Philosophin

Okay, vielleicht bin ich nicht ganz fair, wenn ich dem Drama nur 1 Stern gebe. Ich habe es schließlich im Hinblick auf seine Verwertbarkeit (statt eines "klassischen" Dramas) im Unterricht gelesen. Leider fiel es da bei mir durch. Dramentheorie ist hier schlicht nicht lehrbar, da es, als Neubearbeitung von Kleists gleichnamigen Drama, mit genau dieser Theorie eher locker umgeht, damit spielt. Als zusätzliches modernes Drama wäre eine Verwendung sicher möglich, allein, es lassen sich auch in klassischen Dramen moderne Bezüge finden.

Bei diesem Buch ist mir etwas passiert, was mir sonst nie beim Lesen passiert: Ich habe geweint. Gut, man muss fairerweise sagen, dass Liebesgeschichten normalerweise nicht meine Welt sind (ich also von daher schon wenig in Versuchung komme). Aber dieses Buch ist anders. Allein schon die hübsche Aufmachung: A6-Größe, changierender Buchdeckel, der Titel als Aufkleber, die Seiten so dünn wie in der Bibel, ein toller Plot irgendwo zwischen Rilke, Science-Fiction und Lovestory, mit Personen, deren Geschichte so zerbrechlich und feenhaft ist, wie die Ausgabe selber. Wer es jetzt noch nicht gemerkt hat, dem sag' ich es noch einmal in aller Deutlichkeit: ICH bin restlos begeistert und wünsche mir mehr solcher Liebesromane. Vielleicht weine ich dann auch mehr beim Lesen.