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SabrinaReads

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Der Junge, der das Universum verschlang (ISBN: 9783749901418)

Bewertung zu "Der Junge, der das Universum verschlang" von Trent Dalton

Der Junge, der das Universum verschlang
SabrinaReadsvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Eine poetische Gesichte über das von Gewalt geprägte Leben eines Teeanagers aus Brisbane
Eine poetische Gesichte über das von Gewalt geprägte Leben eines Teeanagers aus Brisbane

Der Roman „Der Junge, der das Universum verschlang“ spielt in Australien in den 80er Jahren.

Es geht um Eli Bell, der mit seinem stummen Bruder August in einem sozialschwachen Viertel von Brisbane aufwächst. Seine Mutter und sein Ziehvater sind in Drogengeschäfte verwickelt, deshalb passt der verurteilte Slim auf die beiden Jungs auf. Slim, der mehrere Jahre im Gefängnis saß und ein mutmaßlicher Mörder ist, und die Jungs denken viel darüber nach, was einen guten Mann ausmacht und Slim gibt wirklich sein Bestes um die Brüder nicht auf die schiefe Bahn geraten zu lassen. Doch leider ist es für den jungen Eli nicht leicht dem Strudel aus Mobbing, Gewalt, Armut und Drogen zu entfliehen. Eli ist auf der Suche nach seiner Vergangenheit, seines Ichs und seiner Zukunft. Dabei erleidet er schwere Verluste, lernt seinen leiblichen Vater kennen, fürchtet sich vor Mitgliedern der ortsansässigen Drogenszene, versucht eine Karriere als Journalist einzuschlagen, das Geheimnis um seinen verschwundenen Ziehvater zu lösen und ein älteres Mädchen für sich zu begeistern.

Eli ist ein nachdenklicher und sensibler Junge, hat Humor und Durchhaltevermögen. Der gewinnt sofort die Aufmerksamkeit des Lesers. Der Leser will wissen, was in der Vergangenheit passiert ist, wie die Familie in die Probleme mit dem Drogenboss geraten ist und ob es Eli gelingt seine Traumfrau näher kennenzulernen. Das Buch hat viele spannende Szenen und gerade am Ende nimmt die Geschichte noch mal Fahrt auf. Leider gibt es zwischendurch auch eher langatmige Passagen.  Die Sprache ist blumig, an manchen Stellen fast poetisch und plötzlich wieder roh und ungeschönt. Letztendlich laufen viele lose Fäden zusammen und formen ein gelungenes Ende.

Zusammenfassend ein gelungener Roman, der mich als Leser in eine unbekannte, spannende Welt mitnimmt.

Cover des Buches Befreit (ISBN: 9783462050127)

Bewertung zu "Befreit" von Tara Westover

Befreit
SabrinaReadsvor 6 Jahren
Sehr empfehlenswert!

Das Buch „Befreit“ von Tara Westover hat mich nicht befreit, sondern gefesselt! Ich muss zugeben, dass ich ein paar Seiten brauchte, um mich an die Umgebung, in der Tara wohnt, an ihre Familie und ihre Erzählweise zu gewöhnen. Aber dann schwankten meine Emotionen zwischen Erstaunen, Fassungslosigkeit und Mitleid. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht!

Tara Westover erzählt die Geschichte ihrer Kindheit, ihres Lebens. Sie wuchs in Idaho am Fuße eines Berges, abgeschottet von der normalen Zivilisation auf. Taras Vater und ihre Mutter sind streng gläubig und glauben, dass die Regierung ihnen nur eine Meinung einimpfen möchte, sie für Regierungszwecke manipulieren möchte und beherrschen möchte. Die Familie glaubt deshalb daran, dass es äußerst wichtig ist, sich vor allen andersgläubigen Menschen zu schützen. Sie müssen autark sein um jegliche Angriffe der Regierung oder sogar den Weltuntergang zu überleben. Deshalb werden Vorräte und Waffen gehortet. Die Kinder gehen nicht in die Schule, damit sie vor der dortigen Gehirnwäsche geschützt werden. Mit wenig Bildung tragen sie schon früh dazu bei im Familienbetrieb zu helfen. Der Vater betreibt einen Schrottplatz, auf dem er nach seinen eigenen Regeln ohne Sinn und Verstand aber dafür mit viel Aggression regiert. Die Mutter ist selbsternannte Hebamme und mischt Kräuter gegen etliche Krankheiten. Denn einen Arzt sucht die Familie auch nicht auf. Durch Medikamente, so glauben sie, wird ihnen der Teufel höchstpersönlich eingeimpft.

Als Leser merkt man schnell, dass Tara in diese Welt nicht hineingehört. Sie ist der Brutalität ihrer Brüder und ihres Vaters ausgesetzt und fühlt sich in den Zwängen der Religion nicht wohl. Es dauert lange bis sie sich losreißen kann und es gibt immer wieder Rückwürfe in ihrer Entwicklung. Familie kann man eben nicht so schnell hinter sich lassen. Ihre Erlebnisse sind teilweise so schockierend, dass ich beim Lesen auf erschrocken eine Pause einlegen musste. Sie bewundert ihren großen Bruder Tyler, der sich schon immer für Wissenschaft und Musik interessiert hat. Ihr gelingt es, mit 16 das erste Mal Zugang zum amerikanischen Bildungssystem zu bekommen. Mit viel Aufwand, Disziplin und Selbstzweifel lässt sie sich aber nicht von ihrem Ziel abbringen.

Ich kann diese Geschichte allen neugierigen Lesern empfehlen. Sie regt dazu an, über sich selbst und seine Familie nachzudenken. Und dankbar zu sein, dafür dass man behütet aufwächst und sich eine eigene Meinung bilden kann.

Cover des Buches Guten Morgen, Genosse Elefant (ISBN: 9783462050769)

Bewertung zu "Guten Morgen, Genosse Elefant" von Christopher Wilson

Guten Morgen, Genosse Elefant
SabrinaReadsvor 6 Jahren
Netter Roman

Das Buch „Guten Morgen Genosse Elefant“ handelt von dem zwölfjährigen Juri, der mit seinem Vater in einer Personalwohnung des russischen Hauptstadtzoos lebt. Die Geschichte spielt in den 1950er Jahren. Juri hatte als Kind mehrere Unfälle, die ihn zu einem „Schwachkopf“ gemacht haben. Diese und andere ähnlich Beschreibungen benutzt er selbst um sich und der Außenwelt seinen Charakter sowie seine körperlichen und geistigen Schwächen zu beschreiben. Juris Vater ist anerkannter Neurochirurg mit dem Spezialgebiet Elefanten. Er versucht, mit seiner liebevollen Art, seinen Sohn zu erziehen, ihm zu helfen, ihn auf das Leben vorzubereiten und die Mutterrolle zu ersetzen.

Eines Tages werden Juri und Vater verschleppt und in ein großes Gebäude gebracht. Dort hat der Vater die Aufgabe, sich einen besonderen Patienten anzusehen. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um einen Elefanten sondern um das Staatsoberhaupt persönlich. Juri, der gar nicht so blöd ist, wie er manchmal selbst denkt, begreift schnell, was um sich geschieht. Er wird als Vorkoster des „Mann aus Stahls“ engagiert und begleitet ihn Tag für Tag. Dabei merkt Juri schnell, dass es dem Oberhaupt immer schlechter geht und vor allem auch, welche Machenschaften hinter der großen Kulisse der Politik ausgefochten werden.

Am Anfang der Geschichte hat mich Juri direkt bezaubert. Seine Eigenarten sind sympathisch und mit seiner ehrlichen unbedarften Art muss man ihn direkt mögen. Leider entwickelt sich die Geschichte nicht so, wie ich es mir gedacht und gewünscht habe. Ich dachte, ein kleiner besonderer Junge erlebt ein Abendteuer im Zoo (oder meinetwegen auch an einem anderen Ort). Ein Abendteuer erlebt Juri zwar schon, allerdings war die Geschichte für meinen Geschmack zu politisch angehaucht. Etwas Bildung schadet natürlich auch nicht, aber ich interessiere mich eher für die Geschichte rund um Juris Krankheit und seinen Lebensstil als für die sowjetische Politik und eine Satire dieser. Ich hatte einfach andere Erwartungen.

Der Schreibstil enttäuscht aber keineswegs. Das Buch ist intelligent geschrieben und an vielen Stellen humorvoll. Es ist zu empfehlen, wenn man politisch interessiert ist (wobei ich jetzt leider nicht ausmachen konnte, wie viel Fiktion in der Geschichte steckt, aber einige wahre Elemente werden sicherlich vorhanden sein) und die Geschichte durch eine andere Perspektive erleben will. Diejenigen, dich sich eher für die Krankheitsgeschichte von Juri oder sein Leben im Großstadtzoo interessieren, werden leider nicht ganz auf ihre Kosten kommen.

Cover des Buches Ans Meer (ISBN: 9783552063631)

Bewertung zu "Ans Meer" von René Freund

Ans Meer
SabrinaReadsvor 6 Jahren
Eine spontane Reise ans Meer

Der Roman „Ans Meer“ von René Freund spielt in einem kleinen Dorf in Österreich. Dort ist Anton Busfahrer. Er ist ein gemütlicher, freundlicher Mann, der sich immer an Regeln hält. In seinem Leben war er immer recht zufrieden. Er hat eine überfürsorgliche Mutter, einen festen Job und ein kleines Haus. Jeden Tag fährt er die gleiche Strecke, begegnet den gleichen Leuten und verhält sich verantwortungsvoll.

Jedoch erkennt Anton, dass seine Mutter zu sehr klammert. Dass sein Job eher eintönig ist. Dass er sich eigentlich eine Frau wünscht und mal etwas erleben will.

An einem Tag steigen Carla und ihre Tochter in den Linienbus, den Anton wie immer fährt. Carla ist sterbenskrank und wird nicht mehr lange leben. Ihr Wunsch ist es, vor dem Tod noch einmal das Meer zu sehen. So wird aus dem Wunsch, das Meer zu sehen, auch Antons Wunsch, aus dem Alltag auszubrechen. Er will auch etwas Verrücktes machen und fährt kurzerhand mit allen Fahrgästen, die nicht aussteigen wollen, nach Italien.

Die Geschichte von Anton dem Busfahrer ist rührend und zugleich komisch. Anton ist ein sympathischer Kerl, der durchaus witzig sein kann. Man kann während der ganzen Geschichte mit ihm mitfühlen. Auf dem Weg nach Italien erfährt man außerdem viel über die Geschichte und die Sorgen der Mitfahrer.

Dieses Buch eignet sich prima als entspannte Urlaubslektüre. Auch wenn die Geschichte keine unvorhersehbaren Wendungen nimmt, ist sie spannend und kurzweilig. Schade ist, dass das Buch recht kurz ist. Es hätten ruhig noch ein paar Seiten mehr sein können.

Cover des Buches Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2) (ISBN: 9783548290355)

Bewertung zu "Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)" von Peter Gallert

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
SabrinaReadsvor 6 Jahren
Spannend

Ich muss zugeben, dass ich mit diesem Krimi zuerst etwas Startschwierigkeiten hatte. Aber das Dranbleiben hat sich zum Glück noch gelohnt! Als absoluter Schweden-Krimi-Fan bin ich aber auch oft gegenüber den Deutschen Kollegen etwas voreingenommen ;-)

Es geht in diesem Buch um den Polizeiseelsorger Bauer, der in einer Dienststelle der Polizei im Ruhrgebiet zusammen mit seinem katholischen Kollegen Vaals die Polizei unterstützt. Ich gebe zu, als ich die ersten Seiten gelesen habe, dachte ich mir nur, wieso braucht die Polizei zwei Seelsorger in einer Dienststelle und wieso mischt sich Bauer überall ein? Aber im Verlauf des Buches passte Bauer für mich immer besser in den Polizeiapparat und wurde mir auch immer sympathischer.

Nun aber zum Inhalt: es geht um eine Leiche, die in einem stillgelegten Bergwerk gefunden wird. Die Leiche ist stark verstümmelt und komplett mit Honig übergossen. Dieser Anblick schockt selbst die erfahrenen Polizisten und auch den Seelsorger Vaals, der einen Kollegen nach Entdeckung der Leiche seelischen Beistand leisten wollte. Das, was Vaals selbst am Tatort sieht, nimmt den älteren Mann leider so mit, dass er einen Herzanfall erleidet. Er wird sofort ins Krankenhaus gebracht, doch noch bevor er ins Koma fällt, kann er seinem Kollegen Bauer noch einige Worte zuflüstern. Um das Wohl seines Kollegen besorgt, macht sich Bauer auf die Suche nach der Bedeutung dieser Worte und gerät mitten in den Strudel der turbulenten Ermittlungen.

Am Ende hat dieser Krimi alles, was einen guten Krimi ausmacht: einen gruseligen Fundort, entstellte und unbekannte Ermordete, einen Mörder mit Hang zur Quälerei, einen mysteriösen Zeugen, den Verdacht auf sexuellen Kindesmissbrauch, Konflikte innerhalb des Polizeiteams, eine Verkettung von ungeahnten Ereignissen und zu guter Letzt eine Portion Zwischenmenschlichkeit und Liebe. In dieser Reihe kommt durch die Kollegen Bauer und Vaals sogar noch ein religiöser Aspekt.

Obwohl die Taten des Mörders scheußlich sind, ist es eher ein Krimi als ein Thriller und auch für Leser verträglich, die nicht ganz so tief in die Abgründe der menschlichen Seele eintauchen wollen. Den Schreibstil fand ich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, ich konnte mich aber ab der Mitte des Buches an ihn gewöhnen. Die Protagonisten sind gut beschrieben, man kann sich direkt in sie hineinversetzen. Über den Schauplatz, das Ruhrgebiet, habe ich mich als waschechter Ruhrpottler sehr gefreut. Nebenbei lernt man sogar etwas aus der Zeit der Bergleute.

Obwohl es anscheinend der zweite Teil einer Reihe war, konnte ich der Geschichte auch ohne Vorkenntnisse folgen. Das Ende lässt auch noch auf eine Fortsetzung hoffen. Denn obwohl der Fall gelöst ist, scheint es in den Zwischenmenschlichen Beziehungen noch eine offene Fragen zu geben.

Alles in allem ein gelungener Krimi, der (für mich ab der Hälfte) absolut spannend und fesselnd war!

Cover des Buches Ein ganz neues Leben (ISBN: 9783499291395)

Bewertung zu "Ein ganz neues Leben" von Jojo Moyes

Ein ganz neues Leben
SabrinaReadsvor 6 Jahren
Cover des Buches Der Zopf (ISBN: 9783103973518)

Bewertung zu "Der Zopf" von Laetitia Colombani

Der Zopf
SabrinaReadsvor 6 Jahren
Emotional und spannend!

Der Zopf ist der erste Roman von Laetitia Colombani. Das Buch macht nicht nur äußerlich einen guten Eindruck! Die gebundene Version ist mit hübschen goldenen Elementen verziert, was mir persönlich sehr gut gefällt. Es ist auf jeden Fall ein Hingucker.  Aber kommen wir zum Inhalt.

Die Geschichte lässt sich in drei verschiedene Handlungsstränge einteilen. Im ersten Teil geht es um die erfolgreiche Anwältin Sarah aus Kanada. Sie ist absolute Perfektionistin und meistert das Leben inklusive Top-Position in der Kanzlei, Kindern und Haushalt strikt nach Zeitplan. Ihr Leben gerät allerdings stark ins Wanken, als sie plötzlich während einer wichtigen Verhandlung zusammenklappt.

Giulia wiederum lebt in Sizilien und unterstützt ihren geliebten Vater bei der Führung des familieneigenen Betriebs. Nach alter Tradition werden hier noch Perücken hergestellt. Giulia muss jedoch plötzlich ohne ihren Vater zurechtkommen, der nach einem Unfall im Koma liegt. Sie muss das Familienunternehmen retten und wird zudem von ihrer Familie zu einer Heirat gedrängt. Sie schwärmt aber für den Flüchtling Kamal und möchte keine Ehe mit dem wohlhabenden Gino eingehen.

Smita kämpft in Indien um das Leben ihrer Familie. Als Angehörige der untersten Gesellschaftsschicht für sie eine Leben am Existenzminimum und sorgt sich über die Zukunft ihrer kleinen Tochter. Sie wünscht sich ein besseres Leben in einer größeren Stadt. Nachdem ihre Tochter gedemütigt wurde verstärkt sich dieser Wunsch noch mehr.

Alle Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem fügen sich alle Stränge der Erzählung perfekt zusammen und ergeben ein schönes Gesamtbild. Die Geschichte ist wirklich spannend und berührend. Interessant finde ich vor allem den Einblick in das Leben einer sehr armen Familie in Indien. Aber auch wenn der typische Leidensweg einer erfolgreichen Karrierefrau wie Sarah vielleicht schon eine Perspektive ist, die ein regelmäßiger Leser schon kennengelernt  haben kann, gelingt es der Autorin perfekt, die Handlungen zu einer neuen und einzigartigen Geschichte zusammenzufügen. Der Zopf bildet hier vor allem eine gelungene Metapher aber auch ein roten Faden, der sich durch das gesamte Buch zieht.

Etwas schade finde ich, dass die Geschichte recht plötzlich endet. Ich bin kann Fan von offenen Enden. Aber vielleicht hat die Autorin sich absichtlich etwas Luft für einen zweiten Teil gelassen :-)

 

Cover des Buches Fliegende Hunde (ISBN: 9783961010066)

Bewertung zu "Fliegende Hunde" von Wlada Kolosowa

Fliegende Hunde
SabrinaReadsvor 6 Jahren
Berührende Geschichte

Im Roman „Fliegende Hunde“ von Wlada Kolosowa geht es um die Freundinnen Oksana und Lena, die schon ihr ganzes Leben lang beste Freundinnen sind. Sie wohnen seit 16 Jahren Tür an Tür in einem Vorort in Sankt Petersburg. Die Gegend ist eher heruntergekommen und lässt nicht viel Platz für eine hoffnungsvolle Zukunft. Lena beschließt deshalb aus ihrem tristen und einfachen Leben herauszubrechen und das Angebot einer Chinesischen Modelagentur anzunehmen, für drei Monate nach Shanghai  zu kommen. Dort erwartet sie nicht wie erhofft, ein glamouröses Modelleben, sondern ein dreckiges Modelapartment, in dem sie sich ein Zimmer mit zwei weiteren Models teilen muss und jeden Tag instant Nudeln isst. Ihr Agent kümmert sich auf eine ganz besondere Weise um Lena und auch der Fotograf, der ihr schöne Augen macht, hat nicht nur professionelle Absichten.

Währenddessen vermisst Oksana ihre beste Freundin zu Hause. Auch sie sehnt sich nach Lena und dem kleinen Geheimnis, welches sie nur miteinander teilen. Dass ein Junger aus  der Nachbarschaft sich für Oksana interessiert und dabei viel weniger draufgängerisch ist als man eigentlich von ihm erwarten würde, ist Oksana fast egal. Sie versucht krampfhaft ihren Körper, den sie viel zu dick findet, auf ein ansehnliches Modelmaß zu trimmen. Dabei entdeckt sie im Internet ein Forum, dass mit der Geschichte der Stadt argumentiert und die Zeit während der Blockade, bei der unzählige Menschen verhungerten, beschönigt indem die Forumsmitglieder die Blockade-Diät anpreisen. Oksana gerät in die Fänge der Forumsgemeinde und in einen Strudel aus Trauer und Sehnsucht.

Das Buch ist sehr fesselnd. Mich interessieren vor allem die fremden Schauplätze der Gegenwart und auch die schrecklichen und sogleich faszinierenden Rückblicke in die Zeit der Blockade. Man fühlt als Leser vor allem mit Oksana mit. Ihr Teil der Geschichte ist emotional und empathisch beschrieben.

Lena finde ich eher kühl, obwohl auch ihr Teil der Geschichte sehr interessant ist.  Vielleicht liegt es daran, dass sie gerade schon etwas erwachsener und abgestumpfter ist Oksana, dass der Leser sich nicht so leicht mit ihr identifizieren kann.

Die Zielgruppe des Buches sind meiner Meinung nach eher Teenager, aber auch Erwachsene wie ich können sich an der Geschichte begeistern. Der Schreibstil gefällt mir gut, er ist fesselnd aber nicht anspruchsvoll. Daher habe ich das Buch in wenigen Tagen durchgelesen.

Das Ende kommt leider viel zu plötzlich. Ich hätte mir gerne noch 100 Seiten mehr gewünscht. Und vor allem kein offenes Ende.

Cover des Buches Narbenkind (ISBN: 9783442484959)

Bewertung zu "Narbenkind" von Erik Axl Sund

Narbenkind
SabrinaReadsvor 7 Jahren
Cover des Buches Scherbenseele (ISBN: 9783442483334)

Bewertung zu "Scherbenseele" von Erik Axl Sund

Scherbenseele
SabrinaReadsvor 7 Jahren

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Krimis und Thriller, Fantasy, Jugendbücher, Liebesromane, Literatur, Unterhaltung

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