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Cover des Buches Gesammelte Werke. Erzählungen / Cthulhu (ISBN: 9783865520661)

Bewertung zu "Gesammelte Werke. Erzählungen / Cthulhu" von H. P. Lovecraft

Gesammelte Werke. Erzählungen / Cthulhu
Seitenfetzervor 8 Jahren
Thematisch manchmal zu ähnlich

Nach viel zu langer Zeit musste mal wieder ein wenig Lovecraft her. Auch dieses Mal handelt es sich wieder um einen Band aus H.P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens. Der Klappentext dieses Bandes besagt Folgendes:

Er

Der Alchimist

Die Straße

Die lauernde Furcht

Der Übergang des Juan Romero

Das Mond-Moor

Die Aussage des Randolph Carter

Der silberne Schlüssel

Durch die Tore des silbernen Schlüssels

Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath

Zehn Geschichen vom Altmeister des Horrors in neuer Übersetzung! Zusätzlich enthalten ist der Essay >Wonsitze und Gedenkstätten Poes< sowie Erinnerungen seines Schriftstellerkollegen H. Warner Munn.

Clive Barker: Lovecrafts Werk bildet die Grundlage des modernen Horror.

Michel Houellebecq: Keine Geschichte von Lovecraft ist in sich abgeschlossen. Jede von ihnen ist ein Stück offener und zähneklappernder Furcht.

Als Leser wird man sogleich von Er (He; 1926) auf die folgenden Geschichten eingestimmt. Denn in Er wird der Protagonist, der eigentlich bloß auf den Pfaden der für uns normalen Welt wandelt, durch eine Begegnung mit dem Unnatürlichen und Phantastischem konfrontiert. Insofern handelt es sich bei dieser Kurzgeschichte um einen gelungenen Einstieg, als dass man sie als Vorwarnung für das deuten kann, was einen auf den weiteren Seiten erwarten wird. Zudem ist es eine schöne Einstimmung auf die Lovecraft’sche Art des Horrors.

Mit Der Alchimist (The Alchemist; 1916) findet man eine ganz klassische Gruselgeschichte über ein altes Schloss, einen vermeindlichen Familienfluch und einen bösen Alchemisten. Es ist eine der Geschichten, die man bei einer Nachtwanderung oder einem Lagerfeuer seinen Begleitern erzählen könnte, um ihnen ein wenig Angst einzujagen. Störend war jedoch, dass der Protagonist nicht unbedingt der Hellste zu sein schien, da der Antagonist das Offensichtliche tatsächlich noch aussprechen musste.

Die Straße (The Street; 1920) ist eine für Lovecraft eher untypische Erzählung, obgleich sie sein Interesse an vergangenen Zeiten durchaus deutlich widerspiegelt. Hierbei verfolgt man die Geschichte einer Straße und deren Umgebung durch die Zeit hindurch. Durch die Straße als Protagonisten sowie das Fehlen eines wirklichen Grauens, wie es doch in so vielen Geschichten Lovecrafts vorkommt oder zumindest angedeutet wird, lässt diese für seine Verhältnisse nahezu putzig erscheinen. Jedoch bleibt auch Lovecrafts rassistische Haltung leider nicht verborgen.

Bei Die lauernde Furcht (The Lurking Fear; 1923) handelt es sich um die erste etwas längere Geschichte der Anthologie. Diese Geschichte hat mir persönlich sehr gut gefallen. Lovecraft hat das Rad damit wohl kaum neu erfunden, doch diese Kombination von unheimlichen Vorfällen, denen der mutige Protagonist auf den Grund gehen will, dem kulturellen Untergang einer sich isolierenden Gruppe von Einsiedlern und natürlich dem unbeschreiblichen Grauen haben mich einfach angesprochen. Auch werden hier zwei für diese Anthologie sehr zentrale Themen angesprochen: Das Verschwinden von Menschen und das unter der Erde lauernde Grauen.

Denn diese beiden Themen finden sich auch in Der Übergang des Juan Romero (The Transition of Juan Romero; 1944), in das Lovecraft einen Hauch von Wildem Westen hat einfließen lassen. Man merkt in dieser Anthologie generell recht deutlich, dass Lovecraft sich sehr reale Schauplätze zum Vorbild genommen hat, oder die Geschichten zumindest eindeutig einem Land zugeordnet hat, sofern sie auf unserer Welt spielen.

Auch Das Mond-Moor (The Moon-Bog; 1926) weist wieder die beiden bereits genannten Themen auf. Hier hat Lovecraft Irland als Schauplatz gewählt, allerdings lassen sich auch Bezüge zur Antike erkennen. Zumindest hat mich diese Geschichte doch sehr stark an Ovids Latona und die lykischen Bauern erinnert.

Durch Die Aussage des Randolph Carter (The Statement of Randolph Carter; 1920) wird dann der zweite große Bestandteil dieser Anthologie eingeführt. Zunächst hielt ich diese kurze Zeugenaussage lediglich für ein kleines Spiel mit der Perspektive von Seiten Lovecrafts und war ein wenig enttäuscht, dass es sich schon wieder um eine Geschichte handelt, bei der der Gefährte des Protagonisten spurlos verschwindet und das Grauen unter er Erde lauert. Doch es sollte mehr als das sein, wie sich in den folgenden Geschichten herausstellte.

Denn in Der silberne Schlüssel (The Silver Key; 1929) begegnet man eben jenem Randolph Carter abermals und begleitet den Träumer bei einem äußerst merkwürdigem Ereignis, das für den Leser viel Platz für Interpretationen ließe, gäbe es nicht die folgende Geschichte. Obgleich diese Geschichte es gerade zu darauf anlegt, den Leser zu verwirren, hat mir das darin vorhandene Spielen mit der Zeit äußerst gefallen. Zudem lassen sich hier Anspielungen auf Arkham und Salem finden.

Bei Durch die Tore des silbernen Schlüssels (Through the Gates of the Silver Key; 1934) handelt es sich wie der Titel bereits andeutet um die Fortsetzung von Der silberne Schlüssel, die zusammen mit E. Hoffmann Price verfasst wurde. Zunächst wohnt der Leser einem Treffen bezüglich der Verteilung des Erbes von Carter bei, erfährt während diesem allerdings, was Carter seit seinem Verschwinden tatsächlich widerfahren ist, bis Lovecraft schließlich durch einen geschickten Handlungsbogen wieder bei dem Treffen landet. Bei der Geschichte benötigt man durchaus einiges an Konzentration, da Lovecraft oftmals nicht zu leicht vorstellbare Beschreibungen verwendet und bewusst versucht, die menschliche Vorstellungskraft zu überschreiten.

In Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath (The Dream-Quest of Unknown Kadath; 1943) stellt Lovecraft schließlich seine Fähigkeiten als Fantasy-Autor unter Beweis. Dass Lovecraft seine Mythen rund um eine von ihm kreierte Götterwelt spinnt, dürfte nichts Neues sein, doch in dieser Geschichte hat er eine komplette Fantasy-Welt in Form einer Traumwelt erschaffen. Ich habe generell großen Respekt vor all jenen, die ihre eigene Fantasy-Welt erschaffen haben, aber in der Art und Weise wie Lovecraft mit seiner umgeht, macht er sie noch faszinierender. Denn er hat die Geschichte derart ausgestaltet, dass es sich so anfühlt, als hätte er sie in ein den Menschen schon lange bekannten Setting wie den Mythen der Antike platziert. Leider kann die Geschichte nicht immer mit der beeindruckenden Welt, in der sie spielt, mithalten. Man begleitet wieder einmal Randolph Carter, wobei es womöglich schöner gewesen wäre, einen frischen Protagonisten zu verwenden. Leider wird dieser sowie viele derer, denen er unterwegs begegnet, charakterlich nur sehr schwach illustriert. Dieser Umstand und die Tatsache, dass die Geschichte, in der sämtliche Ecken dieser Traumwelt teilweise mehrfach bereist werden, keinerlei Kapitel besitzt, macht sie doch ein wenig zäh und sperrig. Man hätte das Ganze womöglich besser in mehrere Einzelabenteuer unterteilen oder zumindest Kapitel sowie aussagekräftigere Charaktere einfügen können.

Wohnsitze und Gedenkstätten Poes (Homes and Shrines of Poe; 1934) dürfte, wie der Titel bereits verrät, wohl inbesondere für Poe-Fans interessant sein. Man erhält durch dieses Essay nämlich einen schönen, chronologisch geordneten Überblick über die vielen verschiedenen Wohnorte Poes, wobei die Angaben bezüglich der Erhaltung der Häuser selbstverständlich nicht mehr auf dem aktuellsten Standt sein dürfte. Dennoch ist es faszinierend aus dem Essay herauszulesen, mit welcher Hingabe sich Lovecraft wohl mit dem Leben Poes befasst haben muss.

Mit H. P. L. – Eine Erinnerung (H. P. L. – A Reminiscence; 1978) von H. Warner Munn hat Festa sich für einen wunderbaren Abschluss der Anthologie entschieden. Hierbei erfährt man so manches über die kuriosen Gepflogenheiten sowie den Charakter Lovecrafts selbst. Und ich vermute, dass ich nicht die einzige Person bin, die sich nach der Lektüre dieser Erinnerungen gewünscht hätte, zu einem früheren Zeitpunkt geboren worden zu sein, um diesen faszinierenden Autor mal persönlich kennenzulernen.

Insgesamt handelt es sich bei Cthulhu – Horrorgeschichten also wieder um eine schöne Zusammenstellung thematisch zueinander passender Geschichten Lovecrafts. Allerdings hätte die Themenauswahl durchaus noch ein wenig aufgelockert werden können, stellte sich nach den ganzen Geschichten über verschwundene Menschen und dem im Erdboden lauerndem Grauen doch ein gewisses Gefühl der Wiederholung ein. Zudem hätte Lovecraft selbst Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath noch ein bisschen weniger sperrig gestalten können. Da Lovecraft aber ohnehin keine Leser erreichen wird, die seichte Unterhaltung suchen, vergebe ich dennoch 4 von 5 Sternen.

Cover des Buches iVolution 2.0 (ISBN: 9783830362326)

Bewertung zu "iVolution 2.0" von Michael Holtschulte

iVolution 2.0
Seitenfetzervor 9 Jahren
Verschenktauglich, aber auch nicht mehr

Was den “Apple-Nerv” angeht, kann ich wohl kaum mitreden, da ich mich, bis auf ab und an notgedrungen durch die Verwendung eines iPads, doch eher von Apple fernhalte.

Doch sind die Cartoons nun auch etwas für “Apple-Feinde” oder nicht?

Durchaus, lautet wohl die richtige Antwort. Man muss das Phänomen Apple schon ein Stück weit kennen, um das ein oder andere Bild auch nur ansatzweise zu verstehen, weswegen ich das Buch beispielsweise nicht meiner Mutter empfehlen würde, aber kennt man sich halbwegs mit der aktuellen Technologie aus, merkt man, dass die meisten der Cartoons wohl eher dem mit der Anti-Apple-Einstellung als den Apple-Fanboy gefallen werden.

Denn oftmals tun die Cartoons nicht mehr, als die gängigen Klischees “Abhängigkeit” von dieser Marke zur Schau zu stellen. Dennoch lässt sich auch der ein oder andere von dieser Masche abweichende (Wort-)Witz finden. Was den Umgang mit Klischees angeht, so sind die Darstellungen zwar oftmals übertrieben, enthalten aber – wie es Klischees ab und an mal tun – irgendwo doch ihren wahren Kern.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich 1-2 Cartoons nicht wirklich verstanden habe; bei andere musste ich durchaus zweimal nachdenken und hinschauen. Das mag an mir liegen, oder aber eben daran, dass sich nicht jedes Bild jedem sofort erschließt.

Insgesamt sind die meisten der Cartoons “ganz nett”. Unterhaltsam, aber nichts, was mich hätte laut auflachen lassen und oftmals dachte ich mir auch “Haha, Witz, komm raus…”. iVolution 2.0 bietet also kurzweilige Unterhaltung, ist im Endeffekt aber auch nicht viel lustiger als eine entsprechende Anzahl an Facebook-Spruch-Bildern, ein lustiges Geschenk, um einen wahren Apple-Fan mal ein wenig zu necken, aber mehr auch nicht. Daher gibt es nur 2 von 5 Sternen.

Cover des Buches Die Kunst des Hobbit (ISBN: 9783608938654)

Bewertung zu "Die Kunst des Hobbit" von Christina Scull

Die Kunst des Hobbit
Seitenfetzervor 10 Jahren
Viel Geblätter

Dass Tolkien nicht nur Schriftsteller sondern auch Hobbyzeichner war, dürfte durchaus bekannt sein, sind seinen Werken doch meist unterstützende Karten beigelegt. Wie viele Zeichnungen Tolkien jedoch zu seinen Werken anfertigte, soll das Buch Die Kunst des Hobbit – Alle Bilder von J.R.R. Tolkien zeigen. Der Titel ist jedoch ein wenig irreführend; tatsächlich enthält das Buch nur alle Bilder Tolkiens, die im Zusammenhang mit dem Hobbit stehen, was jedoch nicht der Menge aller von ihm angefertigten Bildern entspricht.

Der Klappentext umschreibt den Inhalt des Buches recht treffen, wenn auch natürlich recht geschönt.

Das Buch zeigt die Bilder in der Reihenfolge, wie die betreffenden Textpassagen im Hobbit auftreten und zeigt sowohl die kleinste Skizze wie auch das vollendete Bild. Aufgrund dieser Anordnung ließe sich Die Kunst des Hobbit ebenso gut zum Hobbit parallel lesen.

Die Texte zeigen, dass für dieses Werk äußerst gründlich recherchiert wurde und bringt dem Leser sowohl Details wie Forderungen des Verlages, die oftmals maßgebliche Auswirkungen auf die weitere Ausarbeitung der Bilder hatten, wie auch interessante Informationen und Hintergründe über die Inspirationsquellen Tolkiens näher. Besonders letzterer Punkt ist mir sehr positiv aufgefallen, da es dem Buch mehr Leben einhaucht als ein bloßes Abarbeiten der Entstehungsschritte der Bilder.

Jedoch gibt es auch  Punkte, die man kritisch anmerken muss, die wohl aber vermutlich auf das Konto des Verlags und nicht auf das der Autoren gehen: Die Anordnung von Bildern und Text ist einfach katastrophal. War auf der einen Seite ein Bild abgedruckt, befand sich auf der nächsten Seite der Text zu diesem Bild und zu den nächsten 3-4 Bildern. Diese waren aber erst auf den Seiten nach dem Text abgedruckt. Das mag im ersten Moment noch gar nicht mal so schlimm klingen, allerdings ist es mit der Zeit wirklich nervig, wenn man immer wieder zwischen Bild und Text hin und her blättern muss und dabei bestensfalls vergisst, an welcher Textstelle man genau stehengeblieben war.

Bei über hundert Abbildungen sind geschätzt keine 10 Stück neben dem zugehörigen Text abgedruckt.

Der andere Kritikpunkt betrifft ebenfalls die Anordnung. Als würde das dauernde Umblättern nicht reichen, muss man den Leser noch mehr verwirren, indem aufklappbare Seiten in das Buch integriert wurden, sodass man noch mehr herumblättern und nach der gerade erwähnten Abbildung suchen darf. Bemerkt man dabei nicht, dass man mal wieder eine aufklappbare Seite vor sich hat, wundert man sich also erst einmal, wo denn nun die Abbildung sein soll.

Da ich das Buch aus der Bücherei geliehen habe, fiel mir auch ein weiteres Problem mit den Aufklappseiten auf: Sie sind so groß, dass sie sehr dazu neigen, beim Umblättern bzw. zuklappen des Buches zu knicken. Von den Aufklappseiten ist keine dieses Exemplares ohne Eselsohren oder sonstige Verstümmelungen – dabei ist es ansonsten in einem so guten Zustand, dass man wirklich nicht behaupten kann, dass es an unverantwortlichen Vorher-Lesern liegt.

Insgesamt ist Die Kunst des Hobbit – Alle Bilder von J.R.R. Tolkien also ein Bildband für alle Tolkien-Fans, die ein paar Hintergrundinformationen über die Entwicklungen und Inspiationsquellen der Landschaften aus dem Hobbit haben. Wer das Buch allerdings lesen möchte, sollte eine ordentliche Portion Geduld und Zeit für das ständige hin und her Blättern mitbringen und besonders mit den aufklappbaren Seiten besonders vorsichtig sein. Ansonsten hat man nämlich deutlich weniger Freude an den Bildern und Texten. Daher gibt es nur 3 von 5 Sternen.

Cover des Buches Keltische Märchen und Sagen (ISBN: 9783866474239)

Bewertung zu "Keltische Märchen und Sagen" von Erich Ackermann

Keltische Märchen und Sagen
Seitenfetzervor 9 Jahren
Nette Übersicht für Gelegenheitsleser

Der Klappentext beschreibt den Inhalt des Buches relativ gut, obgleich der Anteil der Geschichten aus dem Artus-Kreis, die bereits zu Beginn des Buches abgehandelt werden, vergleichsweise gering ist. Wer sich also lediglich mit Artus auseinandersetzen möchte, sollte sich lieber anderweitig umsehen.

Alle anderen an der keltischen Märchen- und Sagenwelt Interessierten bietet Keltische Märchen und Sagen hingegen eine nette, geografisch sortierte Zusammenstellung von eben diesen. Hierbei sind die zentralen Themen der Geschichten meist sehr ähnlich. So spielt das “Kleine Volk” zusammen mit dem Motiv der Liebe und Freundschaft eine der wichtigsten Rollen. Hin und wieder lassen sich aber auch geografische Besonderheiten was die bevorzugten Themen betrifft finden, sodass die aufgezählten Gebiete jeweils ihre Eigenheiten sowie Gemeinsamkeiten an Märchen aufweisen.

Dieser Umstand führt jedoch auch dazu, dass sich manche Märchen teilweise wiederholen. Zwar ist keines mehr als einmal abgedruckt, doch es gibt durchaus eine Fülle, die sich so sehr ähneln, dass man das Ende schon beim Lesen vorhersagen kann.

Was jedoch allen Herkunftsorten der Märchen und Sagen, nach denen auch die Über-Kapitel strukturiert sind, gemein ist, ist die Tatsache, dass man in so manchem Märchen die Inspirationsquelle für die uns heute bekannten Märchen findet. So ist Schneewittchen eindeutig von Goldbaum und Silberbaum inspiriert.

Doch trotz dessen, dass man immer wieder Beeinflussungen der heute bekannten Märchen entdeckt und so manches momentan weniger populäres Sagen-Geschöpf kennenlernt, weist Keltische Märchen und Sagen auch seine Schwächen auf. Sowohl die bereits angesprochenen Wiederholungen der Geschichten als auch die Kürze, die diese teilweise haben, bringen den Lesefluss ins Stocken. Wenn man sich teilweise nach nicht einmal zwei Seiten bereits in eine neue Geschichte einlesen muss, neigt man doch dazu, das Buch weitaus schneller aus der Hand zu legen als eine zusammenhängende Geschichte von vergleichbarer Länge.

Gerade bei diesen besonders kurzen Geschichten tritt oftmals auch die Frage nach dem Inhalt auf, denn dieser ist besonders bei diesen meist nicht mehr als ein kurzer Bericht eines Ereignisses, das irgendwann mal irgendwo passiert ist. Und gerade vor dem Hintergrund, dass diese Märchen und Sagen ursprünglich an langen Abenden vor dem Feuer erzählt wurden, ist es doch fraglich, ob man diese Bruchstücke von Erzählungen unbedingt in das Buch aufnehmen musste.

Doch nicht nur der Inhalt der kürzesten Geschichten hinterlässt ein Fragezeichen, auch so manche etwas längere Geschichte kann den Leser verwirrt zurücklassen. Besonders in der Praxis, bei der ich so frei war Horrorgeyst ein paar der Geschichten vorzulesen, zeigte sich, dass oftmals noch Klärungsbedarf des einen oder anderen Elements beim Zuhörer besteht. Nicht zu vergessen die Sache mit den in Pferdeohren geschütteten Getränken, von der ich bereits auf Facebook berichtet hatte. Die Geschichten können also so manches mal für ordentlich Verwirrung sorgen.

Insgesamt ist Keltische Märchen und Sagen also ein netter Überblick über die Märchen- und Sagenwelt der Kelten, eignet sich aber aufgrund der zumeist kurzen Geschichten und der eher selten vorhandenen Spannung mehr als ein Buch, das man über einen längeren Zeitraum immer wieder mal liest. Zudem sollte man sich auf so manche Überraschung gefasst machen. Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Cover des Buches Die Schokohexe 5 (ISBN: 9783551798756)

Bewertung zu "Die Schokohexe 5" von Rino Mizuho

Die Schokohexe 5
Seitenfetzervor 9 Jahren
Erschreckend schwacher Anfang

Zunächst einmal ein paar Worte zum Cover. Ich weiß nicht, wer auf die Idee kam, Chocola in der Pose abzubilden, und irgendwie habe ich ein Stückchen die Vermutung, dass man damit ein paar Fanfiktion-Ideen anstupsen will (man stelle sich die gar nicht so abwegige Vermutung vor, der Handschuh, der sie füttert, gehöre zu Kakao), jedoch muss ich gleich vorweg nehmen, dass das Cover in keinerlei Zusammenhang mit dem Inhalt steht – außer man hat sehr viel Fantasie und überinterpretiert die Zusatz-Geschichte am Ende des Bandes.

Doch kommen wir zum Inhalt, schließlich soll man ein Buch ja nicht nach seinem Einband beurteilen. Leider hat mich jedoch auch dieser irgendwie enttäuscht. Ja, ich habe mich schon lange vor dem fünften Band gedrückt und als ich anfing zu lesen, wusste ich irgendwie auch, warum. Die ersten ein-zwei Geschichten wirken einfach nur lieblos dahingeklatscht und zweckmäßig. Eine Geschichte, um irgendwie mal wieder ein Fantasy-Geschöpf auftreten zu lasssen und eine, um Chocolas Rivalin nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Gerade das zweite Kapitel wirkte einfach nur so wirr und klischeehaft auf mich, dass ich schon fürchtete der ganze fünfte Band würde so schwach weitermachen.

Zwar tut er dies nicht, jedoch ist es irgendwie auch nur noch “das übliche Geplänkel”. Irgendwelche Geschichten über Freundschaft und vertrauen, die zwar für den Moment unterhalten, aber auch nichts Nachhaltiges bieten, mit keineswegs innovativen Plots vermengt. Wo ist mein so oft angesprochener Roter Faden geblieben? Ist er etwa in die Schokolade geraten?

Glücklicherweise nicht ganz, da zumindest ein Stückchen am Ende des Bandes noch hindurchschimmert und mich dieses Stückchen noch für den sechsten Band, der im Oktober erscheinen soll, hoffen lässt. Das Nachwort Mizuhos verspricht jedenfalls viel. Ob sie es einhalten kann, wird sich dann zeigen.

Da mich der fünfte Band von Die Schokohexe leider kaum noch überzeugen konnte und mir eher wie ein Kreativitäts-Lücken-Füller vorkam, vergebe ich diesmal nur 2 von 5 Sternen.

Cover des Buches Eines Tages, Baby (ISBN: 9783442482320)

Bewertung zu "Eines Tages, Baby" von Julia Engelmann

Eines Tages, Baby
Seitenfetzervor 10 Jahren
Cover des Buches Die Schokohexe 3 (ISBN: 9783551798732)

Bewertung zu "Die Schokohexe 3" von Rino Mizuho

Die Schokohexe 3
Seitenfetzervor 10 Jahren
Erste Schritte vom Standard-Schema weg

Auch der dritte Band von “Die Schokohexe”, der den Untertitel creamy sugar trägt, verfügt über fast denselben Klappentext wie auch die beiden vorherigen Bände:

Besuch doch mal meinen Laden! Ich erfülle dir auch deinen innigsten Wunsch. Doch dafür musst du mir etwas Kostbares zurückgeben…

Chocola Aikawa ist die Chocolatierin im Schoko-Laden >>Chocolat Noir<<, welcher deine Wünsche in Erfüllung bringt. Was wird aus den bekümmerten Menschen, die Chocola besuchen? Eine cremig-süße Mystery-Story!

Wie man es von dieser Reihe bereits gewohnt ist, sind die Geschichten über Chocolas Kunden typische Shojo-Stories. So beginnt der dritte Band von Die Schokohexe direkt mit dem Valentinstag.  An dem ersten Kapitel ist hierbei besonders auffällig, dass, auch wenn eine gewisse Moralvorstellung hinter so ziemlich jeder bereits geschilderten Situation steckt, am Ende nochmal eine unterstreichende Lehre zusammengefasst wird, auch wenn diese recht kitschig ausfällt.

Zudem wird der Haupt-Plot im dritten Band weitergesponnen. Zaghaft scheinen sich erste zwischenmenschliche Beziehungen Chocolas abzuzeichnen. So treffen wir zum ersten Mal auf ihre vermutliche Feindin, die Kakao irgendwoher zu kennen scheint. Außerdem schließt Chocola  Freundschaft mit einem Mädchen, dem sie zuvor geholfen hat.

Und auch eine Begegnung mit dem Übernatürlichen findet ihren Platz, die leider viel zu schnell abgehandelt war. Diesen Fall hätte ich im Gegensatz zu so manch anderer Kunden-Geschichte gerne noch weiter ausgearbeitet gesehen, einerseits weil es einen doch recht straffen Kontrast zur plüschig-pinken Girlie-Welt darstellt und andererseits, weil diese Thematik sich schlichtweg gut in den Manga einfügen würde, wenn man nur an Kakaos wahre Natur denkt.

Ich hasse es ja, wenn Mangas keinen erkennbaren Haupt- Plot haben und meine Befürchtungen, dass es sich bei der Schokohexe um einen solchen Manga handelt, werden durch diese beiden zwischenmenschlichen Beziehungen Chocolas nun allmählich zerstreut.  Dennoch kann man nach wie vor nicht leugnen, dass Die Schokohexe nach wie vor einem gewissen Schema folgt, bei dem oftmals jemand der oder die Böse und eine oder einer der Gute ist.  Ich hoffe einfach, dass man nicht mehr allzu lange an diesem krampfhaften, leicht durchschaubaren Schema festhält.

Insgesamt bin ich also erleichtert, dass der dritte Band der Schokohexe weitere Ansätze für den Hauptplot liefert, jedoch stört mich das festgefahrene Schema noch immer etwas, weswegen es wieder 4 von 5 Sternen gibt.

Cover des Buches Die Schokohexe 1 (ISBN: 9783551798718)

Bewertung zu "Die Schokohexe 1" von Rino Mizuho

Die Schokohexe 1
Seitenfetzervor 10 Jahren
Charakter-Karussell

Die Schokohexe, diesen Manga wollte ich auch schon vor einer Weile lesen und nun hatte ich doch tatsächlich das Glück, dass jemand mir die eigene Ausgabe anvertraut hat. Was mich an dem Manga besonders reizte, war das Artwork des Covers. Doch man sollte ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen, weswegen nun der Klappentext folgt:

Besuch doch mal meinen Laden! Ich erfülle dir auch deinen innigsten Wunsch. Doch dafür musst du mir etwas Kostbares zurückgeben…

Chocola Aikawa ist die Chocolatierin im Schoko-Laden >>Chocolat Noir<<, welcher deine Wünsche in Erfüllung bringt. Was wird aus den bekümmerten Menschen, die Chocola besuchen? Eine zartbittere Mystery-Story!

Beginnen wir mit dem Zeichenstil. Allein schon an diesem wird sehr klar deutlich, dass es sich um einen Manga für Mädchen handelt. Einerseits wurde recht viel Wert auf Details gelegt, beispielsweise bei Chocolas Kleidung, andererseits sind die Bilder auch nicht zu sehr mit Details überladen. Generell ist der Stil der süß gehalten. Süße Mädchen, tendenziell eher feminine Typen und das alles garniert mit großen, deutlichen Augen, vielen Lichtdarstellungen, die dem ganzen nochmals einen betont verträumten Anstrich verpassen, und als krönenden Abschluss weiche Kontraste, die für eine nach Manga-Maßstäben recht hohe Stofflichkeit sorgen.

Und es ist gut, dass der verträumte Zeichenstil quasi schon “Ich will nur von Mädchen gelesen werden!” kreischt, denn auch der Inhalt ist wohl alles andere als auf das männliche Publikum zugeschnitten. Wie der Klappentext verrät, spielt Chocola Aikawa eine wichtige Rolle, ist aber in den einzelnen Kapiteln dennoch die Nebenrolle.

Jedes der fünf Kapitel des Manga behandelt eine jeweils andere Geschichte, die zwar in den verschiedensten Szenerien wie Musik-Business, Mode-Branche, Schule oder Eiskunstlauf-Galas, welche auch auf die weibliche Leserschaft zugeschnitten sind, ist in seinem Grundaufbau gleich: Es gibt fast immer zwei Mädchen, die ursprünglich nichts miteinander zu tun haben, Freundinnen sind oder sich anfreunden, wobei eine von ihnen die Gute und eine die Böse ist. Die Böse fügt der Guten in irgendeiner Form Schaden zu, weswegen die Gute Chocola aufsucht und dort von ihr Hilfe nimmt. Im Gegenzug nimmt Chocola noch irgendwas Schlechtes des guten Mädchens, wie z.B. die Erinnerung an ihre Probleme, sodass sich die Situation des guten Mädchens verschlechtert. Das böse Mädchen kann damit nicht umgehen, sucht auch Rat bei Chocola, wird von ihr jedoch als Lohn in irgendeiner Form bestraft.

Von Chocola selbst erfährt man leider so gut wie gar nichts, was ich persönlich sehr schade finde, ist sie doch die gemeinsam mit ihrem Kater Kakao die einzige Person, die nicht mit jedem Kapitel verschwindet. Dennoch ist sie mir nicht unsympathisch, was schonmal gute Voraussetzungen für einen Hauptcharakter sind. Denn obwohl über sie kaum etwas bekannt wird, ist sie wohl sowas wie eine Mischung aus Frau Holle und böser Hexe. Eine Mischung, die auf Dauer interessant werden könnte.

Nach dem ersten Band erkennt man also ein gewisses Muster in den Kapiteln. Zudem ist der Manga extremst an Mädchen orientiert und eine richtige Handlung, von der man denkt, sie könne sich nach und nach in der kompletten Reihe fortsetzen, ist auch noch nicht erkennbar. An dieser Kinderkrankheit leidet jedoch wohl so mancher Manga, weswegen ich letzteres verschmerze.

Alles in Allem hat mich der erste Band von Die Schokohexe durchaus gut unterhalten und es war auch mal ganz interessant, etwas richtig “girliehaftes” lesen zu können, zumal der Zeichenstil und ganz besonders die charakterliche Darstellung von Chocola mir durchaus gefallen haben. Dennoch ist vom Plot her noch viel Platz nach oben, weswegen es vorerst nur 3 von 5 Sternen gibt.

Cover des Buches Der Herr der Ringe - Die Wiederkehr des Königs (ISBN: 9783608955385)

Bewertung zu "Der Herr der Ringe - Die Wiederkehr des Königs" von J. R. R. Tolkien

Der Herr der Ringe - Die Wiederkehr des Königs
Seitenfetzervor 10 Jahren
Kurzmeinung: Ein Finale, an dessen Ende man merkt, wie lieb man die Charaktere doch gewonnen hat.
Cover des Buches Das andere Kind. Thriller , = Mutation ; 3898973220 (ISBN: B008A8BNIW)

Bewertung zu "Das andere Kind. Thriller , = Mutation ; 3898973220" von ROBIN COOK

Das andere Kind. Thriller , = Mutation ; 3898973220
Seitenfetzervor 10 Jahren

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