Bewertung zu "A Midsummer's Nightmare" von Noah Stoffers
Noah Stoffers zieht uns mit einer atmosphärischen Sprache direkt ins Geschehen. Wir hören das Wasser an der Brandung brechen und schmecken Salz auf der Zunge, wenn wir der Hauptfigur Ari auf die schottische Insel für das letzte Trimester folgen.
Das Buch ist anfangs zart und langsam, gibt uns Zeit, die Charaktere und ihre Konflikte kennenzulernen. Ab der Hälfte nimmt es Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich.
Mir haben besonders die ganzen Shakespeare-Anspielungen gefallen, aber auch der Kontrast zwischen Moderne und Tradition. Wir haben alte Mythen und eine historische Universität im Gegensatz zu scheinbar aktuellen Themen wie Aris Geschlechtsidentität oder dem Aufzeigen von rassistischen Strukturen.
Das Buch lebt von Widersprüchen und Unmöglichkeiten, also dieses Alt/Neu, langsames, sphärisches Erzählen gegen Action und dem kunstvollen Überladen mit fantastischen Elementen. Für mich spiegelt jedes Element der Geschichte damit Aris Leben im Dazwischen und außerhalb gängiger Geschlechtsvorstellungen wider. Ich weiß nicht, ob das Absicht war oder nicht, jedenfalls finde ich es genial.
Danke Noah, für die authentische Geschichte. Own Voices Stimmen und Repräsentation in der Literatur sind einfach so wichtig - ich fühle mich gesehen.