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Sabine_Rädisch

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Träume fliegen mit dem Wind (ISBN: 9783755785965)

Bewertung zu "Träume fliegen mit dem Wind" von Mari Hummingbird

Träume fliegen mit dem Wind
Sabine_Rädischvor einem Jahr
Kurzmeinung: Eine Lesereise durch drei Länder, toll be- und geschrieben, und Romantik. Wunderbar!
Hinreißender Reise-Liebes-Surf- und Selbstfindungsroman

Vor einigen Wochen durfte ich die Autorin Mari Hummingbird auf der Buchmesse in Regensburg treffen. Bücher und Autorin waren mir sympathisch und ebenso das schön gestaltete, sorgfältig editierte Buch - also habe ich gerne zugegriffen! Mehrere so unterschiedliche Länder - Griechenland, Georgien, Kambodscha, Portugal - diese in einer Liebes- und Selbstfindungsgeschichte zu verbinden ist ein Kunststück, das Mari Hummingbird sehr gut gelungen ist. Ich konnte sowohl mit der Liebesgeschichte mitfiebern (die sowohl romantisch als auch spannend ist) als auch herrlich in den Reisebeschreibungen abtauchen. Und auch Franzis persönliche Entwicklung berührte mich: Wie sie sich von traumatischen Erlebnissen und den Erwartungen anderer löst, zu ihren Ressourcen zurückfindet und zu dem, was sie mit ihrem Leben wirklich anfangen will.

Cover des Buches Louisenstraße 13 (ISBN: 9783347830981)

Bewertung zu "Louisenstraße 13" von Petra Teufl

Louisenstraße 13
Sabine_Rädischvor einem Jahr
Kurzmeinung: Spannende und ungewöhnliche Geschichte über einen Hüter der Erinnerungen, der seiner eigenen Vergangenheit auf der Spur ist.
Die Suche nach der eigenen Vergangenheit und eine Liebeserklärung an das Erinnern

Es ist kaum zu glauben, dass Robert Schröder seine Vergangenheit einfach vergessen haben soll. Verdrängt trifft es schon eher und als Leserin ahnte ich schnell, dass ihm etwas Schlimmes und Trauriges widerfahren sein muss. Die Autorin ließ mich als Leserin geschickt spüren, dass sich hinter der abweisenden, eigenbrötlerischen Fassade Verantwortungsgefühl und echte Empathie verbirgt. Da sind zum einen die Erinnerungsstücke, die Schröder liebevoll aufbewahrt und pflegt  gegen Gebühr und Aushändigung eines Abholzettels, der vielleicht nie eingelöst wird. Denn die Besitzer der Stücke wollen ja gerade auch die zugehörigen Erinnerungen bei Schröder deponieren. Jede einzelne Geschichte bewahrt er in seinem Kopf und einige davon sind in das Buch eingewoben  wie eine Liebeserklärung an das Erinnern und die Geschichten, die mit alten Gegenständen verbunden sind, das hat mir sehr gefallen. Zum anderen hat Schröder einen Pflegesohn bei sich aufgenommen und großgezogen, der ihm in seiner Werkstatt gewissermaßen zugelaufen war. Ohne großes Gedöns und große Worte. Überhaupt ist die Sprache des Romans wohltuend schnörkellos und gleichzeitig liebevoll. Die Figuren wirken durch ihre Taten. Wie auch die Fotografin Julia, die auf der Suche nach der großen Liebe ihrer Großmutter ist, die für sie die Hauptbezugsperson im Leben ist und der Ruhepol in ihrem ansonsten recht rastlosen Leben. Diese Suche (bei der sich Julia selbst verliebt) und Schröders Prozess, die eigene Vergangenheit aufzudecken, verknüpfen sich nach und nach zu einem Gesamtbild. Dabei bleibt die Geschichte jederzeit spannend, gewährt Einblicke in die jüngere Zeitgeschichte und die deutsche Nachkriegsgesellschaft, die den Hintergrund für die seelische Entwicklung der Figuren bilden. Ich bin gespannt, wie es weitergeht in der Louisenstraße 13!

Cover des Buches Zum Glück zu Fuß (ISBN: 9783800077885)

Bewertung zu "Zum Glück zu Fuß" von Petra Bartoli y Eckert

Zum Glück zu Fuß
Sabine_Rädischvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Inspirations-Lesebuch für alle, die sich für Biografie und Lebenskunst interessieren.
Lebenskunst und Biografie unterwegs

Der Titel deutet es schon an: Das Buch handelt vom Glück - oder etwas allgemeiner gesprochen: davon, was ein gutes Leben ausmacht -, und vom Wandern. Beides verbindet die Autorin auf wunderbare Weise: Da ist die Langsamkeit des Gehens, für die sie sich bewusst entschieden hat, um sich verschiedenen Gesprächspartnern und -partnerinnen zu nähern. Da erleben wir mit ihr das Glück und manchmal auch die Pein, mit sich selbst allein zu sein, dem Wetter und den eigenen Stimmungen ausgesetzt. Mir gefällt, dass die Personenporträts in dieses Gehen eingebettet sind, verwoben mit dem persönlichen Erleben und den Gedanken der Autorin. Sie handeln von ganz unterschiedlichen Personen, manche davon sind bekannt, die meisten eher nicht. Das Buch führt uns zum Teil an ungewöhnliche Orte im süddeutschen Raum und im benachbarten Österreich: 

Ins Polizeipräsidium, in ein Kloster, ins Pfarrhaus. Auf einen Pferdehof, in eine Gärtnerei. In die Berge und in die Stadt. Manche Gespräche wurden vorher verabredet und geplant, andere sind berührende Zufallsbegegnungen auf dem Weg - wie die mit der über 80-jährige Bergwanderin oder dem ältere Ehepaar, das eine ganz besondere Zufriedenheit ausstrahlt. Es ist einfach spannend und auch unterhaltsam, den Menschen zu begegnen, die zum Teil mehrmals im Leben die Richtung wechselten, die mit Tod und anderen Schicksalsschlägen umzugehen lernten. Die mit sich selbst und der Natur und mit anderen Menschen tief verbunden sind. All das reflektiert die Autorin unterwegs und leitet für sich am Ende Fragen und Antworten ab, mit denen sich auch längerfristig arbeiten lässt. "Eine Schatzkiste voller Fundstücke" ist ein Kapitel am Ende des Buches übertitelt. Das gilt auch für das Buch selbst. Man kann es aufblättern und querlesen, oder auch schön der Reihe nach. Man kann es als Inspirationsbuch nutzen. Ein Buch für alle, die sich für Lebenskunst und Biografien interessieren.


Cover des Buches Kaktusfeigen (ISBN: B09474S2K9)

Bewertung zu "Kaktusfeigen" von Anna Castronovo

Kaktusfeigen
Sabine_Rädischvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Vergnüglich, humorvoll, engagiert und voller Lokalkolorit
Vergnügliche Lektüre voller Empathie und Tiefgang

In diesem Roman ist ein persönliches Familienschicksal eng verknüpft mit der italienischen Politik, dem Einfluss der Mafia in Sizilien und den gesellschaftlichen Verhältnissen in Süditalien. Auch die Problematik Flüchtender wird thematisiert. Der Erzählstil ist mitfühlend, aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Dazu tragen liebeswert-schräge Figuren bei (allen voran Mitzi, die Mutter der Hauptfigur mit ihren schillernden Klamotten und den deftigen bayerischen Kraftausdrücken) und spritzige Dialoge. Spannung und eine sanfte Dosis Übersinnliches sind auch dabei und man spürt, dass die Autorin Land und Leute liebt und kennt.

Cover des Buches Inselleben (ISBN: 9782496705140)

Bewertung zu "Inselleben" von Jette Hansen

Inselleben
Sabine_Rädischvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein ungewöhnlich ernster und doch leichter Unterhaltungsroman mit interessanten Figuren, sorgfältig geschrieben und lektoriert. Toll!
Unterhaltung mit Ernst und Leichtigkeit!

Es ist das erste Buch der Autorin, das ich lese - und Band drei einer Reihe um die Protagonistin Franzi. Die Bayerin lebt seit drei Jahren auf Spiekeroog, wo sie mehrere Ferienwohnungen verwaltet. Ihr Mann Tamme unterstützt sie dabei, hat aber auch noch andere Jobs, die ihn zuweilen für mehrere Tage auf's Festland führen - weg von Franzi und dem gemeinsamen Kinderwunsch, der sich als roter Faden durch das Buch zieht. Der stärkste Konflikt in der Geschichte ist aus meiner Sicht aber die Geschichte der 16-jährigen Cousine Sonya. Sonya hat Schlimmes erlebt, das in leichten Unterhaltungsromanen eher selten thematisiert wird; Franzi übernimmt hier eine hohe Verantwortung für Sonya, auch deren Mutter gegenüber. Ihr Gefühlsleben gerät kurzfristig durcheinander, als eine alte Liebe auftaucht. Eine liebe Freundin wird schwer krank und Franzis beste Freundin hat es auch nicht gerade leicht - gleichzeitig trägt sie zur Lösung der Probleme bei. Ein vielschichtes, ernsthaftes Buch, das trotzdem Leichtigkeit ausstrahlt - durch die Klarheit, mit der Franzi durch's Leben navigiert, die Beschreibung des Insellebens und auch die interessanten Nebenfiguren. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, doch man erfährt genug über Franzis ungewöhnliche Vorgeschichte, um auch die beiden ersten Bände lesen zu wollen. Ich jedenfalls will :-) Der Schreibstil gefällt mir ausnehmend gut, er kommt ohne Klischees aus und auf das Lektorat wurde viel Sorgfalt verwendet.

Cover des Buches Einmal Cornwall und für immer (ISBN: B08G59TFM6)

Bewertung zu "Einmal Cornwall und für immer" von Kerstin Sonntag

Einmal Cornwall und für immer
Sabine_Rädischvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Schöne Landschaft, interessante Figuren und eine Liebesgeschichte, die hält was sie verspricht!
Verliebt in Cornwall

Der Roman entführt uns von Heidelberg in den fiktiven Ort Penkerris in Cornwall. Beschreibung von Land und Leuten sind ein großes Plus in diesem Roman. Die Hauptfigur Jonna ist ebenfalls liebevoll gezeichnet, ebenso das übrige "Personal" der Geschichte: Die alte Freundin Liz, die in Cornwall lebt und Jonna zu sich eingeladen hat, sowie die Dorfbewohnerinnen - allen voran die ältere Dame Mabel, die mit einem reichen Erfahrungsschatz über Leben und Liebe aufwarten kann - und Tee mit Rum, nicht zu vergessen. Jonnas klassisch gestrickter Konflikt - eine eingeschlafene Beziehung zuhause und eine neue, knisternde Bekanntschaft in Cornwall - ist geschickt verwoben mit den familiären Problemen ihrer Freundin. Jonna, die aus ihrer Kindheitsgeschichte einiges an Ballast mitbringt, scheint zu Beginn der Geschichte sehr um sich selbst zu kreisen. Doch bald merkt man, dass sie auch mitfühlend gegenüber anderen ist. Alles in allem eine schöne Liebesgeschichte in einer Sehnsuchtslandschaft, die wohl viele Leserinnen gern besuchen würden - was ich auch in der Leserunde auf lovelybooks erfahren konnte, wo ich dieses Buch gewonnen habe. Für mich persönlich waren die Dialoge und manche Ereignisse zwar etwas klischeehaft, OMG! Andererseits passt dies auch zum Genre, und es ist vielleicht genau das, was anderen Leserinnen gefällt. Am besten schaut ihr in die Leseprobe, und wenn euch der Stil gefällt, nur zu! Die Geschichte ist lesenswert und verspricht vergnügliche Stunden bei einem Tässchen Tee. Mit oder ohne Rum :-)

Cover des Buches Die grüne Feder (ISBN: 9783863270568)

Bewertung zu "Die grüne Feder" von Petra Teufl

Die grüne Feder
Sabine_Rädischvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Wunderbare Abenteuer- und Liebesgeschichte über die Magie des Schreibens, Mut und Freundschaft in einer digitalisierten Welt.
Magie trifft Cyberspace

Mut und die Magie des Schreibens, Freundschaft, Liebe und der Kampf gegen manipulative Kräfte in einer zunehmend digitalisierten Welt - diese wunderbare Abenteuergeschichte dürfte nicht nur Jugendlichen und Fantasy-Fans gefallen. Sie wird getragen von starken Figuren: Da ist, als Hauptfigur, die eigenwillige, mutige Lara, die von ihrem Vater wider Willen von Indien zurück nach Deutschland verpflanzt wird und die ihr bis dahin freies, buntes Leben auf ungeahnte Weise eingeschränkt findet. Der Schmerz über den Tod ihrer Mutter flammt wieder auf, und einige alte Geschichten, die Lara zunächst nur erahnen kann, in die sie aber mehr und mehr hineingezogen wird. Ihr zur Seite stehen die großartige, handfeste Tante Edith sowie Juri, der geheimnisvolle Junge von nebenan und die gemeinsamen Schulfreund*innen. Außerdem gibt es natürlich Bösewichter und auch Typen, von denen man noch nicht genau weiß, auf welcher Seite sie stehen und wer hier eigentlich wen unterstützt oder überwacht. Ich warte schon sehnsüchtig auf den zweiten Teil!!

Cover des Buches Engel, Punsch und Weihnachtsküsse (ISBN: B07ZRYSQQK)

Bewertung zu "Engel, Punsch und Weihnachtsküsse" von Anja Schenk

Engel, Punsch und Weihnachtsküsse
Sabine_Rädischvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Alte Verletzungen, neues Glück und Weihnachtszauber in Dresden und New York - eine berührende Geschichte in 24 Kapiteln
Alte Verletzungen, neues Glück und Weihnachtszauber in Dresden und New York

Dies ist eine berührende Geschichte in 24 Kapiteln, wie ein Adventskalender. Manche Tage sind mit Rezepten für weihnachtliche Getränke und Plätzen belegt. Dieses Konzept gefällt mir gut, ebenso wie der Schauplatz Dresden - zwar regnet es dauernd, doch man spürt, dass die Protagonistin Miriam gerne dort lebt und arbeitet. Die Cafés und andere Orte, an denen sie ihre beste Freundin, ihre Kolleginnen oder auch Interviewpartner trifft, sind lebendig und heimelig beschrieben. Auch die Reise nach New York wirkt authentisch, sodass man sich dorthin versetzt fühlt. Ebenso hat mich Anja Schenk mühelos in Miriams Berufsumfeld (die Zeitschrift "Elbflair") eintauchen lassen. Bei den Bürokolleginnen hat jede ihre eigene Rolle und ist auf ihre Art liebenswert. Eine Ausnahme bildet Kollege Hendrik, ein klassischer Kotzbrocken - allerdings zeigt auch er sich bei einer zufälligen privaten Begegnung mit Miriam von seiner menschlichen Seite. Das ließ mich erwarten, dass er sich im Lauf des Romans zum Guten entwickelt oder sich wenigstens selbst zu seiner Unausstehlichkeit bekennt, aber das geschieht nicht. Auch andere Handlungsstränge führen ins Leere, z.B. wer hat den Nikolaus in Miriams Handtasche versteckt (und was bedeutet das)? Der große Spannungsbogen stimmt - Hauptthema ist Miriams ausgeprägte Abneigung gegen Weihnachten und es wird erst nach und nach enthüllt, woran das liegt - und dann dauert es nochmal eine Weile, bis sich diese Verletzungen der Vergangenheit zeigen und geheilt werden. Parallel dazu entwickelt sich die Liebesgeschichte. Beides ist sehr glaubwürdig dargestellt und die Figuren reagieren erwachsen aufeinander. Doch die kleineren Konflikte lösen sich im Lauf der Handlung schnell auf. Die gerade erst gefundene Halbschwester fasst schnell Vertrauen (was sich auch in berührenden Szenen zeigt), der New Yorker Chef ist ein Traum ...

Ich habe interessehalber nachgesehen und war überrascht, dass das gedruckte Buch dann doch 280 Seiten hat - es fühlte sich eher an wie ein Kurzroman. Doch vielleicht hat das auch damit zu tun, dass ich - trotz meiner widersprüchlichen Eindrücke - den Roman in einem Rutsch durchgelesen habe - denn es liest sich einfach so gut :-) Wer also ein Wohlfühlbuch für die (Nach)Weihnachtszeit sucht mit einer liebenswerten Hauptfigur und menschlich reif handelnden, vielfältigen Figuren - samt der bezaubernden Kulisse Dresdens, die es mit der New Yorks durchaus aufnehmen kann: Zugreifen bei diesem Buch!

Cover des Buches Am Boden des Himmels (ISBN: 9783455006537)

Bewertung zu "Am Boden des Himmels" von Joana Osman

Am Boden des Himmels
Sabine_Rädischvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein vielstimmiger, poetischer Roman über Israel, der nachdenklich macht und versöhnlich stimmt.
Ein vielstimmiger Roman über Hoffnung, Mut und Mitgefühl

Im Roman kommen viele Stimmen zum Tragen: Die palästinensische Journalistin Layla schreibt an der Reportage über einen Engel, der als Terrorist in einem israelischen Gefängnis einsitzt. Der israelische Doktorand Lior wohnt mit einem Polizisten zusammen, der dem Freund zuliebe seine Vorbehalte gegenüber der Palästinenserin zurückstellt.

Desweiteren gibt es einen gewieften Straßenjungen, einen fürsorglichen Teppichhändler, eine Wahrsagerin und weitere starke Charaktere, die ihren Teil zur Romanhandlung und Laylas Reportage beitragen. Manche sind über bitteren Erfahrungen hart geworden, aber dennoch anständig geblieben.

Die Vielstimmigkeit und Vielfalt der Perspektiven ist eine der großen Stärken des Romans. Wer den Figuren und Ereignissen folgt, dem fällt es immer schwerer, die Welt in Gut und Böse, Opfer und Täter, Besatzer und Verfolgte einteilen – ganz so als habe der Leser, die Leserin Kontakt zu dem Engel gehabt, von dem im Buch die Rede ist.

In einer poetischen, klaren Sprache, da und dort einer Prise feinem Humor und einer eindringlichen Erzählstimme führt uns die Autorin durch die Geschichte. Man hat das Gefühl, direkt in die Figuren hineinzuschauen die Welt durch ihre Augen zu sehen, mit ihren Herzen zu fühlen. Egal ob Israeli oder Palästinenserin.

Dabei blendet der Roman die momentane Wirklichkeit nicht aus. Es gibt Attentate und Tote, willkürliche Hausdurchsuchungen und Kontrollen, Verhaftungen. Aber es gibt auch Hoffnung: die Hoffnung, dass Frieden möglich wäre, wenn die Menschen einander auf Augenhöhe begegnen und das Gemeinsame erkennen würden statt nur das Trennende zu sehen. Beide Seiten teilen die Erfahrung von Trauma und Bedrohung, beide wollen in Sicherheit leben.

Der Roman ist realistisch und magisch zugleich. Er bietet keine einfachen oder romantischen Lösungen an, aber er appelliert eindringlich an die Empathiefähigkeit der Menschen.

Cover des Buches Die Kirschen der Madame Richard (ISBN: 9783745700176)

Bewertung zu "Die Kirschen der Madame Richard" von Tania Schlie

Die Kirschen der Madame Richard
Sabine_Rädischvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Leicht und lecker wie Roséwein und Kirschen - oder wie ein Urlaub in Südfrankreich.
Ein Wohlfühlbuch über einen Neuanfang mit Liebe und Kirschen

Ein Rundum-Wohlfühlbuch über Kirschen, Katalonien, die Liebe und einen Neuanfang in einem südfranzösischen Dorf. Und ein Plädoyer für Sinnenfreuden: Frische Leckerbissen aus der Region, eiskalter Weißwein, sonnengewärmte und windgezauste Landschaften, körperliche Liebe. Handlungsmäßig geschieht nicht viel: Die Protagonistin in der Lebensmitte, alleinlebend mit erwachsener Tochter, langweiligem Job und unerfüllten Träumen krempelt kurzerhand ihr Leben noch einmal um. Möglich macht dies eine unerwartete Erbschaft und ein Urlaub in Südfrankreich, bei der Miriam kurzerhand ein Haus mit einem vielversprechenden, aber vernachlässigten Kirschenhain kauft. All diese Eckpunkte werden schnell gesetzt, sodass sich die Leserin auf den Aufenthalt in Südfrankreich konzentrieren kann. Miriam überwindet kleine Schwierigkeiten, wächst selbstbemächtigt in ihre Aufgaben hinein, lernt Gegenspieler und Unterstützer kennen, verfeinert ihre Sprachkenntnisse und erobert sich nach und nach ihren Platz unter den Kirschbauern der Gegend. Einzig zu lösen ist da noch die Frage, ob sie sich wirklich wieder auf einen Mann einlassen soll - genauer gesagt auf ihren attraktiven, hilfreichen Nachbarn. Die Antwort auf diese Frage kommt spät, aber wenig überraschend. Eine klassische Lektüre für den Sommer und das Sofa, bei dem man sich für einige Stunden wie im Urlaub (oder wie eine mutige Auswanderin) fühlen kann, so schön sind Land und Leute beschrieben.

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