Es gibt Autoren, die schreiben von Gefühlen und der Leser fühlt nichts. Manche Autoren schreiben von Gefühlen und schicken den Leser auf eine emotionale Reise.
In diesen beiden stilistisch ungewöhnlichen Geschichten nehmen uns die Autoren wortgewandt und sehr emotional mit auf eine persönlich wirkende, ungewöhnliche Reise durch das Seelenleben der Protagonisten.
Dies ist nicht immer leicht zu ertragen!
Zum Einen der sehr lebendige Schmerz und die tragischen Selbstzweifel des Protagonisten in der ersten Geschichte von Gerry Stratmann: Gefangen in einer im Laufe der Zeit zerstörerisch gewordenen Beziehung, ohne die Fähigkeit sich, aufgrund plastisch geschilderter Schuldzuweisungen und Ängste, allein aus ihr zu befreien. Erst die Begegnung mit dem seelenverwandten, starken Fremden, der bald zu seinem besten Freund wird, festig ihn. Mit der Erkenntnis, dass es mehr als Freundschaft zwischen ihnen gibt, kommt die Bereitschaft eine Entscheidung zu treffen.
Zum Anderen der in sich selbst gefangene, vergrabene und emotional isolierte Protagonist in der zweiten Geschichte von Nathan Jaeger. Der scheinbar stärkere Charakter, der sich nicht von seiner Vergangenheit lösen kann. Auch er findet erst in der Begegnung und der daraus entstehenden Freundschaft die Kraft, sich mit der Erinnerung auseinanderzusetzen und erst in dem Bewusstsein, dass ihn mehr als Freundschaft mit dem Anderen verbindet, die Kraft mit ihr abzuschließen.
Ein Buch, das man bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legt, das einen durch die verschiedensten Gefühlswelten schickt, in dem man mit den Protagonisten leidet und das mit jedem Wort fesselt.
Fraglos fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!