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Readi

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das Haus ohne Männer (ISBN: 9783453359628)

Bewertung zu "Das Haus ohne Männer" von Karine Lambert

Das Haus ohne Männer
Readivor 6 Jahren
Etwas ungeordnet

Ein Haus voller Frauen, auf jedem Stockwerk wohnt eine andere. Ganz oben residiert die Hausherrin, liebevoll „Die Königin“ genannt. Eine alternde Ex-Ballerina, die die Maxime aufgestellt hat, dass Männer im Leben der Hausbewohnerinnen nichts mehr zu suchen haben. Bisher haben sich auch alle strikt daran gehalten.

Dann macht sich Carla auf den Weg nach Indien und vermietet „ihr Stockwerk und ihre Wohnung“ unter - an Juliette. Diese weiß zwar um die Abmachung, dass nur der Kater im Haus geduldet wird und allen anderen männlichen Wesen abgeschworen wird, aber sie ist immer noch davon überzeugt, dass sie mit einem neuen Mann auch eine neue Liebe wieder in ihr Leben einziehen lassen möchte und sucht den richtigen Partner.
Mit ihrer Sicht auf die Welt und die Liebe ist sie eine Ausnahme im Haus, die, wenn auch eher unfreiwillig, die festgefahrene Lebensweise aller Hausbewohnerinnen etwas aufrüttelt.

Das Vorgänger-Buch von Karine Lambert hatte mir sehr gut gefallen und entsprechend hatte ich mich auf den neuen Roman gefreut. Zudem gefiel mir die Themenauswahl und ich war äußerst gespannt auf die Umsetzung und die Gedanken hinter der Geschichte.

Dennoch muss ich sagen, dass ich dieses Buch nicht so gut fand wie den anderen Roman und dass es mir entsprechend schwer gefallen ist, die Lektüre des Buches als angenehm und schon gar nicht flüssig zu empfinden. Irgendwie war mir dieser Roman etwas zu durcheinander.

Die Frauen sind alle ein wenig schrullig, allerdings trotzdem liebenswert. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und man versteht gut, was sie alle zu ihren einzelnen Entscheidungen bewogen hat. Das ist gut nachzuvollziehen. Leider fand ich das Lesen trotzdem relativ anstrengend. Ich hätte mir gewünscht, dass die Handlungen nicht alle irgendwie abgehackt dargestellt werden, sondern besser ineinander übergreifen. So hatte man das Gefühl, dass alles etwas durcheinandergewürfelt ist und es konnte kein richtiger Lesefluss bei mir entstehen. Es waren viele unterschiedliche Gedanken und ein buntes, ungeordnetes Chaos. Das hat mich ein bisschen irritiert und mir das Lesen etwas erschwert.
Dennoch fand ich die Geschichte okay, aber richtig vom Hocker gehauen hat sie mich leider nicht.
Zu oft hatte ich das Gefühl, dass ich Dinge einfach „erahnen“ und mir selbst den Rest zusammenreimen musste. Zu holperig war das hin und her der einzelnen Protagonistinnen.

Dabei waren die Charaktere alle recht gut dargestellt und haben mich mit ihren Eigenheiten sehr interessiert.

Alles in allem ein Roman, der leider keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und mir nur durchschnittlich gut gefallen hat.

Cover des Buches Morgen ist es Liebe (ISBN: 9783426654323)

Bewertung zu "Morgen ist es Liebe" von Monika Maifeld

Morgen ist es Liebe
Readivor 7 Jahren
Gefühlvolle Geschichte

Es ist kurz vor Weihnachten, als sich die junge Ärztin Alexandra über Schleichwege durch die Weinberge auf macht, um des Nachts nach einer Weihnachtsfeier, zu ihrer Mutter nach Luxemburg zu fahren. Doch die Strecke, die sie nimmt, ist rutschig und tückisch und so kommt es, dass sie einen Autounfall hat.

Durch einen glücklichen Zufall ist auch Martin in den Weinbergen. Er, der eigentlich keinen Sinn mehr im Leben sieht und dessen letzter Abend das sein sollte, rettet Alexandra aus dem brennenden Auto.
Kurz bevor die Sanitäter zu Hilfe kommen, verschwindet Martin, denn er möchte nicht gesehen werden.
Kurz darauf stellt er jedoch fest, dass Alexandra seinen Mantel, in dessen Tasche sich sein Abschiedsbrief befindet, behalten hat. Also macht er sich auf die Suche nach der verunglückten Frau.

Derzeit geht die Geschichte des Retters aus dem Weinberg schon durch die Presse. So kurz vor Weihnachten ist das eine gelungene Story und alle Welt macht sich auf, den heldenhaften Retter, der unerkannt bleiben wollte, aufzufinden…

Eine schöne Liebesgeschichte. Auch, wenn einiges an dem Roman doch relativ vorhersehbar war, so haben mich teilweise die Irrungen und Wirrungen die beschrieben wurden, doch noch positiv überrascht. Insgesamt hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gefallen und das Buch konnte zügig und mit Genuss gelesen werden. Dass die Geschichte in Luxemburg und an der Mosel angesiedelt war, hat mir ebenfalls sehr gefallen.

Alles in allem fand ich die Rahmenhandlung genauso wie das Ende sehr schlüssig und angenehm. Von daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung für diesen Roman.

Cover des Buches Sieh nichts Böses (ISBN: 9783843715362)

Bewertung zu "Sieh nichts Böses" von Inge Löhnig

Sieh nichts Böses
Readivor 7 Jahren
Gewohnt hervorragende, spannende Unterhaltung

Zufälligerweise entdeckt ein Spürhund der Polizei bei einer Übung im Wald eine Leiche.
Konstantin Dühnfort muss die Ermittlung aufnehmen und hat einiges zu tun.
Durch seine Ermittlungen kommt nach und nach zu Tage, dass hier ein Zusammenhang besteht zwischen dem Leichenfund und einem anderen Tathergang, der ebenfalls schon etwas länger zurückliegt.
Erschwerend kommt hinzu, dass anscheinend ein und derselbe Täter seinen Groll noch lange nicht bis zum Ende ausgelebt hat und sich eine weitere Frau in akuter Gefahr befindet…

Mit Spannung habe ich den nächsten Teil der Reihe um Konstantin Dühnfort erwartet und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Wie schon in den Vorgänger-Bänden schafft es Frau Löhnig, im Buch durchweg die Spannung aufrecht zu erhalten. Man kann selbst mit ermitteln und die ein oder andere Fährte aufnehmen.
Ebenfalls hat mir die Auflösung des Falles gefallen. Der komplette Fall fügte sich logisch in die Handlung ein und diese Art der Erzählung und der Ermittlungsarbeit hat mir sehr gut gefallen.

Außerdem fand ich es auch in diesem Roman wieder sehr gut, dass wir wieder sowohl am Privatleben von Gina und Tino als auch an den Ermittlungen teilnehmen durften. Das war eine schöne Mischung, so dass man das Gefühl hat, dass man mit alten Bekannten zusammen ist. Denn auch bei Gina und Tino ist seit der Rückkehr aus den Flitterwochen einiges geschehen und einiges neu, so dass auch die beiden sympathischen Hauptfiguren immer weiter wachsen und sich mit neuen Problemen und Herausforderungen auseinandersetzen müssen.

Die Auflösung des Falles war in meinen Augen handfest und realistisch, so dass mir das Buch hervorragend gefallen hat und es nun wieder heißt zu warten, bis erneut Tino und Gina weiter ermitteln. Die Bücher der Autorin sind für mich auf jeden Fall immer wieder Garanten für eine gute und spannende Unterhaltung!

Cover des Buches Er & Sie (ISBN: 9783764505943)

Bewertung zu "Er & Sie" von Marc Levy

Er & Sie
Readivor 7 Jahren
Paris, Stadt der Liebe

Schriftsteller Paul ist nach dem Erfolg seines Erstlingswerkes aus den USA nach Paris „geflohen“ und schreibt seitdem Bücher die verkauft werden, aber außer in Korea nicht so richtig viel Beachtung finden.

Mia, eine sehr bekannte Schauspielerin, fährt nach Paris zu ihrer besten Freundin Daisy. Hier möchte sich Mia davon erholen, dass ihr Mann schon wieder eine weitere Affäre hatte. Sie muss darüber nachdenken, wie es weitergehen soll. Das alles kurz bevor ihr neuester Hit in den Kinos anläuft.

Mia und Paul lernen sich mehr oder weniger zufällig über eine Dating-Seite kennen und verstehen sich, trotz einiger Missverständnisse, recht gut. Zusammen können sie lachen, verrückte Dinge ausprobieren und das Leben mehr genießen. Aber verlieben wollen sie sich eigentlich nicht…
Paul ist irgendwie mit seiner koreanischen Übersetzerin zusammen, Mia hat da ja immer noch ihren Mann; aber irgendetwas ist zwischen ihnen beiden.

Ich hatte nicht damit gerechnet, in diesem neuen Buch von Marc Levy mal wieder auf Arthur und Lauren aus „Solange du da bist“ zu treffen. Auch der Name Paul kam mir zuerst nicht bekannt vor.
Als ich dann aber mit der Geschichte angefangen hatte war es, als wäre ich wieder eingetaucht in die Zeit, als die Freunde gemeinsame Abenteuer erlebten. Es war ein sehr, sehr schönes Wiedersehen und auch der ganz besondere Charme, den ich bei manch einem späteren Buch von Herrn Levy vermisst hatte, war hier wieder sehr präsent. Ich mag einfach seine Schreibweise sehr gerne und besonders die teilweise recht „lustigen“, wortwitzigen Dialoge zwischen Paul und Mia, aber auch zwischen Paul und Arthur, haben mir sehr gut gefallen.

Endlich mal wieder ein Buch, welches ich in einem Rutsch durchlesen konnte und bei dem ich es schade fand, als es zu Ende war.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und hatte - obwohl ich ahnte worauf es hinausläuft - hinterher trotzdem noch die ein oder andere Überraschung für mich parat, mit der ich so nicht gerechnet hatte.

Das war eine sehr unterhaltsame Lektüre, die mir mal wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.

Cover des Buches Überleben ist ein guter Anfang (ISBN: 9783843714198)

Bewertung zu "Überleben ist ein guter Anfang" von Andrea Ulmer

Überleben ist ein guter Anfang
Readivor 7 Jahren
Eine lehrreiche Reise

Eine Gruppe von an Krebs erkranken Frauen trifft sich regelmäßig in einer Selbsthilfeorganisation.
Anja stößt als letzte zur bunt gemischten Truppe. Da sitzt eine Bäuerin neben der Unternehmer - Gattin,  Marion mit dem perfekten Mann neben Hertha, die von ihrem Mann unterdrückt und bevormundet wird.
Alle haben die gleiche Diagnose : Krebs. Und doch gehen alle unterschiedlich damit um. Eines jedoch haben sie alle gemeinsam : sie helfen sich gegenseitig durch den Austausch in der Gruppe.
Sieglinde, die älteste Frau in der Gruppe öffnet ihnen allen ein wenig die Augen,  das Herz und letztendlich auch den Horizont. Denn als sie stirbt,  ohne ihre geplante Wunsch-Weltreise antreten zu können,  treten die Frauen kurzerhand an ihrer Stelle die Reise an.
Diese Buch hat mich stark berührt, behandelt es doch wieder einmal die allgegenwärtige Endlichkeit des eigenen Lebens. Die Frauen, die am Krebs erkrankt sind, sich aber trotzdem wieder ins Leben zurück kämpfen und versuchen, das beste daraus zu machen. Ein Buch, welches nachdenklich macht und dazu auffordert,  jeden Tag zu einem schönen Tag zu machen. Egal, was kommt. Denn wir alle haben nur dieses eine Leben und sollten versuchen, es zu genießen.
Der Roman ist unterteilt in die einzelnen großen Reiseetappen/Kontinente. Irgendwie nehmen die Frauen (und auch der Leser) von jeder Etappe etwas mit und wachsen so nur noch enger zusammen. Auch,  wenn sie sich dessen zuerst nicht bewusst sind.  Denn sie alle sind wirklich sehr unterschiedlich.
Aber: im Leben muss man auch mal etwas wagen und soll nicht aus Angst nichts riskieren. Sie alle kämpfen einen Kampf gegen die Statistik und wollen gewinnen.
Am Ende der Reise gehen alle als Gewinner hervor,  was mir sehr gut gefallen hat. Der Roman hat nichts verklärt oder schön geredet. Er war traurig und ehrlich,  macht aber auch Mut und Hoffnung.
Ich fand ihn eine sehr gelungene Mischung,  die mir richtig gut gefallen hat. Ein bisschen schade fand ich es,  dass der Roman nur so kurz war. Gerne hätte ich die Frauen noch weiter auf ihrem Weg begleitet und selbst noch die ein oder andere Weisheit oder etwas Mut dazu gelernt.

Cover des Buches Der Brief (ISBN: 9783423261463)

Bewertung zu "Der Brief" von Carolin Hagebölling

Der Brief
Readivor 7 Jahren
In welcher Realität leben wir?

Marie lebt mit Johanna zusammen in Hamburg und ist glücklich.
Dann jedoch erhält sie einen merkwürdigen Brief. Die Adresse auf dem Umschlag ist eine Adresse in Paris. Aber es steht ihr Name drauf.
Als sie anfängt zu lesen, wird es noch merkwürdiger. Der Absender ist eine ihr bekannte Frau, mit der sie damals während der Schulzeit befreundet war, von der sie jedoch schon länger nichts mehr gehört hat. Und : die Absende-Adresse ist ebenfalls eine andere als die Adresse, unter der diese Frau jetzt lebt. Marie beschließt, dem Geheimnis auf die Spur zu gehen, denn es bleibt nicht bei dem einen Brief.... Und irgendwie übt diese Geschichte einen Reiz auf sie aus, macht ihr aber auch Angst.  Doch was wird passieren, wenn Marie der Sache auf den Grund geht?
Das Buch ist in drei Hauptteile unterteilt. Die Schreibweise der Autorin hat mir gefallen, hat meine Neugier geweckt und mich miträtseln lassen. Das Buch und der Stil haben mich gleich gefangen genommen und ich fand die Lektüre sehr kurzweilig und die Zeit verging schnell.
Diese Geschichte von Carolin Hagebölling hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Gleich von Beginn an konnte ich mich gut in die Geschichte einfinden und war am mitfiebern und überlegen, was die Briefe zu bedeuten haben und wer möglicherweise dahinter stecken könnte.
Mir allen meinen Überlegungen bin ich aber letztendlich nicht darauf gekommen, dass die Geschichte so verlaufen könnte, wie sie hinterher endet. Der Schluss hat mich regelrecht kalt erwischt. Ihn fand ich auch etwas gewöhnungsbedürftig bzw. hat er mir den Roman ein kleines bisschen verlitten. Denn das Ende hat mir überhaupt nicht gefallen. Andererseits muss ich aber auch dazu sagen, dass ich nicht weiß, wie die Geschichte sonst hätte enden können oder sollen. Denn durch die ganzen mysteriösen Gegebenheiten musste eigentlich schon ein Ende wie dieses her... Von daher ist es wahrscheinlich doch gut getroffen. Zwiespältig und unbefriedigt lässt es mich trotzdem zurück, ist aber letztendlich doch irgendwie gut gelöst.
Einzig fand ich etwas unglaubwürdig, dass alle Personen, denen Marie davon erzählt hat, die Umstände, Erzählungen etc. ihrer Geschichte so bereitwillig hingenommen und geglaubt haben. Ich weiß nicht, ob ich so loyal und fair hätte sein können, wenn mir jemand so eine Geschichte erzählt hätte...
Alles in allem aber eine ziemlich interessante und gut gemachte Story!

Cover des Buches Meer Liebe auf Sylt (ISBN: 9783548288475)

Bewertung zu "Meer Liebe auf Sylt" von Claudia Thesenfitz

Meer Liebe auf Sylt
Readivor 7 Jahren
Zu viele Klischees aber unterhaltsam


Alex hat einen Sommerjob auf Sylt angenommen und dort ein Häuschen gemietet.
Gemeinsam mit Tochter Emma (2) möchte sie mit den Omas den Geburtstag Emmas feiern.
Als die Großmütter jedoch auf der Insel eintreffen, macht sich Alex kurz danach aus dem Staub um ihre Ehe zu retten.
Schon ist das Chaos perfekt, denn die beiden Großmütter können sich schon seit jeher nicht leiden. Zu unterschiedlich sind ihre Lebenskonzepte.
Die eine ist eine toughe Karrierefrau, die andere eine überzeugte Esoterikerin und Weltverbesserin.
Wie die beiden es schaffen, sich nicht an die Gurgel zu gehen und die Situation zu meistern, davon handelt der Roman.

Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen. Allerdings hat mich gestört, dass es im ganzen Buch nur so von Klischees wimmelt. Und auch, wenn diese lustig gemeint und teilweise sehr überspitzt dargestellt wurden, so war es doch für mich manchmal ein bißchen zu viel.
Die Beschreibungen der Insel fand ich sehr gelungen, haben sie doch ein gewisses Sylt-Feeling aufkommen lassen und man sah sich schon selbst dort entlanggehen.

Wenn man sich darauf einlässt, dann kann man zwischen den ganzen Oberflächlichkeiten sicherlich auch den ein oder anderen Denkanstoß für sich selbst daraus ziehen und mal ins Nachdenken geraten.
Ich habe mich allerdings des öfteren dabei ertappt, wie ich mit den Augen rollen musste.

Alles in allem war das Buch ganz okay und für ein paar Stunden Lektüre im Strandkorb eignet es sich hervorragend.

Cover des Buches Die zwei Leben der Florence Grace (ISBN: 9783471351567)

Bewertung zu "Die zwei Leben der Florence Grace" von Tracy Rees

Die zwei Leben der Florence Grace
Readivor 7 Jahren
Eine schöne Geschichte

Cornwall im Neunzehnten Jahrhundert. Die Waise Florrie Buckley wächst bei ihrer Großmutter auf. Hier in der wilden Moorlandschaft fühlt sie sich wohl. Ihre Naturverbundenheit und Fähigkeit Menschen einzuschätzen sind etwas Besonderes.

Florries Mutter starb bei ihrer Geburt und Florries Vater kam bei einem Unglück ums Leben. Fortan kümmerte sich die Oma um den Wildfang und die beiden hatten ein einfaches, aber zufriedenes Leben.

Als dann auch die Oma schwer krank wird und merkt, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt vertraut sie Florence an, dass sie eigentlich eine wohlhabende Familie in London hat. Diese Familie, die sich damals von Florries Mutter abwandte, als diese einen einfachen Mann aus Cornwall heiraten wollte, bittet die Oma nun, sich nach ihrem Tod um Florrie zu kümmern. Somit erfährt Florrie, dass sie eigentlich ein Teil der berühmt-berüchtigten Grace-Familie ist.

Schweren Herzens aber auch gespannt, begibt sich Florrie auf die Reise nach London. Das Leben inmitten der Graces hält einiges an Überraschungen und Herausforderungen für sie bereit. Und zum Glück gibt es auch noch ihren Cousin Turlington, zu dem sie sich sehr hingezogen fühlt..

Der neue Roman von Tracy Rees hat mir recht gut gefallen. Wieder einmal entführt sie uns ins England vergangener Zeiten und macht uns vertraut mit den Gegebenheiten der damaligen Zeit. Während des Lesens hat man das Gefühl, dass man mittendrin in der "alten Zeit" ist. Beschrieben wird auf eindrückliche Weise wie der Wildfang Florrie versucht sich anzupassen und wie sie nach und nach das einer Florence Grace angemessene Leben führt.

Die Atmospähre und die Stimmung der Zeit damals, sowie die Sprache, alles hat meiner Meinung nach gut zusammen gepasst.

Die Geschichte um Florences Herkunft und wie sich alles zutrug war ebenso spannend, wie die Begegnung mit den ungleichen Brüdern und der Familie als solches. Auch wenn der Roman relativ "lang" war, so war er keinesfalls langweilig. Immer wieder wurden neue, spannende Aspekte ins Bild gebracht und es gab neue Wendungen in der Geschichte. Die Geschichte an sich habe ich als recht schlüssig und "rund" empfunden. Und auch wenn ich ein etwas anderes Ende erhofft hatte, so ist doch das gewählte Ende der Geschichte mehr als passend und lässt für mich keine Wünsche offen.
Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen und mich für einige angenehme Lesestunden gefangen genommen.

Cover des Buches Unsere Seelen bei Nacht (ISBN: 9783257069860)

Bewertung zu "Unsere Seelen bei Nacht" von Kent Haruf

Unsere Seelen bei Nacht
Readivor 7 Jahren
Ein ungewöhnlicher Genuss

Addie und Louis sind beide verwitwet und wohnen in der Nachbarschaft. Sie kennen sich lose vom sehen. Umso überraschter ist Louis, als Addie ihm einen ungewöhnlichen Vorschlag unterbreitet. Ob er nicht abends zu ihr kommen und die Nacht gemeinsam mit ihr verbringen möchte?!

Was sich anfangs vielleicht verrucht anhört, ist der liebenswerte Versuch einer einsamen Frau, das Dunkel der Nacht und die Einsamkeit mit Gesprächen und einem Menschen an der Seite zu verbringen.
Doch natürlich bleibt dieses 'Treiben' in der Kleinstadt nicht unentdeckt und bald erfahren auch die Kinder der beiden davon. Und die sind alles andere als begeistert....

Ein leiser Roman, der zum Nachdenken anregt. Was denken die Anderen?  Sollte uns das nicht egal sein? Wenn man niemandem schadet sollte man das Recht haben so leben zu dürfen, wie man möchte...

Anfangs hat es mich etwas irritiert, dass im ganzen Roman keine wörtliche Rede vorkommt. Stattdessen wird nur beschrieben. Nach kurzer Zeit hatte ich mich jedoch daran gewöhnt und konnte mich gut auf die Geschichte einlassen.
Der eher unaufdringliche, schlichte Stil hat mir gut gefallen. 
Ich habe mich den beiden Senioren sehr zugetan gefühlt und mich mit ihnen gefreut und mit ihnen gelitten. Irgendwie konnte man sich sehr gut in die Situation hineinversetzen und ich habe Addie und Louis für ihr Arrangement bewundert. 

Das relativ kurze Büchlein war schnell gelesen und hat mich etwas wehmütig zurückgelassen.

Cover des Buches Du erinnerst mich an morgen (ISBN: 9783453291904)

Bewertung zu "Du erinnerst mich an morgen" von Katie Marsh

Du erinnerst mich an morgen
Readivor 7 Jahren
Ein traurig stimmendes Thema gut umgesetzt

Zoe steht kurz davor, ihre große Liebe Jamie zu heiraten.
Dann jedoch kommt ein Anruf der ihre ganze Vergangenheit im Gepäck hat und sie flieht geradezu vor dem Traualtar, um ihrer Mutter, mit der sie jahrelang keinen Kontakt hatte, zu helfen.
Auf einmal sieht Zoe sich mit ihrer Vergangenheit konfroniert und fühlt sich verpflichtet, ihrer Mutter beizustehen. Denn Gina ist anscheinend schwer krank und wird sich bald nicht mehr selbst um sich kümmern können.

Während Zoe’s bisheriges Leben komplett umgekrempelt wird - ihr Fast-Ehemann geht alleine auf Flitterwochen Reise, sie kann sich nicht mehr richtig auf ihren Job konzentrieren, die Sorgen um ihre Mutter nehmen zu… - muss sie einen Weg finden, ein neues Leben aufzubauen.

Gleich zu Anfang hat man das Gefühl, dass da noch irgendwas anderes ist, weswegen Zoe so bereitwillig den „schönsten Tag im Leben“ sausen lässt. Noch dazu, da sie selbst eine große Wut auf ihre Mutter zu haben scheint, wenn sie jahrelang schon keinen Kontakt mehr zu ihr hatte. Bis man jedoch dahinter kommt, was in der Vergangenheit alles passiert sein könnte, dauert es etwas.

Die Geschichte ist, genau wie Katie Marsh’s vorheriger Roman, unterteilt. Einmal in Abschnitte in der Gegenwart. Hier erfährt man, wie es Zoe geht, wie sie mit ihrer Mutter umgeht, was mit ihrem Job, ihren Freunden und ihrem Fast-Ehemann passiert. Das reicht von den alltäglichen Problemen bis zu Gedanken, ob nicht doch noch eine Zukunft mit Jamie möglich sein könnte.

Auf der anderen Seite lernen wir durch Geburtstagsbriefe, die Zoes Mutter Gina jedes Jahr für Zoe geschrieben hat, wie die Vergangenheit und die Mutter-Tochter-Beziehung so verlief. Alles schien sehr harmonisch und relativ geregelt und „normal“ zu verlaufen. Bis zu dem Tag, an dem die Kluft zwischen den beiden Frauen sich auftat…
Manche der Entwicklungen und der Ereignisse waren relativ gut absehbar. Trotzdem war es interessant zu erfahren, wie unterschiedlich die Sichtweisen von Mutter und Tochter waren.

In der Jetzt-Zeit hat mich besonders berührt, wie echt die Verzweiflung rüberkam. Wie man sich wohl fühlt, wenn ein geliebter Mensch an Alzheimer erkrankt. Auf der einen Seite möchte man sich um denjenigen kümmern, möchte, dass es ihm gut geht. Auf der anderen Seite ist sehr gut nachvollziehbar, was genau das für eine Belastung auch für die pflegenden Angehörigen ist und dass eben nicht jeder sich selbst um alles kümmern kann. Die Gewissenbisse, die Zerrissenheit, die Sorge um das was passiert. Das alles war gut spür- und nachvollziehbar.

Die Geschichte drumherum kam mir an manchen Stellen etwas langatmig vor und gegen Ende des Buches hatte ich das Gefühl, dass es jetzt etwas abrupt wurde.
Letzten Endes ist es aber der in meinen Augen gelungene Abschluss einer Geschichte, die mich, trotz einiger Längen, sehr berührt hat.

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