Schmoekermaedchen
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Schmoekermaedchens Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "FederLeicht. Wie fallender Schnee" von Marah Woolf
Es fühlt sich einfach die meiste Zeit so an, als würde man als Leser nur an der Oberfläche kratzen. Ich weiß nicht, ob die sechs weiteren Bände wirklich dazu beitragen, den ersehnten Tiefgang der Story - und vorallem der Charaktere - hervorzubringen.
Bewertung zu "Alice (Chronicles of Alice 1)" von Christina Henry
Der einzige Trost sitzt in der Zelle nebenan: Hatcher, ein Massenmörder, mit dem sie sich duch ein Mauseloch in der Wand verständigt und zu dem sie eine innige Freundschaft aufbaut. Als ein Feuer die Psychiatrie zerstört, verhilft Hatcher Alice zur Flucht, nicht ahnend, dass sie in der Welt draussen, noch viel schrecklichere Gefahren erwarten. Denn mit ihnen ist auch ein Monstrum entkommen, dass sich von Angst nährt und kurz davor ist, die gesamte Old City zu verschlingen.
The Caterpillar (die Raupe), The Walrus (das Walross), The Carpenter (der Zimmermann) und Cheshire Cat (die Grinsekatze). All diese Figuren, wohlbekannt aus Lewis Carrolls Originalfassung und bis dato flauschig und nett, sind hier die reinsten Warlords und nichts anderes als perverse Sadisten und eiskalte Menschenhändler.
Und so kämpfen sich Alice und Hatcher ihren blutigen Weg durch die Distrikte, das Monstrum, das es zu töten gilt immer im Nacken.
Spätestens an dieser Stelle sollte klar sein: diese Version von Alice ist kein Kinderbuch. Es hat nichts mit flauschigen Kaninchen oder kichernden Schmetterlingen zu tun - und wenn, dann nur in höchst brutaler Art und Weise.
Alice und Hatchers Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Zwischen all den Halluzinationen und Wahnvorstellungen zeichnet Christina Henry ein durchdachtes Bild der beiden und verleiht den Figuren die nötige Tiefe und Glaubwürdigkeit.
Aber (und dies ist ein gewaltiges aber) ein großer Kritikpunkt betrifft das Ende - oder besser das letzte Drittel - des Buches. So detailverliebt und ausschweifend die Autorin die Handlung ausmalt, so turbulent und überstürzt handelt sie das Finale ab. Da reiht sich Actionszene and Actionszene und es fühlt sich ein wenig danach an, als wäre für einen angemessenen, sich zuspitzenden Show-Down schlichtweg keine Zeit mehr gewesen. Schade, denn diesen hätte ein so geniales Buch absolut verdient!
Eine klare Absage allerdings an Leser, die keine explizite Gewalt oder sehr harte Themen in Büchern lesen möchten. In dieser Story geht es richtig zur Sache. Nicht nur körperliche Gewalt an Unschuldigen, sondern auch seelische Qualen nehmen eine zentrale Rolle in Alice ein.
Trotz des schwachen Finales ist Alice ein echter Pageturner mit spannender Handlung, einem fantastischen Schreibstil, bedrückender Atmosphäre und tollen Charakteren.
Leider sind die Bücher bisher nicht ins Deutsche übersetzt. Wer allerdings über einigermaßen fundierte Englischkenntnisse verfügt, sollte mit Henrys Schreibstil keine größeren Probleme haben!
Der zweite Band steht zum Glück schon in meinem Regal und ich werde mir Alice - Red Queen auf keinen Fall entgehen lassen!
Bewertung zu "Mädchen aus dem Moor" von S. K. Tremayne
Der Einstieg ins Buch gelang mir äußerst gut. Die Beschreibungen des Dartmoors mit seinen düsteren Landschaften, den regionalen Brauchtümern und der eindrucksvollen Fauna und Flora gelang dem Autoren, als preisgekrönter Reisejournalist, hervorragend.
Wir erleben das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven: zum Einen aus Kaths Sicht, die nach dem Unfall versucht, das Geschehen zu rekonstruieren. Der Leser erhält einen Einblick in ihre Gefühlswelt und die Wirren ihres posttraumatisch belasteten Verstandes. Dennoch konnte ich ihre Handlungen und Gedanken nicht immer nachvollziehen und wurde im Verlauf des Buches nicht wirklich warm mit ihr.
Zum Anderen begleiten wir ihren Mann Adam, der als Ranger im Dartmoor tätig ist und dieser Arbeit mit größter Leidenschaft nachgeht. Er ist ein Mann der Wildnis und verbringt viele einsame Stunden damit, das Moor zu hegen, Hecken in Schuss zu halten oder verirrten Touristen zu helfen. Nach Kaths Selbstmord ist er zutiefst verletzt und seiner Frau gegenüber äußerst zornig.
Auch Kaths Bruder Dan und seine Frau Tessa, die der Familie nach den Geschehnissen als Psychologin zur Seite steht, sind in die Ereignisse verstrickt und haben - wie man so schön sagt - ganz eigene "Leichen im Keller".
Durch die unterschiedlichen Sichtweisen, wirken die Charaktere vielschichtig und die Handlung unvorhersehbar. Mystische Elemente wie der Wicca-Kult, die Hexensteine aus dem Dartmoor und die vielen offenen Fragen machen es zunächst wirklich spannend.
Leider verliert sich der Autor dann so manches Mal in ausschweifenden Beschreibungen der Landschaft, die anfangs zwar noch atmosphärisch wirken, später aber einigen spannenden Szenen etwas an Fahrt nehmen. Entscheidende Fakten oder Ereignisse werden oftmals nur kurz angerissen und in Nebensätzen erwähnt. Dagegen werden die immer gleichen Gespräche teils mehrfach unter verschiedenen Protagonisten geführt, was unnötig Zeit verschwendet und überflüssig ist.
Das Thema "Asperger-Syndrom" begegnete mir in diesem Buch das erste Mal und obwohl ich natürlich schon von Autismus und seinen Symptomen gehört habe, kann ich nicht sagen, ob diese Erkrankung hier wirklich authentisch dargestellt wurde. Dass Kath und Adam ihrer Tochter kein "Etikett aufdrücken" möchten, indem sie sie untersuchen lassen, ist mir völlig unverständlich. Wollen liebende Eltern nicht stets das Beste und vorallem die bestmögliche Behandlung ihres Kindes? Dennoch konnte ich zu Lyla, die in der Schule keine Freunde hat und von allen nur "Das-Mädchen-das-nicht-da-ist" genannt wird, während des Lesens die beste Bindung aufbauen. Sie gab dem Buch eine gewisse Tiefe und es war herzzerreißend zu lesen, wie schwer sie in der "normalen" Welt, abseits ihres geliebten Moores, zurecht kommt.
Die Tatsache, dass sich in der ersten Hälfte des Buches mehr Fragen als mögliche Lösungsansätze auftun und die Handlung zunehmend rätselhafter wird, ist ein Punkt an dem sich in unserer Leserunde die Geister geschieden haben.
Einerseits bleibt die Handlung tatsächlich bis zum Schluss unvorhersehbar, andererseits wurde - in meinen Augen - die Auflösung hierdurch zu schnell abgehandelt. Die Spannung, die sich zunächst subtil aufbaut, steigt zum Ende des Buches viel zu rasant an. Auf Kosten einer logischen Auflösung.
Malerische Landschaften, eine dichte Atmosphäre und eine undurchsichte, unvorhersehbare Handlung mit interessanten Charakteren treffen hier auf ein Ende, das zwar schlüssig ist, aber leider zu schnell abgehandelt und den vorangegangenen Ereignissen nicht gerecht wird.
Wer diese Abstriche in Kauf nehmen kann, den erwartet mit "Das Mädchen aus dem Moor" ein Psychothriller, der zum Einen viele lehrreiche Facetten des Asperger-Syndroms aufzeigt und gekonnt in die Story verwebt, zum anderen aber auch durch eine düstere Atmosphäre und viele unerwartete Wendungen besticht!
Für Fans undurchschaubarer Psychothriller und für etwas Spannung zwischendurch durchaus empfehlenswert.
Bewertung zu "Die Rabenringe - Odinskind" von Siri Pettersen
Bewertung zu "Das Mädchen, das den Mond trank" von Kelly Barnhill
Story
Meine Meinung
Fazit
Es ist ein Buch, das sich trotz seiner mehr als 400 Seiten wahnsinnig schnell liest. Die Magie strömt geradezu durch die Buchdeckel hindurch und zieht den Leser hinein in eine fabelhafte Welt aus Mondlicht, magischen Geschöpfen, atmosphärischen Schauplätzen und drolligen Dialogen, ohne dabei an Ernsthaftigkeit oder Handlung einzubüßen.
Bewertung zu "Immer diese Herzscheiße" von Nana Rademacher
Sarah ist eine echte Göre. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, sagt stets ihre Meinung, ist frech und respektlos. Ihre beste Freundin Dixi ist da keinen Deut besser. Als Sarah von ihrem Lehrer beim Dealen erwischt wird, bekommt sie eine letzte Chance: Entweder, sie wirkt bei einem Theaterprojekt mit oder sie fliegt von der Schule. Dass es sich hierbei allerdings nicht – wie der erste Blick vermuten lässt – um eine klischeebehaftete, tausendmal gelesene Einheitsgeschichte handelt, wird bereits nach den ersten Seiten klar.
Die Story wird als Rückblick aus Sarahs Perspektive erzählt. Nana Rademachers Schreibstil ist hierbei ungewöhnlich, aber authentisch. Sie bedient sich verschiedener Schriftgrößen und die vielen Rechtschreibfehler passen sich an Sarahs Umgangssprache an, sodass man als Leser hervorragend in die Geschichte eintauchen kann. Und das, obwohl mir einige Sätze manchmal wie Fingernägel auf Tafel vorkamen.
"Ach, das ist ja fast wie in der Toskana mit den Züpressen!"
"Da standen halt so eine Reige Tannenbäume in Töpfen um die Terrasse rum. Schicki beleuchtet, Das meint sie wohl." - S. 37
Die Geschichte bietet dennoch alles, was ein gutes Jugendbuch ausmacht: Spannung, Romantik, Freundschaft und eine Thematik, die aktuell und wichtig ist. "Immer diese Herzscheiße" ist ein Buch, das Mut macht, Veränderungen zu riskieren und sich den eigenen Ängsten zu stellen. Es zeigt, was ein ungünstiger Freundeskreis bewirken kann und doch schildert die Autorin kein Schwarz-Weiß-Denken. Auch dealende Freunde aus armen, sozial-schwachen Verhältnisse können eben Freunde sein.
Der sanfte, etwas schüchterne Paul, der zusammen mit Sarah an dem Theater-Projekt teilnimmt, bildet einen tollen Gegenpart zu ihrer ruppigen, spröden Art und es macht Spaß zu beobachten, wie er langsam das Eis in ihrem Herzen zum Schmelzen bringt.
"Mein Opa hat immer gesagt, man muss die Traurigkeit, die in einer Dose mit Hustenpastillen wohnt, in Liebe verwandeln." - S. 232
Sarahs Entwicklung, über den Verlauf der Handlung hinweg, hat mir gut gefallen. Die Story verläuft nicht schnurgerade und immer dann, wenn man das Gefühl hatte, die Protagonistin sei auf einem guten Wege und liefe einem Happy-End entgegen, kam die Ernüchterung. So bleibt es bis zum Schluß spannend.
Auch das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Nicht nur, dass es mit den kräftigen Farben einfach wunderschön gestaltet ist, es passt auch noch optimal zur Geschichte. Das junge Mädchen sieht genau so aus, wie ich mir Protagonistin Sarah vorstelle; die trotzige Haltung, der gesenkte Blick und die verschränkten Arme drücken ihre innere Einstellung perfekt aus.
"Immer diese Herzscheiße" ist ein tolles, emotionales Buch, das mir auch nach dem Lesen noch lange im Kopf herumschwirrte. Aufgrund der Umgangsprache empfehle ich es tendenziell eher den jüngeren Lesern, die sich vielleicht manchmal gut mit Sarah, ihrem Schulalltag und ihren Problemen identifizieren können. Aber auch allen anderen kann ich dieses herzerwärmende, unterhaltsame und sehr humorvoll geschriebene Buch ans Herz legen. Danke Nana Rademacher für dieses tolle Buch!
Bewertung zu "Das fünfte Gebot (Kurzgeschichte, Krimi) (Die 'booksnacks' Kurzgeschichten Reihe)" von Mildred Speet
Kommissar August Lehmann und sein Partner Friedrich Peters werden zu einem Tatort gerufen. Eine Frau wurde ermordet. Mit mehreren Stichverletzungen im Unterleib liegt das Opfer in seinem eigenen, blutdurchtränkten Bett.
Sofort beginnt Lehmann mit den Ermittlungen und schnell stellt sich heraus, dass die Ermordete nicht so unschuldig ist, wie es scheint.
Trotz der Kürze der Geschichte - es sind knapp 29 Seiten - schafft die Autorin es, sowohl eine logische Handlung, wie auch einen gelungenen Spannungsbogen zu schaffen.
Trotz der wenigen Gelegenheiten die Charaktere zu beschreiben, erhält der Leser ein detailliertes Bild der Protagonisten. Nicht nur Kommissar Lehmann, der neben der Lösung des Falls auch noch mit den eigenen Geistern der Vergangenheit zu kämpfen hat, sondern auch die weiteren Figuren sind glaubwürdig gezeichnet.
Es bleibt bis zum Schluss spannend und das Ende bietet eine interessante Wendung. Selbst die Romantik kommt auf den wenigen Seiten nicht zu kurz.
"Das fünfte Gebot" ist ein idealer Kurzkrimi für zwischendurch, beim Warten auf den Bus oder um die eigene Fantasie zu beflügeln.
Eine klare Empfehlung!
Story
Stell Dir vor, du wachst morgens auf und findest deinen Badezimmerspiegel beschrieben mit den Worten "Letzte Chance!" vor. Was du dagegen nicht finden kannst sind dein Handy, der Akku deines Laptops und dein Haustürschlüssel, sowie die Erinnerung an die letzten zwei Tage!So jedenfalls ergeht es der jungen Studentin Nika, die sich für ein Auslandssemester in der italienischen Stadt Siena befindet. Das Letzte, an das sie sich erinnern kann ist, dass sie Samstagnacht mit einigen Freunden in einer Bar gefeiert hat. Seitdem ist auch ihre Mitbewohnerin Jenny ohne ein Wort verschwunden.
Als sie in ihrer Hosentasche eine selbstgeschriebene Liste mit unverständlichen Satzfetzen entdeckt, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Erinnerung und wird dabei immer tiefer in einen Strudel aus Geheimnissen, Intrigen und unfassbarer Grausamkeit gezogen, aus dem es kein Entkommen gibt.
"Sie befühlte ihren staubgrauen Haaransatz, strich vorsichtig über ihre Schläfe, dort, wo der Kratzer begann. Warum konnte sie sich nicht erinnern, was ihr zugestoßen war? Hatte sie sich den Kopf so hart angeschlagen, dass Teile ihrer Erinnerung verloren gegangen waren?"
Der Leser ist von Anfang bis Ende des Buches ebenso ratlos, wie Protagonistin Nika. Die rätselhaften Bruchstücke aus Nikas Erinnerung ergeben im Laufe der Handlung nur langsam ein Bild. In vielen Büchern passiert es, dass man schon beim Lesen eine erste Ahnung entwickelt, wohin sich das Ganze entwickeln wird. Hier ist das anders. In "Aquila" ist weder der obligatorische "Gärtner der Mörder", noch ist der Verlauf der Geschichte allzu offensichtlich. Man muss schon eine ziemlich gewitzte Spürnase sein, um die Zusammenhänge vorschnell erkennen zu können.
Leider ist dies auch ein kleiner Minuspunkt, denn ich hatte das Gefühl, dass hier und da etwas arg zugunsten der Handlung konstruiert wurde. Ein paar zufällige Begegnungen auf der Straße weniger, hätten es sicherlich genauso getan.
Charaktere
Protagonistin Nika, die nicht erst seit gestern allein in einem Auslandssemester steckt, wirkt für meinen Geschmack manchmal etwas naiv und kindisch. Die Beziehung zu ihren Eltern hat die Autorin zwar einleuchtend beschrieben, trotzdem fiel es mir oft schwer zu glauben, dass sie in all den brenzligen Situation, in denen sie sich befindet, keinerlei Hilfe von außen annehmen will.Allerdings empfand ich mit der Zeit immer mehr Mitgefühl für sie und begann, ihre verzweifelten Handlungen besser zu verstehen. Allein, in einem fremden Land, dessen Sprache man nur halbherzig beherrscht; das lässt den gesunden Menschenverstand sicherlich nicht immer perfekt arbeiten!
Die weiteren Charaktere des Buches hatten unterschiedlich viel Profil. So gefiel mir die Persönlichkeitszeichnung von Nikas Mitbewohnerin Jenny ausgesprochen gut, die männlichen Protagonisten hingegen blieben – für meinen Geschmack – leider etwas zu blass.
Fazit
Trotz einiger kleiner Kritikpunkte habe ich das Buch innerhalb eines Tages verschlungen. Die Neugier darüber, was in den aus Nikas Gedächtnis verschwundenen Tagen mit der Studentin passiert ist und warum sie sich an nichts erinnern kann, ließ mir keine Ruhe. Die Story ist durchgehend spannend und vorallem das Ende überrascht noch einmal mit einer unerwarteten Wendung.Durch ihre eindringliche Bildspracheschafft schafft Ursula Poznanski es, trotz all der Gänsehaut, dass man sich mitten in Sienas touristisches Treiben und die urigen Gassen hineinversetzt fühlt!
Ich empfehle das Buch jedem Krimi- und Psychothriller-Fan, der Lust auf unvorhersehbare, spannende Unterhaltung und ein verworrenes Netz aus Lügen, Hass und Intrigen hat und vergebe
4 von 5 Sterne
Über mich
- weiblich
- 28.06.1990
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