Michael Landorff, ein erfolgloser Autor/Journalist, findet sich auf einer Party der Münchner Schickeria wieder. Er kennt niemanden und fragt sich, währned er über das Buffett herfällt, wie er eigentlich an eine Einladung für dieses illustre Event gekommen ist. Als es auf der Party zu einem Mordfall kommt, befindet sich Landorff plötzlich mitten in einem Fall, der auch die internationalen Geheimdienste beschäftigt.
Wer schon zuvor Romane von Gerd Schilddorfer gelesen hat, ist es gewöhnt, dass einen die Handlung in flottem Tempo einmal um die halbe Welt führt. Ganz so ist es in Das Tartarus-Projekt dieses Mal nicht, aber die Handlung kommt wieder, wie gewohnt, schnell in Fahrt und kaum mittendrin, will man mit dem Lesen auch nicht mehr aufhören. Ein klassischer Page Turner, vor allem ab der Mitte des Romans.
Wie bei den Romanen davor werden einige falsche Fährten gelegt, auf die man als Leser allzu gerne reinfällt und viele Figuren enthüllen ihren wahren Absichten erst ganz zum Schluss. Das Buch lebt auch davon, dass man sich als Leser dauernd fragt, wem man hier eigentlich trauen kann. Sogar eine kleine Lovestory hat Gerd Schilddorfer dieses Mal eingebaut, die der ganzen Geschichte sogar noch ein mehr als versöhnliches Ende verpasst hat. Und ganz ehrlich, das war genau das, was ich im Lockdown zu Hause brauchte.
Der Roman ist für Schilddorfer Verhältnisse recht kurz geraten, hat dadurch aber ein überaus schnelles Tempo, was mir gut gefallen hat. Weil ich aber der Schreibstil sehr, sehr gerne mag, hätte ich auch gerne noch 100 Seiten mehr gelesen.
Ich kann den Roman wieder nur empfehlen. Wer Gerd Schilddorfer vorher mochte, wird erneut nicht enttäuscht und wer ihn kennenlernen möchte, hat, aufgrund der nicht so ernormen Länge, vielleicht mit diesem Buch einen Anreiz gefunden.