Bewertung zu "Das dritte Triumvirat- Band 2" von Virginia Bischof Knutti
Februar 2015: Alfredo ist seit ein paar Monaten tot und Caesar, Cicero und Antonius haben sich inzwischen in ihrem neuen, modernen Leben ohne ihn eingewöhnt. Doch die Arbeit als Historiker für die römische Antike ist ihnen nicht genug. Sie wollen an ihre Wirkungsorte von damals zurückkehren und so trennen sich die Wege der drei Freunde. Während es Antonius nach Ägypten und Cicero nach Griechenland zieht, macht sich Caesar auf in Richtung Gallien, dem heutigen Frankreich. Auf seiner Reise trifft er die unterschiedlichsten Menschen und auf einen weiteren großen Eroberer Europas - Napoleon. Wohin sich Caesar auch wendet, er trifft stets auf Bonapartes Spuren. Und er muss einsehen, dass nicht nur er die europäische Geschichte nachhaltig geprägt hat...
"Caesars gallischer Frieden" ist der zweite Teil der "Triumvirat"-Reihe. Er setzt etwa ein halbes Jahr nach dem ersten Band ein, den man aber nicht unbedingt gelesen haben muss. In einem ausführlichen Prolog fasst Caesar zusammen, was bisher passiert ist. Auch der Rest des Buches wird, so wie bereits sein Vorgänger, aus der Sicht Caesars erzählt. Dies ist einerseits sehr unterhaltsam, da er viele Dinge wie Laptops oder Ski nicht kennt. Andererseits sind seine Erzählungen auch lehrreich und informativ, da natürlich erörtert wird, was er auf den Stationen seiner Reise erlebt hat - vor gut zweitausend Jahren. Dies geschieht entweder im Rückblick oder im Gespräch mit anderen Leuten. Interessant sind die Parallelen, die mitunter gezogen werden. Caesar ist fasziniert von Napoleon und vergleicht sich ständig mit ihm. Mit Helmut, einem Historiker aus Trier, diskutiert er sogar über das Alte Testament. Viele Details sind wirklich lebhaft geschildert, sodass es nicht langweilig wird. Manchmal fallen aber schon recht viele (lateinische) Namen, die man teilweise noch nie gehört hat oder Caesar ergeht sich in Kriegstaktiken. Das fand ich dann doch etwas anstrengend, aber zum Glück halten sich diese Passagen in Grenzen.
Ein Unterschied zum ersten Band ist der, dass Caesar diesmal ohne seine beiden "ältesten" Freunde zusammen ist. Er entdeckt auch nicht mehr so viel Neues, was immer besonders witzig ist. Dafür lernt man viel über europäische Geschichte, ganz nebenbei.
Im Anhang findet sich neben den Literaturverweisen ach ein Lexikon für lateinische Wörter, die in den Text integriert sind. Dieses braucht man allerdings nicht immer, da einiges auch so erklärt wird. Schön hätte ich zusätzlich noch eine Karte mit Caesars Stationen gefunden, die vielleicht noch einen Bezug zu den antiken Stämmen nimmt. Denn Gallier und Helvetier sind nur übergreifende Begriffe und setzen sich aus verschiedenen Volksgruppen zusammen.
Trotz der kleinen Schwächen habe ich Caesar auch diesmal wieder gern begleitet. Der Schluss ist nochmal richtig spannend und macht neugierig auf Teil drei. Dann wird Caesar sehen, was im heutigen Ägypten so los ist...
"Das dritte Triumvirat" - Die Reihe:
Die Auferstehung (Rezension: https://www.lovelybooks.de/autor/Virginia-Bischof-Knutti/Das-dritte-Triumvirat-Band-1-1271275087-w/rezension/1111036969/)
Caesars gallischer Frieden