Bewertung zu "The Story of a Love Song" von Vi Keeland
Als riesiger Fan von Rockstar-Romanzen war ich echt überglücklich, als ich erfahren habe, dass ich bei dieser Lesejury-Leserunde mitmachen darf – vielen Dank an dieser Stelle! Ich habe vorher schon einige Bücher beider Autorinnen gelesen, war aber meist eher mäßig begeistert. Trotzdem wollte ich diesem Buch eine Chance geben, denn Rockstars & Phobien versprachen eine interessante Geschichte.
Meinung
Zuerst einmal zum Positiven, angefangen den Charakteren!
Mein absoluter Lieblingscharakter war wohl der Doc. Ehrlich, seine Beziehung zu Luca war großartig. Aus ihrer Patienten-Arzt-Beziehung ist eine sehr väterlich-fürsorgliche Beziehung geworden, die einen echt weich werden lässt. Der Doc war super schrullig und hat Luca immer zu 100% unterstützt.
Griffin war ein weiterer Charakter, der mich mit seinem Einsatz von sich überzeugen konnte. Seine Briefe waren schon sehr interessant, sein letzter Brief der von seiner Wut & seinem Schmerz zeugt, seine neueren Briefe die witzig, locker, tiefgründig und vor allem sexuell sind. Während dem gesamten Buch ist er so liebenswürdig und setzt sich wahnsinnig für seine Liebe ein…ehrlich, er ist wundervoll.
Zu guter Letzt darf Luca natürlich auch nicht fehlen. Ich liebe es, wie zurückgezogen, vorsichtig und ruhig Luca ist, was ich wegen meiner (sozialen) Phobie nachvollziehen kann. Aufgrund der Katastrophe und ihrer daraus entstandenen psychischen Erkrankung hat sich Lucas Charakter stark verändert und Griffin schafft es im Laufe des Buches ihr ein wenig ihrer ursprünglichen Lockerheit wiederzugeben.
Cool fand ich auch den Aufbau der Geschichte. Die Idee mit den Briefen fand ich super, denn natürlich ist es viel einfacher eine Beziehung aufzubauen bei der eine gewisse natürliche Distanz da ist. Griff und Luca vertrauen sich alles an, machen Witze, erfinden Spiele und helfen sich so gegenseitig durch den Tag. Das habe ich auch an der weiteren Beziehung der beiden sehr gemocht: die Verbundenheit der Briefe hat (v.a. Luca) viel Sicherheit gegeben, die den Kontakt erleichtert hat.
Die Darstellung von Lucas Phobie, auf die ich schon so gespannt war, war sehr gemischt. Einerseits waren da ein paar sehr realistische Aspekte – etwa die riesige Angst vor der eigentlichen Panik und der soziale Rückzug – andererseits aber waren alle Beschreibungen immer sehr distanziert.
Die akute Panik haben wir nicht aus Lucas Sicht mitbekommen, sondern aus Griffs und auch sonst wurden die Emotionen weniger gefühlt und mehr beschrieben. Idee also gut – Durchführung eher naja.
-> dieser Aspekt ist mit ein Grund, wieso ich das Buch nicht besonders mitreißend fand.
Auch Griffs Rockstarleben ist leider etwas untergegangen. Ja immer wieder kommen „Star-Szenen“ vor, doch ist dieser Aspekt keinesfalls zu vergleichen mit Büchern wie Idol oder Rock my Body. Ich hatte hier tatsächlich etwas andere Erwartungen, da mir das Buch als Rockstar-Roman präsentiert wurde….aber gut, da bin ich vermutlich ein wenig zu streng.
Die Ausschlaggebende Sache, wegen der ich das Buch nur okay finde, hat eine Mitleserin in einem Kommentar treffend beschrieben: ab und zu war es einfach zu dramatisch, zu kitschig, zu oberflächlich.
Was schade ist, denn das Thema der psychischen Störung hätte so viel Gelegenheit für tatsächliche Tiefe geboten…das traumatisierende Ereignis wurde leider nie genau thematisiert, Lucas weiterer Umgang mit der Phobie blieb offen, Griffs Unzufriedenheit mit seinem Leben wurde ignoriert…alles in allem wurde mehr Wert gelegt auf das süße Happy End als die vorhandenen Probleme.
Das ist zwar nicht ungewöhnlich für das Genre aber eben auch der Grund wieso das Buch sich nicht von der Masse abhebt.
Fazit
Es tut mir ein wenig weh das zu sagen – denn ich wollte dieses Buch wirklich mögen – aber leider konnte es mich nicht zu 100% überzeugen. Es ist okay, aber ohne mehr. Meine Pros & Contras halten sich in etwa die Wage, es gibt nichts was ich wahnsinnig schlecht finde (eben alles typisch) aber auch nichts was als besonders positiv heraussticht...schade, denn es hat so so viel Potenzial.
Trotzdem: für alle, die die Autorinnen mögen, die romantische Geschichten mögen, ist dieses Buch zu empfehlen.
Oh und PS: Furbies (hießen die Dinger so?)...eher verstörend als witzig und besonders.