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Ricchizzi

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Nussschale (ISBN: 9783257244151)

Bewertung zu "Nussschale" von Ian McEwan

Nussschale
Ricchizzivor 6 Jahren
Kurzmeinung: HUMORVOLL. GEISTREICH. ABWECHSLUNGSREICH.
HUMORVOLL. GEISTREICH. ABWECHSLUNGSREICH.

HUMORVOLL. GEISTREICH. ABWECHSLUNGSREICH.

So, hier bin ich, kopfüber in einer Frau. Ich warte, die Arme geduldig gekreuzt, warte und frage mich, in wem ich bin und worauf ich mich eingelassen habe. So beginnt Nussschale und lässt den Leser bereits nach dem ersten Satz mit einem Schmunzeln und einer nicht zu bändigenden Neugier in den Roman starten. Was für ein genialer Auftakt! Und die Genialität dauerte an, von der ersten Zeile bis zur letzten Seite.

Wörter, beginne ich zu begreifen, können Dinge wahr werden lassen.
Nussschale | Ian McEwan | Seite 88

Der Ton im Roman kann nicht anders als humorvoll und trotzend vor Sarkasmus beschrieben werden. Unser Protagonist, der Ungeborene im Mutterleib, erzählt mit einer Begeisterung zur Sprache, Kultur und Wissen über die Menschheit, über sein Leben und alles, was er um sich herum wahrnimmt, kennenlernt und befürchtet. Dabei verstrickt sich der Erzähler oft in Gedankenspielerei, driftet stets von der Gegenwart ab und verrennt sich in Gesellschaftskritik, jedoch mit einer geballten Ladung Humor, einem Charme, dem man kaum widerstehen kann und einer Intelligenz, die den Spaß am Lesen erst in den Vordergrund rückt.

War es ich? Zu selbstverliebt. War es jetzt? Zu dramatisch. Dann etwas, das beidem vorausgeht und beides enthält, ein einzelnes Wort, Ausdruck eines stillen Seufzers, eines Schwindelgefühls der Hinnahme, des eigenen Seins, etwas wie – dies? Zu gewählt. Meine Idee, ganz nahe dran, hieß sein. Und wenn nicht sein, dann die grammatische Variante ist. Das war mein Urbegriff, der springende Punkt – ist. Nur das. Im Geiste von: Es muss sein.
Nussschale | Ian McEwan | Seite 8

Im Zentrum des Geschehen spielt sich die Dramatik um seine Mutter, dem Vater und dem Geliebten ab. Eine Verschwörung steht im Raum, es wird gemunkelt, geflüstert und geplant und mittendrin der ungeborene Fötus, der alles mit anhört, eigene Theorien spindelt und sich fragt, wieso er gerade in diese Misere geraten musste. Immer wieder erfahren wir mehr über die Umstände, in denen sich der Protagonist so ganz ohne eigenes Handeln befindet, aus denen er nicht fürchtet entkommen zu können und wie er plant das ganze noch zu seinem Vorteil oder wenigstens nicht zu seinem Nachteil ausspielen zu können. Natürlich kann der Embryo gar nicht handeln, er liegt nur da und denkt und nimmt Dinge wahr, doch er hofft stets mit seiner Existenz den Wandel bewirken zu können. Einem Ungeborenen so ein Bewusstsein zu verleihen, überhaupt die Idee dahinter, begeisterte mich über den gesamten Roman hinweg. Natürlich wirkt es skurril, doch wie könnte es das nicht?

Der Beginn des bewussten Lebens war das Ende der Illusion – der Illusion des Nichtseins – und zugleich Eruption des Realen.
Nussschale | Ian McEwan | Seite 11

Seine Hilflosigkeit durch seine Ungeborenheit stehen dabei im Fokus. Immer wieder driftet der Erzähler dadurch in dramatischen Fragen über das Leben, das eigene Sein und dem Sinn des Lebens ab, jedoch mit Witz und einem Wahrheitsgehalt, der einen als Leser wissbegierig und nachdenklich zugleich stimmen lässt.

Ich weiß, dass Alkohol meiner Intelligenz schadet. Er schadet jedermanns Intelligenz. Aber ach, ein wonniger, die Wangen rötender Pinot Noir, ein stachelbeeriger Sauvignon lassen mich durchs inwendige Meer taumeln und purzeln, bis ich gegen die WÄnde meines Schlosses kugle, dieser Springburg, in der ich hause.
Nussschale | Ian McEwan | Seite 17

Der Schreibstil ist bemerkenswert akribisch und erstaunlich flüssig. Erstaunlich deshalb, da Bandwurmsätze in diesem Roman ein neues Ausmaß annehmen, allerdings so, dass es tatsächlich ungemein viel Spaß macht, sich ihnen zu stellen. Oft erstrecken sich Gedankengänge über eine halbe Seite. Doch es wurde so gekonnt niedergeschrieben, dass diese Satzkombinationen einen als Leser um den Finger wickeln und nur begeistern können. Die Sprache wird hier vollumfänglich ausgenutzt. Der Wortschatz und die Einbindung in die gegenwärtigen wichtigen Themen, wie Terroranschlägen, Welthunger und Konflikte zwischen Russland, den USA und Nordkorea werden hervorragend in die Nebenhandlung mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit eingebunden, ohne, dass es gestelzt, inszeniert oder zu gewollt wirkt.

Wir sind pappsatt vor lauter Privilegien und Köstlichkeiten, und doch jammern wir, und wer noch nicht jammert, fängt bald damit an.
Nussschale | Ian McEwan | Seite 47

Der Roman wird in einem so alltäglichen Rahmen wiedergegeben, dass mich der Part des Normalen wohl am meisten faszinierte. McEwan berücksichtigte dabei jegliche Geräusche, Formen der Bewegung und Umgebungssituationen, die der Embryo zu spüren bekommen kann. Die Perspektive wirkt wahrhaftig. Tatsächlich wird die Handlung so um den Embryo gewoben, dass wir nur immer mal wieder Gesprächsfetzen und zu deutende Handlungen mitbekommen. Der Spielraum wird durch den Protagonisten ausgeschmückt und mit eigenen Vorstellungen der Realität ausgeführt.

Keine Wahrheit schränkt das Leben so sehr ein wie die folgende: Es ist immer jetzt, immer hier, nie dann und da.
Seite 56

Die eigentliche Thematik erfahren wir nur in kleinen Häppchen, nur in Situationen, wenn tatsächlich richtige Gespräche stattfinden; denn in die Gedanken von den anderen Mitmenschen treten wir nicht ein. Wir erfahren lediglich nur das, was auch der Embryo mitbekommt, wodurch im Roman ein unglaublicher Spannungsbogen aufgebaut wird.  Ian McEwan hat die Perspektive des Embyos zu seinem Erzählvorteil genutzt. Durch diese Grenzen, die dem Leser aus diesem Blinkwinkel aufgeboten werden, ergeben sich ganz andere Möglichkeiten eine Geschichte zu Papier zu bringen. Es ist anders und für den Leser ein richtiges Erlebnis. Hier wird eine Darstellung geboten, die für den Leser einen ganz neuen Reiz auslöst und die gesamte Aufmerksamkeit fordert, jedoch auf eine unterhaltsame Art.

Dass die Kannibalen vermieden, Idioten zu essen, hatte schon einen Grund.
Nussschale | Ian McEwan | Seite 163

Der schlussendliche Verlauf der Geschichte und vor allem das Ende waren für mich persönlich unvorhersehbar. Es hätte schlichtweg alles passieren können. Dadurch, dass wir nicht wirklich wissen können, was sich in der Welt dort draußen abspielt und die Gefühlswelt und Hoffnungen des Ungebornen in die Erzählweise miteinfließen, ahnte ich nie, welche Richtung die Geschichte schließlich einschlagen würde. Die Unberechenbarkeit des Lebens und die der Menschen sei es zu verdanken, dass dieser Roman stets mit Überraschungen auflauerte und mit einem passenden Finale endete.

Es gibt da ein Buch, das ich lesen möchte, noch unveröffentlicht, noch ungeschrieben, der Anfang aber steht. Ich will das Ende von Meine Geschichte des Einundzwanzigsten Jahrhunderts lesen. Und ich will dabei sein, auf der letzten Seite, paarundachtzig Jahre alt, tatterig, aber durchaus noch rüstig, will am Abend des 31. Dezember 2099 ein Tänzen wagen.
Nussschale | Ian McEwan | Seite 180


Mit Nussschale hat Ian McEwan ein Meisterwerk erschaffen, welches mit einer grandiosen Erzählperspektive und einer beeindruckenden Sprachkunst besticht. Nicht nur die eigentliche Thematik, die den Ungeborenen beschäftigen, sondern auch die Nebenhandlungen rund um das Weltgeschehen und die zwischenzeitlichen gedankenverhangenen Grübeleien über den Sinn des Lebens und dem eigenen Sein, ließen diesen Roman zu einem wahren Literaturgenuss aufsteigen. Für mich persönlich ein beeindruckendes Highlight, welches bei mir vor allem durch den geistreichen Humor und der Idee der Perspektive aus Sicht eines Ungeborenen Bewunderung gefunden hat.


Cover des Buches Die Maske (ISBN: 9783257070217)

Bewertung zu "Die Maske" von Fuminori Nakamura

Die Maske
Ricchizzivor 6 Jahren
Kurzmeinung: Eine unerwartete Tiefgründigkeit über die menschlichen Abgründe. Wahnsinnig gut geschrieben.
ABSTRAKT. FASZINIEREND. WAHNSINNIG.

„Was ich dir zu sagen habe, wird für dein Leben von großer Bedeutung sein“, damit beginnt der Roman und legt eine beeindruckende Startvorlage hin. Fuminori Nakamura lockte mich durch seinen Klappentext, der jedoch rückblickend so viel weniger über den Roman aussagt und einen nicht auf das vorbereitet, was im Roman letztendlich auf einen wartet: Die menschliche Tiefe.

Warum tat ich das alles nur, wenn ich doch eigentlich gar nicht existieren wollte?
Die Maske | Fuminori Nakamura

Der Schreibstil ist recht distanziert, obgleich er aus der Perspektive des Protagonisten in Ich-Form geschrieben ist, so betrachten wir das Geschehene relativ nüchtern. Was die Gesamtvorstellung jedoch umso grotesker, makabrer und faszinierender gestaltete. Obwohl es nicht emotional geschrieben wurde, fühlt man sich dem Geschehenen dennoch nahe und kann jeden einzelnen Gedankengang perfekt nachvollziehen.

Wenn wir nachdenken, brauchen wir Wörter. Leute, die Bücher schreiben, denken über nichts anderes als Wörter nach. Während alle anderen eine Menge Dinge tun, beschäftigen sie sich ausschließlich damit, wie das Leben in Sprache übersetzt werden kann. Wenn ich deren Bücher lese, dann könnte das meine Gedanken bereichern, mich aus meiner eigenen Welt befreien, dachte ich.
Die Maske | Fuminori Nakamura

Die Gedankengänge sind es, die mich am meisten in den Bann zogen. Der Autor ließ uns in die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche blicken und rollte Themen auf, die absolut nicht alltäglich sind. Wir verfallen einem Wahnsinn, der kaum in Worte auszudrücken ist. Die negativen Aspekten der Menschheit werden hier in den Vordergrund gerückt und ließen mich nicht nur einmal erschaudern. Meist spielt ein Roman eher darauf ab, das Leben in seiner ganzen Schönheit zu betrachten. Doch hier steht der Fokus auf der gegenteiligen Seite: Es geht um Mord, Tot, Krieg und die Sinnlosigkeit des Lebens. Während des Lesens verfällt man stellenweise dem Größenwahn der überall durchsickert. Und obwohl die Thematik von negativer Natur ist, fühlte ich mich selbst, eben durch den distanzierten Schreibstil, nicht befangen oder in meiner Laune beeinträchtigt. Es war schlichtweg wahnsinnig interessant und gleichsam erschreckend aufregend diese Geschichte zu lesen.

Ich fühlte mich von mir und meinem vergangenen Leben wie losgelöst. Alles schien mir seltsam klar. Vielleicht habe ich diesen Zustand damals sogar genossen. Sämtliche Hoffnungen und Wünsche verloren zu haben und nur noch Zuschauer zu sein, das erleichterte mich.
Die Maske | Fuminori Nakamura

Der Roman ist in mehrere Abschnitte eingeteilt, die alle für sich einen Zweck verfolgen. Die Entwicklung des Protagonisten und auch der Nebenfiguren waren beeindruckend ausgearbeitet. Die menschliche Psyche analysierte Fuminori Nakamura ausgesprochen akribisch und machte sich Schritt für Schritt Gedanken um die Konsequenzen jedes Handelns.

Und ich bin immer noch am Leben. Immerhin. Ich werde hungrig, schwitze, habe das Bedürfnis, von einer Frau berührt zu werden, so wie jetzt. Diese körperlichen Zwänge waren mir schon immer unangenehm, aber ich kann ja nichts dagegen machen. Sie lassen mich spüren, dass ich lebendig bin. Als dränge sich mir das Leben mit aller Macht auf, als wollte es mich dem Abgrund entreißen.
Die Maske | Fuminori Nakamura

Die Maske ist ein Roman, bei dem ich nicht mit solch einer Tiefgründigkeit gerechnet habe. Die Abgründe, in denen wir uns begeben, treten unerwartet und schockierend auf. Durch diesen unvermuteten Handlungsverlauf, entfaltete sich für mich eine spannende Lektüre, die mich Seite um Seite packte. Trotz der einnehmenden und wirklich anspruchsvollen Thematik rund um die menschliche Psyche, wurde es nicht ansatzweise langweilig oder langatmig: Eher im Gegenteil. Je mehr ich mich in den Gedankengängen und Reden über das Leben einlas, desto mehr wollte ich darüber erfahren.

Ich denke oft, am Ende besteht unser Leben nur aus Verstrickungen. Unser Wille und unsere Wünsche, sie treiben uns vielleicht an, aber sie sind eben auch nur Resultat unserer Verstrickungen. Verstehst du, was ich meine?
Die Maske | Fuminori Nakamura

Der rote Faden ist zunächst nicht ersichtlich, doch gerade durch diese Art zu schreiben, wurde der Roman zu einer Art Kunstwerk. Das Gesamtkonzept ist grotesk und fast schon mit einem surrealen Gemälde zu vergleichen, welches nicht direkt Aufschluss über dessen Intention gibt. Doch gerade das ist der Grund, weshalb Die Maske so faszinierend ist: Es ist nie klar, wohin uns der Autor leitet und welche Abgründe wir noch erforschen sollen, welch makabrem Wahnsinn wir uns noch aussetzen müssen, bevor er den Schlussstrich mit dem Wort Ende zieht.

Das ist der Vorteil einer Depression. Ich kann erkennen, dass der Tod nicht das ende ist. Er ist nur ein Baustein, ein Baustein auf dem Weg zu mir selbst.

Fazit: 
Mit Die Maske hat Fuminori Nakamura ein unfassbar beeindruckendes Werk über die Abgründe der Menschheit geschrieben, eingeflochten in einer Liebesgeschichte mit einer Tiefgründigkeit, die mich auch nachhaltig noch prägt. Dieser Roman ist unvorhersehbar, gleicht einem unergründlichen Kunstwerk, welches einen gleichzeitig begeistert, fasziniert und verwirrt. Ein unbedingt lesenswerter Roman, der einen in den Bann ziehen wird und Wege aufweist, über die man so gewiss nicht allzu häufig und in der Intensität nachgedacht hat.

Cover des Buches Paper Butterflies (ISBN: 9781512482416)

Bewertung zu "Paper Butterflies" von Lisa Heathfield

Paper Butterflies
Ricchizzivor 6 Jahren
Kurzmeinung: Emotional, schockierend, wahr. . 
Emotional. Schockierend. So wahr. 

Emotional. Schockierend. So wahr. 

Als ich Paper Butterflies zu lesen begann, wusste ich absolut nicht, was mich erwartete. Beim Kauf vertraute ich blind Jills Empfehlung. Denn irgendwie wollte ich auch nicht wissen, worum es geht. Es sollte mich überraschen. Und diese Überraschung trat schon innerhalb der ersten Seiten ein. Das Leben von June ist von Beginn an geprägt mit seelischen und körperlichen Qualen, die mich mehr als einmal das Buch zur Seite legen ließen. Mit jeder weiteren Situation, jedem weiteren Rückwurf, wird mir immer schwindeliger. Und jedes Mal, wenn ich denke, wow, das war wohl der Höhepunkt, das schrecklichste, was June widerfahren kann, was ein Mensch ertragen kann, ohne daran zu zerbrechen, da lehrt mich Lisa Heathfield eines besseren: Es wird immer schlimmer.

„Thank you“, I say, and I look hard into her eyes. Please ask me, I beg her. Ask me now and I’ll tell you everything.
– June | Paper Butterflies | Lisa Heathfield | page 9

Hier werden große Themen wie Mobbing und Kindesmissbrauch in den Vordergrund gestellt und dies mit einer brutalen Direktheit, die den Leser sprachlos erzittern lässt. Mit einer geradezu sachlichen Sprache, keinen Ausschmückungen und einer gnadenlosen Wahrheit, wird die Geschichte um June erzählt. Gerade noch befinden wir uns in einer scheinbar normalen alltäglichen Situation und plötzlich stürzt in der nächsten Sekunde alles in sich zusammen, ohne Ankündigung, ohne Vorwarnung. Wir als Leser erleben Junes Leben genauso unvorbereitet wie sie und spüren dadurch ihre Verzweiflung und Ausweglosigkeit, die Wut und den Hass, umso intensiver.

„Lying will only make it worse.“ There’s such disappointment in her voice that it almost makes me cry. „I’m not lying“, I say, but I can tell by her eyes that she doesn’t believe me.
-June | Paper Butterflies | Lisa Heathfield | page 16

Wie kann jemand durch ein Leben schreiten, verfolgt von Unterdrückung, Unglück und mehr schlechten als guten Tagen? Wenn jemand in das Leben tritt, der die guten Tage, auch wenn es wenige sind, umso stärker hervorstechen lässt: Blister erscheint. Oh, Blister. Ein Junge, so harmlos und liebevoll und so verdammt gut. Blister und June begegnen sich durch einen Zufall, vielleicht kann man es auch Schicksal nennen. Blister ist Junes Lebensausgleich. Er stellt sich auf die andere Seite der Waage und hilft June ihr Leben auszubalancieren, ganz gleich was für Gräultaten ihr widerfahren, sie hat stets die Aussicht, dass Blister es verbessert.

One day, I’ll shout and scream that I exist. One day, they’ll know I’m here.
– June | Paper Butterflies | Lisa Heathfield | page 32

Er ist ihr bester Freund. Ihre Stütze. Und das, obwohl er selbst nur die halbe Wahrheit kennt und eigentlich selbst nur ein Kind ist. Doch Lisa Heathfield zeigt mit einer beeindruckenden Direktheit wie viel Kinder leisten und vor allem ertragen können. Wie stark Kinder wirklich sind und vor allem wie tapfer. Es ist kaum zu fassen, was June alles widerfährt und wie sie es aushält. Ich selbst konnte manche Situationen schon durch das alleinige Lesen kaum ertragen. So schlimm ist es. So schrecklich ist es. Und gleichzeitig ist da Blister, der alles auffängt, der durch seine Kinderaugen ihre Welt verbessert. Beides Kinder, die unterschiedlicher nicht hätten aufwachsen können und sich trotz allen Widrigkeiten verstehen.

„It’s impossible to be so mean to someone and not feel bad somewhere. Deep down, right inside them, I bet they wish they didn’t do it.“
„Even Ryan?“
„Even Ryan.“
„And Cherry?“
„Yes. And Lauren. And they better watch out, because karma will be waiting for them.“
„Who’s Karma?“
„My mom told me about it.“ Blister sits up and crosses his legs. The anger has left him and his face looks serious. „She says that the bad things you do will always come back to you. Even if it’s years in the future. That’s why you’ve got to be nice.“
– Blister & June | Paper Butterflies | Lisa Heathfield | page 57

Die Geschichte nimmt einen Verlauf an, mit dem ich absolut nicht gerechnet habe. Die Wendung trifft mich mit einem heftigen Schlag. Ich war so fassungslos, so geschockt, dass ich erst einmal nicht weiterlesen konnte, es nicht wollte. Die Geschichte steuerte zu einem Punk hin, an dem selbst ich dachte: Jetzt wird es besser. Und dann kam noch so viel mehr, was mich zerstört, aufgewühlt und vor allem unfassbar nachdenklich zurückließ.

„Life’s unfair at times“, Mickey says, her words scraping the air. „But you mustn’t let the bad weigh your life down. Try to fill the other side of the scales with good things.“
– Mickey | Paper Butterflies | Lisa Heathfield | page 127

Obwohl ich später noch lange über das Ende nachgedacht habe, bin ich mir immer noch nicht sicher, ob ich es stimmig empfinde. Im ersten Moment war ich überrascht, dass es vorbei ist und im nächsten widerfuhr mich ein Wort: Endlich. Wenn ich einen negativen Kritikpunkt aufführen müsste, wäre es wohl das Ende, trotz, dass ich irgendwie damit zufrieden bin, habe ich etwas anderes erwartet. 

Cover des Buches Vintage (ISBN: 9783257070026)

Bewertung zu "Vintage" von Grégoire Hervier

Vintage
Ricchizzivor 6 Jahren
Kurzmeinung: Mit Vintage serviert uns Grégoire Hervier eine wahrhaftige Rockkomposition getarnt als Roman ab.
Musikalisch. Abenteuerlich. Leidenschaftlich.

Grégoire Hervier hat mit Vintage einen intensiven Roman über die Leidenschaft zur Rockmusik niedergeschrieben. Dabei ist es ihm auf eine wirklich beeindruckende Art gelungen, unfassbar viele Informationen hinsichtlich der Musikgeschichte in die eigentliche Handlung unterzubringen. Je weiter sich die Geschichte vertieft, desto mehr erfahren wir über die Schaffensart von Gitarren, die Wichtigkeit derer im Verlauf der Rockgeschichte und wie sie zu spielen sind. Dabei vollbrachte es Hervier, ungemein viele Fakten mit einer beeindruckenden Genauigkeit in eine prosaische Ummantelung zu verpacken.

„Keinen Erfolg gehabt?“
„Kann man so sagen.“
„Haben Sie auch eigene Stücke geschrieben?“
„Ja.“
„Musik, die Ihnen gefiel, oder Musik, von der Sie glaubten, sie könnte gut ankommen?“
„Hm. Gute Frage… Ich würde sagen, eher Musik, die mir gefiel.“
– Thomas | Vintage – Grégoire Hervier | Seite 28

Durch die Fülle an Informationen garantiert dieser Roman absolut keine Langeweile. Ich glaube zuvor ist mir noch keine Geschichte untergekommen, die so viel Input lieferte, dass ich zwischendurch versucht war, Schrift zu führen. Es geschieht so viel, dass ich manchmal langsam weiterlesen musste, um der Handlung auch wirklich folgen zu können. Wie selbstverständlich schilderte der Autor eine Hintergrundgeschichte nach der anderen, über bekannte Rockmusiker und Gitarrenbauten. Die Fülle war derart beachtlich, dass der Roman schon fast als Weiterbildung im Bereich Musik gelten könnte, und sei es nur, um etwas Blut in dem Bereich zu lecken.

„Ob man, wie in Ihrem Beispiel, Musik machen will, zu der man nur selbst Zugang hat, oder Musik, die einen Teil des Planeten berührt.“
| Vintage – Grégoire Hervier | Seite 29

Hinter jedem Satz ist die Leidenschaft des Protagonisten deutlich spürbar. Die Musik bestimmt sein Leben, sie nimmt es derart umfassend ein, dass ihm jegliche Mittel auf seinem Weg recht sind, um allem auf den Grund zu gehen. Seine Leidenschaft zur Musik wirkt ansteckend. Nicht selten schlug ich Musiker und Songs nach, über die er in Ekstase verfiel, um selbst nachvollziehen zu können, was ihn reizt und vorantreibt. Dieser Roman ist mehr als eine Geschichte. Es führt den Leser auf eine Entdeckungsreise durch die Musikgeschichte.

„Was nützte mir das Geld, wenn ich nicht einmal die Musik machen kann, um die es mir geht?“
– Seite 269 | Vintage – Grégoire Hervier

In seiner Leidenschaft zur Musik steuerte Grégoire Hervier allerdings die Handlung mitunter in wirklich fragwürdige Richtungen. Was zu Beginn noch nach einer wohl durchdachten Reise klang, auf die er uns mitnehmen wollte, wurde mit der Zeit zu einer Verkettung von Ereignissen, die etwas zu bewusst platziert schienen, um schließlich zum Schluss zu gelangen. Wo Hervier bei der Musik an Details keineswegs sparte, ließ er die eigentliche Handlung eher skurril verlaufen. Gerade das Ende empfand ich etwas merkwürdig und zu gestellt, um es wirklich nachvollziehen zu können, obwohl es mir gleichzeitig ein Schmunzeln abverlangte.

Cover des Buches The Martian (ISBN: 9781410469571)

Bewertung zu "The Martian" von Andy Weir

The Martian
Ricchizzivor 8 Jahren
Kurzmeinung: Unglaublich witzig und mit viel Charme und Intelligenz geschrieben. Eine interessante Geschichte aus einer ganz und gar neuen Perspektive.
Cover des Buches Die Zelle (ISBN: 9783426512760)

Bewertung zu "Die Zelle" von Jonas Winner

Die Zelle
Ricchizzivor 8 Jahren
Kurzmeinung: Der Wahnsinn kriecht unter die Haut und verstrickte mich in ein Labyrinth der Verwirrung, bis hin zur letzten Seite.
Vom Wahnsinn verfolgt


Ich bedanke mich bei Jonas Winner für das Rezensionsexemplar! 

Inhalt: 
Das Buch wird aus der Perspektive des 11-jährigen Sam geschrieben. Er zieht mit seiner Familie in eine Villa nach Berlin. In den Sommerferien vertreibt sich Sam die Zeit meist allein auf dem riesigen Grundstück. Eines Tages beobachtete er seinen Vater, wie er in einer Hütte verschwindet. Die Hütte führt in einen aus dem zweiten Weltkrieg noch existierenden Luftschutzbunker. Sam durchstreift die Gänge dieses Bunkers und macht eine schreckliche Entdeckung: Ein Mädchen liegt eingeschlossen in einer Zelle gefangen. Als er zurückkehrt ist das Mädchen verschwunden. Ihm beschleicht der Verdacht sein Vater könne dahinter stecken.

Was mir gefiel: 
Der Schreibstil des Autors ist wirklich sehr gut. Durchweg werden bewusst Wiederholungen gesetzt, die mich immer tiefer in die Gedankenwelt von Sam gestrickt haben. Den Wahnsinn, den er durch die Verfolgung seines Vaters und den Dingen die er sah und wiederum nicht sah, konnte man als Leser sehr gut nachfühlen. Dass zwischendurch einige Tage ohne Zwischenfälle vorkamen, ließ die Geschichte in meinen Augen nicht langweilig, sondern realistisch erscheinen. Dadurch stieg bei mir selbst die Spannung an auf die Frage hin, was wohl als nächstes geschehen mag. Die Gefühle von Sam wurden sehr gut dargestellt. Genauso das Verhältnis zu seinen Eltern. Der Autor hat mich gekonnt und zielgesetzt in die Irre geführt und mich in dem Labyrinth des Wahnsinns eingeschlossen, bis die letzten Seiten die Auslösung preisgaben.

Was mir nicht gefiel:
Als die Geschichte mit dem Spuk des Hauses begann, dachte ich zunächst “ach, so eine Geschichte wird das also” und war zunächst enttäuscht. Allerdings war dies ein weiterer Punkt mich in die falsche Richtung zu lenken und mich zu recht in die Irre zu führen. Daher ist das eigentlich kein Kritikpunkt, sondern viel mehr ein weiteres Lob, denn als Leser wusste man nicht, welchen Weg schließlich die Auslösung nehmen würde. Vielleicht wäre hier und dort noch ein wenig Spannung zusätzlich nicht verkehrt gewesen.

Fazit: 
Ein wirklich gelungener Thriller. Es ist wichtig das Buch schnell und an einem Stück zu lesen, damit einem der Wahnsinn richtig unter die Haut kriechen kann. Ansonsten könnte das Buch durch die Passagen, in denen nichts geschieht, langweiliger wirken, als es eigentlich ist. Der Schreibstil unterbreitet den Wahnsinn gekonnt und pflichtet einen großen Teil zur Gedankenwelt von Sam bei.

Cover des Buches Girl on the Train (ISBN: 9783764505226)

Bewertung zu "Girl on the Train" von Paula Hawkins

Girl on the Train
Ricchizzivor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ich konnte nicht aufhören zu lesen, bis ich die letzten Seiten bei Sonnenaufgang erreicht hatte.
Ein Thriller über Zwischenmenschliches statt Mörderisches

Inhalt: 
Rachel fährt jeden Tag Zug. Auf ihrem Weg betrachtet sie immerzu eine Reihe von Häusern und erfindet in ihren Gedanken Geschichten zu den Menschen, die sie dort für kurze Zeit beobachten kann. Ein Liebespaar hat nach der Zeit ihre Aufmerksamkeit erhascht und sie werden in ihren Gedanken Teil ihrer Zugfahrt und irgendwie auch ihres Lebens. Während sie sie regelmäßig vom Zug aus beobachtet, überlegt sie sich, was für Menschen dies wohl sind. Dann plötzlich geschieht etwas: Die Frau verschwindet. Genau jene Frau, die sie von ihrem Zugabteil aus viele Tage und Wochen lang beobachten konnte, wird in den Nachrichten als vermisst gemeldet. Rachel macht sich auf dem Weg um diesem Verschwinden auf dem Grund zu gehen, ohne zu verstehen, warum sie eine fremde Person derart in Sorge treibt. 

Was mir gut gefiel: 
Das Buch ist sehr strukturiert aufgebaut. Es wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt und ist in regelmäßigen morgens- und abends-Abschnitten gegliedert. Diese Abschnitte spiegeln zu Beginn die Zugzeiten wieder, zu derer sich Rachel auf dem Weg hin und zurück zu ihrer Arbeit befindet. Die Protagonistin ist Alkoholikerin, was die Autorin sowohl durch den Schreibstil als auch durch die Achterbahnfahrten der Sucht sehr gut darstellen konnte. Als Leser fiebert und fühlt man mit den Charakteren mit, sie stehen einem sehr nah. Durch den Schreibstil nehmen die unterschiedlichen Personen sehr schnell Gestalt an und wirken real. Jede Person hat seine eigene Geschichte, die die Autorin gekonnt immer nur Häppchenweise dem Leser präsentiert und so dafür sorgt, dass das Buch kaum niedergelegt werden kann. Sie weiß, wie man mit Details spielt und hat gekonnt den Leser in unterschiedliche Richtungen gelockt, um für Verwirrung zu sorgen. 

Was mir nicht gefiel: 
Hin und wieder wirkte der Schreibstil etwas zu einfältig. Vielleicht liegt es auch an der deutschen Übersetzung, das kann ich an dieser Stelle natürlich nicht sagen, doch der Wortschatz ist recht übersichtlich. Es kann natürlich sein, dass dies von der Autorin aufgrund der Wahl der Charaktere, beabsichtigt war. Spannung ist zwar in Überdruss vorhanden, dennoch fehlte mir zum Schluss der Kick. 

Fazit: 
Ein gelungener Thriller, der mich nicht schlafen ließ, bis ich dir letzten Seiten in den späten Morgenstunden durchgelesen hatte. Es ist ein Thriller, der sich hauptsächlich auf Eheprobleme und die Alkoholsucht fokussiert, so dass das typische "Angsteinjagen" und "Blutvergießen" außen vor blieb. Allerdings hat dies nicht allzu sehr gefehlt, durch die vielen Wege und Zweige, die sie eingebaut hat, ist es ihr gelungen mich zwischendurch sehr in die Irre zu führen und hier und dort zu überraschen. 

Cover des Buches Absurde Menschheit (ISBN: 9783902987037)

Bewertung zu "Absurde Menschheit" von Gard Meneberg

Absurde Menschheit
Ricchizzivor 8 Jahren
Kurzmeinung: Nichts für schwache Nerven.
Nichts für schwache Nerven

Durch die Verlosung bin ich an ein Exemplar geraten. Zu Beginn konnte ich mich mit dem Buch eher nicht anfreunden. Gewöhnt man sich allerdings an den Autor, so nimmt es langsam Form an. 


Inhalt: 
Das Buch "Absurde Menschheit" soll eine Grundlage oder vielmehr eine Zusammenfassung über den Menschen für Außerirdische sein. Der Autor spricht über den Menschen in unterschiedlichen Kategorien. Zwischen Arbeit, Liebe, Sex und das Streben nach Glück versucht Gard Meneberg den Menschen zu erklären. Was wir sind, wieso wir so sind und was uns antreibt. Durch einen sehr eigenen Humor wird der Mensch von seinen eher negativen Seiten vorgestellt. Positive Merkmale scheint der Mensch fast gar nicht vorzuzeigen. Zumindest aus der Sicht des Autors. 

Was mir an dem Buch gefiel: 
Nachdem ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, konnte ich mir das ein oder andere Schmunzeln nicht verkneifen. Der Autor hat in vielerlei Kategorien recherchiert und scheut sich nicht davor hier und dort ein wenig Fachjargon fallen zu lassen. Es wird zunehmend deutlich, dass sich Herr Meneberg sehr viel Arbeit mit seiner Geschichte über den Menschen gemacht hat. Dies möchte ich ihm unbedingt zugute reden. In einigen Punkten stimme ich dem Autor zu, was seine stark negative Ansicht über den Menschen betrifft. 

Was mir an dem Buch nicht gefiel: 
Vorab muss ich sagen, dass ich an der Verlosung aufgrund des sehr verlockend klingenden Klappentextes teilgenommen habe. Das Buch versprach die Marotten des Menschen aus einer humorvollen Perspektive darzustellen. Wenn man mit dieser Einstellung das Buch zu lesen beginnt, wird man am Anfang recht schnell enttäuscht sein. Weshalb ich einige Zeit brauchte, um mich an den Stil und die Richtung des Buches zu gewöhnen. 
Die ersten Kapitel verlaufen eher holprig. Zudem wiederholt sich der Autor mehrfach und betont seine Intention ein paar Mal zu oft. 
Ich muss gestehen, dass mich das Buch eher runtergezogen hat, als dass ich mich daran erfreuen konnte. Der Autor stellt den Menschen als glücklos und ja quasi sinnlos dar. Gewiss kann ich nachvollziehen, dass wir wirklich "nichts" sind, in Relation zum Rest des Universums. Sollte die Welt plötzlich verschwinden, bezweifle ich auch, dass uns irgendjemand vermissen wird. Und dennoch finde ich es schade, dass wirklich jede Kleinigkeit des Menschens in den Abgrund gezogen wird. Selbst Glück scheint es nicht zu geben, zumindest nicht über einen Moment hinaus. 


Fazit: 
Das Buch spaltet die Geschmäcker. Tatsächlich sollte man sich vielleicht vorab eine Leseprobe gönnen, um herauszufinden, ob dies das richtige Buch für einen ist. Es hat mich zwischendurch unterhalten, allerdings stimmte mich das Buch eher nachdenklich und traurig.

Cover des Buches The Gift (ISBN: 9780061955044)

Bewertung zu "The Gift" von Cecelia Ahern

The Gift
Ricchizzivor 9 Jahren
Kurzmeinung: Eine rührende und zugleich überraschende Geschichte, die an Familie und Freundschaft erinnert.
Cover des Buches Für immer vielleicht (ISBN: 9783899408652)

Bewertung zu "Für immer vielleicht" von Cecelia Ahern

Für immer vielleicht
Ricchizzivor 9 Jahren
Kurzmeinung: Eine wundervolle Geschichte mit vielen Tränen und Humor, eingebettet in Briefen, Zettelchen und Postkarten...ein lohnenswerter Schreibstil.

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