Sommer 1945, kaum ein Stein steht in München noch auf dem anderen und auch sonst herrscht Chaos pur. Die amerikanischen Besatzungskräfte wollen einen Neubeginn auch bei der Kriminalpolizei. So kommt der blutjunge ehemalige Jurastudent Emil an seinen neuen Job als Mordermittler. Ausgerechnet beim ersten Tatort, den er ohne seinen amerikanischen Mentor Joe aufsucht, bekommt er es mit der jüdischen Fotoreporterin Billa zu tun. Die ist nicht nur weitaus taffer als er, obendrein scheint sie nicht alles zu sagen, was sie zu dem Toten weiß. Und dann gibt es zwei weitere Mordfälle nach ähnlichem Muster und wieder findet Emil sehr schnell eine direkte Verbindung zu Billa bzw. ihrer in den USA lebenden Mutter. Außerdem gibt es noch zwei weitere Spuren, die sehr seltsam sind.
Im ersten Band einer hoffentlich bald weitergehenden Serie aus dem München der unmittelbaren Nachkriegszeit erhält man einen atmosphärisch sehr dichten Eindruck von dem, was damals in München und in Deutschland los war. Heidi Rehns Figuren sind alle sehr vielschichtig, keiner ist wirklich nur gut oder nur schlecht, alle scheinen irgendwie noch die sprichwörtliche Leiche im Keller zu haben. Und am Ende löst sich zwar der Mordfall, aber gleich tauchen neue Fragen auf. Hoffentlich dauert es nicht zu lange, bis der nächste Band aus der Reihe erscheint.