente. Bei manchen hätte ich gerne noch etwas mehr Hintergrundwissen gehabt, wie sie funktioniert (z.B. Bei den Giftmischern) und wie stark sie werden können, aber dafür ist ja auch im nachfolgenden Buch Platz genug.

Was mich, wie gesagt, etwas gestört war, waren die fehlenden oder nur halbherzigen Ortsbeschreibungen oder auch Beschreibungen von Äußerlichkeiten. Von vielen Charakteren konnte ich mir nur schlecht ein Bild machen und wusste manchmal wirklich nicht, wie unsere Umgebung aussieht. Da hätte ich mir etwas mehr erwartet und mich manchmal ein bisschen verloren gefühlt.


FAZIT

Allein die Tatsache, dass ich das Buch so schnell gelesen, nein verschlungen habe, macht es für mich zu etwas ganz Besonderem. Scheint so, als hätte ich meine Leseflaute fürs erste hinter mir gelassen. Ich finde die Idee, die hinter diesem Buch steckt, also die Schwestern, die sich gegenseitig umbringen müssen, um Königin zu werden, sehr spannend. Das hatte irgendwie etwas von Panem und Ein Lied von Eis und Feuer. Also perfekt für mich :)

Das Worldbuilding hat mich auch begeistert, zumindest die unterschiedlichen Gaben und verschiedensten Möglichkeiten von Königinnen. Einiges ist aber auch farblos geblieben (z.B. Auch die Religion und der Glaube der Menschen von Fennbirn), aber trotzdem überwiegt diese grandiose Idee für mich, weswegen ich dem Buch 4 von 5 Sternen gebe.

Cover des Buches Daughter Of Smoke And Bone (ISBN: 9783596191987)

Bewertung zu "Daughter Of Smoke And Bone" von Laini Taylor

Daughter Of Smoke And Bone
Phantaziavor 9 Jahren
Daughter of Smoke and Bone

Inhalt:
Karou, ein künsterlisch sehr begabtes Waisenkind, lebt in Prag und erledigt neben ihren Schularbeiten an einer Kunstschule auch noch höchst merkwürdige und gefährliche Aufträge für Brimstone, eine Chimäre. Durch magische Portale gelangt sie in dessen Werkstatt, wo Millionen Zähne lagern und täglich neue hinzukommen. Was er damit tut, weiß Karou nicht, aber es muss irgendetwas magisches sein, schließlich handelt Brimstone doch mit Wünschen.
Als plötzlich schwarze Handabdrücke auf den Portaltüren auftauchen, ändert sich Karous Leben schlagartig. Die Seraphim haben einen Weg zurück zur Erde gefunden und brennen alle Portale, die einzige Hoffnung der Chimären auf Leben nieder.
Der Grund ist simpel: Es herrscht Krieg zwischen den beiden Völkern. Die Chimären sind in der Unterzahl, haben jedoch einen Weg gefunden, den Seelen ihrer Toten neue Körper zu erschaffen. Und genau dazu brauchen sie eben Zähne. Nur leider kommen diese von Wilderern, die sie auf der Erde sammeln.
Einer der Seraphim, Akiva, verfolgt Karou und es kommt zum Kampf. Je länger er sich allerdings in ihrer Nähe aufhält, umso mehr erinnert dieses Menschenmädchen ihn an seine große Liebe Madrigal, eine Chimäre, die wegen ihrer Beziehung zu Akiva hingerichtet wurde.
Da stellt sich doch einem die Frage, ob das alles ein Zufall sein kann, oder nicht?
Auch Karou beginnt, sich bruchstückhaft an Erlebnisse zu erinnern, die vor ihrer Geburt passiert sein müssen. Als sie von Brimstone seinen geliebten Wunschknochen erhält, scheint sich Akivas Befürchtung zu bewahrheiten. Sie zerbrechen den Knochen und Karou erinnert sich wieder an ihr vorheriges Leben als Madrigal und an ihre Liebe zu Akiva. Ihr Glück hält allerdings nicht lange, als sie erfährt, was dieser mit ihrer geliebten Chimärenfamilie getan hat.
Es scheint nur eine Lösung zu geben. Karou muss zurück in die Welt der Seraphim und Chimären, um den erbitterten Kampf der beiden Völker zu stoppen.

>>> Im Großen und ganzen fand ich die Handlung schlüssig und die vielen Geheimnisse rund um Karous Herkunft haben sehr viel zur Spannung beigetragen. Wie bei den meisten Jugendbüchern muss ich aber auch hier sagen, dass einiges, wie zum Beispiel die Beziehung zwischen Akiva und Karou oder dass Karou eigentlich Madrigal ist, sehr vorhersebar war.
Auch war mir die Stelle, in der Madrigals Erinnerungen zurückkommen viel zu langweilig. Das hat die ganze Handlung unterbrochen und soo mega interessant fand ich es jetzt nicht. Ein paar Bruchstücke daraus hätten gereicht und später vielleicht einige Verweise, aber so unendlich lang? Nein, danke.

Figuren:
Karou, die einsame Künstlerin und Auftragszahnbeschafferin, hat mir an sich ziemlich gut gefallen. Sie war nicht ganz so mega zynisch, wie andere Charaktere aus diesem Literaturbereich. Trotzdem hat sie einige zu perfekte Züge an sich, wie ich finde, nicht ganz so viele wie Akiva, aber trotzdem...
Als ich zum ersten Mal die Beschreibung zu Akiva gelesen habe, dachte ich, ich würde eine veränderte Fassung von irgendeinem "Twilight"-Buch in den Händen halten. Mal ehrlich: Der wurde über mehrere Seiten als super perfekt, fast schmerzhaft schön beschrieben. Klingelts da irgendwo?
Klar, er ist ein Engel und blahblahblah, aber auch Engel sind nicht perfekt, auch nicht im Äußeren.
Brimstone und die anderen Chimären, ebenso wie Suzanna (Karous beste Freundin) waren mir da schon sympathischer. Vor allem der Wunschhändler mit seiner ruppigen Art und seinem großen Herz ist einer meiner Favoriten. Zu schade, dass Akiva ihn und die anderen getötet hat...
Ich muss nochmal kurz auf das Perfekte an den Seraphim zurückkehren. Schönheit und Arroganz, hm? Nee, also echt. Ich finde, hier spielt die Autorin zu sehr mit den Klischees und übertreibt es fast ein bisschen. Wieso muss es denn immer ein klar definiertes Gut und Böse geben? Wieso müssen es immer zwei sein, die den ewigen Kampf zwischen zwei erbitterten Feinden beenden, nur weil sie sich lieben? Je länger ich darüber nachdenke, umso weniger Sternchen wird es am Ende wohl geben...

Fazit:
Ich spar mir mal die Aufbau-Kategorie und sage einfach an dieser Stelle, dass mir manche Kapitel viel zu kurz, andere viel zu lange vorgekommen sind. Und natürlich erwähne ich auch hier nochmal, dass auch weniger umfangreichere Ausführungen von Madrigals Erinnerungen und weniger seitenfüllende und dennoch nichtssagende Beschreibungen gewisser fast zu perfekter Charaktere gereicht hätten. Hinzu kommt noch, dass ich nicht verstehen kann, wieso schlechtes Benehmen, z.B. in Form von Arroganz, überirdisch schönes Aussehen kompensieren kann.
Weil mir die Handlung an sich aber doch gut gefallen und an manchen Stellen auch richtig gefesselt habe, gebe ich "Daughter of Smoke and Bone" von Laini Taylor gerade noch so 3,5 Sterne und runde sogar auf 4 auf.

Diese Rezension ist zuerst erschienen auf:
http://kateslittlesweetthings.blogspot.com/2014/11/rezension-daughter-of-smoke-and-bone.html

Cover des Buches Die Magie der tausend Welten - Die Begabte (ISBN: 9783764531058)

Bewertung zu "Die Magie der tausend Welten - Die Begabte" von Trudi Canavan

Die Magie der tausend Welten - Die Begabte
Phantaziavor 9 Jahren
Die Begabte

Inhalt:
Der junge Student Tyen findet bei einer Ausgrabung ein wundersames Buch, das einst eine lebendige Frau war. Pergama wurde erschaffen, um das Wissen all derer zu speichern, die sie berühren, um sie an ihren Besitzer weiterzugeben. Tyen freundet sich mit ihr an und will sie, entgegen der Regeln, nicht an die Akademie abgeben. Als sein magischer Fund jedoch entdeckt wird, ändert sich für den Studenten plötzlich alles. Um Pergama vor der Zerstörung zu vernichten, muss Tyen fliehen und sein altes Leben hinter sich lassen. Von der Akademie gejagt, reist er durch seine Welt, nur um am Ende in einer ganz anderen zu landen.
In Rielles Welt. Rielle, die Tochter eines Färbereibesitzers, hat von klein auf die Fähigkeit Schwärze zu sehen, also das, was übrig bleibt, wenn Magie verbraucht wurde. In ihrem Land herrscht ein strenger Glaube und die Benutzung von Magie ist nur den Priestern erlaubt. Alle anderen, die unbefugt zaubern, werden gefangen genommen und müssen die Stadt verlassen. Wohin sie gebracht werden, weiß niemand. Doch als Rielle mehr durch Zufall als gewollt Magie einsetzt, findet sie heraus, wohin die sogenannten Befleckten gebracht werden. Schweren Herzens muss sie ihre Familie und ihren Geliebten Izare verlassen, um die Magie, die sie benutzt hat, wieder zurückzuzahlen.

Ich bin positiv überrascht, eine solche Geschichte von Trudi Canavan zu lesen. Sonst haben sich ihre Bücher mehr oder weniger auf einen Ort oder ein Land konzentriert, wohingegen es nun offensichtlich möglich ist, in andere Welten zu reisen. Auch die Idee, dass der Gebrauch von Magie seine Spuren hinterlässt, finde ich sehr interessant und sehr gut durchdacht.
Es war allerdings nicht immer leicht, sich vorzustellen, wo Tyen sich auf seiner Flucht gerade befindet. Eine Karte wäre da nicht schlecht gewesen, schließlich spielt ungefähr die Hälfte des Buchs in seiner Welt.
Gestört hat mich allerdings, dass vor dem Ende jedes Teils ein riesiger Höhepunkt war, dieser allerdings nicht aufgelöst wurde und es stattdessen mit einer anderen Perspektive weiterging. Das Buch war immer durchmischt von diesen Spannenden Höhepunkten und dann eher langweiligen Passagen, die zwar für die Handlung wichtig waren, allerdings auch in kürzerer Form genügt hätten.
Ich hasse Cliff-Hanger, einfach weil ich endlich wissen will, was passiert, aber ich verstehe auch, warum Autoren sie so häufig einsetzen. Nämlich um genau das zu erreichen: Dass ihr Leser weiterliest vor lauter Spannung.
Schön fand ich aber, dass jedes Kapitel (bisher) nur aus einer Perspektive erzählt wurde und keine Überschriften hatte. Bei "Die Gilde der Schwarzen Magier" hat es mich nämlich ziemlich gestört, dass mitten im Kapitel einfach mal Ort und Perspektive gewechselt wurden.

Figuren:
Tyen, ein Student der Zauberei und Geschichte, hat nur gute Absichten, scheint aber für seine Umwelt der böse Verbrecher zu sein. Ich finde, er denkt ein wenig zu sehr nach, aber trotzdem ist er mir sympathisch. Und natüürlich kann er viel mehr Magie greifen als sein viel erfahrener Professor und ich wette mit euch, dass er ein Nachfolger, oder wie Pergama diese begabten Zauberer genannt hat, ist.
Pergama ist ein magisches Buch, aber bisher kann man noch nicht so viel zu ihr sagen, schließlich ist sie (noch) ein Buch und hat deswegen keine wirklichen Gefühle. Ich denke, sie wird interessant werden, wenn Tyen es tatsächlich schafft, sie in einen Menschen zurückzuverwandeln. Ich bin schon sehr gespannt darauf, ob es ihm gelingt und wie Pergama letzten Endes wirklich drauf ist.
Rielle hat als Charakter für mich persönlich die schönste Entwicklung durchgemacht. Vom unerfahrenen Schulmädchen, zur Geliebten, zur Hausfrau, zur Gefangenen und schließlich zur Kämpferin. Ich fand es wirklich gut, wie sie sich am Ende zur Wehr gesetzt hat. Wenn das hier "Ein Lied von Eis und Feuer" von George R.R. Martin wäre, hätte ich gesagt, dass sie einen Dany-Moment hatte, aber ich glaube, jetzt checkt keiner, war ich meine. Ich finde Rielle wirklich bemerkenswert, obwohl ich am Anfang etwas von ihrer Kuschmäuschen-Einstellung geschockt war. Mir hat sie am besten gefallen. Auch sie könnte soetwas wie eine "Nachfolgerin" sein und ich könnte wieder wetten, dass sie später noch auf Tyen trifft und er ihr eventuell beibringt, was er über Magie weiß, auch wenn sie eigentlich nur zaubern darf, wenn ihr Leben in Gefahr ist.

Fazit:
"Die Begabte" ist ein wirklich interessantes Fantasy-Abenteuer, das verschiedene Stile des Genres vermischt und das Zaubern auf eine neue Weise darstellt. Es bleibt lediglich die Frage offen, wer denn nun die Begabte ist...
Ich als früherer Canavan-Fan bin glücklich, dass die liebe gute Trudi ein solches Werk abgeliefert hat, das zwar noch seine Schwächen hat (niemand ist bekanntlich perfekt), aber das ich mit der Qualität von "Die Gilde der schwarzen Magier" auf eine Stufe stellen würde. (Nur zur Info: "Die Gilde der schwarzen Magier" ist mein Lieblingsbuch von Canavan und ich bin der Meinung, dass die meisten anderen ihrer Bücher nicht an diese Reihe herankommen.)
Obwohl ich am Anfang noch skeptisch war, weil es sich an manchen Stellen wirklich hingezogen hat, bin ich doch froh, dass ich es bis zum Ende geschafft habe. Zu blöd, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis der nächste Teil herauskommt. Ich bin schon richtig gespannt und kann es gar nicht mehr erwarten.
Deswegen bekommt "Die Begabte" von mir 4,5 Sterne, die ich auf fünf aufrunde :)


Diese Rezension erschien zuerst auf:
http://kateslittlesweetthings.blogspot.com/2014/11/rezension-zu-die-begabte-von-trudi.html

Cover des Buches Silber - Das zweite Buch der Träume (ISBN: 9783841421678)

Bewertung zu "Silber - Das zweite Buch der Träume" von Kerstin Gier

Silber - Das zweite Buch der Träume
Phantaziavor 9 Jahren
Silber - Das zweite Buch der Träume

Um Platz zu sparen, halte ich mich jetzt nicht mit Details zum Inhalt auf, sondern komme gleich zum Punkt.
So deutlich sehe ich den roten Faden jetzt nicht. Irgendwie fehlt mir der spezielle ganz große Konflikt. Ich weiß ja nicht, was im nächsten Teil passiert, aber dieser hier scheint mir einfach nur ein ganz langes Stück ziemlich sinnloser Ereignisse, die hoffentlich auf irgendetwas Größeres im zweiten Teil vorbereiten.
Natürlich war es ganz interessant, herauszufinden, wer hinter der Schlafwandlersache steckt oder wer dieser Senator Tod Nord ist. Und ich bin immer noch nicht schlauer, was Secrecy angeht, aber ich schwanke stark zwischen Emily und Florance (oder vielleicht doch Arthur?) Aber so speziell, wie die ganze Dämonensache war das jetzt nicht unbedingt… Und wenn Anabel doch so überzeugt ist, dass der Dämon nun frei ist (hat sie zumindest gesagt), wo ist er dann? Immerhin wurde nicht Livs gesamtes Blut vergossen.
Henrys und Livs Trennung ist sicher nur vorrübergehend, so wie sich die beiden benehmen (und die Tatsache, dass ihre Traumtüren noch immer gegenüber voneinander liegen) ist das ja ziemlich eindeutig. Ich denke, dass sie Mia auf jeden Fall in die ganze Traumsache einweihen werden, schließlich brauchen sie ja Verbündete, wie Anabel gesagt hat. Und Grayson sollte seine Tür wirklich besser schützen, wenn sogar Emily in seine Träume kommen (und darin herumpfuschen) kann… Aber wer wird dann noch dazukommen?
Figuren:
Es geht genauso weiter, wie es aufgehört hat. Schönlinge hier, Zicken dort und so ziemlich nichts hat sich verändert.
Liv ist immer noch genauso zynisch und kennt dank das Bocker noch mehr Fremdwörter, die der gemeine Leser (hier Jugendliche) wohl eher weniger kennt und erst die Bedeutung nachschauen müsste.
Henry ist noch immer geheimnisvoll und total verliebt in Liv. Selbst ein Blinder mit Krückstock sieht doch, dass er sie selbst nach der Trennung noch liebt. Und sie ihn. Meine Güte, wie schmalzig!
Anabel ist noch immer so böse und durchtrieben und selbst Medikamente, die sie eigentlich ruhigstellen sollten, können ihr nicht wirklich viel anhaben. Sie ist ja viel zu schlau für Dr. Anderson alias Senator Tod Nord und wie bitte geht das mit „jemanden im Traum einsperren“?
Aber Arthur? Dem hätte ich es echt nicht zugetraut, dass er plötzlich so durchdreht wegen Liv und seinem gebrochenen Kiefer. Meine Güte, wie gestört muss man denn sein? Ich frag mich nur, warum er zuerst Mia dazu bringen wollte, Liv zu töten, wenn er sich doch erst noch an ihr rächen will und sie alles verlieren muss, was er verloren hat. Heul, heul, heul! Schlimmer geht’s schon gar nicht mehr.
Fazit:
Es ist, wie es ist, leider ein „typisches“ Jugendbuch. Wieso muss es immer das Ausland sein? Wieso müssen immer alle toll aussehen? Wieso müssen die „Bösen“ immer wirklich richtig böse sein und haben nicht doch mal ein schlechtes Gewissen? Ist es wirklich das, was Jugendliche lesen wollen? Noch gehöre ich auch dazu und ich bin da anderer Meinung… Aber hey, ich bin nur eine von vielen und meine Meinung kann den breiten Schwall an guten Rezensionen und Leseeindrücken nicht aufhalten.
Silber 2 ist wirklich nicht schlecht, aber einige Dinge verstehe ich einfach nicht. Es war spannend und der Lesefluss hat wirklich bis zur letzten Seite angedauert. Aber mir fehlt einfach das gewisse Etwas daran. Und natürlich ist es schön gestaltet, vor allem mit dem Vanillkipferlrezept am Ende. Trotzdem, irgendetwas stört mich einfach daran.
Aus all den genannten Gründen kann ich dem Buch nicht mehr als 3 Sterne geben. Die Geschichte an sich, also der Kern dahinter, ist wirklich sehr schön, aber es reicht mir einfach nicht für mehr.


Die ungekürzte Rezension findet ihr hier:
http://kateslittlesweetthings.blogspot.com/2014/09/rezension-silber-das-zweite-buch-der.html

Cover des Buches Feenlicht und Krötenzauber (ISBN: B005IX40EG)

Bewertung zu "Feenlicht und Krötenzauber" von Halo Summer

Feenlicht und Krötenzauber
Phantaziavor 9 Jahren
Ganz guter Einstieg in ein spannendes Abenteuer


Inhalt:

Halo Summer entführt uns in die magische Welt Amuylett, ein Ort, an dem es zauberhafte und teilweise sehr gruselige Wesen gibt. Die vier Freundinnen Lisandra, Maria, Scarlett und Thuna landen allesamt auf einer Schule für Kinder, die nirgendwo sonst untergekommen sind. Diese wird liebevoll Sumpfloch genannt und sieht alles andere als einladend und gemütlich aus. Während ihrer Schulzeit erfahren die vier Mädchen so einiges über sich und ihre Begabungen und geraten dadurch in den Bann der bösen Cruda, die mithilfe eines Experiments, für das sie Lisandra, Maria und Thuna benötigt, die Kontrolle über Veränderung und Zerstörung von Welt erlangen will. Während Thuna und Maria von den Häschern der Cruda entführt wurden und auch Lisandra nicht mehr sicher scheint, macht sich Scarlett, selbst eine dieser gefährlichen Hexen, auf, um ihre Freundinnen zu retten. Kopflos und leichtsinnig, wie sie ist, gerät auch sie mehr oder minder in Gefangenschaft und wird beinahe vom Schoßtierchen der Cruda gefressen. Obwohl Hilfe bereits unterwegs ist, schaffen es die Mädchen durch Vertrauen auf ihre Kräfte, die Cruda zumindest vorerst auszuschalten.

Viele Fragen, die man als Leser und Neuling in Amuylett hat, werden während der Geschichte geklärt, aber es tauchen auch einige neue auf, die Lust auf mehr Abenteuer in Sumpfloch machen.

 

Firguren:

Alle Schüler, die in Sumpfloch zur Schule gehen, haben kein leichtes Leben gehabt. Ihre Kindheit hat sie auf unterschiedliche Weise geprägt und zu dem gemacht, was sie heute sind. Manchmal waren die Charaktere meiner Meinung nach zu überzeichnet, was bei einem Kinderbuch allerdings ziemlich häufig vorkommt. Dass fast jedem der Mädchen schon jetzt mehr oder minder ein Junge zur Seite steht, finde ich ein wenig übertrieben. Sie sind gerade mal zwölf oder so. Gut, manche Mädels hatten da sicher schon einen Freund, aber hier sieht man praktisch schon, wie es am Ende ausgehen wird und wer mit wem am Ende dann zusammen sein wird. Ich weiß nicht, ob das so geschickt war, das gleich in den ersten Teil zu packen…

 

Sprache:

Normalerweise lasse ich diesen Punkt weg und spreche darüber höchstens im Fazit, aber bei diesem Buch ist es mir ein großes Anliegen, noch etwas zur Sprache zu sagen. Es hat mich teilweise wirklich entsetzt, wie oft sich die Autorin wiederholt. Es kommt kaum ein 'sie' vor, sondern nur die Namen. Scarlett hier, Scarlett da. Auch andere Wörter wiederholen sich ständig, anstatt dass sie durch 'diese/r/s' oder ein Synonym ersetzt werden. Was mich auch immer rausgebracht hat, waren die Passagen, in denen sich der Erzähler an den Leser wendet. Da wurde dann meist Präsens benutzt, obwohl die ganze Geschichte in der Vergangenheit geschrieben wurde. Mag ja sein, dass es die Wesen heute noch gibt und dass sie heute noch so aus sehen, wie zu dem Zeitpunkt in der Geschichte, aber mich persönlich verwirrt das immer, wenn zwischen Präsens und Präteritum/Plusquamperfekt hin und hergesprungen wird.

Wenn man mal eine gewisse Zeit lang gelesen hat, gewöhnt man sich irgendwann daran, aber wirklich flüssig zu lesen war es dann doch nicht. Teilweise waren die Sätze zu abgehackt oder die Satzstellung war ein wenig komisch, sodass ich nochmal zurückgehen musste, um wirklich alles zu verstehen.

 

Fazit:

Die Geschichte und die Welt von Amuylett ist wirklich wunderschön. Es hat mir, trotz der sprachlichen Schwierigkeiten, gut gefallen und mich in seinen Bann gezogen, schließlich habe ich das ganze Buch an einem Tag gelesen. Die Charaktere sind mir teilweise noch etwas zu einseitig und stereotpisch, was aber, wie gesagt, bei vielen Kinderbüchern vorkommt. An der Sprache könnte man auch noch einiges verbessern, aber ich habe ja noch die Hoffnung, dass sich das mit den kommenden Bänden bessern wird. Ich für meinen Teil bin schon ganz gespannt auf den zweiten Teil.

Feenlicht und Krötenzauber hat sich trotz der Sprachprobleme seine 3 Sterne verdient. Ich denke, wenn es Kinder lesen, fallen die Wiederholungen nicht ganz so sehr auf.

 

Diese Rezension erschien zuerst auf kateslittlesweetthings.blogspot.de

Cover des Buches Wen der Rabe ruft (ISBN: 9783839001530)

Bewertung zu "Wen der Rabe ruft" von Maggie Stiefvater

Wen der Rabe ruft
Phantaziavor 10 Jahren
Wen der Rabe ruft...


Achtung! Spoilergefahr!

Handlung:

Blue Sergant lebt mit einem Haufen Wahrsagerinnen in einem viel zu kleinen Haus in der amerikanischen Kleinstadt Henrietta. Im Gegensatz zu den anderen Frauen ihrer höchst eigenartigen Familie besitzt Blue nicht die Gabe, die Zukunft zu sehen, sondern verstärkt die Visionen und Kräfte der anderen mit ihrer bloßen Anwesenheit.
In der Nacht vor dem Markustag geschieht etwas für Blue sehr merkwürdiges. Sie sieht den Geist eines Jungen, der im Laufe des Jahres sterben wird, obwohl sie das eigentlich gar nicht können sollte. Es gibt zwei Deutungsmöglichkeiten dafür. Entweder ist der Junge namens Gansey ihre wahre Liebe, oder Blue wird ihn töten. Oder vielleicht sogar beides, schließlich hat ihr seit ihrer Geburt jede Wahrsagerin vorhergesagt, dass sie ihre wahre Liebe mit einem Kuss töten würde.
Im Laufe der Geschichte trift sie dann auf Gansey und dessen Freunde, die unterschiedlicher nicht sein können:
Ronan, der harte Kerl, dem so ziemlich alles egal ist, aber doch ein weiches Herz hat.
Adam, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt und alles dafür tut, um an der teuren Alionby-Academy, einer renommierten Privatschule für Jungen zu bleiben.
Und Noah, der einfach nur seltsam ist.
Sie alle helfen Gansey bei dessen verzweifelter Suche nach einer Energielinie (Ley-Linie), auf der er das Grab eines sagenumwobenen walisischen Königs namens Glendower vermutet. Ihn will Gansey aufgrund seines beinahe Todes und höchst mysteriösen Rettung finden und wiedererwecken.
Obwohl Blue die "Raven Boys" eigentlich hasst, schließt sie sich ihnen an und mit ihrer Hilfe gelingt es den Jungs, die "schlafende" Linie zu finden und nach einem Schlagabtausch mit ihrem verrückt gewordenen Lateinlehrer, dem Verschwinden von Blues gruseliger Halbtante Nevee und Adams Opfer zu wecken. Der Lehrer wird von einer Horde weißer, gehörnter Tiere totgetrampelt, wohingegen die Jungs und Blue überleben. Glendower ist zwar noch nicht gefunden, aber es gibt ja noch einen zweiten Teil...

=> Insgesamt fand ich die Handlung ganz gut. Viele kürzere Stellen hätten nicht unbedingt sein müssen, bzw. hätten verkürzt in andere Kapitel eingefügt werden können.
An manchen Stellen war die Handlung leider auch vorhersehbar, z.B. dass Noah kein echter Mensch ist oder dass Mr. Whelk (=Lateinlehrer) zum Bösewicht mutiert.
Gerade am Ende wurde es allerdings durch die vielen Wendungen und Streits sehr spannend und ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Positiv überrascht war ich auch, als ich gemerkt hab, dass die Liebesgeschichte gar nicht soo sehr im Vordergrund steht, wie ich anfangs gedacht hatte, sondern vielmehr die Suche nach dem Grab. Auch über Ley-Linien hab ich seit Jahren nichts mehr gelesen und hatte ein paar nostalgische Momente, die mich in die achte Klasse zurück versetzt haben ;)

Figuren:

Puh, hier gibt's leider einen ziemlichen Punktabzug, dafür dass einige der Figuren sehr stereotypisch sind und davon zumindest in diesem ersten Teil der Reihe nicht loskommen.
Blue, die sich alle Mühe gibt, seltsam auszusehen und damit angeblich ganz viele Freunde haben könnte, hat mir zwar ganz gut gefallen, es gibt trotzdem ein Aber. Nämlich: Die Autorin hat wie schon so viele vor ihr gezeigt, dass Anderssein super toll ist und man dadurch gaaanz schnell total beliebt wird. Vergesst es! Realität sieht anders aus (siehe hier)!
Auch Adam ist sehr "perfekt" geraten, finde ich. Eine Figur wie ihn findet man in vielen Romanen. Leider. Er wird vom Vater geschlagen, hält aber seine Klappe aus Angst vor den Konsequenzen. Von Gansey und den anderen will er keine Hilfe annehmen, weil er glaubt, er würde sich dadurch verkaufen. Da schafft er sich lieber mit zwei bis drei Jobs neben der Schule zu Tode und hat kaum noch Zeit für die Hausaufgaben. Gerade Adam war für mich ein Dorn im Auge. Seine Einstellung hat mich erheblich beim Lesen gestört.
Calla und Persephone dagegen haben mir doch recht gut gefallen, weil sie eigentlich das komplette Gegenteil voneinander sind. Klar, gibt es Figuren wie sie sehr häufig, aber ich mag solche schrägen Typen einfach :)
Gansey ist Gansey und durch seine chaotische Art und Besessenheit von der Suche sehr sympathisch. (Ich will nicht, dass er stirbt!!!)
Mein absoluter Lieblingscharakter ist allerdings Ronan. Ich mag diese verhauten Typen, die sich alle Mühe geben, böse und gefährlich zu wirken, im Inneren aber total lieb sind und das größte Herz haben, das man sich nur vorstellen kann. Ich find es so putzig, wie er sich um Chainsaw kümmert.
Nevee, Blues Halbtante, war mir von Anfang an suspekt. Taucht einfach so auf, führt seltsame Rituale durch ... Eigentlich war ihr weiteres Vorgehen ziemlich vorhersehbar, aber irgendwie kam es dann doch überraschend.
Mr. Whelk hätte ich jetzt fast vergessen. Der ist aber auch wirklich geistesgestört! Bringt seinen besten Freund um und bedroht seine Schüler (mehrmals) mit einer Waffe. Ich finde ihn als Figur sehr unglaubwürdig und nicht sonderlich gelungen.

Sprache/Aufbau:

Von der Länge der Kapitel her bin ich vollkommen zufrieden. Sie sind lang genug und werden im Großteil nur aus der Sicht einer einzelnen Person erzählt. Wenn dann mal zwei vorkamen war ich sehr verwirrt, vor allem weil ich den Übergang nicht gesehen habe.
Die Erzählperspektive (3. Person Singular) war auch passend gewählt und hat die Geschichte durch die unterschiedlichen Perspektiven lebendiger und vielseitiger gemacht.
Bei der Sprache an sich hatte ich auch kaum Probleme, allerdings hat mich eine Sache sehr genervt. Immer wieder wurde "Sie/er sagte: ..." verwendet. Am Satzanfang bringt mich das immer aus dem Konzept und hat mich hier leider ein wenig zu oft aus dem Lesefluss gerissen.

Fazit:

Abgesehen von einigen Durststrecken in der Handlung, einigen weniger gut geratenen Charakteren und der Vorhersagbarkeit der Geschichte hat mir "Wen der Rabe ruft" doch recht gut gefallen.
Ich war sogar sehr überrascht, dass es doch um mehr geht als bloß Blue und ihre tödliche Liebesgeschichte. Für mich als alter Romanzenmuffel ein riesiger Pluspunkt.
Insgesamt bekommt das Buch von mir 3,75 Sterne und ich runde auf 4 auf!


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http://kateslittlesweetthings.blogspot.de

Cover des Buches Silber - Das erste Buch der Träume (ISBN: 9783841421050)

Bewertung zu "Silber - Das erste Buch der Träume" von Kerstin Gier

Silber - Das erste Buch der Träume
Phantaziavor 10 Jahren
Ganz unterhaltsam


Achtung! Spoilergefahr!

Inhalt:

Auch dieses Mal entführt uns die Autorin ins mysteriöse London. Diesmal scheint es sich jedoch nicht um Zeitreisen zu handeln, sondern um Traumreisen, wenn man das so sagen kann ;)
Aber jetzt mal alles auf Anfang! Die Schwestern Liv und Mia Silber ziehen zusammen mit ihrer Mutter, einer angesehenen Literaturdozentin, und ihrem Kindermädchen Lotti nach London. Schon bei der Ankunft wird klar, dass nicht alles so laufen wird, wie es sich die beiden gewünscht haben. Statt in das gewünschte Cottage auf dem Land ziehen sie zunächst in eine gruselig eingerichtete Stadtwohnung, nur um einige Wochen später in das Haus von Ernest Spencer, der neue Freund ihrer Mutter, zu ziehen. Natürlich sind Liv und Mia alles andere als begeistert davon, aber nach einiger Zeit können selbst sie sich mit Ernest und dessen Kindern, den Zwillingen Grayson und Florance arrangieren.
Schon bei ihrem ersten gemeinsamen Abendessen merkt Liv, dass etwas mit ihrem Stiefbruder in Spe etwas nicht stimmt. Nicht nur die geheimnisvollen Worte auf seinem Arm, sondern auch die Tatsache, dass er ständig vor seinem Handy hängt und merkwürdige Telefongespräche führt, wecken ihre Neugier und sie beginnt, ein spannendes, aber auch sehr gefährliches Geheimnis zu lüften.
Grayson und seine Freunde Arthur, Henry und Jasper (natürlich alle wahnsinnig beliebt und gut aussehend) finden sich auch in Livs äußerst realen Träumen wieder. Nachdem sie Grayson durch eine Tür gefolgt ist, steht sie plötzlich auf einem Friedhof, wo die vier Jungs ein äußerst merkwürdiges Ritual abhalten. Liv wundert sich natürlich über diesen Traum, vor allem weil sie Graysons Freunde nur vom Aussehen her kannte, nicht aber deren Namen. Nun kann es Liv erst recht nicht mehr lassen, dieses Geheimnis zu lüften und gerät somit immer mehr in den Bann der Vierergruppe.
Als die Jungs sie dann endlich einweihen und Liv in ihre Gruppe aufnehmen, beginnt der Alptraum erst recht. Zwar gibt es immer wieder Lichtblicke, beispielsweise ihre Träume mit Henry oder ihr Geburtstag, doch am Ende gipfelt alles in einem mehr oder weniger phänomenalen Showdown, bei dem ihr Blut (bis auf den letzten Tropfen) vergossen werden soll.

=> Insgesamt wieder eine aktiongeladene Lovestory, wie wir sie von Kerstin Gier gewohnt sind. Vor allem das Motiv der Träume hat mir sehr gut gefallen. Für meinen Geschmack wieder etwas zu schnulzig, aber das fließt nur minimal in die Bewertung mit ein.
Ob und wie diese Art von Traum nun mit dem Buch und den Ritualen zusammenhängt, erschließt sich mir allerdings nicht. Das Buch war doch ein Fake, wie also erklären sich diese Träume? Oder hat die Sekte zu der Anabells Mutter gehört hat, doch was mit diesem Lulila-Dämon zu tun?
Übrigens ist der gar nicht so schwer zu finden. Für meine Seminararbeit hab ich ein Lexikon über Mythologie daheim rumliegen. Da steht so eniges über diesen Dämon drin …
Genug gemeckert. Eigentlich war die Handlung echt gut und ging flüssig zu lesen ;)

Figuren:

Liv, die Protagonistin, ist ein typischer Jugendbuchcharakter. In gewisser Weise sehr hübsich (aber selbst natürlich nicht davon überzeugt), vorlaut, schlagfertig, und natürlich der Nabel der Welt.
Auch die vier Jungs sind ziemlich perfekt geraten. Grayson, Henry, Jasper und (vor allem) Arthur sind sehr gutaussehen und als Basketballspieler die Stars der Schule. Jeder einzelne ist aber auf seine Weise nochmal speziell charakterisiert.
Grayson, der ehrliche Typ mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt.
Henry, der geheimnisvolle Gedichtefan (zumindest kann ein eines rezitieren) mit großem Herzen.
Jasper, der Möchtegern-Ladykiller. Etwas beschränkt, aber immerhin sehr gutaussehend.
Und zum Schluss natürlich Arthur, der Engel! Er sieht nicht nur gut aus und ist nett, nein, er kann auch sehr gut Latein, seine „Traumkräfte“ sind ähnlich gut ausgeprägt wie die von Henry und Liv, dem Naturtalent, er ist der Oberboss beim Dämonenbeschwören und spielt natürlich fantastisch Basketball.
… Ja, ich denke, man kann die Ironie ganz gut aus meinen Worten herauslesen.
Oh, und Persephone Porter-Peregrin, die Zicke/Schleimerin aus Livs Klasse hätte ich fast vergessen! (Schäm dich Phan!)
Gott, diese nervigen Stereotypen! Als Möchtegernschreiberling dreht sich mir da der Magen um.
Okaym es mag ja sein, dass es für die meisten Jugendlichen solche Charaktere gut sind. Sie sind einfach zu verstehen und mindestens jeder kennt jemanden, der zumindest eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Persephone oder einem Arthur aufweist.
Trotzdem hat man solche Figuren nach einer bestimmten Anzahl an Büchern satt, vor allem wenn man in einem Monat so viele liest, wie manche in einem Jahr (oder ihrem gesamten Leben...).
Man kann sich die Stereotypen ja als Vorbild nehmen, aber zu viel Perfektion ist einfach nur bäh (um es in den Worten meiner zweijährigen Urgroßcousine auszudrücken)!
Ich finde es echt schade, vor allem weil die Handlung sehr vielversprechend ist.
Einzig bei Anabell war ich am Ende etwas überrascht. Allerdings hätte ich mir das auch gleich denken können ;)

Aufbau:

Die Kapitel sind genau richtig: Nicht zu kurz und nicht zu lang. So wie es sich bei einem Jugendbuch gehört. Immer mal wieder wird nach, bzw. vor einem Kapitel ein Blogeintrag zwischengeschaltet. Die Schreiberin namens „Secrecy“ (ich geh einfach mal wie Liv und Mia davon aus, dass es ein weibliches Wesen ist) weiß alles über jeden einzelnen Schüler an Livs Schule. Allerdings weiß keiner etwas über sie. Ich bin gespannt, inwiefern sich das im nächsten Teil fortsetzt!
Von der Sprache her hätte ich mir etwas Angepassteres gewünscht. Liv benutzt manchmal Wörter, die einen normalsterbliche Jugendliche (wie ich) nie verwenden würde. Verstehen tu ich es schon, aber ich bin das ja auch von unseren tollen Deutsch-Arbeitsblättern gewohnt.
Von der Zeitform her hatte ich ausnahmsweise keine Probleme, anders als bei anderen Büchern in der Ich-Perspektive.
Der Lesefluss war wunderbar und ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vorbei gegangen ist.

Fazit:

Von Höhen und Tiefen durchwachsen, würde ich sagen. Gute Plot, zu perfekte Charaktere. Bei Kerstin Gier kennen wir ja nichts anderes, finde ich zumindest.
Abzug gibt es auf jeden Fall für die stereotypischen Charaktere und die nicht ganz so authentische Sprache der Ich-Erzählerin.
Ich tu mich echt schwer, eine gescheite Wertung zu bestimmen. Vom Lesefluss her und dem Plot hätte es sich schon 4 bis 5 Sterne verdient, aber mit diesen Charakteren und der nervigen Lovestory …
Ne, ich denke 3 Sterne sind angebracht. Es ist echt schade, dass man keine halben vergeben kann, aber 4 hat sich „Silber – Das erste Buch der Träume“ leider nicht verdienen können.

Ich hoffe, die Fortstetzung macht da mehr her, obwohl ich das schon ein wenig bezweifle. Zumindest was die Charaktere angeht. Ich freuch mich auf jeden Fall trotzdem darauf und bin gespannt, welche Abenteuer Liv und Henry und all die anderen noch so erwarten.

Rezension auch hier zu finden: kateslittlesweetthings.blogspot.de 

Cover des Buches Schreibfieber (ISBN: B00K98F9K4)

Bewertung zu "Schreibfieber" von Martina Sahler

Schreibfieber
Phantaziavor 10 Jahren
Leider nicht wirklich meins...

Inhalt:
Kristin lebt in einer ärmlichen Wohnsiedlung zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihren drei Geschwistern Annett, Jonathan und Marie.Sie besucht als einzige der Familie das Gymnasium und hat manchmal das Gefühl, ihrer Mutter auf der Tasche zu liegen. Deswegen gibt sie das meiste Geld, das sie beim Babysitten verdient auch an die Haushaltskasse ihrer Familie ab, anstatt es für ihre große Leidenschaft zu verwenden. Bücher.Kristin liest und schreibt für ihr Leben gern. Deswegen scheint ihr Leben plötzlich perfekt, als sie den Vater ihrer neuen besten Freundin Ines kennenlernt. Henry Hellmann ist ein buchverliebter Verleger, der seinen Schatz aus Tinte und Papier bereitwillig mit Kristin teilt. Er erkennt Kristins Talent als Autorin und verschafft ihr sogar einen Vorstellungstermin bei einer lokalen Zeitung.Doch die Reihe würde nicht „Wilde Zeiten“ heißen, wenn es nicht heiß herginge zwischen den Charakteren.So lernen wir zum Beispiel Stefan, Kristins Freund, kennen, der ähnlich wie ihre Familie kein Verständnis für ihren Lebenstraum hat. Sehr schnell wird einem als Leser klar, was Stefan eigentlich von Kristin will. Sex.Tja, als er den eine Zeit lang nicht bekommt, fängt er etwas mit Kristins älterer Schwester Annett an. Nachdem Kristin die beiden beim Knutschen erwischt, ist die Freude natürlich groß.Auch zwischen Henry und Kristin geht es zwischenzeitlich ziemlich heiß her, allerdings beendet Henry das, bevor etwas „passieren“ kann.Das Ende des Buchs ist offen, lässt also platz für die Spekulationen des Lesers. Wer weiß, vielleicht wird ja aus Kristin und ihrem Nachbarn Niklas aka „Harry Spinner“ etwas?
=> Okay, so wie ich das dargestellt habe, hört es sich gar nicht schlecht an. Ist es eigentlich auch nicht, wäre die Story nicht so sexlastig. Kristin ist immerhin erst 17! Ja, manche Mädels in dem Alter können ganz schöne … sein, aber Kristin scheint mir viel zu vernünftig.Außerdem ist die Handlung an manchen Stellen wirklich schon vorauszuahnen. Mir war gleich nach den ersten Kapiteln klar, dass Kristins und Stefans Beziehung zum Scheitern verurteilt war. Dass er früher oder später Kristin mit ihrer Schwester betrügen würde, hat man auch schon kommen sehen.Aber ich muss sagen, dass ich das Ende sehr gut gelungen fand. Ich musste sogar grinsen und ein paar Mal hab ich wohl „Oh wie süß!“ gesagt, was mir einen verwunderten Blick von meinem Vater eingebracht hat :)Ich muss einigen Leser bei der Leserunde auf lovelybooks zustimmen. Vom Klappentext her hat es sich wirklich so angehört, als würde mehr aus Kristin und Henry werden. Da war ich dann doch etwas verwirrt und enttäuscht, als das Buch aus war.Aber nochmal 'ne ganz wichtige Frage: Was soll das denn bitte für eine Salbe gewesen sein, bei der man das Gehör verliert? Wenn es die Folge der Explosion gewesen wäre, hätte ich es ja verstanden, aber eine Salbe? Nee, das klingt irgendwie so unwahrscheinlich wie Ostern und Weihnachten an einem Tag...
Figuren:
Kristin ist 17 Jahre alt und will unbedingt Schriftstellerin werden. Obwohl die meisten in ihrem Umfeld das für brotlose Kunst halten, arbeitet sie weiter an der Verwirklichung ihres Traums. Sie ist natürlich bildschön und bringt die Männer um den Verstand.Leider konnte ich mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen. An vielen Stellen hätte ich ganz anders gehandelt als sie. Manchmal konnte ich nur mit den Augen rollen und ein, zwei Mal hätte ich meinen e-book-reader gegen die Wand geschmissen.Stefan ist meiner Meinung nach ein riesiges A … So wie er Kristin behandelt! Er ist echt nur wegen dem Sex mit ihr zusammen. So hat es zumindest für mich ausgesehen.Annett ist da nicht besser. Schmeißt sich dem Freund ihrer Schwester an den Hals und nutzt ihre Schönheit, um sich reiche Ärzte zu angeln.Ich weiß auch nicht, aber mehr kann ich eigentlich nicht zu den Figuren sagen. Wie ich schon mal gesagt hab, brauche ich etwas länger, um mich an die Charaktere zu gewöhnen. Aber hier hätten 200 Seiten mehr wohl auch kaum geholfen.
Aufbau/Sprache:
Hier muss ich sagen, hatte ich die meisten Probleme. Ich bin in die Sprache reingekommen und die z.T. Merkwürdigen Formulierungen haben mir dann den Rest gegeben. Es waren einfach zu viele Sprachliche Bilder, die im Kontext eher weniger gepasst haben. Bis ich dann mal verstanden hatte, was genau ausgesagt werden sollte, hat es teilweise echt gedauert.Außerdem bin ich über einige grammatische Fehler gestolpert (unter anderem Dativ, Genitiv und Akkusativ), die vielleicht nochmal ausgebessert werden sollten.Bei den Rückblenden hatte ich das Gefühl, dass die falsche Zeit verwendet wurde. Kann allerdings sein, dass ich mich da irre. Zeiten sind ja nicht so meine Stärke ;)
Fazit:
Sicherlich ein schnuckeliges Geschichtchen, allerdings nicht mein Fall. Wenn ich eines bei dieser Leserunde gelernt habe, dann dass ich keine Lovestorys vertrage. Beim nächsten Mal werde ich das berücksichtigen. (Es tut mir ehrlich leid, dass es so gelaufen ist.)Die Massage des Buches, dass man seine Träume verwirklichen soll, egal was die anderen sagen, war hinter dem Gefühlschaos der Protagonistin etwas versteckt. Finde ich ehrlich gesagt etwas schade, weil die Story das Zeug zu einer Mutmachgeschichte für junge Autoren hätte.Ich fühl mich gerade ein bisschen wie auf neobooks. Meiner Meinung nach besteht noch etwas Überarbeitsungsbedarf, was grammatische Feinheiten angeht. Die Formulierungen kann man jetzt ja nicht mehr ohne Weiteres umwerfen und das verlange ich auch nicht.Nach meinen Prinzipien, was das Rezensieren angeht, kann ich nicht mehr als 2,5 Sterne geben. Auf 3 werde ich nicht aufrunden, weil mich die Geschichte einfach nicht gepackt hat.Ich hoffe, mir wird das nicht allzu übel genommen :/ …


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Cover des Buches Arkadien-Reihe 2: Arkadien brennt (ISBN: 9783646921489)

Bewertung zu "Arkadien-Reihe 2: Arkadien brennt" von Kai Meyer

Arkadien-Reihe 2: Arkadien brennt
Phantaziavor 10 Jahren
Arkadien brennt ...

Inhalt:

Die aktiongeladene Liebesgeschichte um die beiden Jugendlichen Rosa Alcantara und Alessandro Carnevare, beide mittlerweile Mafiabosse, geht weiter.

Auf ihrer Suche nach Antworten oder zumindest kleinen Hinweisen zu der geheimnisvollen Organisation TABULA reist Rosa zurück nach New York. In der Stadt, in der sie aufgewachsen ist, will sie ihre Mutter fragen, ob Davide, Rosas Vater, diese Organisation je in einem Gespräch erwähnt hat.

Bis es allerdings soweit ist, bringen ein Video von dem Abend ihrer Vergewaltigung, ein angesagter Club und ein New Yorker Carnevare-Rudel ihr Leben gehörig durcheinander. Um nicht zu sagen: Sie entkommt mal wieder knapp dem Tod.

Bei ihrer Mutter in Brooklyn findet sie Schutz, allerdings nicht die Antworten, die sie sich erhofft hatte. Gemma, Rosas Mutter, weiß nichts über TABULA. Stattdessen erzählt sie ihrer Tochter die Wahrheit über Davides Tod. Rosa und ihre mittlerweile verstorbene Schwester Zoe hatten immer angenommen, ihr Vater sei bei einer Reise in Europa umgekommen. Dass er vorher die Familie verlassen hatte, wussten die beiden jedoch nicht.

In Italien angekommen, besucht Rosa zunächst ihren Anwalt Trevini, der ihr das Video in New York hatte zukommen lassen. Er scheint, wie die anderen Mafiamitglieder auch, wenig begeistert von Rosas und Alessandros Beziehung. Mit dem Video hat er bereits versucht, die beiden auseinander zu bringen. Bei ihrem Treffen versucht er es weiterhin, aus ganz bestimmten Gründen, wie sich später herausstellen soll.

In seinem Keller hält er eine ehemalige Freundin von Rosa gefangen. Valerie ist dafür verantwortlich, dass Rosa an jenem, verhängnisvollen Abend bei der Party war.

Je länger sich Rosa mit ihrer Vergewaltigung und TABULA auseinander setzt, umso mehr Geheimnisse und lose Enden tauchen auf. Nicht nur die Felle im Keller ihres Palazzos, die offensichtlich von Akadiern stammen, Apollonio, der damit handelt, sondern auch der leere Sarg ihres Vaters und das zweite Video werfen für Rosa und Alessandro noch mehr Fragen auf. Als sich dann noch der legendäre und gefürchtete „Hungrige Mann“ (der ehemalige capo die capi = Boss der Bosse) höchst persönlich mit seinem Killerhunderudel einschaltet, die Mitarbeiterin Trevinis plötzlich gegen ihren Chef, aber für Rosa arbeitet und der Palazzo der Alcantaras in Flammen steht, ist das Chaos wahrlich perfekt. Wie die beiden das wieder in Ordnung bringen, wird sich im nächsten Teil zeigen.


=> Im Großen und Ganzen war die Handlung wieder super spannend und war schön zu lesen. Allerdings waren die Geheimnisse gegen Ende etwas zu schnell erklärt. Überhaupt überschlagen sich die Ereignisse gegen Ende des Buchs viel zu arg!

Ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll … Einerseits war es natürlich spannend und spektakulär, aber … too much is too much. Bei „Arkadien brennt“ hat Kai Meyer meiner Meinung nach etwas übertrieben, was Action und Lovestory angeht. Das artet ja beinahe in eine Liebesschnulze aus...


Figuren:

Leider geht auch im 2. Teil der „Arkadien“-Trilogie das Schwarz-Weiß-Spie weiter. Obwohl Rosa und vor allem Alessandro durch ihren Posten als capi auch unangenehmere Aufgaben erfüllen müssen und sich zumindest da ein klein wenig ihre Persönlichkeit ändert.

Aber ansonsten scheint alles gleich zu bleiben, auch wenn neue Figuren hinzukommen. Der böse Michele, der böse Trevini, Rosas böse Großmutter Costanza und der Böseste der Bösen: der „hungrige Mann“ und sein Killerhunderudel.

Die einzige Gestalten, die ausnahmsweise nicht nur vom Bösen, bzw. Guten beseelt werden, sind Iole, die zwar immer süß und unschuldig tut, es aber faustdick hinter den Ohren hat, die Contessa, deren falsches Spiel mich sehr, sehr misstrauisch macht und zu guter Letzt: Rosas Vater Davide. Ich glaube, er ist einer der wenigen Gründe, warum ich auch Teil 3 lesen werde...


Fazit:

Auf den Aufbau verzichte ich diesmal, da der schon in der Rezension zu „Arkadien erwacht“ behandelt wurde (und zwar >> hier <<).

Ich hatte von diesem Teil mehr erwartet, als letztendlich geliefert wurde. Klar war die Handlung actiongeladen und durch die vielen Geheimnisse, Entdeckungen und Plot-Wendungen sehr spannend, allerdings (mein neues Lieblingswort) war es mir einfach zu viel des Guten.

Und warum muss eigentlich jedes 2. Jugendbuch in einer schmalzige Liebesgeschichte enden? Ist ja kein Wunder, dass Jungs weniger lesen, wenn es fast nur solche Bücher gibt …

Und die Charaktere? Ich dachte eigentlich, es würde sich bessern, aber durch die neuen Verwicklungen gab es wieder einseitig, flache Bösewichte und zu große Tendenzen zum (Un-)Perfekten bei den Hauptcharakteren. Deswegen gibt’s für „Arkadien brennt“ von mir „nur“ 3 Sterne.


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Cover des Buches Reckless - Steinernes Fleisch (ISBN: 9783791504858)

Bewertung zu "Reckless - Steinernes Fleisch" von Cornelia Funke

Reckless - Steinernes Fleisch
Phantaziavor 10 Jahren
Reckless. Hatte besseres erwartet...

Inhalt:

Wir folgen Jacob Reckless, dessen Bruder Will und seiner Freundin Clara hinter den Spiegel in eine Welt, in der die Märchen der Gebrüder Grimm wahr und vor allem sehr gefährlich sind.

Gleich zu Beginn des Buches erfahren wir, dass Will von einem Goyl angegriffen wurde und zu einem Fluch langsam und unter großen Schmerzen selbst zu einem von ihn wird. Goyl sind Wesen, die den Menschen nicht unähnlich sind. Allerdings ist ihre Haut aus Stein und sie leben tief in der Erde verborgen, da das Sonnenlicht in ihren Augen schmerzt.

Jacob, ein hervorragender Schatzsucher in der Spiegelwelt, macht sich natürlich sofort auf den Weg, um ein Heilmittel für seinen Bruder zu finden. Die Zeit jedoch ist ihnen jedes Mal ein Stückchen voraus. Als nichtmal die Beeren einer Hexe helfen, sieht Jacob den einzigen Weg zu Wills Genesung darin, eine der Feen aufzusuchen.

Die rote Fee, wie sie genannt wird, ist die Schwester der Dunklen, die auch für Wills Verwandlung verantwortlich ist. Sie verrät Jacob, mit dem sie mehr verbindet, als man zuerst annimmt, wie er ihre Schwester aufhalten und seinen Bruder retten kann.

Zunächst scheint alles nach Plan zu verlaufen, wenn man von Jacobs (spontanen) Tod und seiner Wiedererweckung durch die Motten der Roten Fee weglässt, doch dann gerät alles aus den Fugen. Dabei wird nicht nur das farblose Blut der Goyl, sondern auch das vieler Menschen vergossen...


=> Am Anfang fand ich es ja ganz witzig, dass Elemente aus den Grimm'schen Märchen in die Geschichte eingebaut wurden, doch irgendwann hat es mich schon ziemlich gestört. Natürlich kenne ich die gängigsten Märchen von frühester Kindheit an, aber Funke hat die Wesen teilweise abgewandelt, sodass ich mir einen Anhang mit kurzen Erklärungen schon gewünscht hätte. So war es ja zum Beispiel auch bei "Tintenherz" und Co.

Es ist eine Sache, Märchenfiguren in die Geschichte einzubauen. Im Grunde bin ich sogar ein Fan davon, wenn diese Wesen abgewandelt wurden. In "Reckless" jedoch kam mir irgendwann der Gedanke, dass die Fantasie und Schöpferkraft der Autorin vielleicht erschopft ist. Auch die Namen der beiden Reckless-Brüder sprechen für sich. Jacob und Will. Hießen die Gebrüder Grimm nicht Jacob und Wilhelm? Na, wenn das mal kein Zeichen ist :/

Was mich auch gestört hat, waren die kursiv gedrukten Gedanken. Kein Vierundzwanzigjähriger würde so denken. Okay, vielleicht war er ein wenig zuu lange in dieser grausamen Märchenwelt, aber das ist ja auch keine Entschuldigung.

Und dann schon wieder eine Dreiecksbeziehung! Unglaublich, diese Dinger gibt es mittlerweile doch in so ziemlich jedem Buch, oder? Böse Stephenie Meyer, Königin der Dreiecksbeziehungen. Ich hoffe bloß, Will und Clara bleiben erstmal hinter dem Spiegel!


Figuren:

Fast 350 Seiten und ich kann mich noch immer nicht ganz in alle Teilnehmer der Story hineinversetzen.

Ja, ich habe keine Geschwister und klar kann ich mir dann nicht vorstellen, wie es ist, wenn der eigene Bruder langsam zu einem versteinerten Etwas wird. Aber irgendwann ist auch mal wieder gut, Jacob. Ich glaube, ich hänge viel zu sehr an meinem Leben, als es im Tausch gegen das eines anderen einzusetzen. (Ja, ich bin seehr egoistisch.) Und wie er dann echt immer alles allein machen muss. Da ist doch klar, dass was schief geht und am Ende doch alle mit drin hängen.

Oh, wehe es liegt ein totes Etwas in der Gegend herum. Mr. Jacob Reckless muss es natürlich gleich vor Claras Augen verstecken, dass die nicht losheult. Klar!

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt haben, aber das, was da in Jacob abgeht, führt wirklich zu weit. Man könnte glatt meinen Clara wäre für ihn ein kleines Kind, aber hey, sie ist schon erwachsen!

Clara... Ich weiß auch nicht. Sie scheint mir wirklich sehr naiv zu sein, als sie bei Will und Jacob in der Spiegelwelt bleiben will. Und natürlich liebt sie ihren armen, armen Will um alles, nur um dann Jacob zu küssen (Lärchenwasser hin oder her). Normale Menschen tun das eigentlich nicht. Andererseits finde ich es auch gut, dass sie sich der Welt anpasst und am Ende kaum zögert, auch mal zu schießen, sollte eine der Märchenkreaturen zu nahe an ihre traute, kleine Gruppe kommen.

Zu Will kann man nicht allzu viel sagen. Er verliert ja langsam seine Erinnerungen und will dann nur noch seinem Goyl-König folgen.

Am besten hat mir da noch Fuchs gefallen. Sie ist ja anscheinend echt in Jacob verknallt. Warte, dann ist das ja doch keine Dreiecksbeziehung sondern eine Vierecksbeziehung! Wird ja immer komlizierter...

Aber ich finde es schön, dass sie bei Jacob geblieben ist und den kleinen Dumm-, äh Sturkopf vor Gefahren aller Art warnt. Nur habe ich nicht ganz verstanden, warum sie bevorzugt die Fuchsgestalt annimmt und nicht als Mädchen durch die Gegend wandelt...

Wie gesagt, ich konnte mit den Figuren nicht so ganz warm werden. Ich hoffe, das kommt im nächsten Teil dann besser raus.


Aufbau:

Ich muss sagen, dass ich trotzdem von der Geschichte gefesselt war, auch wenn ich es nicht sehr schätze, dass so viel "Geliehenes" (Märchenwesen, Namen der Königreiche und der Reckless-Brüder) darin enthalten ist. Mir hat vor allem der Schreibstil gefallen, wenn man von den kursiven Einschüben mal absieht. Nach drei vier Seiten ist man tatsächlich von der Märchenwelt verschluckt worden und konnte kaum aufhören zu lesen.

Auch die Länge, bzw. Kürze der einzelnen Kapitel fand ich gerade für jüngere Leser gut gewählt.

Das Ende allerdings kam viel zu plötzlich und die Ereignisse haben sich ja förmlich überschlagen. Ein bisschen länger wäre auch nicht schlimm gewesen, aber man kann ja nicht alles haben.

Ich weiß zwar nicht, ob das jetzt unbedingt zu diesem Punkt gehört aber: Im Reich der Feen wirft Clara doch Jacobs Revolver weg. Wie kann sie dann in Blenheim auf der Fähre wieder einen haben?


Fazit:

Im Großen und Ganzen ist das Buch schon in Ordnung. Vor allem der flüssige Schreibstil der Autorin machen Klischees wie z.B. Die Dreiecks-/Vierecksgeschichte wieder wett. Trotzdem gibt es Punktabzug dafür, dass ich mich nur sehr wenig mit den Figuren identifizieren konnte und dass sich Frau Funke so viele Dinge aus anderen Geschichten "geliehen" hat. Urheberrecht ist bei den Gebrüdern Grimm ja schon weg. Glück für die Autorin!

Ich will jetzt mal nicht zu kritisch sein und gebe dem Buch 2,75 Sterne, also gerundet auf 3.

Ich hoffe, der zweite Teil wird nicht ganz so enttäuschend wie der erste...

Diese Rezension erschien zuerst auf:

http://kateslittlesweetthings.blogspot.de

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Fantasy, Jugendbücher, Literatur, Unterhaltung

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