An vielen Stellen wirkt er absurd, was ihn nur umso interessanter, amüsanter und inspirierender macht.
Es ist ein modernes, fantasiereiches Werk, das auf mehreren Ebenen zum Denken anregt und dabei nicht bedeutungsschwer wirkt.
Sehr viel Fantasie steckt in Nöstlingers Kinderroman Hugo. An vielen Stellen wirkt er absurd, was ihn nur umso interessanter, amüsanter und inspirierender macht. Neben der normalen Erzählebene gibt es eine tiefere Ebene, die auf gesellschaftliche Missstände hinweist.
Die Geschichte handelt von Hugo. Er ist ein altes Kind in seinen besten Jahren. Seine Mission ist es eine Gewerkschaft alter Kinder zu gründen, um eine Rente für alle alten Kinder zu erkämpfen. Dafür fliegt er auf einem Zeitungspapier umher und sammelt Unterschriften sämtlicher alter Kinder.
Im Buch wird das Unmögliche Normalität, so kann Hugo nicht nur fliegen, sondern es gibt auch Kinder, die so klein sind, dass die in ein Buch passen und so schön singen können, dass jeder einschläft, der ihnen zu hört, es gibt Kampfhasen und Hunde, die einen Putsch gegen die Stadt planen sowie dicke große Kinder, deren Aufgabe es ist auf dem Kirchturm zu sitzen oder Weberinnen, die Landschaften in 3D Teppichen verewigen. In dem Buch steckt so viel Fantasie, dass es nicht möglich ist, dies hier knapp darzustellen. Interessant ist jedoch, dass im Laufe des Buches jede weitere aufkommende Absurdität für den Leser normaler wird. Was zeigt, wie sehr das Buch Horizonte öffnet.
Neben der Geschichte, die schnell erzählt ist, ist das wohl das Besondere. Das Buch lässt sich nicht von der Realität einschränken. Nöstlinger schreibt einfallsreich und beim Lesen bleibt es nicht aus, dass man lächeln muss oder Parallelen zur eigenen Welt sucht. Stellenweise hat mich das Buch auch an die Konstruktionen von Walter Moers erinnert.
Schade fand ich, dass Hugo zu seinen Eltern ein so schlechtes Verhältnis hat. Das Buch geht dem Klischee nach, dass Eltern immer doof sind und stets nur alles verbieten. Das wird schon in den Namen Miesmeier 1 und Miesmeier 2 deutlich. Immerhin zeigt diese Benennung eine gewisse Geschlechterneutralität.
Es ist ein modernes, fantasiereiches Werk, das auf mehreren Ebenen zum Denken anregt und dabei nicht bedeutungsschwer wirkt.