Bewertung zu "Junge mit schwarzem Hahn" von Stefanie vor Schulte
Junge mit schwarzem Hahn von Stefanie vor Schulte aus dem Diogenes Verlag
Es ist die Geschichte von Martin, dessen Familie vom verrückt gewordenen Vater erschlagen wurde. Nur Martin und sein Hahn, der sein liebstes Tier seit seinen Babyjahren ist, leben noch, und zusammen sind sie, wir in der damaligen Zeit leider normal, mit viel Aberglauben konfrontriert. Martin ist aber ein schlauer Junge und so schafft er es sicher aus vielen schwierigen Situation heraus und findet eine Aufgabe für sich: den schwarzen Reiter und die verschwundenen Kinder zu suchen.
Mit einem Maler reist er nun von Dorf zu Dorf und findet den Reiter, der aber doch ganz anders ist, als er dachte. Zusammen finden sie das Schloss und die Fürstin, wo die Kinder sind.
Kein typischer Diogenes-Roman, aber wirklich umwerfend geschrieben. Ich hätte beim Titel und den ersten Seiten nicht sofort an ein "Märchen" oder eine Geschichte aus dem Mittelalter gedacht, aber langsam führte mich die Autorin genau da hin. Ein sprechender Hahn, eine grausame Fürstin, verschwundene Kinder und ein trauriges Dorf, das an alles glaubt, was man ihm sagt. Zwischen den Zeilen lässt sich so viel mehr lesen, es packte mich und lässt mich lange über das Buch nachdenken.
Martin ist dabei so weise und rein, macht sich keinerlei tiefe Gedanken, er handelt einfach. Er ist hilfsbereit und freundich und vergisst auch nie seine Freundin Franzi aus seinem Dorf.
Ich gebe dem Buch 5 von 5 Punkten.