Das Buch hat mir eine Freundin gegeben, weil sie dachte, es könnte mir gefallen.
Zuerst war ich sehr skeptisch. Titel und ein bisschen auch das Bild sahen mir zu sehr nach "Highland-Schmachtfetzen" aus.
Ich habe es dann doch gelesen und bin jetzt sehr froh darüber. Die Story ist ganz anders als ich erwartet habe.
Fearghas ist erst 5 Jahre als, als er dabei zusehen muss, wie seine Familie getötet wird. Dass er das nicht vergessen wird, das kann man schon allein daran erkennen, wie er am Anfang geschildert wird. Der Kerl weiß schon als kleines Kind genau was er will. Und das zieht er auch gnadenlos durch. (Ich erinnere an die Fische, die er bis er bei seinen Nachbarn eintrifft, nicht loslässt, weil er versprochen hat darauf aufzupassen).
Er hat den Anführer der Mörder gesehen und mag er auch noch echt jung sein, weiß er sofort: Ich werde ihn eines Tages finden und dann meine Familie rächen.
Dass sein Hass zwar nicht verschwindet, aber dafür seine Energie und sein Sturschädel auf den richtigen Weg gebracht werden, dafür sorgt seine neue Familie mit viel Liebe und Geduld.
Nur so kann er ein Junge werden, der nicht von Hass zerfressen wird, sondern mit beiden Beinen im Leben stehend, mit dem Rückhalt eines starken Clans, seinen Weg positiv angeht.
Mehr zum Inhalt möchte ich nicht erzählen, denn sonst müsste ich spoilern und das fände ich schade.
Personen:
Mairead, die weibliche Hauptperson und Tochter des Lairds muss schon als Kind die Pflichten der Lady übernehmen. Dementsprechend selbstbewusst tritt sie auf. Allerdings nie überheblich, sondern immer sehr sympathisch und liebenswert. Wie bei Fearghas bringt ihre freche Klappe sie nicht selten in Bedrängnis. Aber sie steht dann auch dazu.
Caulder: Der Mörder von Feraghas Familie entwickelt sich im Laufe des Buches sehr positiv. Er bedauert, was er in den vergangenen Jahren getan hat. Und seine Strafe bekommt er ebenfalls, wenn auch anders als gedacht.
Aodhán und Roya: Was habe ich die Beiden geliebt. Sie sind dermaßen toll beschrieben, dass ich mich sofort von ihnen adoptieren lassen würde. (wegschauen, kleiner Spoiler: Am Schluss habe ich mich riesig gefreut, dass Roya in Rowan (den mochte ich auch echt gerne) einen Seelenfreund gefunden hat, der ihr zur Seite steht).
Besonders wichtig und richtig gut fand ich das Ende: Ein wichtiges Statement für das Verzeihen. In unserer Welt, glaube ich zumindest, wichtiger als vieles andere.
Ein sehr schönes, durchdachtes Buch, das ich wirklich sehr gern gelesen habe.