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Riva

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Cover des Buches Die Abenteuer des Baron von Krähenschreck (ISBN: 9783551554147)

Bewertung zu "Die Abenteuer des Baron von Krähenschreck" von Philip Pullman

Die Abenteuer des Baron von Krähenschreck
Rivavor 11 Jahren
Ein Strohkopf geht auf Reisen

Wie erwacht eine Vogelscheuche zum Leben? Normalerweise, indem sie vom Privatfernsehen gecastet und in eine Model-WG eingesperrt wird. Doch es gibt auch Ausnahmen. Baron von Krähenschreck trifft in einer magischen Gewitternacht der Blitz, alle seine Moleküle ordnen sich zufälligerweise so an, dass aus ihm ein lebendiges Wesen wird. Am nächsten Morgen erscheint Jack, ein Waisenjunge, auf dem Feld, um sich etwas Essbares zu besorgen. Der Baron bittet ihn um Hilfe, denn er hat nur ein Bein. Jack verschafft ihm ein zweites und wird zum Dank als Diener eingestellt.
Beide ziehen in die Welt hinaus und müssen sich mit allerlei schrägem Volk herumschlagen, sie begegnen Straßenräubern, Wanderschauspielern und Wahrsagern. Dabei werden sie von einem Anwalt verfolgt, dessen Auftrag lautet, die Vogelscheuche an ihren angestammten Platz zurückzubringen.
Jack und der Baron geraten in einen Krieg hinein. Weil die Vogelscheuche dumm wie Stroh ist, wird sie konsequenterweise zum Offizier ernannt. Die Schlacht verläuft jedoch nicht wie erwünscht und die beiden müssen fliehen. Mit einem Floß treiben sie aufs Meer hinaus...

Dieses Buch ist fantasievoll und spannend, aber das kann man über viele Jugendbücher sagen. Ich empfand es darüber hinaus als aufmunternd und ermutigend. Junge Leser lernen, dass es selbst unter schwierigsten Bedingungen immer irgendwie weitergeht, selbst der größte Strohkopf kann es im Leben zu etwas bringen.
Für besonders gelungen halte ich die Illustrationen von Einar Turkowski. Sie sind mit feinem Strich gezeichnet und erdrücken den Text nicht, wie es bei anderen Jugendbüchern der Fall ist.

Cover des Buches Hochzeitssuppen (ISBN: 9783848259793)

Bewertung zu "Hochzeitssuppen" von Olga Manj

Hochzeitssuppen
Rivavor 11 Jahren
Liebe und Eifersucht in der Kurpfalz


Durusan und Wladyslaw kommen vom Rande Europas, der eine aus der Türkei, der andere aus Polen, und begegnen sich in Mannheim, was ungefähr in der Mitte des Kontinents liegt. Die  beiden arbeiten nicht nur zusammen in einer Montagehalle von Benz, wo sie Busse zusammenschrauben, sie sind auch die besten Freunde. In ihrer Freizeit treiben sie gemeinsam Sport, unternehmen Ausflüge oder wundern sich über die seltsamen Bräuche der Eingeborenen. Männerfreundschaften könnten völlig problemlos sein – wenn es keine Frauen gäbe. In diesem Fall heißt das Verhängnis Magdalena, arbeitet als Barkeeperin, stammt ebenfalls aus Polen und interessiert sich für ihren Landsmann Wladyslaw. Dummerweise verliebt sich Durusan in Magdalena, was die Sache nicht einfacher macht. Weil Wladyslaw aber ein guter Freund ist, versucht er Durusan zu helfen, Magdalena zu beeindrucken. Er bringt ihn zu jeder ihrer Verabredungen mit, macht dadurch aber alles nur noch schlimmer, denn nun denkt Magdalena, die beiden würden eine homosexuelle Beziehung führen.
Doch es wird noch vertrackter. Auftritt Meral. Auch sie ist Türkin, auch sie arbeitet beim Benz, allerdings als Reinigungskraft. In dieser Funktion begegnet sie den beiden Männern. Und wieder zielt Amor ziemlich schlecht. Wladyslaw verliebt sich in Meral, Meral verliebt  sich in Durusan, Durusan interessiert sich nicht für Meral. Aber weil auch Durusan ein guter Freund ist, versucht er Wladyslaw zu helfen, bei Meral Punkte zu sammeln. Wieder kommt es anders, als man denkt. Beide Frauen werden schwanger, zwei Ehen werden arrangiert, jedoch nicht unter den biologischen Eltern. Letztlich kann nur eine polnische Urgroßmutter die Situation retten…


Missverständnisse zwischen Männern und Frauen sind bereits kompliziert, noch schwieriger wird es, wenn kulturelle Missverständnisse hinzukommen. In "Hochzeitssuppen" sind die polnische und die türkische Kultur beteiligt, die badische und kurpfälzische, sowie der Katholizismus und der Islam. Daraus entwickelt sich eine amüsante Geschichte über Liebe und Freundschaft, Skurriles und alltägliche Probleme. Obwohl die Handlung teils abenteuerliche Haken schlägt, wirkt sie doch nie überzogen. Der Autorin gelingt es, das Gleichgewicht zwischen den Figuren und den Kulturen zu halten. Jeder hat seine starken und seine schwachen Momente, jeder kriegt sein Fett weg - fast wie im richtigen Leben.
Apropos Fett. "Hochzeitssuppen" ist eine sehr sinnliche Erzählung. Hier wird gekocht und gebacken, nach polnischen und türkischen Rezepten, es wird gegessen und getrunken, gelacht und getanzt, geliebt und gestritten. Das Ganze findet statt vor der Kulisse der Kurpfalz, also der Gegend zwischen Mannheim und Heidelberg. Einheimische werden vieles wiedererkennen, Fremde werden viel Neues entdecken.
Fazit: "Hochzeitssuppen" setzt das Kurpfälzer Dekameron fort, eine Reihe, die auf zehn Teile angelegt ist. Mit viel Fantasie, Wortwitz und liebenswerten Charakteren schafft es Olga Manj zum zweiten Mal, den Leser zu verzaubern.

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