Drei Frauen und ihr Mut, das Böse, das sich aus der Vergangenheit nährt und Weisheit auf vier silbernen Pfoten. Lesenswerter Erstling!
Fantasy auf vier Pfoten
Der Fantasy-Roman “Silberwolf“ von Petra Schmidt ist im Machandel Verlag als Taschenbuch und ebook erschienen. Das schöne Cover des Buches fesselt zunächst den Blick. Im ebook leiten schwarz-weiße Abbildungen von Wölfen jeweils das neue Kapitel ein.
Die Autorin Petra Schmidt erzählt in ihrem Erstling die Familiengeschichte dreier Frauen, die sie geschickt mit einem Kriminalfall und der Mystik des Silberwolfes verwebt.
Zum großen Teil aus der Sicht des Mädchens Jasmin geschildert, sind deren Emotionen gut nachzuvollziehen. Dabei gelingt es der Autorin den Mutter-Tochter-Konflikt, der den Einstieg in die Geschichte bestimmt, realistisch darzustellen. Auch die Rolle der Großmutter ist treffend herausgearbeitet. Während die familiären Probleme bearbeitet werden und dadurch in den Hintergrund treten, nimmt die Legende um den Silberwolf immer mehr Raum ein. Die brutalen Geschehnisse um die Tiere im Wald und somit ein kriminalistischer Handlungsfaden kommen dazu. Geschehnisse aus der Vergangenheit lassen nach und nach erkennen was den Täter antreibt, ohne ihn gleich zu entlarven. Die Auflösung des Falles ist konsequent durchdacht, das Ende des Buches eher melancholisch.
Das Buch ist in einem flüssigen, gut zu lesenden Stil geschrieben. Die Einteilung in überschaubare Kapitel bietet eine sinnvolle Struktur. Phasenweise ist die Geschichte jedoch “dialoglastig“, Gespräche ziehen sich über mehrere Seiten. An einigen wenigen Stellen fällt die Protagonistin Jasmin aus ihrer jugendlichen Sprache und benutzt für dieses Alter untypische Wörter oder Formulierungen.
Der Spannungsbogen entwickelt sich langsam aber stetig, dabei wird das “Heulen des Silberwolfes“ ein wenig zu inflationär eingesetzt. Leider wird die Spannung auf ihrem Höhepunkt zu schnell entschärft, dieser Moment wäre ausbaufähig gewesen.
Sowohl dem Täter, als auch dem Silberwolf mit seinem Rudel, hätte noch mehr Kontur gut getan. Denn die tollen Ideen der Autorin hätten, genau betrachtet, für etliche Seiten mehr gereicht.
Fazit:
Treffend und liebevoll ist der Blick, den die Autorin auf die Großmutter – Mutter – Tochter Konstellation hat. Auch die Momente mit dem Silberwolf und seinem Rudel lassen die Wärme spüren, mit der dieses Buch entstanden ist. Drei Frauen und ihr Mut, das Böse, das sich aus der Vergangenheit nährt und Weisheit auf vier silbernen Pfoten. Ein nicht perfekter aber lesenswerter Erstling!