Schwanenfrau
- Mitglied seit 21.11.2013
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- 17 Rezensionen
- 21 Bewertungen (Ø 4,19)
Schwanenfraus Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Die Melodie der Schatten" von Maria W. Peter
Schottland in der frühen Neuzeit. Die Macht der Highland-Clans ist gebrochen. Rückständig und doch von einem harschen Reiz - so kommt es der jungen Fiona vor, hochwohlgeborene Tochter eines Adligen aus der Stadt, als sie es ungewollt an den Herrensitz von Aidan Thirstane verschlägt. Es sind Anklänge von "Die Schöne und das Biest" vorhanden in dem Roman, der sich in die Tradition der "Gothic Novels" stellt. Der Unterschied zu dem alten Märchen ist, dass es zwar in vielem übersinnlich zuzugehen scheint, es aber sehr viel deutlicher in der Realität verankert ist, als das bei Highland-Romanen üblich ist. Das verleiht dem Buch einen besonderen Reiz und Tiefe. Die historischen Fakten sind sauber recherchiert, man kann dem trauen, was an geschichtlichen Vorgängen erwähnt ist. Der Roman packt aber auch durchaus heftige, psychische Probleme an, wie sie nach Traumatisierungen auftreten. Beide Protagonisten, Fiona wie Aidan, haben mit ihren eigenen Dämonen, ihrer Geschichte und verdrängten Erinnerungen zu kämpfen. Aidan versucht am Anfang Fiona fertig zu machen, trotzdem entspinnt sich zwischen ihnen eine Verbindung, die sehr anrührt.
So sehr ich das genaue historische Ambiente und die aufkeimende Liebesgeschichte geschätzt habe, war ich immer wieder davon überrascht, dass die ganze Hintergrundgeschichte geradezu schwallaratig in Situationen erzählt wurde, die nicht gerade zwanghaft dazu aufriefen, Geheimnisse preisgeben zu müssen.
Auf die eigentliche Auflösung kam ich recht früh. Dem Lesegenuss tat das keinen Abbruch, weil ich noch eine ganze Weile warten musste, ob ich wohl recht hatte.
Insgesamt für mich ein sehr gelungener historischer Roman mit kleineren erzähltechnischen Schwächen.
Bewertung zu "Die Villa am Elbstrand" von Charlotte Jacobi
Die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Dieses Buch bietet alles, was man sich von einer Familien-Saga wünscht: Liebe, Drama, Spannung! Besonders Sofie hat mich angerührt, das junge Mädchen, das aus einfachen Verhältnissen in die feine Gesellschaft Hamburgs zu Beginn des 20. Jahrhunderts katapultiert wird und hier ihren Platz erst finden muss. Der Roman bietet starke Frauenfiguren, neben Sofie, auch die Reederei-Erbin Anna, die sich nicht damit zufrieden gibt, nur auf einen Mann zu warten, sondern im Unternehmen selbst mit anpackt. Und die Großmutter Nieland, die Matriarchin des Clans, alt, bissig und das gute Herz gut versteckt. Der Roman spielt in der Zeit um den ersten Weltkrieg. Er ist dabei so gründlich recherchiert, dass man ihn gut und gerne als Geschichtsbuch empfehlen kann. Was es heißt, im Kriegsfeuer zu stehen, erfährt man über Sofies Bruder Willy, der auf einem deutschen Kriegsschiff dient. So wirkt das Buch durch und durch authentisch und bewahrt trotz aller schweren Zeiten über seine Figuren eine herzliche Wärme. Bin schon sehr gespannt darauf, wie es mit Sofie und den Nielands weitergeht!
Band 2 einer Dilogie – KEIN Spoiler
Das Buch setzt nahtlos da an, wo Band 1 (Warcross) aufgehört hat. Was dort passiert ist, wird vorausgesetzt, man sollte Band 1 also kennen.
Der Kampf zwischen Zero auf der einen und Hideo auf der anderen Seite geht weiter – und Emika gerät zunehmend zwischen die Fronten. Und das, obwohl sie weiter hoffnungslos in Hideo verliebt ist und er in sie. Was mit Hideos Bruder Sazuke passiert ist, klärt sich auf und das auf eine für mich stimmige, aber äußerst überraschende Weise. Schließlich kommt es zu einem großen Showdown, der erst in der realen und dann virtuellen Welt spielt. Das Ende ist in sich stimmig, auch wenn ich es mir vielleicht leicht anders gewünscht hätte.
Viele der Nebenfiguren sind fein ausgearbeitet und wir erfahren mehr über die Hintergrundstorys der Phoenix Riders, was die Story schön abrundet. Selbst die Bösewichte sind nicht schwarz-weiß, sondern in sich verständlich gezeichnet.
Für mich als Nicht-Digital-Native war es immer wieder faszinierend, wie gut die Gaming-Welt beschrieben ist, so dass ich trotzdem mitkam. Man merkt, dass die Autorin früher selbst Games entwickelt hat. Insgesamt fühlt sich diese zukünftige Welt, in der Virtuelles und Reales so viel mehr überlappen als bei uns heute, geradezu erschreckend vertraut und wirklich an.
Das Buch streift an große Schicksalsfragen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz. Was macht uns zum Menschen, zu einer Person? Ist diese innere Essenz an einen menschlichen Körper gebunden oder eben nicht? Wie weit könnten Computer-Algorithmen Mensch sein? Das weist über eine actiongeladene Story mit Liebesgeschichte hinaus und insgesamt hat mich die Dilogie einfach restlos überzeugt.
Das Buch war als Einzelband geplant und bricht an einem Cliffhanger ab, daher sinnvoll nur mit Band 2 zu lesen.Es ist eine großartige Welt, die die Autorin geschaffen hat. Von uns Menschen unerkannt leben Nachkömmlinge der griechischen Götter unter uns: die von den Olympiern abstammenden Divinus und die Nachfahren der Titanen. Diese verfügen jeweils über eine Essenz, eine übernatürliche Gabe. Verfeindet sind die Stämme Divinus und Titanus bis auf den Tod. Warum das so ist – darauf erhält Loreen, die am Anfang der Geschichte erfährt, dass auch sie eine Divinus ist, keine Antwort. Im Laufe der Story deutet sich an, dass Loreen eine ungewöhnliche, ja sogar verbotene Herkunft hat. Mehr noch: eine über den Krieg mit den Titanen hinausgehende Verschwörung deutet sich an.Der Thrillerplot ist spannend, man will wissen, wie es weitergeht.Die Liebesgeschichte zwischen Loreen und Slash, einem coolen Divinus-Krieger, lässt sich gut an, es britzelt ordentlich – um sich dann in eher anstrengenden Irrungen und Wirrungen zu verlieren, in denen die beiden eher wie Teenies denn als gestandene und eigentlich schon erwachsene Krieger handeln.Insgesamt für mich 4 Sterne.
Bewertung zu "Herrscher der Highlands - Die Gefangene des Kriegers" von Cathy MacKenna
Die Geschichte ist geeignet für Leser, die wirklich gar nicht nachdenken möchten. Die Story ist vorhersehbar. Mit psychologischem Tiefgang verschont einen die Autorin. Man muss sich auch nicht in eine fremde Welt eindenken. Im schottischen Mittelalter denken und reden die Leute wie bei uns heute auch noch. Selbst die männlichen Helden waren damals schon Softies. Von mir sehr schwache drei Sterne.
Bewertung zu "Warcross (Band 1) - Das Spiel ist eröffnet" von Marie Lu
Die Story hat mich von Anfang an gepackt. Und das obwohl ich so gar kein Gamer bin. Die Welt in der nahen Zukunft, in der die Menschen weltweit geradezu süchtig nach dem Spiel Warcross sind und darauf abfahren, die virtuelle Welt in ihren Alltag zu holen, ist auf faszinierende Weise realistisch gezeichnet. Die Heldin Emika Chen war mir sofort sympathisch. Die Traumata aus ihrer Kindheit versucht sie tapfer zu überwinden. Aber genau das macht sie auch verletzlich, was sich gegen Ende des ersten Bandes rächt - und Lust auf die Auflösung in Band 2 macht. Das Buch ist spannend in seiner Action und hat mich angerührt bei Emikas Versuchen, eine Liebesbeziehung einzugehen. Die anderen Nebenfiguren neben Emika und Hideo verblassen eher... Das Buch hat mich restlos überzeugt und so gibt es satte 5 Sterne.
Bewertung zu "Die Schöne und das Highland-Biest" von Lecia Cornwall
Jess ist eine toughe, sie ist eine coole Fantasyheldin. „Raue Schale – weicher Kern“ trifft es ebenso. Aber das mit der Weichheit will Jess nicht wahrhaben. So jagt sie von einem Abenteuer zum nächsten. Wobei Abenteuer zum einen der Kampf mit Werwölfen und anderen magischen Kreaturen meint, zum anderen aber auch die amouröse Variante. Alles, nur keine Bindung, scheint Jess‘ Wahlspruch zu sein. Im Laufe der Geschichte erfahren wir auch, was Jess so gezeichnet hat und warum sie sich nicht auf Liebe einlassen möchte. Und dann lernt sie Matej kennen. Ein katholischer Priester. Ausgerechnet. Und so verdammt sexy!
Wer starke Heldinnen a la Lara Croft mag, ist bei diesem Buch richtig. Auch hat es alles, was die Indi Jones Filme so erfolgreich macht. Eine Heldin, die in Schwierigkeiten gerät, die auch komisch sind, eine Lovestory mit Hindernissen, ein übernatürliches Geheimnis, ne Menge Keilerei mit so viel Ekelpotential, dass man froh ist, die Abenteuer nicht selbst erleben zu müssen. Manches war mir nicht ganz glaubhaft. Etwa wenn Jess und Matej auf der Jagd nach einem Werwolf mitten im Wald gleichzeitig tief schlafen und das auch noch verpackt in einem Schlafsack. Super fand ich den Wortwitz. Und einfach nur großartig, dass Jess ihren Waffen Namen gegeben hat, mehr noch – die Waffen leben und haben eine eigene Persönlichkeit. Brunhilde etwa, die überängstliche Armbrust.
Immer wieder tippt die Story an eine große Verschwörung, über die man in Band 1 der auf drei Bände angelegten Reihe wenig erfährt.
Fazit: Hier wird eingelöst, was versprochen wurde.
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