Shy_Shadow

"Entführung in Reykjavik" ist der zweite Band der fesselnden Arora-Reihe, und auch wenn ich den ersten Band nicht gelesen habe, konnte ich mich problemlos in die Geschichte einfühlen.

Die Handlung dreht sich um eine fesselnde Entführung und das komplexe Thema der Geldwäsche, das die Autorin geschickt in die Geschichte einwebt. Als Lösegeld gefordert wird und der Ehemann der Entführten unter Druck gesetzt wird, nicht die Polizei einzuschalten, tritt Arora, eine Ermittlerin im Bereich Wirtschaftskriminalität, auf den Plan. Gemeinsam mit dem entschlossenen Polizisten Daniel begibt sie sich auf die Suche nach der entführten Ehefrau, in einem Wettlauf gegen die Zeit, um sie zu retten.

Die Struktur des Buches mit seinen kurzen Kapiteln trägt dazu bei, dass sich die Handlung flüssig liest und die Spannung konstant hoch bleibt. Man kann kaum aufhören zu lesen, da man immer gespannt darauf ist, was als nächstes passieren wird.

Ein weiterer Pluspunkt sind die detailreichen Beschreibungen der Charaktere, die sie lebendig und greifbar machen. Man kann sich gut in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen, was das Lesen noch fesselnder macht.

Obwohl ich früh eine Vermutung hatte, wer der Entführer sein könnte, schafft es die Autorin geschickt, einige falsche Fährten zu legen, die die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten.

Insgesamt ist "Entführung in Reykjavik" ein packender Island-Krimi, der sowohl mit einer gut durchdachten Handlung als auch mit faszinierenden Charakteren überzeugt. Für alle Liebhaber von spannenden Kriminalgeschichten ist dieses Buch eine klare Empfehlung und verdient meiner Meinung nach volle fünf Sterne.

Dora will weg aus ihrer gewohnten Umgebung, vor allem von ihrem Freund, der sich immer mehr zum überkorrekten Besserwisser entwickelt und sich hauptsächlich mit der Coronaproblematik beschäftigt.

Sie zieht zusammen mit ihrer Hündin in das kleine Dorf Bracken in Brandenburg. Doch bringt der Tapetenwechsel tatsächlich die erhofften Freiheiten und den Raum zum Luft holen, den sie so dringend benötigt? Denn ganz so idyllisch wie es auf den ersten Blick scheint geht es hier doch nicht zu.

Die Autorin greift in diesem Buch das aktuelle Thema Corona und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft auf. Welche Ängste und Schwächen die Menschen plagen, welche Befangenheiten auftreten und welche Stärken zum Vorschein kommen können, wenn man einfach nur Mensch ist. Ihr gelingt es, die Spaltung der Gesellschaft gerade in der Corona Zeit aufzuzeigen, wie anders die Menschen aufeinander zugehen und aktuell auch mit Problemen umgehen, dabei kommen vor allem Klischees über Rechtsradikale, Nazis, AfD ebenfalls nicht zu kurz.

Die Kapitel sind aus der Sicht von Dora geschrieben, so lernt man sie, ihre Wünsche und Ziele sehr gut kennen. Trotzdem erhält man auch ein ausführliches Bild der anderen Protagonisten.

Dieses Buch hat mir gezeigt, dass es nicht immer nur eine Sicht gibt und mich gut unterhalten. Außerdem gefällt mir der prägnante Schreibstil, ich konnte das Buch leicht und schnell lesen. Dieses Buch bleibt, wie auch schon "Unterleuten" in Erinnerung.

Unterleuten lässt grüßen – nicht ganz. Beide Romane spielen in derselben Umgebung und auch der rechtsradikale Nachbar Gote ließ mich immer wieder an einen gewissen Nachbarn in Unterleuten denken. Tatsächlich gibt es aber nur einen ganz kleinen Hinweis im Buch, der darauf schließen lässt, das Bracken in der Nähe von Unterleuten liegen muss. Die seltenen Kampfläufer Vögel haben einen kurzen Gastauftritt in „Über Menschen“. Ansonsten handelt es sich um zwei eigenständige Romane mit eigenen Protagonisten und Problemen. Wer Unterleuten geliebt hat, der wird mit diesem Buch auch nichts falsch machen.

Von meiner Seite eine klare Leseempfehlung.

Ein perfektes Leben, doch hinter der Fassade verbirgt sich ein Martyrium, bis Zane sich endlich versucht sich gegen seinen Vater zur Wehr zu setzten und die Wahrheit an Licht kommt. Aber ist es wirklich jemals zu Ende? Zwanzig Jahre später kehrt er nach Hause zurück und trifft dort Darby, die glaubt an diesem Ort endlich ihr zu Hause gefunden zu haben. Die beiden fühlen sich sofort zueinander hingezogen, doch die Vergangenheit wird man nicht los und sie wird eine ernste Bedrohung für die Gegenwart.

Die Autorin schreibt in diesem Buch über das aktuelle Thema von häuslicher Gewalt, dass auch vor wohlhabenden Familien nicht halt macht und meistens von der Umwelt nicht zur Kenntnis genommen wird.

Die Handlung spielt sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Beide Protagonisten erlebten in ihrer Vergangenheit häusliche Gewalt durch psychisch gestörte Menschen in ihrem engsten Umfeld. Lange Zeit spielte dieses Thema eine große Rolle im Leben von Zane und Darby, doch scheinen sich beide endlich von dem Trauma erholt zu haben, dann tauchen die Schatten der Vegangenheit wieder auf und es wird erneut für beide lebensgefährlich. Auch vor Mord wird hier nicht zurückgeschreckt.

Das Buch ist in dem typischen Nora Roberts Stil geschrieben, reichlich Spannung und Liebesgeschichte in einem Roman. Trotz aller Dramatik aber kein düsterer Roman. Außerdem werden die Figuren wieder sehr bildlich beschrieben, ich konnte mich gut in sie und ihre Denkweise hineinversetzen. Mir gefällt dieser Stil nach wie vor gut und ich kann das Buch absolut weiterempfehen.

Petra Hammesfahr Das Mädchen Jannie Das rumänische Mädchen Jannie zieht mit einigen anderen Frauen bettelnd über das Land. Ihre Eltern sind tot - ihr Großvater hat sie verkauft. Sie weiß das es auch noch ein anderes Leben gibt und aus Angst vor der Polizei flieht sie zu dem psychisch gestörten Möchtegern Autor Dieter Leuken. Hier fühlt sie eine trügerische Sicherheit und kümmert sich liebevoll um dessen Mutter, die gelähmt und stumm im Bett liegt und versucht Jannie durch Augenzwinkern begreiflich zu machen in welcher Gefahr sie schwebt. Auch hier wird sie wieder ausgebeuetet - als Recherche Objekt für Leukens nächsten Thriller - und sie ahnt nicht wozu er dafür bereit ist. Gleichzeitig versucht Kommisar Klinkhammer sieben Morde von Kindern zu lösen. Wie hängt das alles zusammen? Hier laufen die Handlungstränge mit der Zeit geschickt und logisch zusammen. Die Autorin schreibt in diesem Buch über das aktuelle Thema der rumänischen Clans in Deutschland. Es werden sowohl die Zwangsprostitution auf dem Straßenstrich, der Menschenhandel, als auch die Bettler angesprochen. Auch vor Mord im großen Stil wird nicht zurückgeschreckt. Gegliedert ist das Buch in den einzelnen Kapiteln hauptsächlich nach den Protagonisten Jannie, Kommisar Klinkhammer, Dieter Leuken und Dominik Kern, die die Geschichte aus ihrer eigenen Perspektive erzählen. Dies wird dann sehr bildlich beschrieben, so dass ich mich gut in sie und ihre Denkweise hinein versetzen konnte. In den Kapiteln "Puzzlestücke" wird die Ermittlungsarbeit der Polizei, vor allem die von Kommisar Arno Klinkhammer beschrieben. Hier hatte ich teilweise Mühe die Beziehungen der einzelnen Mitglieder der Clans nachvollziehen zu können, bzw. wer von welcher Polizeibehörde oder Dienststelle gerade am ermitteln war und musste manchmal zurück zu einem vorherigen "Puzzlestück". Insgesamt hat mir der Erzählstil aus Sicht der jeweiligen Personen aber gut gefallen, es ist auch reichlich Spannung vorhanden und ich kann das Buch weiterempfehlen. 

Nach einer wilden Jugendzeit lebt Tormod mit seiner Familie am Rande von Oslo und führt ein beschauliches Leben. Als Hündin Snusken in die Familie kommt, macht sie das Glück perfekt. Doch eines Tages bleibt sie einfach verschwunden. In seiner Trauer verkriecht sich Tormod immer mehr in seine Werkstatt und erschafft durch Zufall „Etwas“ über das er schon bald die Kontrolle verlieren wird.

Die Geschichte ist spannend, außergewöhnlich und sehr mysteriös,  wirklich als „Hardcore“ würde ich sie aber nicht bezeichnen.

Definitiv ein sehr eigenwilliger und alternativer Roman, der mir sehr gut gefallen und mich in seinen Bann gezogen hat. Der einzige Wehmutstropfen war das leider sehr abrupte Ende. Ich würde mir eine Fortsetzung wünschen.

Eine Hipster Clique in New York. Partys, Drogen und Alkohol. Dann begeht ein Mädchen der Clique Selbstmord, oder war es doch Mord? Zehn Jahre später versucht Lindsay der Todesursache ihrer damals besten Freundin auf den Grund zu gehen. Leider kann sie sich an jene ereignisreiche Nacht nicht mehr erinnern. Sie weiß nur, dass sie unter Alkohol- und Psychopharmakaeinfluss zu Gewaltausbrüchen neigt. Was ist damals wirklich passiert und ist sie am Ende selber für den Tod ihrer besten Freundin verantwortlich?
Die Story klang sehr vielversprechend, aber leider blieb das Buch so oberflächlich wie die New Yorker Hipster Szene und zog sich sehr in die Länge. Gerade bei der Hauptfigur Lindsay hätte ich mir viel mehr psychologischen Tiefgang gewünscht. Selbst zum Ende hin, als sich die Situation zuspitzt fand ich es nicht wirklich spannend geschrieben. Von einem Thriller hätte ich einfach mehr erwartet.

Wer wünscht sich manchmal nicht, sein Leben beeinflussen oder eine falsch getroffene Entscheidung doch noch korrigieren zu können. Plötzlich gibt es die Möglichkeit Gott am Computer zu spielen. Aber wirklich nur am Computer?  Ein angesagtes Virtual-Reality-Game, gesteuert von einer künstlichen Intelligenz.

Die ersten hundert Seiten schleicht sich das Gottesspiel nur sehr langsam in eine sonst normale Teenywelt an einer Highschool in den USA. Ein kleines Vergehen in der realen Welt als Aufnahmeprüfung und die Entscheidung von Charlie und seinen Freunden aus dem Computerclub der Vindicators, ob sie das Spiel nun beginnen sollen oder nicht. Trotz leiser Zweifel beginnen sie das Spiel und bekommen fortan immer neue Aufgaben auf ihr Handy geschickt. Was harmlos beginnt wird mit der Zeit immer gefährlicher. Und die Frage in wie weit die KI in ihr reales Leben eingreifen kann und welche Konsequenzen das haben wird, wird immer drängender. Sollte der Satz „Wenn du gewinnst, werden all deine Träume wahr. Wenn du verlierst, bist du tot.“ tatsächlich wahr sein?

Als sie begreifen, dass nicht sie das Spiel spielen, sondern das Spiel mit ihnen spielt, ist es längst zu spät um auszusteigen. Verzweifelt suchen sie nach einer Möglichkeit, das Spiel zu beenden und werden trotzdem immer tiefer hinein gezogen.

Ich muss gestehen am Anfang habe ich überlegt das Buch abzubrechen, da ich aus dem Alter in dem mich typische Teenyprobleme interessieren doch raus bin, aber dann begann endlich das eigentliche Gottesspiel und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da die Ereignisse dann Schlag auf Schlag passieren und man gar nicht mehr zu Atem kommt.

Ich fand es sehr spannend, da vieles unvorhersehbar war und man immer wieder Überraschungen, sowohl positiv als auch negativ, erlebt hat. Zugleich fand ich es aber auch sehr erschreckend, im Moment ist die KI in der Form nur eine Fiction, aber wer weiß was uns in der Zukunft noch erwarten wird.

Sollte man den einen oder anderen Begriff  aus der Computerwelt doch nicht kennen, gibt es ein ausführliches Glossar.