Bewertung zu "Wenn ich uns verliere (Light in the Dark 1)" von Antonia Wesseling
Vor einigen Jahren habe ich schonmal ein Buch gelesen, das ähnlich war vom Thema der psychischen Erkrankung her. Das hat mich ähnlich mitgenommen.
In dem Buch von Antonia Wesseling werden die Gefühle sehr eindrücklich und intensiv beschrieben, ich hatte damit für mich selbst teilweise so meine Probleme, weswegen ich die Triggerwarnung auch für sehr angemessen halte. Ich brauchte ab und an auch eine Pause von dem Buch und hab nie sehr lang darin gelesen, dann erst am nächsten Tag wieder. Dennoch hatte ich es recht schnell durch, weil ich dann natürlich unbedingt wissen wollte, wie es endet.
An sich würde ich hier tatsächlich sagen, ist mal was anderes, dieses Buch. Kein typischer Aufbau, kein typischer Ablauf und ein Thema das allgemein sehr unbekannt ist denke ich. Was ich auch sehr gut fand war, dass die Liebe in diesem Buch nicht als Allheilmittel dargestellt wird. Es ist und bleibt trotzdem hart eine Beziehung auf den Grundlagen dieser Erkrankung von Maggie aufzubauen.
Auch gefallen hat mir der Aufbau der Geschichte. Wie gesagt, mal was anderes.... Man ahnt erstmal gar nichts von Maggies psychischer Krankheit (ist das offiziell eine Krankheit?) erst nach und nach kommt das durch. Das zeigt auch, was für gute Schauspieler Menschen mit psychischen Erkankungen oft sind und leider auch sein müssen, damit es keiner merkt. Denn nicht jeder hat ein einfühlsames Umfeld.
Maggie war für mich als Charakter sehr nachvollziehbar. Leo blieb für mich leider etwas blass. Am Anfang hab ich ihn ein bisschen schnöselig empfunden, das legte sich dann, aber dennoch war er mir zu unscheinbar. Der Fokus lag für mich hier deutlich mehr auf Maggie, die mir Vielschichtiger erschien.
Die Nebencharaktere wie Ben oder Melina fand ich beide sehr sympatisch und da ich das Buch jetzt erst lese, konnte ich sofort mit Teil 2 starten.
In einigen Bewertungen hab ich gelesen, dass sich manche daran störten, dass das Thema Veganismus hier so präsent war. Das kann ich überhaupt nicht sagen. Es ist mir nicht mal wirklich aufgefallen. Auch, dass einige nicht nachvollziehen konnten, dass Leo "sich das antut" und sich "einfach so" in Maggie verliebt und bei ihr bleibt konnten manche Leser nicht nachvollziehen. Das find ich als Meinung schon ziemlich hart. Erstens: Seit wann kann man denn lenken in wen man sich verliebt? Zweitens: Manchmal braucht es keinen großartigen Grund um jemanden zu lieben. Drittens: Warum sollte er nicht bei Maggie bleiben und das mit ihr durchstehen, wenn er sie liebt? Find es sehr komisch sowas fragwürdig zu finden.
Alles in Allem kann ich das Buch wirklich weiter empfehlen, man sollte allerdings auch psychisch gefestigt sein und ggf die Triggerwarnung lesen, da das Buch wirklich sehr emotional ist.