Ralphfwild
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Bewertung zu "Inside IS - 10 Tage im 'Islamischen Staat'" von Jürgen Todenhöfer
Sind die USA der Weltenretter? Oder aber nur der Sheriff, der sich - aus reinem Profitdenken - dazu aufspielt, die Welt mit Kriegen besser zu machen? Die Meinungen darüber gehen so weit auseinander wie die Kühlschrankgröße in deutschen und amerikanischen Küchen. Wer will sich anmaßen zu sagen, dass die eine Entscheidung richtig oder die andere falsch war und ist? Oder unterliegen wir doch nur der Medienpolitik, die uns vorgaukelt, dass die USA auf dem Mond war, dass Flugzeuge das World Trade Center zerstört haben oder aber dass Osama bin Laden tot ist? Verschwörungen - wie uns viele Seiten auf den sozialen Netzwerken aufzeigen wollen - allenthalben?
Womit wir beim Thema wären: Frederick Forsyth, bekannt vor allem durch seinen Roman "Der Schackal", nimmt sich die Todesliste der USA vor. Dabei zeigt er Erschreckendes auf, was - glaubt man den Medien - so tatsächlich auf unserem Globus passiert. Ist der Bösewicht erst ausgemacht, wird er gejagt, getötet, eliminiert. Weit weg vom Denken an ein Strafverfahren, dass - so sollte man meinen - man jedem (und sei er noch so böse) Menschen auf dieser Welt zustehen sollte.
Auge um Auge, Zahn um Zahn...
Und so schickt Forsyth seinen Protagonisten, den "Spürhund", los, einen Hassprediger ausfindig zu machen und ihn in Somalia erledigen zu lassen. Seine mit aufgereihten Schergen sterben genauso den Tod durch die amerikanische Hand. Danach fliegt das amerikanisch-britische Sonderkommando weiter. Bis der nächste Terrorist, Verbrecher, Feind lauert und wieder, durch eine Drohne aufgepürt, schließlich ausgelöscht wird. Und sind es die ganz Großen, wie einst Osama bin Laden, so schaltet sich der amerikanische Präsident live hinzu und beobachtet mit seinem Sonderstab, wie ein Mensch hingerichtet wird.
Forsyth maßt sich in seinem Buch keinerlei Wertung an - und das sollte auch der Leser dieses Buches nicht tun. Vielmehr ist "Die Todesliste" als ein Terrorkrimi zu sehen, der durchaus spannend zu lesen ist. Auch wenn, was vielleicht auch an der manchmal etwas verworrenen örtlichen Beschreibung liegt, das Buch manchen Hänger hat.
Der eine Leser wird denken: Genauso tun es die USA - und sie dafür hassen. Der andere wird meinen: Genauso tun es die USA - und dafür danke ich Ihnen. Wer das Buch als reine Unterhaltung liest (und so ging es mir), der wird sich oftmals fragen: Wo hört die Realität auf und wo fängt die Phantasie des Autors an? Forsyth springt dabei hin und her, greift vieles aus der Geschichte auf (Tötung Bin Ladens, "Blackhawk down", Killerkommandos in Pakistan, Piraten vor Somalia) und lässt seinen Helden darin wühlen, um schließlich den Showdown mit einem britischen Kommando selbst mitzufliegen... Da wird dann aus einem an Belegbarem orientierten Buch eine fiktive Geschichte, die so manches Mal unglaubwürdig erscheint.
Fazit: Lesenswert ja, glaubenswert teilweise.
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