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Schnick

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Die Entführung (ISBN: 9783837165104)

Bewertung zu "Die Entführung" von John Grisham

Die Entführung
Schnickvor 4 Tagen
Kurzmeinung: Eine Mogelpackung, die McDeeres tauchen offenbar nur auf, um das Interesse anzuheizen.
Langatmig und überraschungsfrei

"Die Entführung" wird groß als "lang ersehnte" Fortsetzung von John Grishams Bestseller "Die Firma" beworben. Und tatsächlich wurden Mitch McDeere und seiner Frau Abby die Hauptrollen in Grishams neuestem Werk zugewiesen. Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum ausgerechnet die McDeeres in diesem Thriller auftauchen, denn er hätte auch mit völlig anderen Protagonist*innen funktioniert. Insofern ist "Die Entführung" zwar durchaus eine Fortsetzung, weil die McDeeres auftauchen, letztlich aber handelt es sich um eine Mogelpackung, die offensichtlich nur dazu dient, möglichst viele Käufer*innen zu gewinnen. 

Diese Mogelpackung ist in gewisser Weise auch dringend notwenig, denn im Kern ist "Die Entführung" ein mittelmäßiger, langatmiger und überraschungsfreier Thriller, aufgepeppt mit den McDeeres und ein paar juristischen Ausflügen, die zwar ganz nett sind, aber allzu oft den ohnehin schon ziemlich überladenen Roman unnötig aufblasen. Am Ende habe ich mich ehrlich gesagt gefragt, was das alles eigentlich sollte. 

Ich habe mir die von Charles Bauer eingelesene Hörbuch-Fassung gegönnt. Diese kann ich dank Bauers guter Arbeit empfehlen. Letztlich war seine sehr angenehme Art, das Buch vorzutragen, der Grund dafür, dass ich es überhaupt geschafft habe, das Buch bis zum Ende zu hören. 

Lange Rede, kurzer Sinn: "Die Entführung" ist erschreckend lahm und am Ende unbefriedigend. Ein bisschen mehr "thrill" hätte es ruhig sein dürfen.

Cover des Buches Holly (ISBN: B0CFW1FQR3)

Bewertung zu "Holly" von Stephen King

Holly
Schnickvor 8 Tagen
Kurzmeinung: Ein eher mäßiger King, der seiner Heldin nicht gerecht wird.
Ein eher mäßiger King-Roman, von dessen Hörbuch-Version ich abrate

Ich habe das Hörbuch zu Stephen Kings "Holly" gehört. Leider gehört das Buch zu den schwächeren Werken Kings. Das ist schade, denn die Protagonistin, die erstmals in der "Mr. Mercedes"-Reihe auftauchte und eine tragende Rolle, gehört zu den mir ans Herz gewachsenen King-Schöpfungen. Ich hätte sie gern in einem spannenderen, besseren Roman erlebt. 

Sprecher des Hörbuchs ist - wie bei bisher (fast?) allen deutschsprachigen King-Hörbüchern - David Nathan. Seine Stimme dürfte vor allem mit der deutschen Stimme des Schauspielers Christian Bale in Verbindung gebracht werden. Als Vorleser überzeugt mich David Nathan allerdings nicht. Tatsächlich gebe ich Nathan für seine Leistung in "Holly" mit viel gutem Willen höchstens 2 Sterne. Ich habe sie als so schlecht empfunden, dass sie mir das inhaltlich durchschnittliche Erlebnis noch mehr verleidete. Tatsächlich rate ich vom Hörbuch ab.

"Holly" spielt größtenteils im Jahr 2021 zum Höhepunkt der Corona-/Covid-19-Pandemie. Wer diese Periode satt hat, sollte sich vom Roman fernhalten, denn immer wieder wird die Pandemie direkt oder indirekt erwähnt - über Masken, Todesfälle, Erkrankungen und so weiter und so fort. Das ergibt Sinn, denn damals war Corona-/Covid-19 nun einmal bestimmendes Thema. Das es Einzug in den Roman gefunden hat, war für mich daher okay und hat mich persönlich nicht gestört. Befremdlich hätte ich es eher gefunden, wäre die Pandemie nicht thematisiert worden. Auch dass immer mal wieder Trump erwähnt wird, war für mich nachvollziehbar.

Mich hat eher die Geschichte an sich gestört. Stephen King kann es besser. Das hat er oft genug bewiesen. "Holly" ist in weiten Teilen erschreckend vorhersehbar und King nutzt das Potential der Geschichte schlicht und ergreifend nicht aus. Da wäre so viel mehr drin gewesen - zumal, wenn man sich die Länge des Romans vor Augen führt! 

Vor allem Tempo und Spannungsbogen des Romans sind enttäuschend. Wenn ich ab etwa Mitte eines Romans nur noch darauf warte, dass er doch endlich zum Ende kommen möge, dann hat der Roman ein tiefsitzendes Problem. Immerhin schafft es King, das ganze Ausmaß des Grauens, das sich hinter den Taten des von Anfang an bekannten "bösen" Ehepaars verbirgt, bis zum letzten Viertel aufzusparen, aber zu viele Passagen ziehen sich unnötig in die Länge. Viele Passagen sind weder poetisch noch inhaltlich von Nutzen. Sie sind einfach da und eines Schriftsteller-Veteranen unwürdig. 

Dass der Protagonistin und Ermittlerin Holly Gibney der Zufall genau zur richtigen Zeit den Weg weist, ist vielleicht einmal akzeptabel, tritt in "Holly" aber mindestens einmal zu oft auf, als dass man noch von einer guten Ermittlerin sprechen kann. Das hat sie nicht verdient. Und wir als Leser*innen haben so lahme Tricks auch nicht verdient. 

Alles in allem ist "Holly" meiner Meinung nach eher etwas für King-Komplettist*innen, im King-Kanon gehört der Roman eher zu den schwächeren, wodurch er für alle anderen ein eher verzichtbares Werk darstellt.

Cover des Buches Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein (ISBN: 0190759777923)

Bewertung zu "Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein" von Torsten Sträter

Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein
Schnickvor 10 Tagen
Cover des Buches Die Känguru-Chroniken (Känguru 1) (ISBN: 9783844907049)

Bewertung zu "Die Känguru-Chroniken (Känguru 1)" von Marc-Uwe Kling

Die Känguru-Chroniken (Känguru 1)
Schnickvor 10 Tagen
Cover des Buches Nur noch eine Folge! (ISBN: 9783732419500)

Bewertung zu "Nur noch eine Folge!" von Michael Mittermeier

Nur noch eine Folge!
Schnickvor 14 Tagen
Cover des Buches Der Report der Magd (ISBN: 9783844917185)

Bewertung zu "Der Report der Magd" von Margaret Atwood

Der Report der Magd
Schnickvor 15 Tagen
Cover des Buches The Stranger Times (ISBN: 9783754000090)

Bewertung zu "The Stranger Times" von CK McDonnell

The Stranger Times
Schnickvor 19 Tagen
Cover des Buches Gehe mit den Toten (ISBN: 9782496712964)

Bewertung zu "Gehe mit den Toten" von Alexander Hartung

Gehe mit den Toten
Schnickvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Teilweise sehr konstruiert, dennoch unterhaltsam, wenn auch nicht besonders anspruchsvoll.
Kurzweiliger Thriller

Schon lange wollte ich mal ein Buch von Alexander Hartung lesen. Sein Name taucht immer wieder auf, wenn es um Thriller geht. Da seine Bücher im Durchschnitt recht hoch bewertet werden, war meine Neugierde schnell geweckt.

Mit "Gehe mit den Toten" bot sich nun eine gute Gelegenheit, denn es ist eine aktuelle Veröffentlichung, die nicht (zumindest noch nicht) Teil einer Serie ist. 

Erschienen ist der Thriller bei Edition M, dem deutschen Krimi-und-Thriller-Ableger von Amazon Publishing. Das bedeutet, dass das Taschenbuch noch billiger wirkt als bei anderen Taschenbuch-Veröffentlichungen. Ich persönlich mag die Qualität der Buchumschläge von Amazon Publishing nicht besonders.

Aber nun zum Inhalt. Ein reicher Mäzen Frankfurts wurde ermordet in seinem Haus aufgefunden. Der Mord war brutal und es scheint ein persönliches Motiv gegeben zu haben. Unter anderem Lara Plank wird auf den Fall angesetzt. Schon bald ist sie quasi im Alleingang unterwegs. Einzig ihr ehemaliger Kollege Simon steht ihr zur Seite. 

Alexander Hartungs Schreibstil und Erzähltempo gefallen mir grundsätzlich. Ich konnte das Buch zügig lesen und Hartung hat erfreulicherweise auf Pseudo-Cliffhanger verzichtet - es gibt Autor*innen, die solche Cliffhanger massiv einsetzen, so dass es nur noch nervt. Hartung gehört zum Glück nicht zu dieser Spezies, was aus meiner Sicht für ihn spricht.

Allerdings muss ich gestehen, dass er Lara Plank auf eine Art und Weise porträtiert, die mich teilweise stark irritiert hat. Zum einen ist sie wohl seit 5 Jahren bei der Kriminalpolizei und sie ist wohl auch eine herausragende Beamtin. Das merkt man nur leider nicht allzu oft. Sie ist überfordert, ihr Handy aufzuladen und verpasst dadurch wichtige Anrufe. Sie vernimmt trotz gegenteiliger Anweisungen Zeug*innen komplett allein und wundert sich dann, dass ihr daraus ein Strick gedreht wird. Sie gibt einem Ex-Kollegen ihre Zugangsdaten zum Polizeicomputer und so weiter und so fort. 

Natürlich ermittelt sie weiter, als sie beurlaubt wird - so verlangt es das Thriller-Gesetz -, natürlich findet sie etwas heraus, was all ihre Kolleg*innen übersehen haben (obwohl es ehrlich gesagt so offensichtlich war, dass es selbst ein Blinder mit Krückstock gesehen hätte, aber egal. Und selbst dann hören die Alleingänge nicht auf.

Ein Thriller muss für mich nicht hyper-realistisch sein, aber "Gehe mit den Toten" lehnt sich sehr weit aus dem Fenster - auch, was den Umgang der Vorgesetzten mit Lara Plank und ihren Alleingängen angeht. 

Hartung geht auch wenig subtil vor, wenn er Zeitsprünge macht und dann seinen Protagonist*innen Dialoge in den Mund legt, die die Leser*innen auf den aktuellen Stand bringen sollen. Das kommt zum Glück nicht allzu oft vor, hat mich aber ein bisschen gestört. 

Wenig überraschend ist, dass am Ende wirklich alles bis ins Kleinste aufgeklärt und für die Leser*innen nett verpackt serviert wird. 

Trotz dieser (und weiterer) Schwächen hat mich "Gehe mit den Toten" immerhin so gut unterhalten, dass ich das Buch binnen weniger Stunden gelesen hatte. Das wiederum spricht für den Thriller. Ein total langweiliges Buch wäre eine Qual gewesen und ich hätte deutlich mehr Zeit benötigt. Positiv hervorzuheben ist auch, dass Alexander Hartung zwar dem Genre entsprechend Gewalt thematisiert, diese aber nicht exzessiv einsetzt. 

Alles in allem wurde ich gut unterhalten. Wer allerdings realistische oder anspruchsvolle Thriller bevorzugt, sollte die Finger weglassen. 

Von mir gibt's 3,5 Sterne.

Cover des Buches Chi Une vie de chat 2 (ISBN: 9782723478458)

Bewertung zu "Chi Une vie de chat 2" von Kanata Konami

Chi Une vie de chat 2
Schnickvor 2 Monaten
Cover des Buches Vielfalt (ISBN: 9783411756018)

Bewertung zu "Vielfalt" von Sebastian Pertsch

Vielfalt
Schnickvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Ein Buch, das ich nicht missen möchte. Es bietet viele interessante Beiträge und Perspektiven; für mich eine Bereicherung!
Eine Bereicherung

Als Sebastian Pertsch auf Mastodon "Vielfalt" ankündigte, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt kaufen und lesen möchte. Meine Geduld wurde auf die Probe gestellt, weil der Duden Verlag das Erscheinungsdatum nach hinten verschob und die im Anschluss eBook-Ausgabe - für die ich mich entschieden hatte - noch einmal auf Februar 2024 verschoben worden ist. 

Nun halte ich also die gedruckte Ausgabe in meinen Händen und bin zugleich glücklich und beeindruckt. Das glänzende Cover ist ein Hingucker; tatsächlich bin ich mittlerweile froh, nicht geduldig genug gewesen zu sein, auf die eBook-Ausgabe zu warten. Beindruckend ist für mich der Inhalt. 

Die in diesem Band versammelten Begriffe waren und sind mir allesamt geläufig. Ich nutze sie immer wieder. Und doch habe ich viel gelernt.

"Vielfalt" versteht sich nicht als klassisches Wörterbuch, wie der Untertitel "Das andere Wörterbuch" klarstellt. Vielmehr ist "Vielfalt" - zumindest empfinde ich es so - als Einladung zu verstehen: Zum einen gibt es eben doch einiges, was wir - die Leser*innen - durch die 100 Beiträge lernen können. Zum anderen lädt "Vielfalt" dazu ein, andere Perspektiven auf diese Begriffe kennenzulernen. Die Beiträge laden dazu ein, sich mit den Begriffen, mit den Perspektiven auseinanderzusetzen. Und die Beiträge laden natürlich auch zu Diskussionen ein. 

Jedem Begriff ist eine Doppelseite gewidmet. Das ist teilweise sehr knapp bemessen, denn zu jedem Begriff ließe sich deutlich mehr schreiben. Und doch bin ich froh, dass es diese Einschränkung gibt, denn so ufern die Beiträge nicht aus. Wer Interesse an weiterführenden Informationen hat, dem stehen zahlreiche Quellen und Medientipps zur Verfügung.

"Vielfalt" ist eine meiner Meinung nach eine sehr gelungene Veröffentlichung, die mich mal zum Lachen (alter weißer Mann), mal zum Nachdenken (inklusive Sprache) gebracht hat. Für mich ist dieses Buch eine Bereicherung.

Über mich

Ups!
  • weiblich
  • 19.05.1974

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Comics, Kinderbücher, Krimis und Thriller, Science-Fiction, Sachbücher, Historische Romane, Literatur, Unterhaltung

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