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Rana_Arenque

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Halbgötterdämmerung (ISBN: 9783839223727)

Bewertung zu "Halbgötterdämmerung" von Andreas Edelhoff

Halbgötterdämmerung
Rana_Arenquevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Solider Krimi mit bodenständiger Ruhrpottatmosphäre, dem etwas Tiefe fehlt und dem Ehrlichkeit beim Buchsatz gut getan hätte
Bodenständiger Ruhrpottkrimi mit ein paar Schwächen

Worum geht es?

Mehrere Mediziner werden tot aufgefunden. Was zunächst nach Suizid aussieht, wirft bald mehr Fragen auf. Stefan Braun von der Essener Kripo ermittelt zusammen mit seinen Kollegen. Im Verlauf der Geschichte erhält der Leser zunehmend Einblicke in das Privatleben des Oberkommissars, das gegen Ende des Krimis auch Einfluss auf die Geschehnisse nimmt.

Meine Meinung

Ich sage in meinen Rezensionen selten etwas zum Cover, aber dieses hier sprach mich so deutlich an, dass ich es hervorherben möchte. Das ist der Ruhrpott, wie man ihn sich vorstellt. Das hat zwar mit dem Inhalt des Krimis – abgesehen vom Schauplatz – nicht viel zu tun, aber mir gefällt es trotzdem.

Der Titel wiederum hat sehr viel mit dem Inhalt zu tun. Das Wortspiel gefällt mir gut und dass die Buchstaben ‘T’ durch das Bergmannssymbol ersetzt wurden, schlägt erneut einen gelungenen Bogen zum Schauplatz Ruhrgebiet.

Mag sein, dass ich als Kind des Ruhrpotts ein wenig voreingenommen bin, aber damit hatte mich der Autor schon einmal auf seiner Seite.

Dass ich ihn und seinen Krimi im Rahmen einer Lesung kennengelernt habe, hat meine Neugier auf den Roman noch einmal befeuert.

Ob der Ruhrpott-Krimi meine Erwartungen erfüllen konnte, erfahrt ihr im Folgenden.

Um es vorweg zu nehmen: Nicht alles hat mich überzeugt. Aber vieles schon. Das Wichtigste, was ein Buch leisten muss: Es darf nicht langweilig sein. Das war es zu keiner Sekunde. Es hat mich gut unterhalten und die Spannungskurve war angenehm. Nicht nervenzerfetzend, aber das muss ein Regiokrimi für mich auch nicht sein.

Der Protagonist Stefan und die diversen Nebenfiguren sind so weit gezeichnet, dass man sie als unterscheidbare Charaktere wahrnimmt, allerdings bleiben sie seltsam blass. Echte Emotionen, ein Mitfühlen im wahrstens Sinne des Wortes, kamen bei mir beim Lesen nicht auf.
Wenn der Leser mit den Romanfiguren nicht warm wird, führt das meist zu vernichtenden Urteilen. Dass dies hier anders ist, liegt an der Geschichte, die ich als schlüssig und interessant empfand (auch wenn mir das Verhalten des bis dahin sehr clever agierenden Täters am Ende ein Rätsel war).

Insgesamt hätten die Charaktere und auch die Geschichte mehr Tiefe haben können. Als Beispiel kommt mir eine Szene in den Sinn, in der Stefan zur Frühbesprechung eine ganz neue Theorie präsentiert. Ohne weitere Begründung erklärt er, er sei sich jetzt ganz sicher, dass es um … (hier Theorie hindenken) gehe. Es folgt keine Darlegung, wie er darauf kam, es folgt keine Begründung, es folgt allerdings auch keinerlei Reaktion seiner Kollegen. Kein Zweifel, keine Nachfrage, keine Zustimmung. Der folgende Satz lautet: Staatsanwalt Finken war überzeugt […] (Seite 123)
Ich frage mich seitdem, warum eigentlich.

Hier merkte man deutlich die Kürze der Geschichte. Das bringt mich zu einem Punkt, der mich wirklich, wirklich, wirklich gestört hat: Dieses Buch ist wesentlich kürzer als es erscheint.
Der Grund: Jeder Szenenwechsel wird durch das Bergmannssymbol getrennt. Eigentlich eine hübsche Idee. Doch ist damit jede Lücke 7 Zentimeter lang. Wenn man das hochrechnet auf die Länge des Buches, dann fehlen am Ende um die 80 Seiten!
Bei insgesamt nur 282 Seiten bleiben mit Mühe und Not 200 Seiten.

Nun können auch 200 Seiten einen ansprechenden Krimi ergeben, nur bin ich der Meinung, dass ein 200-Seiten-Krimi dann eben auch nur 200 Seiten haben sollte.
Alles andere führt zu enttäuschter Leseerwartung, denn ein fast 300-seitiger Krimi lässt mich auf deutlich mehr Komplexität hoffen als ein Kurzkrimi.

Der Schreibstil war überwiegend gut zu lesen.

Dies hier blieb zum Glück die Ausnahme:

Abermals öffnete sich die schwere Tür und Stefan schob einen Bürostuhl, den er sich aus dem Beobachtungsraum, in dem es so voll war, dass eh alle stehen mussten, geholt hatte, vor sich her. (Seite 231)

Keine Ausnahme, sondern dem Stil des Autors entsprechend, war es, Sätze nach der wörtlichen Rede unter Vermeidung der Worte “sagte” oder “fragte” fortzuführen.

“Jetzt beruhig dich erstmal, Dennis”, gab sich Stefan Braun ganz gelassen, […] (Seite 135)

Das ist Geschmacksfrage, ganz sicher. Ich mag so etwas allerdings nicht. Vor allem in Fällen, in denen der Nachsatz nur das erläutert, was ohnehin vorher gesagt wurde.

Davon abgesehen konnte man die Geschichte gut herunterlesen. Der umgangssprachliche Stil passt zur Atmosphäre des Potts. Hier ist eben alles etwas Bodenständiger.

Fazit

Etwas mehr Tiefe und einen deutlich ehrlicheren Buchsatz hätte ich mir gewünscht. So bleiben bodenständige Ruhrpottatmosphäre und eine interessante Geschichte, deren Spannungsbogen nie Langeweile aufkommen lässt.

Cover des Buches Die Glocke von Whitechapel (ISBN: 9783423435734)

Bewertung zu "Die Glocke von Whitechapel" von Ben Aaronovitch

Die Glocke von Whitechapel
Rana_Arenquevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ich mag einfach diesen Humor
Cover des Buches Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen (ISBN: 9783453270435)

Bewertung zu "Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen" von Ulla Scheler

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
Rana_Arenquevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ein gefühlvoller Roman , der vor allem wegen der ausdrucksstarken Sprache trotz kleinerer Kritikpunkte empfehlenswert ist.
Cover des Buches Glennkill (ISBN: 9783442464159)

Bewertung zu "Glennkill" von Leonie Swann

Glennkill
Rana_Arenquevor 8 Jahren
Cover des Buches Janusmond (ISBN: 9783802597909)

Bewertung zu "Janusmond" von Mia Winter

Janusmond
Rana_Arenquevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Janusmond ist ein spannendes und atmosphärisch dichtes Buch.
Ein spannendes und atmosphärisch dichtes Buch

Janusmond ist ein atmosphärisch sehr dichtes Buch.
Die von der Hexenhitze geplagte Stadt Louisson wird so greifbar dargestellt, dass ich direkt Lust auf ein Glas Rotwein und ein schattiges Plätzchen bekam.

Die Handlung ist durchweg spannend geschrieben, jedoch ohne Angst zu erzeugen. Zu keiner Zeit fühlte ich mich gelangweilt oder hatte das Gefühl, mit Füllmaterial überladen zu werden. Die Ermittlungen laufen im Stil eines klassischen Krimis ab.

Ein Sternchen Abzug gibt es lediglich dafür, dass der Kommissar gegen Ende entscheidende Geistesblitze hat, bei denen sich mir nicht erschließt, wie er auf diese Erkenntnisse kommt.

Janusmond ist ein empfehlenswerter Kriminalroman mit ausdrucksstarker Sprache,  interessanten Schauplätzen und speziellen Protagonisten.


Cover des Buches Deep Pleasure - Atemlose Verführung (ISBN: 9783837094954)

Bewertung zu "Deep Pleasure - Atemlose Verführung" von Sharon Taylor

Deep Pleasure - Atemlose Verführung
Rana_Arenquevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Eine Liebesgeschichte mit erotischen Anteilen, die zwar recht vorhersehbar gestrickt, aber schön zu lesen ist.
Eine leicht zu lesende Liebesgeschichte mit erotischen Anteilen

Deep Pleasure - Atemlose Verführung
Autorin: Sharon Taylor

Zum Inhalt:
Die Bestsellerautorin Carla Seibold hat soeben ihren neuesten Roman beendet und nun das Gefühl, nie wieder ein einziges Wort schreiben zu wollen.
Als ihre Agentin sie ausgerechnet in dieser Situation drängt, ein weiteres Projekt zu beginnen, sieht sie ein Jobangebot in Schottland als einzige Fluchtmöglichkeit an.
In der Hoffnung, etwas Zerstreuung zu finden, willigt sie ein, dort auf einem einsamen Schloss ein Schreibseminar zu geben.
Hier trifft sie nicht nur mal mehr, mal weniger sympathische Kursteilnehmer, sondern vor allem auch Patrick.
Dieser besticht Carla mit seinem Charme und gutem Aussehen, sowie mit seinem schriftstellerischen Talent. Da es sich um einen Liebesroman mit erotischen Anteilen handelt, erfährt der Leser selbstverständlich auch etwas über seine Qualitäten als Liebhaber.
Und weil Leben und Liebe sonst zu einfach wären, hütet Patrick selbstverständlich auch ein Geheimnis, das für Verwicklungen sorgt.


Meine Meinung:

Deep Pleasure - Atemlose Verführung ist der erste Band der Deep Pleasure Reihe.

Anfangs lernt man Carla als erfolgreiche Frau kennen, die eigentlich sehr selbstbewusst im Leben steht. Gleichzeitig erfährt der Leser aber auch, dass sie das Gefühl hat, in einer existenziellen Krise zu stecken. Sie ist der Meinung, eine Schreibblockade zu haben.
Carla ist mir überwiegend sympathisch. Ich finde allerdings, sie steigert sich etwas übertrieben in die Sache mit der Schreibblockade hinein. Letztendlich kennt jeder, der schon einmal an einem langen Projekt gearbeitet hat, das Gefühl, nach Beendigung des Projekts in ein tiefes Loch zu fallen.
Mit etwas Abstand hätte Carla vermutlich gemerkt, dass ihre Empfindung völlig normal ist. Somit empfinde ich sie in diesem Punkt als etwas zu anstrengend.

Patrick hingegen ist genau der Typ von Mann, der er sein muss, um Carlas spontanes Schmetterlingsgefühl im Magen als Leserin nachzuempfinden. Er hat die richtige Mischung aus Einfühlsamkeit und Charme auf der einen Seite und einer gewissen selbstbewussten Nonchalance andererseits.

Auch die Nebendarsteller sind gelungen gezeichnet. Mir gefiel der Schlossherr in der Rolle des väterlichen Freundes besonders gut. Er unterstrich das heimelige Gefühl, das sich während der Beschreibung der Burg bei mir einstellte.
Überhaupt war die Location gut gewählt. Hier würde ich wohl auch gerne ein paar Urlaubstage verbringen wollen, was die generell freundliche Atmosphäre der Geschichte unterstrich.

Der Roman ist relativ kurz. Gerade am Ende hätte die Geschichte vielleicht noch ein Kapitel mehr vertragen. So empfinde ich das - eigentlich schöne - Ende als recht abrupt.
Die Handlung ist vorhersehbar. Damit konnte ich aber recht gut leben, denn es hat die Story nicht langweilig gemacht, sondern für mich einfach die Frage nach dem »warum« in den Vordergrund geschoben.

Besonders wichtig finde ich den Aspekt, dass die erotischen Szenen auch wirklich solche sind und nicht durch derbe Wortwahl zerstört werden. Die Szenen sind deutlich, aber nicht vulgär.

Mein Fazit:
Eine Liebesgeschichte mit erotischen Anteilen, die zwar recht vorhersehbar gestrickt, aber schön zu lesen ist.

Cover des Buches Der stille Schrei der Toten (ISBN: 9783868000818)

Bewertung zu "Der stille Schrei der Toten" von Linda Ladd

Der stille Schrei der Toten
Rana_Arenquevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Nicht ganz mein Schreibstil, aber packende Story
Cover des Buches Wer einmal stirbt, dem glaubt man nicht (ISBN: 9783843712194)

Bewertung zu "Wer einmal stirbt, dem glaubt man nicht" von Fenna Williams

Wer einmal stirbt, dem glaubt man nicht
Rana_Arenquevor 8 Jahren
Cover des Buches Fingerhut-Sommer (ISBN: 9783423216029)

Bewertung zu "Fingerhut-Sommer" von Ben Aaronovitch

Fingerhut-Sommer
Rana_Arenquevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ich liebe die Rivers of London Reihe, auch wenn ich Band 5 etwas schlechter finde, als die vorherigen.
Cover des Buches Der Lavendel-Coup (ISBN: 9783426437797)

Bewertung zu "Der Lavendel-Coup" von Carine Bernard

Der Lavendel-Coup
Rana_Arenquevor 9 Jahren
Kurzmeinung: Sehr schöner Krimi mit Urlaub-im-Kopf Garantie. Vielleicht etwas zu gradlinig, aber sonst sehr empfehlenswert.

Über mich

  • 05.11.2015

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller

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