Sabrina D

Freya Lockwood hat ihren Job als Antiquitätenhändlerin eingetauscht gegen ein Leben als Hausfrau und Mutter. Mittlerweile ist die Ehe schon lange gescheitert und die Tochter aus dem Haus. Und mitten im Stress mit dem Exmann holt Freya ihre Vergangenheit ein, als ihr früherer Mentor Arthur Crockleford tot in seinem Antiquitätenladen aufgefunden wird. Obwohl die beiden im Streit auseinander gegangen sind, reist Freya für ihre Tante Carole zurück in ihre Heimat. Schnell stellt Freya fest, dass Arthur gewaltsam ermordet wurde und sie den Fall lösen muss.

Ein Buch, dass in einer positiven Unaufgeregtheit mit absolut sympathischen Charakteren glänzt. Im Laufe des Lesevergnügens lernen wir die Vergangenheit Freyas kennen, dürfen dabei sein, als sie sich das erste Mal verliebt und alles verliert und letztendlich aufsteht und einen Neuanfang wagt.

Karoline Kneberwecht habe ich mit der ersten Seite des Buches in mein Herz geschlossen. Die Spinnendame hat sich in einem Buch in der Bücherei ein Haus aus Spinnenfäden geschaffen und ist völlig entsetzt, dass ich als Leser dieses Buch aus dem Regal ziehen möchte. Denn damit würde ich alles zerstören, was ihr etwas bedeutet. Deswegen hat Frau Kneberwecht nur eine Chance: sie möchte mich als Leser überzeugen, dass Lesen sowieso nervt. In verschiedenen interaktiven Episoden versucht sie dem Leser klar zu machen, warum Lesen sinnlos ist: es gibt Rätsel, Lückengeschichten, Buchstabenwechsel, Geschichten, in denen die Buchstaben fehlen, Geschichten mit Bildern.

Das Lesevergnügen war sehr kurzweilig. Durch die große Schrift mit gutem Zeilenabstand ist es hervorragend für fortgeschrittene Leseanfänger geeignet. Die Bilder sind dazu sehr ansprechend gezeichnet.

Mit dem Untertitel „Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht.“ hatte die Autorin Kristin Perrin meine Aufmerksamkeit sofort erlangt. Ehrlich gesagt hatte ich ein bisschen Bammel, dass das Buch da nicht mithalten kann. Aber schnell stellte sich bei mir Erleichterung ein, die Geschichte war von Anfang an spannend. Wir reisen nach England und lernen in Rückblicken durch ihr Tagebuch Frances Adams als 17jähriges Mädchen kennen. Gemeinsam besuchen wir einen Jahrmarkt und erhalten mit Frances und ihren beiden engsten Freundinnen im Zelt einer Wahrsagerin eine Weissagung, die sich in der Jetzt-Zeit des Besuches erfüllen sollte. Frances starb in betagtem Alter, allerdings nicht an einer natürlichen Todesursache, sondern wurde tatsächlich ermordet. Um den Mörder zu finden, hat Frances Zeit ihres Lebens Informationen über alle Menschen in ihrem Umfeld gesammelt. Diese sollen nun neben der Polizei von ihrer Nichte und Neffe genutzt werden und wer dem Täter auf die Spur kommt, soll das Erbe erhalten. Mit vielen Wendungen, tollen Charakteren und ein bisschen im Stil von Agatha Christie kreiert die Autorin eine unfassbar gelungene britische Welt. Bis zum Ende habe ich versucht mit der Protagonistin den Fall zu lösen und war begeistert, wie schön die losen Fäden sich am Ende verwoben haben. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen!

Dieses Buch ist ein Volltreffer! Als Mutter eines Sohnes habe ich oft das Problem, Bücher zu finden, die er tatsächlich liest. Oft ist es zu viel Text, die Schrift zu klein, das Thema nicht passend. „Minecraft – In den Nether“ hat mein Sohn an einem Tag verschlungen. Der Comic besticht durch treffende actiongeladene Bilder und absolut passendem Textanteil. Nach eigener Aussage fand mein Sohn die Geschichte „cool“: Sarah bekommt das Spiel Minecraft neu und hat den Plan Freunde zu finden. Sie trifft auf Hektor, einen Minecraftprofi. Durch Sarahs Unerfahrenheit passieren viele lustige Dinge. Hektor hingegen wird unfreiwillligerweise zu ihrem Retter und noch unfreiwilligerweiser bahnt sich eine Freundschaft an. Während des Lesens war mein Sohn gebannt von der Entwicklung, hat geschmunzelt und gelacht. Ein tolles Buch für jeden Minecraftfan!

553 Seiten Spannung pur und wegen mir hätte der elfte Taunuskrimi 500 Seiten länger sein können. Nele Neuhaus hat viele gesellschaftlich relevante und brisante Inhalte aufgegriffen, sei es die Flüchtlingspolitik, die Arbeit der Polizei, die Überlastung der Gerichte sowie Selbstjustiz. Ich empfand das Buch und die Thematik als ungewohnt düster, aber vielleicht auch gerade deswegen als unfassbar fesselnd. Es kam zu Entwicklungen, mit denen ich nie gerechnet hätte. Am liebsten würde ich mir den ersten Band schnappen und die Reihe von vorne starten. Allein schon, um die Veränderung der Hauptcharaktere nachvollziehen zu können. Bodenstein ist das zweite Mal geschieden, auch bei Pia ziehen dunkle Wolken über die Beziehung und dann wird eine Jugendliche ermordet aufgefunden. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und vor lauter Entwicklungen rückt das eigentliche Verbrechen in den Hintergrund. Eine klare Leseempfehlung!

Wenn ich die Bücher von Oliver Pötzsch lese, habe ich das Gefühl mitten in Wien zu stehen: von der noblen Gegend rund um die Oper, dem turbulenten Prater, den Außenbezirken weit über Grinsing hinaus bis hin zum Zentralfriedhof. Vor allem die detailliert ausgearbeiteten Charaktere ziehen mich jeden Band wieder in den Bann. Der Totengräber Augustin Rothmayer ist ein absolutes Unikat. Dieses Mal schaute er in seinem neuesten Buch Geisterbeschwörern und Spiritisten auf die Finger. Wie immer helfen ihm Polizist Leopold von Herzfeldt mit seiner Julia, deren Beziehung gerade Höhen und Tiefen durchläuft. Trotzdem versuchen sie gemeinsam den Mordfall einer Leiche zu lösen, die in der Gruft unter dem Stephansdom gefunden wurde. Und auch die verschwundenen Jungen aus einem Waisenhaus im fünften Bezirk lassen die beiden nicht kalt.

Wir sind riesige Fans von Adele von Band eins ab. Wer die vorherigen Bände noch nicht kennt - kein Problem. Jedes Comicbuch ist in sich abgeschlossen, umreist ein Thema und strotzt vor schwarzem Humor. Etwas, was bei uns Eltern und Kinder (9 und 11 Jahre alt) begeistert. Deswegen konnten wir es nicht erwarten, mit Adele ins Feriencamp der lustigen Wasserratten zu reisen. Allein der Titel des Camps machte klar, dass hier Zündstoff geboten ist und wir wurden nicht enttäuscht. Von der Ankündigung der Eltern über die Anreise bis zum Aufenthalt selber, mit Adele wurde es nie langweilig. Adele lässt keine Gelegenheit aus, ihre Mitmenschen mit ihrer einzigartigen Art zu terrorisieren, Fluchtwege zu suchen und vieles mehr. Jede Seite des Buches behandelt eine kleine Geschichte. Die Bilder sind mega aussagekräftig und die Textmenge für Viel- und Wenigleser absolut passend.

Die schreckliche Adele geht in die sechste Runde. Wer Band 1 bis 5 noch nicht kennt, sollte sich jeden einzelnen holen. Prinzipiell kann man die Bände aber auch unabhängig voneinander lesen. Das Buch startet immer mit einer Vorstellung der vorkommenden Charaktere. Dort erfährt man auch Einzelheiten aus den vorausgegangenen Bänden. Die Geschichten rund um das etwas andere Mädchen Adele werden im Comicstil erzählt. In Band 6 schafft es Adele, die bereits einen Geist als imaginären Freund hat und hofft, dass ihr Hamster - wenn er endlich ausgewachsen ist - ein Grizzly ist, einen Zombie zu erschaffen. Mit ihm zusammen erlebt Adele in ein bis zweiseitig gezeichneten Abenteuern die skurrilsten Dinge. Ich will nicht zu viel verraten, aber wir finden uns vom Zuhause über die Schule bis hin zum Krankenhaus wieder. Dieses Buch besticht mal wieder durch einen besonderen Humor und kurzweiliger Unterhaltung.

Im dritten Band der Mitternachtskatzen ist sehr viel los. Zum einen sitzt Novas Vater immer noch im gefürchtetsten Gefängnis Großbritanniens. Dies bereitet seiner Tochter große Sorgen und obwohl ihr die Erwachsenen immer wieder sagen, er könne sich als Ausbrecherkönig allein befreien, kann Nova es nicht auf sich beruhen lassen. Zusammen mit ihren Katzenfreunden sucht sie einen Weg, um Marc rauszuholen. 

Zum anderen ist Novas Mutter am Ende des zweiten Bandes endlich aufgetaucht, hat endlich Zeit mit ihrer Tochter in der Schule der Felidix verbracht. Doch das Glück sollte nur von kurzer Dauer sein. Der schottische Katzenkönigin Finnigan stellt eine große Bedrohung dar und Alice muss zurück. Allein, ohne Nova. Auch hier - gegen den ausdrücklichen Wunsch der Erwachsenen - will Nova helfen und macht sich auf die Suche nach den Anhängern eines magischen Halsbands. Ein Lauf gegen die Zeit beginnt. 

Wer Band 1 und 2 gelesen hat, darf dieses Abenteuer nicht missen. 

Tania Albrecht hat ein absolut gelungenes Debut hingelegt. Ihr Buch hat mich durch ein Wechselbad der Gefühle gejagt. Dabei sind mir die Charaktere schnell ans Herz gewachsen. Was habe ich mit Potti und Harley gelacht, geweint, gebangt. Auch die jeweiligen Eltern, die Oma und der Nachbar sind Menschen, bei denen ich mir wünschen würde, sie würden in meiner Nachbarschaft wohnen. Ein Pizzaabend mit ihnen in Pottis Baumhaus oder gemeinsam einen Film anschauen, das wär´s! Selten hat mich eine Geschichte von den ersten Seiten an gefangen genommen. Wer es noch nicht hat, sollte es unbedingt kaufen. Bei mir wird es (Achtung Spoileralarm für meine Freunde und Verwandten) mein Standardgeschenk 2023 für die Leseratten aus meinem Umfeld. Hoffentlich ist die Autorin fleißig am Schreiben. Ich kann ein zweites Buch von ihr kaum erwarten.