Purzel34

Ich liebe Justiz-Thriller und mit John Grisham kann man da nie etwas falsch machen. Ich habe bereits den Film "Die Akte" geliebt und das Buch steht dem in nichts nach. Immer wieder ein Genuss und Spannung pur.

Ich habe dieses Buch durch Zufall bei Facebook entdeckt und war sofort angetan von dem bildschönen Cover und dem Klappentext, der mich wahnsinnig neugierig gemacht hat. Als es dann losging mit dem Lesen, bin ich sofort super in die Geschichte reingekommen. Die wunderbaren Beschreibungen der Autorin haben die Szenen lebhaft vor meinen Augen entstehen lassen und ich habe mich sofort wie heimisch in der Welt gefühlt. Die Charaktere, ob Prinzessin oder Prinz, ob Mensch oder Schmetterlinge, sind alle großartig ausgearbeitet und authentisch. Es ist einfach eine super Idee, die Kinder die Geschichte erzählen zu lassen. Und auch der Teil in Imogens Welt ist einfach nur wunderschön und zauberhaft mit zu erleben.

Ich bin absolut beeindruckt von der hohen sprachlichen Kompetenz der Autorin und mit wie viel Herzblut sie die Worte gewählt hat. Man merkt förmlich, wie sehr sie das geschriebene Wort liebt, was heutzutage bei der 0815-Literatur in den Läden nicht der Fall ist!

Der Klappentext klingt spannend. Doch was zwischen den zwei Buchdeckeln steht, ist es nicht. Haufenweise Logikfehler und Irrsinniges ist in diesem Buch zu finden. Die Protagonistin ist eine Priesterin. Priesterinnen sollten selbstbewusst sein, noch dazu, wenn sie auserwählt sind und von Kindesbeinen an dazu erzogen werden. Doch Celeste hier ist unsicher und kindisch. 

Priesterinnen sind heilige Frauen. Diesen Punkt sollte man wissen und beachten. Keine dahergelaufene Wache tatscht einfach so eine heilige Frau an. Das ist ja so, als würden die Wachen des Buckingham Palace der britischen Königin die Schulter tätscheln. So etwas geht nicht!

Celeste ist auch auf einem Markt, auf dem sie angeblich von zig Wachen umgeben ist, die nur zu ihrem Schutz da sind. Trotzdem bekommen diese es nicht mit, dass ihr Wächter k.o. geschlagen und sie verschleppt wird.

Um nur ein paar Dinge aufzuzählen, die nicht passen.

Dazukommen Rechtschreibfehler, verkehrte Wortwahl (es heißt "im Gegensatz zu ihr" und nicht "im Gegenteil zu ihr") und Dialoge, die nervig und unpassend für eine derartige Geschichte sind. Diese Dinge hätten der Lektorin auffallen müssen. Peinlich!

Ich habe nun den siebten Teil der Reihe gelesen und bin eher enttäuscht. Die Qualität der einzelnen Bände schwankt stark. Dieser ist wieder schwach, wie auch schon andere Teile davor. Ich breche die Reihe aufgrunddessen nach Buch 7 ab. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es 21 Bücher sind, auf die die Serie ausgedehnt wurde. Mit 8,95 € je Buch und im Schnitt nur 150 Seiten ist das eine Unverschämtheit gegenüber den Lesern.