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Pongokater

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Det blod som spillts (Rebecka Martinsson, Band 2) (ISBN: 9789174290516)

Bewertung zu "Det blod som spillts (Rebecka Martinsson, Band 2)" von Åsa Larsson

Det blod som spillts (Rebecka Martinsson, Band 2)
Pongokatervor 3 Monaten
Deutscher Titel: Weiße Nacht

Dieser zweite Teil der Rebecka-Martinsson-Reihe brachte der in Kiruna aufgewachsenen Autorin den Durchbruch als Krimiautorin. Und das ist mehr als nachvollziehbar. Zwischen den Morden am Anfang und am Ende der Geschichte zeigt die Autorin die Abgründe hinter der idyllischen Fassade der norrländischen Dörfer bei Kiruna. Es geht um toxische Beziehungen, einsame alte Männer, Hass und Konkurrenz zwischen Pfarrern und um eine Anwältin, nämlich Rebecka Martinsson, die wieder Willen noch einmal in eine Morduntersuchung gerät. Und es geht um einen Landstrich, bei denen der Zusammenhalt auch heißt "Eine Hand wäscht die andere". Ein packender Krimi und ein großer Gesellschaftsroman.

Cover des Buches Ein Hof und elf Geschwister (ISBN: 9783406797170)

Bewertung zu "Ein Hof und elf Geschwister" von Ewald Frie

Ein Hof und elf Geschwister
Pongokatervor 3 Monaten
Vom Wandel der ländlichen Welt

Vom Wandel der ländlichen Welt handelt dieser Bestseller des Tübinger Geschichtsprofessors Ewald Frie. Die Faszination des Buches macht aus, dass er die individuellen Erfahrungen seiner Geschwister und Eltern zu allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen in Beziehung setzt und so zeigt, was Ausnahme und was Regel ist. Was das Buch sicher noch besser gemacht hätte, wäre eine Sprache jenseits konventioneller Sachlichkeit. Dennoch ein Lehrbeispiel der Geschichtsschreibung für Herz und Kopf.

Cover des Buches Solstorm (Rebecka Martinsson, Band 1) (ISBN: 9789174290509)

Bewertung zu "Solstorm (Rebecka Martinsson, Band 1)" von Åsa Larsson

Solstorm (Rebecka Martinsson, Band 1)
Pongokatervor 3 Monaten
Schwedisches Original des deutschen Titels "Sonnensturm"

Der Roman beginnt im Stil von Arne Dahl und Stieg Larsson: Eine grausam zerstückelte Leiche wird in der Kirche einer freikirchlichen Gemeinde bei Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens, gefunden. Und danach geht es -gottseidank- nicht weiter im Stil des sogenannten Nordic Noir, also des Wettbewerbs um das Ausdenken grausamster Tötungsformen. Danach geht es um Rebecka Martinsson, hier noch eine aus der Kiruna-Region stammende Anwältin aus Stockholm. Sie wird von der Tatverdächtigen um Hilfe gebeten und begibt sich nicht nur auf die Suche nach den wahren Tätern, sondern auch auf die Suche nach ihren eigenen Wurzeln im freikirchlichen Milieu. Damit ist sie das eine Alter Ego der Autorin. Das andere Alter Ego die Polizistin Anna Maria Mella, die Asa Larsson selbstironisch als kleine Frau mit Pferdegesicht beschreibt. Insgesamt also mehr ein psychologischer Roman um eine komplizierte Selbstfindung, auch wenn es ganz am Schluss noch einmal Tote gibt.

Cover des Buches Charlotte Löwensköld (ISBN: 9783742427601)

Bewertung zu "Charlotte Löwensköld" von Selma Lagerlöf

Charlotte Löwensköld
Pongokatervor 3 Monaten
Bezug: Lesung von Heidi Jürgens bei Saga Egmont (anderes Cover)

Der Mittelteil der Löwensköld-Trilogie verzichtet auf die Spukgeschichten des ersten Teils (Der Ring des Generals) und doch passieren hier auch wundersame und rational schwer nachvollziehbare Dinge. Dies gilt vor allem für die Hauptfigur Charlotte, deren Liebe doch oft sehr unmotiviert erscheint. Und es gilt mindestens ebenso für die beiden Männer, die um sie freien, den Prediger Artur Ekenstedt und den Berwerksbesitzer Schlagerström. Durch die Wandlungen der Gefühle ihrer Hauptpersonen entsteht aber eine abwechslungsreiche und spannende Geschichte um wahre und gottgemäße Liebe. Selma Lagerlöf bietet auch einen tiefen Einblick in das Leben der ländlichen Oberschichte im Schweden des 19. Jahrhunderts. Heidi Jürgens liest unspektakulär, aber einem Prosawerk absolut angemessen.

Cover des Buches Detaljerna (ISBN: 9789127175549)

Bewertung zu "Detaljerna" von Ia Genberg

Detaljerna
Pongokatervor 4 Monaten
Überbewertet

Diese kleine Sammlung von Prosastücken aus dem Bereich autofiktionaler Literatur hat den wichtigsten schwedischen Literaturpreis, Augustpriset, erhalten. Und ich weiß nicht warum. Die vier Portraits widmen sich Personen, zu denen die Autorin in enger Beziehung stand. Und da die Autorin in dem Szeneviertel Stockholms, Söder, zuhause war, spielen drei Portraits in einem Milieu, wie es bei uns damals im Prenzlauer Berg in Berlin oder im Schanzenviertel in Hamburg zu finden war. Die Autorin hat dafür selbst den passenden Hintergrund: Irgendwie an Literatur und Kunst interessiert, aber irgendwie nichts zustande bekommen. Irgendwas studiert, aber nichts zu Ende. Mit irgendwem zusammengelebt, aber nie dauerhaft. Und dann erzählt sie davon wie jemand aus dieser Szene, die durchaus fesselnd erzählen kann, auf einem für ein Kneipengespräch durchaus hohem Niveau. Aber sonderlich literarisch ist das nicht, anders etwa als die autofiktionalen Werke des schwedischen Landsmanns Alex Schulmann ("Die Überlebenden"). Positive Ausnahme ist das Schlussportrait der eigenen Mutter.

Cover des Buches Weihnachten in Prag (ISBN: 9783630877549)

Bewertung zu "Weihnachten in Prag" von Jaroslav Rudiš

Weihnachten in Prag
Pongokatervor 4 Monaten
Angenehm sentimentale Weihnachtsstimmung

Sentimentale Weihnachtsstimmung verbreitet diese von Jaromir 99 stimmungsvoll bebilderte Erzählung, die nebenbei eine große Liebeserklärung an die tschechische Hauptstadt ist. Wie viele moderne Weihnachtsgeschichten ist auch diese von Jarorlav Rudis (dem Kopf der legendären "Kafka Band") an der christlichen Weihnachtsgeschichte orientiert: Jemand (der Autor/Ich-Erzähler) irrt umher auf der "Suche nach einer Herberge". Dabei trifft er Menschen von einer Eigentümlichkeit, die nicht von dieser Welt ist, aber dem Erzähler in seinem geliebten Prag durchaus möglich erscheint. Kein ganz großer Wurf des Autors von "Winterbergs Reise", aber doch ein sehr angenehmes Leseerlebnis.

Cover des Buches Aleksandra (ISBN: 9783985680610)

Bewertung zu "Aleksandra" von Lisa Weeda

Aleksandra
Pongokatervor 4 Monaten
Eine Reise in die Ukraine von heute und damals

In diesesem Bestseller aus den Niederlanden geht es um die Reise der niederländischen Autorin in die Ukraine, die Heimat ihrer Vorfahren. Leider liegt der Heimatort im schon vor Putins Überfall umkämpften Osten. Insofern ist die Erzählerin mit der besonders kompliziert Lage der Region konfrontiert, in der viele russisch sprechen und manche putinisch denken. Im Roman geht es aber auch um die Geschichte des Holodomor, der Tötung von Millionen Ukrainern durch die Hungersnöte im Zusammenhang mit der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft und der bewussten Ausrottung von grundbesitzenden Bauern und sonstigen Gegnern des Stalinismus in den 1920er und 1930er Jahren. Die historische Ebene spielt sich im fantastischen Raum des "Palast des verlorenen Donkosaken" ab. Die Verschränkung der beiden Erzählebenen ist manchmal etwas kompliziert, aber gerade die historische Ebene ist tief bewegend. Die Autorin lernt, dass ihre Großmutter Aleksandra der Hölle auf Erden entflohen ist, als sie das stalinistische Russland verließ. In der Hörfasssung absolut angemessen vorgelesen von Nellie Thalbach.

Cover des Buches Selma Lagerlöf (ISBN: 9783825162306)

Bewertung zu "Selma Lagerlöf" von Holger Wolandt

Selma Lagerlöf
Pongokatervor 4 Monaten
Warmherziger Einblick

Einen warmherzigen Einblick in die Welt der großen schwedischen Autorin bietet diese aktuelle Biografie von Holger Wolandt. Das Buch erscheint im Verlag Urachhaus, der sich auch sonst der ehrenvollen Aufgabe angenommen hat, das Werk der Lagerlöf in Deutschland wieder populärer zu machen. Dabei berücksichtigt Wolandt die neuen Erkenntnisse durch die Veröffentlichung der Briefwechsel der Autorin mit ihren engen Freundinnen Sophie Elkan und Sophie Olander. In einer etwas altertümlichen und langsamen Sprache, die gut zu Selma Lagerlöf passt, führt Wolandt den Leser chronologisch durch das Leben der Nobelpreisträgerin. Für jeden, der in der Lagerlöf mehr sieht als die Schöpferin von Nils Holgersson, ein unbedingt empfehlenswertes Buch.

Cover des Buches Polisens jakt på Hagamannen (ISBN: B07Y8KTZFY)

Bewertung zu "Polisens jakt på Hagamannen" von Camilla Andersson

Polisens jakt på Hagamannen
Pongokatervor 5 Monaten
Rezension zu "Hagamannen. Så valdtågs en stad" von Terese Christiansson (True crime)

Achtung: Diese Rezension bezieht sich nicht auf das abgebildete Buch zum gleichen Thema, sondern auf auf in der Überschrift genannte.

Vielen Menschen in Schweden ist der Hagamann ein Begriff, insbesondere den Menschen in Norrland. Es handelt sich dabei um Kurt Niklas Lindgren, einen gewalttätigen Serienvergewaltiger, der um das Jahr 2000 meist im Stadtteil Haga in Umeå seine Verbrechen beging. Über diesen Hagamann gab es im Herbst 2023 eine Serie im öffentlich-rechtlichen schwedischen Fernsehen SVT. Zur Ergänzung und Vertiefung dieser Serie ist das Buch von Terese Christiansson sehr geeignet. Sie schildert mit sehr viel Einfühlungsvermögen in die Opfer die Taten des Hagamanns. Darüber hinaus stellt sie detailliert die Ermittlungsarbeit der Polzei dar. Darüber hinaus informiert sie über kriminalstatistische, psychologische und medizinische Hintergründe. Alles in allem das Gegenteil eines unseriösen True Crime Buchs

Cover des Buches Die Zeit im Sommerlicht (ISBN: 9783455017083)

Bewertung zu "Die Zeit im Sommerlicht" von Ann-Helén Laestadius

Die Zeit im Sommerlicht
Pongokatervor 5 Monaten
Achtung: Rezension über die schwedische Originalausgabe "Straff" (2023)

Diese Rezesion bezieht sich nicht auf die abgebildete deutsche Ausgabe, sondern auf die schwedische Originalausgabe von 2023. Dennoch ist die deutsche Ausgabe eine gute Anknüpfung für eine Rezension, denn sowohl Cover als auch Titel verfälschen das Original grob (wie schon beim letzten Buch von Ann-Helén Laestadius). Der schwedische Originaltitel ist kurz und prägnat "Straff" und ebenso leicht ins Deutsche zu übersetzen: "Strafe". Auf dem Cover der Originalausgabe sieht man auf neutralem Hintergrund ein traditionelles Kleidungsstück der Samen, den Kolt, ein kunstvoll gefertigtes kittelähnliches Oberteil. Das deutsche Cover suggeriert nordische Romantik, Urlaub am Polarkreis. Im Buch geht es aber um den Alltag der Samen, ihre Unterdrückung (daher der Name "Straff) und ihren Stolz (daher der Kolt auf dem Titelbild). Das Buch spielt zum einen in den 1950er Jahren, der Schulzeit mehrerer Hauptpersonen, in einer sogenannten "Nomandenschule", einem Internat, in dem den Kinder die Kultur ihrer Vorfahren mit teils brutalen Mitteln ausgetrieben werden sollte. Und es spielt 30 Jahre später und zeigt die Hauptpersonen als Erwachsene, die aber alle mit den Verletzungen der Zeit in der Nomandenschule zu kämpfen haben. Und ein Teil dieses Kampfes ist der Umgang mit der äußerst brutalen und rassistischen Leiterin der Schule, die inzwischen eine pflegebedürftige Greisin ist. Darf man sie oder muss man sie jetzt für die Untaten ihrer Vergangenheit bestrafen? "Straff" ist wie der Vorgängerroman "Stöld" (deutsch "Diebstahl", deutscher Buchtitel  "Das Leuchten der Rentiere") ein ergreifender, lebensnaher Einblick in das Alltagsleben der Indigenen in Nordschweden, ohne diese zu "edlen Wilden" zu romantisieren. Also, ganz anders, als die deutsche Ausgabe suggeriert, aber umso lesenswerter.

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