ShellysBooksDiary
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Ein Psychothriller, der zum Nachdenken anregt
Meine Meinung:
Ich muss euch gestehen, dass ich diesem Psychothriller erst beim 2. Anlauf beendet und auch verstanden habe. Bereits im letzten Sommer hab ich mit „Das Scherbenhaus“ angefangen, aber gleich gemerkt, dass ich nicht so wirklich in die Geschichte abtauchen konnte. Da ich jedoch den Inhalt so ansprechend fand, wollte ich dem Buch gerne nochmal eine Chance geben, und das am besten, wenn ich auch mehr das Feeling für Thriller verspüre (also nun im Winter). Ich muss gestehen, obwohl ich den Anfang noch sehr gut in Erinnerung hatte, hat mir dieser Psychothriller richtig gut gefallen. Aber fangen wir mal von vorne an:
Bereits das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich neugierig gemacht, was sich wohl dahinter verbirgt. Es ist im allgemein etwas düster gehalten und man sieht fast nur eine große Fensterfront. Da ich selber sehr gerne Wohnungen mit großen oder vielen Fenster liebe, um eben mehr Licht einzufangen, hatte ich mir selbst überlegt, was es nun auf sich hat, dass es trotzdem so düster wirkt. Sind es wirklich nur die dunklen Wolken am Himmel, die man bei genaueren Hinsehen erkennt? Jedoch sieht man auch eine weiße Wand, sowie ein weißes Sofa, welches trotzdem keine Helligkeit ins Bild bringt. Als ich dann mit dem Lesen diesen Psychothriller angefangen habe, hatte ich mir so manche Idee dazu ausgedacht: In erster Linie dreht es sich ja um dieses hochmoderne Wohnhaus, wie die Autorin selber mit einer Glasfront beschreibt. Jedoch kommt mir dieser Gedanke auch etwas befremdlich vor. Andere Menschen können somit hineinsehen und beobachten, was man dort so treibt. Und irgendwie fand ich dann die Vorstellung etwas skurril, dass unsere Protagonistin Carla, die Drohbriefe erhält und unter starken Angstattacken leidet, bis hin zum Verfolgungswahn, sich dort wohl fühlen sollte. Jedoch hat Carla es ja gut geschafft, aber auch gemerkt, dass eben hinter dieser großen Glasfront, wo alles so perfekt und abgesichert scheint, auch düster und mystisch ist. Und genau dieser Grund passt somit sehr gut zum Cover. Es zeigt den eigentlich Handlungsort, wird hinten im Inhalt als ein sicheres Zuhause beschrieben, doch statt es in hellen Farben zu leuchten, drückt er trotzdem eine Dunkelheit aus, der gut zu einem Psychothriller passt.
Für mein empfinden passt der Titel auch recht gut, obwohl ich recht lange Überlegen musste, was es mit dem Wort „Scherben“ in diesem Titel auf sich hat. Als erstes dachte ich eher an einem Titel wie „Das Glashaus“. Nicht nur, weil es eben ausschließlich in dem gläsernen Wohnhaus „Save Heaven“ abspielt, sondern mein erster Gedanke nach dem Lesen galt auch dem Sprichwort: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!“ Aber wiederum bedeuten Scherben auch eine Art zerstörter Zustand. Und wenn man sich überlegt, dass Carlas Welt mit den Stalker sehr zerbrochen ist und sie sich Zuhause oder auf ihrer Arbeit wohl fühlt, kommt man der Sache schon näher. Auch später in der Wohngemeinschaft „Save Heaven“ in Berlin merkt man, dass der Schein sehr trügt und nicht alles so rosig ist, wie die Bewohner es einem Vorspielen. Und somit dachte ich mir, in einem Haus, welches viel aus Glasfronten besteht, wohnen Menschen, deren eigenes Leben sich auf Rückschläge bezieht, passt „Das Scherbenhaus“ richtig gut.
Die Autorin Susanne Kliem hat für einen Psychothriller einen sehr einfachen und leichten Schreibstil gewählt. Wobei sie mit teilweise kurzen Sätzen, sowie Absätze und Kapitel den Leser auf einen schnellen Weg ins Geschehen bringt. Gleich im ersten Kapitel hatte sie mich neugierig gemacht, was nun hinter dieser ängstlichen Carla steckt, die sich nicht mal traut, alleine die eigene Haustür zu verlassen, und eine Freundin ihre Post öffnen muss. Sie baut die Spannung langsam und konstant auf, wobei sie ab und zu auch etwas mit dem Leser spielt, in dem sie mit einem neuen Kapitel von einer anderen Sichtweise weiterschreibt. So kommt der Leser nicht so schnell auf das kleine Geheimnis, welches sie in dieser Geschichte eingebaut hat.
Susanne Kliem erzählt uns die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin Carla, die selbst nicht ein ganz einfacher, durchschaubarer Charakter ist. An manchen Stellen hatte ich mir gedacht, wieso sie gerade in bestimmten Situation so handeln musste, und an anderen Stellen habe ich richtig mitgefiebert. Da ich selbst einmal unter einem „leichten“ Stalking-Fall litt, konnte ich mich auch sehr gut in die Gefühlswelt von Carla versetzen. Die ewige Angst, hinter jeden Mauervorsprung könnte der Stalker lauern, ist somit nicht so weit her geholt. Selbst ich bin indirekt in eine andere Stadt geflüchtet und hab gehofft, dass es dadurch nun besser wird. Was ich selbst etwas schade finde, dass Carla in Berlin ihre Angstgefühle überhaupt nicht mehr spürt und gleich ein neues Leben anfängt. Sie machte sich zwar schon ab und zu Gedanken dazu, ob der Stalker sie hier finden würde, aber es gleich mit dem Satz „Hier kennt mich ja keiner“ wieder vertan. Ich selbst hatte es nicht so schnell im Griff und somit kam mir dieser Aspekt doch ein wenig unglaubwürdig vor. Doch sollte das bei manchen Menschen, die unter Stalking leiden, so schnell gehen, widerspreche ich sofort meine Behauptung, und ihr habt meinen vollsten Respekt dafür.
Aber auch die Bewohner vom „Save Heaven“ geben Carla das Gefühl von Sicherheit. Ich selbst kenne meine Mitbewohner von meinem Wohnhaus nicht und manchmal wünschte ich mir, diese Höflichkeit und Nettigkeit, wie die Bewohner auf neue Mieter und Situationen eingehen, auch hier zu finden. Durch die Mitbewohner lernen wir hauptsächlich 2 Männer näher und genauer kennen, die Carla in den mystischen Situationen zur Seite stehen und ihr Mut und Sicherheit geben. Das wäre einmal der ältere Herr Milan Wagner, der in der Wohnung gegenüber wohnt. Er begrüßte sie gleich ganz herzlich im neuen Haus und veranstaltete sogar für sie eine große Willkommensparty. Aber auch im Lauf der Geschichte war Milan immer irgendwie mit dabei gewesen. Denn er spiegelte das Herz der Gemeinschaft wieder. Zutraulich und freundlich, und hat für jeden ein offenes Ohr. Diese Eigenschaften sind nicht so weit hergeholt. Milan ist im Rentneralter, alleinstehend und durch einen Unfall an einem Gehstock gebunden. Er hat niemanden im direkten Umfeld, mit dem er sich austauschen kann und sucht somit diese Nähe in der Wohngemeinschaft.
Außerdem lernt der Leser den Charakter Christian kennen, ein berühmter, aufstrebender, sowie attraktiven Künstler. Carla verliebte sich sofort in diesem Charakter, aber wusste nicht genau, wie sie mit diesem Gefühl umgehen soll, da sich Christian bereits in einer Beziehung befand. Sie versuchte ihn nur als einen sehr netten Nachbarn einzuordnen, versuchte jedoch trotzdem mehr von seinem Leben zu erfahren. Auch hier spiegelt sich die Realität mit der Geschichte wieder. Denn unter uns Frauen können wir ruhig gerne zugeben, dass es immer und überall attraktive Männer gibt, die uns ins Staunen bringen. Auch wenn dieser Mann, oder wir selbst in einer Beziehung sind, gibt es trotzdem eine gewisse Anziehungskraft und man möchte so viel wie möglich von diesen Menschen erfahren und somit in seinem Leben treten.
Aber auch die anderen Bewohner, auch wenn diese nur kurzzeitig auftauchen, sind sehr gute Charaktere. Sei es die Familie, wo die Beziehung von den Eheleuten in Frage gestellt wird, oder die Teenagerphase eines jungen Mädchens mit ihren jugendlichen Problemen. Als Leser kann man sich sehr gut und vor allem auch schnell in die einzelnen Charaktere hineinversetzen und somit verstehen, wieso sich Carla im „Save Heaven“ so wohl gefühlt hat. Jedoch merkt Carla schnell, dass nicht jeder Mensch so perfekt ist, wie er vorgibt, und jeder ein düsteres Geheimnis mit sich bringt.
Mein Fazit:
„Das Scherbenhaus“ von Susanne Kliem ist ein Psychothriller, der auch viel zum Nachdenken anregt. Traut man seinen Mitbewohnern in einem Wohnkomplex wirklich so sehr, dass sie ein Teil des eigenen Lebens werden? Mit ihrem schönen und leichten Schreibstil, den kurzen Abschnitten, bringt sie den Leser schnell ins Geschehen hinein. Doch durch immer wieder anderen, mystischen Ereignissen verwirrt sie auch den Leser, so dass man noch lange nach der passende Lösung sucht. Für mich persönlich ein gelungener Psychothriller, der ideal nun für die kalte Jahreszeit ist. Denn wieso sollte immer alles hell sein, wenn der Winter so düster wirkt.
Ein kleines Abenteuer in Paris...
Meine Meinung:
Für mich ist es das erste Buch von der Autorin Mandy Baggot, das ich gelesen habe. Und ich muss sagen, dass ich jetzt schon ein großer Fan von ihr geworden bin. Bereits im Jahr 2016 ist ihr erster Winterroman „Winterzauber in Manhatten“ erschienen. Und diese Freude an dem einfachen Schreibstil, Beschreibungen der Charaktere und Umgebungen, hoffe ich bald auch in ihrem ersten Roman wiederzufinden. Somit ein großes Dankeschön an den Goldmann-Verlag, der mir diesen tollen Winterroman „ Winterzauber in Paris“ zur Verfügung gestellt hat.
Ich muss euch gestehen, dass ich mich regelrecht in das Cover verliebt habe. Dieses Farbenspiel aus Blau und Lila, dazu die glitzernden Schneeflocken, die Landschaft vorm Eiffelturm sowie das verliebte Pärchen finde ich richtig klasse. Es verzaubert einen mit dem Gefühl für eine harmonieren Vorweihnachtszeit mit sehr viel Liebe und Schnee. Denn in Wirklichkeit, auch die Menschen, die Schnee nicht besonders mögen, wünschen wir uns doch alle eine weiße Weihnacht. Auch generell passt dieses Cover sehr gut zum Roman. Denn diese Liebesgeschichte spielt im Paris, wo sich Ava und Julien sich kennen lernen. Julien ihr viele schöne und beeindruckende Plätze von Paris zeigt, und unter anderen auch das eine oder andere Erlebnis auf den Eiffelturm mit ihr teilt. Schon gleich nach den ersten paar Seiten konnte ich mir dieses Pärchen auf den Cover als Ava und Julien vorstellen, wie sie durch die pariser Landschaft spazieren und ein paar schöne Aufnahmen machen. Und wenn man genau auf das Pärchen schaut, kann man erkennen, dass die Frau eine Mütze trägt. Mehr kann ich dazu nicht sagen, sonst würde ich euch spoilern, aber nur eins vorweg: Diese Mütze hat eine „große“ Bedeutung für die Beiden.
Es gibt heutzutage viele Winterromane und ich muss gestehen, dass diese doch alle sehr identisch klingen. Es soll ja schließlich um die Thematik „Winter, Weihnachten und Schnee“ handeln, und so kann man doch schnell den Überblick verlieren. Auch „Winterzauber in Paris“ ist an sich ein sehr schöner Titel, jedoch geht dieser in den ganzen Winterromanen unter. Aber ich finde: Leser, die eine tolle Liebesgeschichte für die kalte Jahreszeit lesen möchten, werden trotzdem bei diesem Titel neugierig. Denn allein der Stadtname Paris erweckt einem die Hoffnung auf Liebe, die auch in Wirklichkeit diese Stadt einem übermittelt. Und eins kann ich euch nur sagen: Der Titel passt sehr gut zu einem Liebesroman, der in der winterlicher/vorweihnachtlicher Zeit spielt. Die Autorin beschreibt Paris mit einer fabelhaften Landschaft auf puren weißen Schnee, wo es hin und wieder kleine Schneeschauer gibt. Und sogar die Pariser Weihnachtsmärkte werden von Ava, Julien, Debs und Didier unsicher gemacht, so dass man selbst als Leser den Wunsch verspürt, Paris in weißer Pracht in der Vorweihnachtszeit zu besuchen.
Aber nicht nur diese weiße Landschaft übermittelt uns die Autorin in einem leichten und einfachen Schreibstil, sondern auch in den recht kurzen Kapiteln beschreibt sie hervorragend die einzelnen Charaktere. Dabei sind unsere Hauptprotagonisten Ava und Julien, aber ihre Freunde Debs und Didier, sowie Avas Mutter Rhoda und Juliens Vater Gerard und Stiefmutter Vivienne so gut beschrieben, dass man sie alle auf ihre eigene Art und Weise ins Herz schließen kann. Man kann regelrecht bei der Geschichte mitfiebern, und nicht nur wegen der Spannung aus diesem „Liebesdrama“, sondern auch mit den einzelnen Gefühlen, welche die einzelnen Charaktere übermitteln. Ich hab mich so oft in Debs wiedergefunden, mit ihrer wirren Gedankenwelt um das Thema Liebe und Treue, und in manch anderer Situation war ich wie Ava, die Lust auf was neues hat und einfach das gute Essen liebt. Und durch die einzelne Darstellung der verschiedenen Charaktere vermittelt uns Mandy Baggot die einzelnen Themen, die im Leben wichtig sind: Familie, Liebe, sowie auch Verlust und Angst. Und dabei wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Ava und Julien geschrieben, die ihre eigenen Päckchen zu tragen haben, aber doch schnell merken, dass Verschlossenheit nicht das beste Mittel ist, um mit Problemen zurecht zukommen.
Mein Fazit:
Dieser tolle Roman „Winterzauber in Paris“ ist ein absolutes Muss für diese kalte Jahreszeit. Die Autorin Mandy Baggot zaubert einen eine Art von innerliche Wärme, in dem sie uns mit in die weiße Landschaft von Paris entführt und uns eine Liebesgeschichte erzählt, die es auch in der heutigen Zeit geben könnte. Mit viel Gefühl für nicht nur die schönen Seiten im Leben, sondern auch mit der Thematik Verlust und Angst, hatte die Autorin hier einen wundervollen Winter-Liebesroman geschrieben. Als Leser kann man sich sehr schnell mit den einzelnen Charaktere anfreunden und so manche Situationen auch aus seinem eigenen Leben wiedererkennen.
Ein spannender Auftakt einer neuen Thriller-Reihe
Meine Meinung:
Wenn man diesen Thriller zum ersten Mal sieht, schreckt es einem als erstes ab. Das Cover ist zum größten Teil mit einer roten Farbe überzogen, die sogar leicht den Anschein auf frisches Blut hat. Und gerade das war mein Reiz an diesem Buch: Was verbirgt sich hinter diesem roten Cover?
Außerdem sieht man die Rückseite von einer Frau, woraus man aus der kleinen Inhaltsangabe schließen kann, dass es sich dabei um Targa handeln könnte. Denn dieser Charakter wird bisher als Furchtlos beschrieben und stellt sich der Gefahr. Für mich persönlich ist es auf eine gewisse Weise ein tolles Cover. Denn durch diese rote Farbe und der „geheimnisvollen“ Frau, wollte ich unbedingt mehr über diesen Thriller wissen. Jedoch denke ich, wie ich bereits im ersten Satz erwähnt habe, dass er aber bei anderen Lesern auch als abschreckend wirken könnte.
Da sich dieser Thriller in erster Line um die Undercover-Ermittlerin Targa handelt, finde ich den Titel auch recht passend. Ich hab vorher zwar noch nie diesen Vornamen gehört und somit weckte es in mir noch mehr meine Neugierde. Auch der Untertitel „Der Moment, bevor du stirbst“ ist eine sehr gute Wahl. Wie man schon in der kurzen Inhaltsangabe erlesen kann, geht es dem Mörder um die letzten Worte seiner Opfer. Aber was genau könnte dieses sein, der Moment, bevor man stirbt? Um diesen herauszufinden, muss man diesen Thriller lesen.
Was ich persönlich richtig schön finde, dass nach dem Aufklappen des Cover erst mal 2 kleine Steckbriefe von der Ermittlerin Targa und dem Mörder Falk gibt. So kann man sich noch schnell einen kleinen Überblick verschaffen, wie genau diese Charaktere ticken. So fand ich auch den Einstieg in die Geschichte nicht so schwer und konnte mich gleich viel besser mit den einzelnen Charaktere mich anfreunden.
Zitat: „Denke immer daran: Gut und Böse trennt nur ein schmaler Grat. Auf ihm zu balancieren, ist wie der Tanz auf Messers Schneide. Wenn du auf die falsche Seite springst, dann kann ich dir nicht mehr helfen.“ (Seite 138)
Im Prolog erfahren wir erst mal von 2 Zwillingsbabys, die vor einer Tür eines Krankenhauses an einem kalten Wintertag abgelegt werden. Jedoch stirbt davon in kurzer Zeit gleich ein Baby, sowie die Mutter. Ich selbst hatte mich somit auf diesen Mord eingestellt, den man zu ermitteln versucht, wurde aber gleich in den darauffolgenden Kapiteln etwas enttäuscht. Die wahre Geschichte handelt schließlich von ganz anderen Morden. Man sollte sich somit nicht zu sehr auf den Prolog konzentrieren und sich fragen, was nun mit dem Baby passiert, oder ob man den Schuldigen für diese Tat wirklich findet. Denn wenn man weiter im Roman liest, merkt man schnell, dass es sich hierbei um eine Nebengeschichte handelt, die jedoch auch sehr wichtig für unsere Hauptprotagonistin Targa ist.
Der Hauptteil in diesem Thriller geht es um die Morde von Falk Sandman, den nun Targa stellen muss. Dabei baut das Autorenduo B.C. Schiller in ihren kurzen Kapiteln immer mehr Spannung auf, dass man regelrecht in den Bann gezogen ist. Es passieren viele nicht vorhersehbare Ereignisse, die dem Leser manchmal sehr verwirren. Aus diesem Grund kann man schon schlecht in der Mitte erahnen, wie dieser Thriller nun wirklich zu Ende geht. Denn bis zur letzte Seite wird die Spannung durch die Jagd des Mörders beibehalten, die gleich am Anfang aufgebaut wurde. Behilflich dazu sind die einzelnen Charakterwechsel von Kapitel zu Kapitel. Man sieht somit die Welt nicht nur von einer Sicht aus und kann somit gut dem „Katz und Maus“-Spiel verfolgen.
Zitat: „Menschen reagieren meistens anders, als man denkt.“ (Seite 133)
Unsere Hauptprotagonistin Targa kommt einen etwas geheimnisvoll rüber. Sie hat kaum Kontakt zu ihrer Familie und hat an sich auch keine Freunde. Sie ist glücklich mit ihrem Leben auf einem Campingplatz und ihr Wegbegleiter ist ihr Hund. Durch ihre Art, keine Angst zu spüren und somit so einiges zu riskieren, arbeitet sie mit der Polizei zusammen. Die jedoch nur ihre Hilfe in Anspruch nimmt, wenn einfach kein Ausweg mehr in Sicht ist. Bei manchen Szenen im Buch hab ich sie bewundert, für ihren Mut. Ich wäre selbst wie ein Feigling einfach abgehauen, aber sie blieb standhaft und hat so einiges über sich ergehen lassen. Man schließt Targa regelrecht ins Herz und fiebert bei den Ermittlungsarbeiten mit. In manchen Szenen möchte man ihr an den Kopf schreien: Tu das nicht! Aber leider hört sie uns Leser nicht. Durch ihre angstlosen Taten bekommt die ganze Geschichte immer mehr Spannung. Und im Verlauf der Geschichte bekommt der Leser immer mehr einen Eindruck, dass sie eigentlich einer ganz anderen Sache hinterher ist.
Auch unser Mörder Falk Sandman wird hier sehr charmant, liebreizend, aber auch böse beschrieben. Seine Ideen, wie er seine Opfer quält, sind doch recht brutal. Somit bin ich froh, dass man da nicht so sehr in den bestialischen Bereich übergegangen ist. Doch die Vorstellung allein reicht, um eine Gänsehaut auf der Haut zu spüren und man leidet regelrecht mit den Opfern mit. Auch seine Art, dass er über alles die Kontrolle hat, raubte mir als Leser richtig den Nerv. Jedoch nicht im negativen Sinne. Ich hab mir selbst viele Gedanken gemacht, wie man ihm eine Falle stellen könnte, jedoch als unerfahrene Ermittlerin bin ich gescheitert. Doch auch hier hat unser Autorenduo sehr gute Arbeit geleistet: Man steckt selbst im tiefen Nebel fest und findet nicht heraus.
Auch die Nebencharaktere, die hin und wieder auftauchen, spielen für die Geschichte eine große Rolle. Auch wenn man bei manchen Charaktere fragt, was die nun mit dem Verlauf der Ermittlungen zu tun haben. Jedoch löst sich dieses Rätsel zum Ende hin und somit darf man sich als Leser nicht zu sehr verwirren lassen.
Auch die Umgebung, wo sich die Geschichte des Thrillers spielt, sind so gut nebenbei beschrieben, dass man gleich den passenden Ort vor Augen hat. Am meisten hat mich das Anwesen von Falk Sandman beeindruckt. Mit jedem weiteren Kapitel von ihm wurde mein innerliches Bild größer und klarer, so dass ich selbst immer mehr das Gefühl hatte, dass ich vor Ort bin und aus den Augen des jeweiligen Charakter sehe.
Mein Fazit:
„Targa – Der Moment, bevor du stirbst“ von B.C. Schiller ist ein toller Auftakt einer Thriller-Reihe. Mit viel Spannung und einer angstlosen Ermittlerin fiebert man dem Geschehnissen regelrecht mit. Auch wenn die Morde nicht als bestialisch beschrieben werden, verursachen sie beim Lesen doch eine regelrechte Gänsehaut. Ein Thriller, den man ungern noch aus der Hand legen möchte.