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Sandra_Albinger

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Cover des Buches Über Tyrannei (ISBN: 9783406711466)

Bewertung zu "Über Tyrannei" von Timothy Snyder

Über Tyrannei
Sandra_Albingervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Timothy Snyder hat mit seinem neuen Buch genau den wunden Punkt der Zeit getroffen.
Wirklichkeitsnah und poltisch den "wunden Punkt" unserer Zeit getroffen

Bei dem Autor dieses politischen Bestsellers handelt es sich um keinen geringen als Timothy Snyder. Der US-amerikanische Historiker, der seit 2001 an der Yale Universität als Professor für Geschichte arbeitet, darf zweifelsfrei als Koryphäe auf den Gebieten der osteuropäischen Geschichte sowie der Holocaustforschung bezeichnet werden.

Bereits 2010 veröffentlichte er sein Werk „Bloodland“, welches die Vernichtungspolitik der Jahre 1933 bis 1945, durch das nationalistische sowie stalinistische Regime, darstellt.

2015 folgte sein Buch „Black Earth“. Kernthese des Werkes ist die Staatlichkeit. Auf 488 Seiten erklärt Snyder wie es zum Holocaust kommen konnte und warum sich dieses schreckliche Szenario, welches Millionen Menschen das Leben kostete, jederzeit wiederholen kann.

Mit seinem aktuellen Buch „Über Tyrannei“ (erschienen am 08.März 2017) greift Snyder den Nationalismus, den Kommunismus sowie den Faschismus wieder auf und zeigt damit wie es zum Untergang der Demokratie kommen konnte. Der Autor stellt sehr anschaulich, anhand von aktuellen politischen Ereignissen dar, wie sich die Geschichte Stück für Stück wiederholen kann bzw. sich bereits wiederholt hat.

So schreckt er nicht davor zurück den amtierenden amerikanischen Präsidenten durch eindrucksvolle Beispiele, mit dem Aufstieg eines Diktators zu vergleichen. Erst wird die Presse verleugnet und mundtot gemacht, dann die Gegner vor die Tür gesetzt und zu aller Letzt wird Verunsicherung bei der Bevölkerung geschürt. Wenn die Demokratie in Angst und Schrecken versetzt ist, ist es Zeit, diese soweit zu beschneiden, dass nichts Anderes übrigbleibt als eine totalitäre Staatsform. Der Staatschef, der seine uneingeschränkte Macht nun durch Gewalt ausüben kann, kann (unter dem Vorwand sein Land und sein Volk zu schützen) Mauern erschließen, Minderheiten verfolgen und ausweisen sowie die Gesetze seinen Vorstellungen und Ideologien anpassen.

Fazit

„Zwanzig Lektionen für den Wiederstand“ bzw. „20 Lektionen aus dem 20. Jahrhundert“, sollen dem Leser zeigen wie schnell es doch zu einem Wechsel zwischen Demokratie und Diktatur kommen kann, wenn wir uns als Gemeinschaft nicht wehren. Jeder Bürger der sein Land und vor allem die Demokratie liebt und lebt sollte den Mut aufbringen die jeweilige politische Situation kritisch zu beäugen, um ggf. auch unangenehme Fragen stellen zu können. Am wichtigsten aber für uns und unsere demokratische Staatsform ist es, sich nicht von Blendern und irrealen Wahlversprechen beeinflussen zu lassen. Sollte es widererwartend zu einem Wechsel der Staatsformen kommen gilt es niemals mit dem Strom zu schwimmen, sondern überzeugend und hartnäckig Widerstand zu leisten, egal was es kostet.

Positives / Negatives

Ich finde es sehr gelungen, dass sich die 20. Lektionen ohne große Umschweife gleich auf das wesentliche konzentrieren. Es handelt sich um keine stupide „To-Do-Liste“, wie es alles besser gemacht werden kann, sondern zeigt an Hand von geschichtsträchtigen Ereignissen, worauf das Volk achten muss um seine demokratische Staatsform am Leben zu erhalten. Die meisten Lektionen enthalten passende Zitate, die einerseits zum Denken anregen und andererseits, das Werk lebendig wirken lassen.

Leider verfügen manchen Textpassagen über zu lange Sätze. Dies hat zur Folge, dass die Sätze bzw. Absätze sehr verwirrend wirken und den Lesefluss unterbrechen.

Empfehlung

Dieses Werk eignet sich für alle die in Demokratie leben, diese lieben und fortführen wollen.

Über mich

  • 28.02.1986

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Krimis und Thriller, Historische Romane, Sachbücher, Biografien, Literatur, Unterhaltung

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