Meine Meinung
Als ich vor ein paar Wochen 'Stolz und Vorurteil' von Jane Austen beendet hatte, war ich erstmal verzaubert. Da war es naheliegend, dass ich auch noch die neue Ausgabe von Emma lesen möchte. Die Schmuckausgabe ist, wie auch schon meine erste, sehr hochwertig und qualitativ immernoch umwerfend. Die Kapitel wurden wieder wunderschön mit kleinen Verzierungen ausgeschmückt und es kam mir vor, als hätte man sich noch mehr Mühe beim Design gegeben.
Natürlich gab es auch wieder tolle passende und wunderschöne Extras. Das Buch wird wieder lebendig und greifbar. Man kann sich richtig in die Geschichte hineinversetzen. Alleine deswegen war das Lesevergnügen aufs Maximale erreicht.
Und mal wieder kann ich ja eigentlich nur von der Aufmachung schwärmen - doch wer kann es mir verübeln? Diese Ausgaben zieren mein Regal eben mit Schönheit. Nicht zu verspielt, sondern eher romantisch. Eben eine perfekte gelungene Interpretation der Geschichte.
Nun zum Inhalt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Emma zwar schon kannte, aber nie gelesen habe. Ich wusste grob, worum es geht, hätte aber nicht gedacht, dass das Buch schließlich um diese Handlung spielt. Wenn man etwas zu voreingenommen an die Geschichte geht könnte man meinen, dass Emma diese eingebildete und verwöhnte Person mit null Intelligenz ist. Naja und das ist sie ja auch eigentlich. Jedenfalls zum Anfang. Es wundert mich nicht, dass Jane Austen selbst gesagt hat, dass sie eine Heldin schaffen wird, die keiner außer sie selbst lieben wird. Eine Heldin ist Emma vielleicht nicht, doch sie ist eine tolle Frau mit einer wahnsinnig beeindruckenden Charakterentwicklung.
Als sie es geschafft hat ihre Freundin Miss Taylor zu verheiraten, glaubt Emma ihre Superkraft gefunden zu haben und möchte nun für alle einen Ehemann finden, nur nicht für sich selbst. Ihr ist das zu blöd, denn sie glaubt nicht an die LIEBE.
Schließlich trifft sie Harriet und ist sich sicher: Sie muss erreichen, dass sie gesellschaftlich aufsteigt. Harriet stammt aus ärmeren Verhältnisse und hat keine besonders interessante höhere Stellung. Also wäre Mr Elton, der Dorfpfarrer doch der ideale Partner. Sie möchte aber viel lieber den Bauern Mr Martin, der auch ihre Zuneigung erwidert.
Emma kontrolliert sie aber und schließlich lehnt sich den Antrag ab. Wirklich böser Move, Emma. Mr Elton ist schließlich an Emma interessiert und das ruiniert Emmas Pläne komplett. Um das Drama noch zu toppen, hat Harriet einen neuen Schwarm, Mr Knightley, den sie ihr ganzes Leben kennt. Sie wird eifersüchtig und verliert die etwas harte Schale, die sie sonst zum Vorschein trug.
Eigentlich ist sie ein wirklich schlechter Mensch, der Personen verletzt und herumkommandiert, doch dann wird sie durch George wieder lieb und mitfühlend. Sie wird aufeinmal ganz emotional und kann der Liebe vielleicht nicht ganz den Spieß umdrehen.
Am Ende haben natürlich alle, wie bei einem typischen Jane Austen Roman, ihr Liebesglück erhalten und man liest eine tolle Geschichte mit ganz viel Charme.
Das Buch ist so vielfältig, was Liebe angeht. Von Lügen und Zwangsehe zu wirklich wahren Gefühlen. Liebe wird so oft definiert und gezeigt, dass man mit weinen und mit lieben möchte.
Meines Erachtens war das Buch vielleicht etwas zu lang, doch es ist eben sehr alt und man kann ja auch keine Klassiker verändern. Ich habe leider sehr lange gebraucht, um dieses Buch zu beenden, wahrscheinlich wegen des methaporischen Schreibstils, als auch wegen der Länge. Doch es war ja kein Problem, schließlich hat es sich gelohnt.
Jane Austens Schreibstil war mir durch 'Stolz und Vorurteil' bekannt und dieses magische und romantische kann einen wahren Romantiker nur verzaubern.
Fazit
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte war sehr emotional. Die Extras in dieser Ausgabe waren wirklich toll gestaltet. Ein purer Lesegenuss.
Insgesamt 5/5 Sterne