Es fällt mir ausgesprochen schwer, meine Gedanken zu der Geschichte in Worte zu fassen. Auf jeden Fall ist es ein Buch, das einem noch eine Weile nachhängt. Schon nachdem ich das Buch ausgelesen hatte, hatte ich das Bedürfnis, manche Szenen sofort ein zweites Mal zu lesen.
Manchmal tat es beim Lesen fast weh, weil es so intensiv war – auf die eine oder andere Art. Es ist keine durchschnittliche Geschichte, die einen hier erwartet, und genau das hab ich daran so geliebt.
Bettina Belitz‘ Schreibstil liest sich wie immer wunderbar flüssig und poetisch und obwohl das Buch fast 500 Seiten hat, hätte es meinetwegen auch doppelt so lang sein können.
Man begleitet Elijah und Katinka über einige – prägende - Jahre. Diese Zeitspanne sorgt auch dafür, dass es jede Menge Raum für Entwicklung gibt. Gleichzeitig durchlebt man aber mit den Protagonisten auch einige Höhen und Tiefen. Das meine ich fast wörtlich, ich zumindest habe ordentlich mit Elijah und Katinka mitgefühlt und mitgelitten. Liegt vielleicht auch daran, dass alle Figuren realistisch gezeichnet sind und man es hier nicht mit irgendwelchen perfekten Überhelden zu tun hat. Ganz besonders in Herz geschlossen habe ich die Mutter von Elijah, die eine wichtige Figur für die Geschichte ist
Vielleicht noch eine kleine Vorwarnung für alle potenziellen Leser: Manchmal wird die Geschichte etwas spirituell. Ich persönlich kann damit eigentlich auch nicht besonders viel anfangen, aber bei „Gelebte Zeit“ hat es mich kaum gestört.
Es ist kein Buch, von dem ich glaube, dass es jedem gefallen wird. Aber gleichzeitig möchte ich es am liebsten jedem in die Hand drücken, weil ich denke, das jeder etwas aus dieser Geschichte mitnehmen kann.