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Salome

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Cover des Buches Mein fast perfektes Leben (ISBN: 9783426662724)

Bewertung zu "Mein fast perfektes Leben" von Jonathan Tropper

Mein fast perfektes Leben
Salomevor 17 Jahren
Cover des Buches Sturmherz (ISBN: 9783938882405)

Bewertung zu "Sturmherz" von Sabine Klaus

Sturmherz
Salomevor 17 Jahren
Cover des Buches Seelenficker (ISBN: 9783866080683)

Bewertung zu "Seelenficker" von Natascha

Seelenficker
Salomevor 17 Jahren
Cover des Buches Das Herz schlägt links (ISBN: 9783430159470)

Bewertung zu "Das Herz schlägt links" von Oskar Lafontaine

Das Herz schlägt links
Salomevor 17 Jahren
Cover des Buches Danach war alles anders (ISBN: 9783442154449)

Bewertung zu "Danach war alles anders" von Jörg Böckem

Danach war alles anders
Salomevor 17 Jahren
Cover des Buches Die Brautgabe (ISBN: 9783423201469)

Bewertung zu "Die Brautgabe" von Diana Norman

Die Brautgabe
Salomevor 17 Jahren
Cover des Buches Wandlungen einer Ehe (ISBN: 9783492241670)

Bewertung zu "Wandlungen einer Ehe" von Sándor Márai

Wandlungen einer Ehe
Salomevor 17 Jahren
Cover des Buches Das Geisterhaus (ISBN: 9783518381762)

Bewertung zu "Das Geisterhaus" von Isabel Allende

Das Geisterhaus
Salomevor 17 Jahren
Cover des Buches Die Himmelsstürmerin (ISBN: 9783453120822)

Bewertung zu "Die Himmelsstürmerin" von Rabiya Kadeer

Die Himmelsstürmerin
Salomevor 17 Jahren
Rezension zu "Die Himmelsstürmerin" von Rabiya Kadeer

Himmelssturm für die Menschenrechte

Eine einfache Frau kämpft aus Liebe zu ihrem Volk einen scheinbar aussichtslosen Kampf und wächst dabei weit über sich hinaus

Die freie Journalistin und Sachbuchautorin Alexandra Cavelius hat, zusammen mit der uigurischen Menschenrechtlerin Rebiya Kadeer, deren eindrucksvolle Biographie “Die Himmelsstürmerin”, verfasst. Es ist der erstaunliche Werdegang einer Frau, die ihr Leben dem Kampf gegen die Unterdrückung durch die chinesische Diktatur gewidmet hat und die bis heute als Staatsfeindin Nr.1 in China gilt.

Wer ist Rebiya Kadeer?

Am 15. Juli 1948 wurde Rebiya in einfachen, ärmlichen Verhältnissen unter Goldsuchern im Gebirge von Altay in Ostturkestan (heutige sogenannte autonome Republik Xingjiang) geboren. Unter widrigen Umständen und viel zu früh geboren, aber doch stark mit dem festen Willen zu leben, steht für die Gott dankbaren Eltern schnell fest, dieses Kind gehöre nicht ihnen, sondern dem Volk. Und so wird es auch sein.
Besiedelt ist die Region in dieser Zeit von einer Vielzahl islamischer Turkvölkern, die friedlich miteinander koexistieren: Uiguren, Kasachen, Kirgisen, Dunganen…
Rebiya wächst zunächst in ihre traditionelle Rolle als Hausfrau und Mutter hinein, obgleich sie stets ein Mensch bleibt, der ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden und auch keine Scheu vor dem Aussprechen unbequemer Wahrheiten hat. Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Folter, Mord sind zu dieser Zeit omnipräsent, sie prägen Rebiya zutiefst.
Immer deutlicher stellt sich heraus, so wie sie nie ihren Eltern gehörte, gehört sie auch nicht ihren Kindern und ihrem Ehemann.
“Ich will die Mutter des uigurischen Volkes sein, die Medizin für sein Leiden, das Taschentuch für seine Tränen, und der Schirm, der es vor dem Regen schützt.” sagt sie über sich selbst.
Schließlich wird die unbequeme Rebiya von ihrem Mann geschieden und dadurch von ihren Kindern getrennt . Aus ihrer finanziellen Not heraus gründet sie eine kleine Wäscherei. Sie entpuppt sich als findige Geschäftsfrau und hat von nun an nur noch ein Ziel: viel Geld zu machen, um erstens ihre Kinder zu sich holen zu können und zweitens Gelder für ihren Kampf gegen die chinesischen Unterdrücker zu sammeln.

Das erwirtschaftete Geld der Wäscherei investiert sie schlau in weitere Geschäfte und wird dadurch sehr reich. Durch das Gute, das sie mit diesem Geld bewirkt, wird sie eine Art Landesmutter für ihr Volk.
Sie wird sogar in den Volkskongress gewählt, merkt aber, dass sie dort nichts bewegen kann.

Die Unterdrückung der Uiguren

Es ist kaum zu glauben, mit welchen Fakten Rebiya Kadeer aufwartet. Angefangen mit der unerbittlichen Zwangsbesiedlung Xinjiangs durch Chinesen, der systematischen, schleichenden Ausrottung der Bevölkerung dieser Region durch Zwangsumsiedlungen, Verhaftungen (in Gefängnisse mit schlimmsten Haftbedingungen), Morden, das Schaffen sehr schlechter Lebensumstände für die Uiguren; des Weiteren das Beschneiden aller Freiheiten der Uiguren, die totale Kontrolle durch das kommunistische Regime, das Plündern aller Ressourcen der Region, Hungersnöte durch Misswirtschaft; bis hin zu Zwangsabtreibungen, sogar bis zum Geburtstermin, und auch das Töten von Neugeborenen.

Es ist eine unfassbare Ansammlung an Menschenrechtsverletzungen in China und durch China, die sie aufzeigen kann. Unglaublich, dass wir mit diesem Land so unbefangen wirtschaftlich zusammenarbeiten, obwohl diese Dinge ja durchaus bekannt sind. Viele Tatsachen, die man erfolgreich im Alltag verdrängt, werden durch “Die Himmelsstürmerin” schmerzlich bewusst und hinterlassen den Leser mit ohnmächtiger Wut.

Verhaftung und Befreiung von Rebiya Kadeer

1999 wurde Rebiya, nach einer flammenden Rede im Volkskongress, über das Unrecht der Regierung und der darauf folgenden Entziehung ihrer Ämter, endgültig inhaftiert. Die Hölle der Zeit im Gefängnis schildert Rebiya so hautnah, dass es wehtut.

Unermüdlich kämpft unterdessen Rebiyas Familie, ihr zweiter Ehemann Sidik und sechs der elf Kinder im amerikanischen Exil, für ihre Freilassung. Dadurch wurde ihre Geschichte auch in den westlichen Ländern bekannt. 2005 kommt sie frei.

Eine Biographie, die bewegt

Zusammenfassend kann man sagen, dass Rebiya Kadeer mit der Journalistin Alexandra Cavelius ein sehr bewegendes, aufklärendes Buch verfasst hat. Ihr Schicksal, ihr unermüdlicher, selbstloser Kampf für die Menschenrechte, für den sie auch zurecht für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde, ist beeindruckend. “Die Himmelsstürmerin” hat das Leben dieser Frau großartig festgehalten und ihr ein Denkmal gesetzt. Ein Buch, das man nicht mehr vergessen wird.

Cover des Buches Ein Engel im Winter (ISBN: 9783442362202)

Bewertung zu "Ein Engel im Winter" von Guillaume Musso

Ein Engel im Winter
Salomevor 17 Jahren

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