Es wird gemordet (auf der Bühne), laut gestritten und sich versöhnt, es wird gelacht, geliebt und ja... auch ein bisschen gehasst. Alles findet statt in diesem Roman, nur eines kommt sicher nicht auf: Langeweile.
Ein Ort, klein und unbedeutend, bis... ja, bis es nur noch zwei Gräber auf dem heimischen Friedhof gibt und jeder der Alten im Dorf eins davon haben will. Dies setzt eine Abfolge von Ereignissen in Gang, die das kleine Dorf im Gebirge bald zu einem Touristenmagnet machen, was keiner von seinen Einwohnern erwartet hätte. Am wenigsten wohl Romy, die junge Souffleuse, die seit Jahren davon träumt, auf den Brettern, die die Welt bedeuten, selbst die "Julia" zu spielen. Aber ihr Traum bleibt ein Traum. Bis sie ein Haus erbt in diesem fast vergessenen Dorf der Todesmutigen und einen gewagten Plan schmiedet, um sie alle vor dem vorzeitigen Ableben zu retten.
Sie will aus der alten, verwitterten Scheune hinterm Haus ein elisabethanisches Theater bauen und ein Stück aufführen, mit den Alten aus dem Dorf: Shakespeare soll es sein. "Romeo & Julia"! Was sonst? Und wer soll beim Bau helfen? Die Alten natürlich! Denn nichts lenkt einen Lebensmüden so gut ab wie eine Aufgabe...
Gewohnt witzig, gefühlvoll und mit seinem besonderen erzählerischen Talent setzt Andreas Izquierdo gleich auf den ersten Seiten ein Gefühlsfeuerwerk beim Leser frei. In einem Moment lacht man laut los, im nächsten kommen einem die Tränen, weil große Gefühle wie Liebe und Leidenschaft auch immer Drama und Tragik verlangen. Weil Verliebtsein auch immer ein wenig Schmerz bedeutet. Keiner versteht es, Figuren so lebendig zu zeichnen und auf der Klaviatur der Emotionen so gut zu spielen wie Andreas Izquierdo, der schon mit dem "Glücksbüro" und seinem letzten Roman "Der Club der Traumtänzer" Bestseller landete!
Keine Auge wird trocken bleiben beim Lesen, versprochen! Denn wenn man durch ist, hat man sich verliebt. In Romy, Ben und in die Alten im Dorf. Und - natürlich - in Shakespeare. Wieder einmal, denn so anders und unterhaltsam kam er noch nie daher wie in "Romeo & Romy".
Wer sich gern davon selbst überzeugen will. Hier geht´s zur Leseprobe: http://www.suhrkamp.de/download/Blickinsbuch/9783458361411.pdf
Romy_Foelck
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Kurzmeinung: Ein Roman wie eine warme Decke an einem eiskalten Tag: Man hüllt sich darin ein und möchte sie nie mehr verlassen...
Shakespeare war noch nie so unterhaltsam...
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Romy_Foelckvor 12 JahrenÜber mich
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