Es gibt sie noch, die Menschen, die selbst denken, statt die platten Banalitäten der Bahnhofskioskphilosophie nachzuplappern. Zum Beispiel Signe Winter in ihrem neuesten Buch bei amazon.de, „Piktogramme des Glücks.“
„Piktogramm seines Lebens – er hat nur dieses eine. Die Vorgabe ist: das Bestmögliche daraus zu machen. Gesellschaftliche Normen sind ihm zuwider. Er ist am liebsten unter Bäumen. Holziger Geruch und Stille bedeuten innere Ruhe – nicht mehr. Farben rauschen, Töne blenden.
Leiseweißschwarzlaut.“ (S. 33)
Nicht unerreichbare Ideale, Träume, Unrealistisches; unter den gegebenen Umständen, die ich nicht ändern kann („Leiseweißschwarzlaut“), das Bestmögliche. Beim Nachdenken über einen solchen Gedanken sanft in den Schlaf hinübergleiten: welch ein Glück! Das gedankenschwere Büchlein gehört auf jeden Nachttisch.
„Mondflimmern ist in meinem Haar“ (S. 9) aus dem Gedicht „Mondlandung“. In einem Detail verdichten sich die zahlreichen Facetten einer romantischen Situation. Reine Poesie.