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Siiri

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Depression abzugeben (ISBN: 9783404609222)

Bewertung zu "Depression abzugeben" von Uwe Hauck

Depression abzugeben
Siirivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein sehr ehrlicher Erfahrungsbericht über psychische Erkrankungen. Lesenswert!
Ehrlicher Erfahrungsbericht

Achtung: Die nachfolgende Rezension kann Trigger enthalten!

In diesem Buch geht es um eine Krankheit, die in unserer Gesellschaft leider viel zu häufig noch immer als Tabuthema behandelt wird – die Depression. Offen und schonungslos erzählt Uwe Hauck von seinem Selbstmordversuch und wie es dazu kam, und wir Leser dürfen ihn anschließend ein Jahr lang auf seinem Weg zur Besserung begleiten, der ihn durch drei unterschiedliche Kliniken führt und auf dem er eine Menge über sich selbst und andere lernt.

Das Buch gibt einen ehrlichen Einblick in das Gefühlsleben und die Gedankenwelt eines Menschen, der an einer psychischen Erkrankung leidet. Dabei lockern humorvolle Passagen die tiefgründige und oft nachdenklich stimmende Erlebniserzählung immer wieder auf. So brachten mich etwa Anekdoten über sehr originelle Therapieformen des Öfteren zum Schmunzeln. Wie Uwe Hauck in dem Buch feststellt, findet man bei psychisch kranken Menschen oftmals den besten schwarzen Humor – und das belegt er gleich selbst in seinem Buch. Auch die Gespräche zwischen dem Autor und seinen Mitpatienten, die immer wieder in die Erzählung eingestreut sind, enthalten sehr viele feinsinnige Gedanken und Lebensweisheiten, aus denen jeder Leser etwas für sich mitnehmen kann. Kein Wunder, dass Uwe Hauck diese Gespräche unter Patienten als hilfreicher als viele der „professionellen“ Therapien empfunden hat.

Uwe Hauck spart in seinem Buch aber auch nicht mit Gesellschaftskritik. Sind doch der hohe Stellenwert, den unsere Gesellschaft dem Beruf beimisst und der daraus entstehende Druck auf den einzelnen Arbeitnehmer alles andere als förderlich für die psychische Gesundheit. Der Mensch wird darauf getrimmt, zu funktionieren und nach außen hin immerzu positiv und extrovertiert zu wirken, was dazu führt, dass viele Menschen sich gezwungen fühlen, in der Öffentlichkeit stets eine Maske zu tragen. Klar, dass dies auf Dauer nicht gut gehen kann. Wie Uwe Hauck an mehreren Stellen in seinem Buch anmerkt, ist der wahre Irrsinn dieser Welt oft außerhalb der Klapse zu finden, wo viel zu viele untherapierte Verrückte am Werk sind und besonders sensiblen Menschen das Leben schwer machen.

Bereits während seiner Klinikaufenthalte twitterte Uwe Hauck regelmäßig unter dem Hashtag „#ausderklapse“, mit dem Ziel, die Öffentlichkeit über diese gefährliche, potenziell lebensgefährliche Krankheit aufzuklären und gleichzeitig auch Vorurteile über die daran erkrankten Menschen sowie über psychiatrische Kliniken abzubauen. Der Erfolg seiner Social Media-Aktivitäten gab ihm Recht, so dass er seither wichtige Aufklärungsarbeit über psychische Krankheiten leistet und dadurch hilft, das Stigma von den betroffenen Menschen zu nehmen und Verständnis in der Gesellschaft zu schaffen.

Der Schreibstil des Buches ist unterhaltsam, geistreich und auch für Laien gut verständlich, da der Autor auf Fachchinesisch verzichtet und den Fokus merkbar darauf legt, vom Leser verstanden zu werden und einen ehrlichen Einblick in sein Seelenleben zu gewähren. Es sei deshalb nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich nicht um ein Fachbuch handelt, sondern um einen Erlebnisbericht, der neben dem eindeutig vorhandenen Informationswert auch unterhalten soll.

Alles in allem ist dieses Buch sowohl für Leser zu empfehlen, die selbst an Depressionen und Angststörungen erkrankt sind, als auch für deren Angehörige und für nicht Betroffene. Selbst erkrankte Leser erhalten durch das Buch viele wertvolle Impulse zum Umgang mit ihrer Krankheit, andere Leser gewinnen durch das Buch einen informativen und ehrlichen Einblick in das Gefühlsleben und die Gedankenwelt solcher Menschen und lernen zu verstehen, was diese Krankheit bei einem Menschen anrichten kann und wie man als Außenstehender damit umgehen kann (und wie besser nicht). Klare Leseempfehlung von mir! 

Cover des Buches Drachenhaut (ISBN: 9783760784533)

Bewertung zu "Drachenhaut" von Frances G. Hill

Drachenhaut
Siirivor 12 Jahren
Rezension zu "Drachenhaut" von Frances G. Hill

Die Götter liegen im Wettstreit: der listige Naga fordert die anmutige Peri Banu zu einer Wette heraus. Ein Teil dieser Wette ist, dass er den Prinzen Massinissa, den Sohn des ebenso mächtigen wie grausamen Shâyas und gleichzeitig das Patenkind der Peri Banu, mit einem Fluch belegt. So fristet der Prinz die eine Hälfte des Monats in der Gestalt eines gefährlichen Werpanthers, die zweite Hälfte dagegen als verwachsener, kamelähnlicher Zwerg. Nur ein Tag im Monat bleibt ihm, an dem er ganz Mensch ist: Dunkelmond.

Lilya wächst als Waise im Haushalt ihres Großvaters auf, dem mächtigen Beg und Magier Kobad. Von den meisten anderen Familienmitgliedern wird das Mädchen wegen ihrer dunklen Haut und ihrer rätselhaften Brandnarben gemieden und zudem werden üble Gerüchte über sie in Umlauf gebracht. Nur ihr Großvater Kobad kümmert sich um sie und gewährt ihr mehr von seiner kostbaren Zeit als jedem anderen Mitglied der Familie – was wiederum Neid auf Lilya heraufbeschwört. Und dann ist da noch ihre liebevolle Amme Ajja, die Lilya liebt wie eine Tochter. Dennoch fühlt sie sich sehr einsam und sie verlässt nur selten das Haus.

Bis sie eines Tages bei einem Basarbesuch auf Den Naga und den Werpanther Amayyas trifft. Eine Begegnung, die ihr Leben in der folgenden Zeit ordentlich durcheinanderwirbelt. Bald weiß sie kaum mehr, wer sie ist und wo sie wirklich hingehört…

Frances G. Hill (Susanne Gerdom) entführt ihre Leser diesmal in eine märchenhaft-orientalisch wirkende Welt, die sie bildhaft und lebensnah vor dem inneren Auge des Lesers entstehen lässt. Ihre Sprache und ihr Stil sind wie immer geschliffen und ausgefeilt, grazil und atmosphärisch und dennoch sehr schnell und angenehm zu lesen.

Wir tauchen in eine Welt mit ausgefeiltem magischen System und vielen interessanten und faszinierenden Figuren ein, so dass es schwer fällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Die Charaktere sind sehr tiefgründig, facettenreich und einfühlsam gezeichnet und laden den Leser ein mit ihnen zu leiden, um sie zu fürchten und sich mit ihnen zu freuen. Die Hauptfigur Lilya ist sehr interessant und voller Geheimnisse, wobei sich einige davon auch ihr selbst erst im Laufe der Geschichte enthüllen. Hier ist der Leser hautnah dabei und hat so Gelegenheit, eine sehr interessante Entwicklung zu verfolgen. Ein tragender Aspekt des Romans ist die Selbstfindung der Hauptfigur, das Finden einer eigenen Identität, da ihr das gewohnte Leben gründlich auf den Kopf gestellt wird.

Auch die Entwicklung des Prinzen Massinissa kann sich durchaus sehen lassen. Seinen langen und tragischen Leidensweg durch den Fluch stellt die Autorin sehr eindringlich und gekonnt dar. Auch er hat nur eine richtige Bezugsperson, nämlich den Obersteunuchen Aspantaman, der ihn liebt wie einen Sohn. Die tiefe Verbundenheit zwischen den beiden hat mich sehr berührt.
Daneben wartet das Buch mit zahlreichen weiteren liebenswerten, teilweise aber auch hassenswerten, Nebenfiguren auf, von denen jeder einen neuen interessanten Aspekt mit ins Buch bringt und die so manche Überraschung für den Leser bereithalten.

Der Plot strotzt vor Einfallsreichtum und schönen Ideen, der Spannungsbogen bleibt konstant hoch und insbesondere Der Naga sorgt immer wieder für auflockernde, humorvolle Elemente in der Geschichte. In der Mitte des Buches kommt durch einen Standortwechsel Lilyas noch einmal so richtig Schwung in die Geschichte und der Leser lernt gemeinsam mit Lilya nochmals eine Reihe toller Charaktere kennen.
Auch der Schluss ließ mich sehr zufrieden zurück, denn alle wichtigen Fragen und Konflikte wurden geschickt und zufriedenstellend aufgelöst.

Fazit: „Drachenhaut“ ist ein fantasievoller und spannender Fantasy-Roman, den ich nur wärmstens weiterempfehlen kann.

Cover des Buches Last days on Earth (ISBN: 9783492702553)

Bewertung zu "Last days on Earth" von Julian Frost

Last days on Earth
Siirivor 12 Jahren
Rezension zu "Last days on Earth" von Julian Frost

Julian Frost, übrigens ein Pseudonym der Autorin Susanne Gerdom, legt hier einen phantastischen Kriminalroman mit Science Fiction-Elementen vor, der mich die ganze Strecke hindurch fesseln konnte.

Die Kriminalermittlerin Karla van Zomeren, eine Weiße Hexe, untersucht eine Serie von Diebstählen, bei denen mehr oder weniger wertvolle Bücher entwendet wurden, zumeist Sammlerstücke. Sie alle haben eine Thematik gemeinsam: den Weltuntergang. Im Zuge der Diebstähle wurden zwei Morde begangen, die seltsamerweise nicht in den Akten der Polizeiinstitute auftauchen. Karla ahnt schnell, dass dieser Fall tiefer greift, als auf dem ersten Blick zu ahnen ist.

Karla ist wenig begeistert, als sie den Partner kennenlernt, mit dem sie diesen Fall bearbeiten soll. Raoul Winter ist ein freiberuflicher Ermittler, der zu den Dunkelmagiern gehört – einer Spezies, die Karla verabscheut. Deshalb begegnen sich die beiden, besonders aber Karla, anfänglich mit großem Misstrauen.

Hinzu kommt noch, dass Raoul zeitweise nicht er selbst ist, da er der Wirt eines Daimons namens Brad ist. Dieser versorgt Raoul mit einer Fülle von Informationen, die ihm bei seiner Polizeiarbeit sehr wertvoll sind. Jedoch ist das Beherbergen eines Daimons längst nicht nur mit Vorteilen behaftet, wie Raoul schmerzvoll feststellen muss. Wenn Brad „am Steuer“ ist, behandelt er Raouls Körper nicht gerade pfleglich und auch seine Ernährungsgewohnheiten sind mehr als skurril.

Ich war sehr angetan von der komplexen Welt voller Magie, die sich in diesem Buch vor dem Leser entspinnt. Fasziniert hat mich auch die Vielfalt an fantastischen Wesenheiten, die diesen Roman bevölkern und immer wieder für Überraschungen gut sind. Fernab von Schwarz-Weiß-Zeichnungen arbeitet Susanne Gerdom/Julian Frost ihre Figuren liebevoll und schattierungsreich aus, so dass ich mich schnell mit ihnen identifizieren konnte und Sympathien sowie Antipathien entwickelte. Dabei ist nichts so wie es scheint und viele Figuren offenbaren im Laufe der Geschichte anfangs ungeahnte Wesenszüge und Geheimnisse.

Besonders Karla macht im Laufe der Geschichte eine interessante Entwicklung durch, da sie durch einen unglücklichen Zwischenfall unvermittelt aus ihrem gewohnten Leben gerissen wird und sich somit komplett neu im Leben orientieren muss. Doch sie ist eine starke Frau und lässt sich durch ihre privaten Schwierigkeiten nicht darin beirren, weiter in ihrem geheimnisvollen Fall zu ermitteln.
Im Zuge dessen arbeitet das Ermittlerteam Karla/Raoul immer besser zusammen und auch privat entwickelt sich ihre anfangs kühle Beziehung langsam zu einer Art Freundschaft.

Auch die Nebenfiguren sind vielschichtig und interessant charakterisiert. So erhalten wir auch einen Einblick in die Welt der Vampire und der Drachen, wo es ebenfalls Spannendes zu entdecken gibt.
Der Plot ist durchgehend spannend und voller unvermuteter Wendungen und geheimnisvoller Andeutungen, so dass der Leser viel Stoff zum Mitdenken und Miträtseln geliefert bekommt.

Der Schluss lässt ein paar Fragen und Handlungszweige offen, so dass ich sehr auf eine Fortsetzung hoffe, denn diese fantastische Welt birgt noch viel Potenzial für spannende Geschichten.

Fazit: „Last Days on Earth“ ist ein spannender Fantasy-Krimi, der den Leser in eine magische Welt entführt und den ich allen Fantasy-Freunden nur ans Herz legen kann.

Cover des Buches Ölspur (ISBN: 9783036955629)

Bewertung zu "Ölspur" von Lukas Erler

Ölspur
Siirivor 12 Jahren
Rezension zu "Ölspur" von Lukas Erler

Thomas Nyström ist Halbschwede, von Beruf Neurologe und forscht am Max-Planck-Institut in München. Als seine Freundin, die Journalistin Helen Jonas, sich einige Tage nicht bei ihm meldet, fährt er besorgt zu ihr nach Hamburg, um nach dem Rechten zu sehen. Seine Vorahnung hat ihn leider nicht getrogen: Helen ist tot. Gefunden hat man sie in einer Saunakabine. Den polizeilichen Ermittlungen zufolge ist sie eines natürlichen Todes gestorben – an Herzversagen. Die Polizei verbucht den Fall als abgeschlossen. Thomas jedoch fallen einige Unstimmigkeiten auf, die auf einen gewaltsamen Tod hindeuten.

Zusammen mit Helens jüngerer Schwester Anna stellt Thomas auf eigene Faust Nachforschungen an. Skeptisch gegenüber der Polizeiarbeit, weihen sie den ermittelnden Kommissar Geldorf nicht in ihr Vorhaben ein.
Sie finden schnell heraus, dass Helen einem Umweltskandal auf der Spur war. Haben sie die Recherchen das Leben gekostet? Bald wird ihnen klar, dass sie gegen einen übermächtigen Gegner kämpfen, der bereit ist, für den Profit über Leichen zu gehen.

Hervorragend recherchiert, befasst sich der Roman mit einer Thematik, die für mich persönlich in dieser Intensität Neuland war: ökologische Katastrophen, ausgelöst durch Havarien von Öltankern. Dabei werden die zweifelhaften Machenschaften der großen Ölkonzerne, Reedereien und Zertifizierungsgesellschaften aufgedeckt und angeprangert. Ein weiteres Thema ist die Kritik an der enormen Macht großer PR-Agenturen.
Außerdem wird noch ein weiteres sehr düsteres Thema angeschnitten: der Jugoslawien-Krieg und seine Grausamkeiten.
Zu einigen Schauplätzen der Geschichte erfährt man durch Annas Leidenschaft für touristische Aktivitäten interessante Details.

Somit empfand ich das Buch als sehr lehrreich. Der Leser wird umfassend und detailreich über das Thema Tankerhavarien informiert und erfährt zudem noch einiges darüber, in welchem skandalös schlechten Zustand viele Öltanker auf den Weltmeeren unterwegs sind. Zumeist werden die Informationen in gut verdaulichen Häppchen in Dialogen und Expertengesprächen vermittelt, wobei die beiden Hauptfiguren Thomas und Anna auf dem selben Wissensstand sind wie die Leser, so dass alle Erklärungen für Laien verständlich sind.

Lukas Erler wurde für diesen Krimi nicht umsonst für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Die Geschichte ist durchgehend spannend, was vor allem dem Gefühl der permanenten Bedrohung geschuldet ist, das durch den übermächtigen Gegner entsteht und für Nervenkitzel sorgt.

Die Protagonisten und ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte hat der Autor mit großem psychologischem Geschick gezeichnet. Das Ermittlungsteam Anna und Thomas hat mir sehr gut gefallen.
Thomas ist Neurologe, kommt aber privat nur schwer mit der Alzheimer-Erkrankung seines Vaters zurecht. Ansonsten erscheint er wie ein „typischer“ Wissenschaftler, korrekt und ein wenig unauffällig. Mit Helen verbindet ihn eine etwas kuriose Beziehung. Eine feste Beziehung hat wegen des hohen Freiheitsdranges der beiden wohl nicht funktioniert, so dass sie zum Schluss nur noch eine platonische Liebe verbindet. Diese findet aber weitgehend über e-Mails statt, so dass Thomas nach einigen Tagen ohne Helens elektronische Rückmeldung sehr um sie besorgt ist.
Anna dagegen ist eine Punkerin und Autonome, die der Polizeigewalt sehr skeptisch entgegensteht. So unterscheidet sie sich in ihren Auffassungen und Moralvorstellungen einerseits deutlich von Thomas, andererseits harmonieren die beiden in menschlicher Hinsicht sehr gut miteinander. Beide verbindet die Liebe zu Helen und der Wunsch, die wahre Ursache ihres Todes aufzuklären.

Im Laufe der Handlung verändert sich Thomas drastisch; seine Hilflosigkeit und Angst bringen eine dunkle Seite in ihm zum Vorschein. Der Leser fragt sich mit Gänsehaut, wie weit er wohl zu gehen bereit ist, um seine große Liebe zu rächen. Thomas macht es zu seinem einzigen Lebensziel, Helen zu rächen und die Wahrheit über ihren Tod ans Licht zu bringen. Sein Leben und sein Wesen erfahren durch seine Erlebnisse eine Wandlung, die sich nicht mehr so schnell rückgängig machen lässt. Auch Anna entwickelt sich, wird erwachsener und legt ihre Punk-Attitüde weitgehend ab, behält aber ihre Selbstsicherheit und Schlagfertigkeit, was sie durchaus sympathisch macht, wenn sie auch zuweilen für meinen Geschmack etwas zu ungestüm und impulsiv handelt.

Das Ende hält noch einen überraschenden Twist bereit und ich war recht angetan, zumal der Autor nicht den Fehler macht, die beiden Protagonisten zu unbesiegbaren Superhelden geraten zu lassen, sondern relativ realistisch bleibt. Einige wenige offene Handlungsfäden machen neugierig auf die Folgebände des Krimis.

Fazit: „Ölspur“ ist ein spannender und gleichzeitig lehrreicher Wirtschaftskrimi über die skrupellosen Machenschaften der Reedereien und Ölkonzerne. Besonders hat mich die Zeichnung der Hauptcharaktere überzeugt. Aber auch die Art, wie die Sachinformationen vermittelt wurden, fand ich sehr gelungen. Eine Empfehlung an alle Krimi-Fans.

Cover des Buches Arm sind die anderen (ISBN: 9783800056354)

Bewertung zu "Arm sind die anderen" von Pete Smith

Arm sind die anderen
Siirivor 12 Jahren
Rezension zu "Arm sind die anderen" von Pete Smith

Inhalt:
Die längste Nacht in Sylvesters Leben ist die Nacht vor Heiligabend: denn in dieser Nacht verschwindet seine depressive Mutter. Nach einem Ausflug mit seinem besten Freund Agi findet er ihre Abschiedsbotschaft, mit Lippenstift auf den Spiegel geschmiert: „Ich kann einfach nicht mehr.“
Sofort übernimmt Sly die Verantwortung für den Rest der Familie: seine drei jüngeren, etwas neurotischen Geschwister und seinen dementen Großvater. Die Familie lebt in Armut, in einer viel zu kleinen Wohnung, und hat nur das Nötigste zum Leben zur Verfügung. Hat diese prekäre Lebenssituation die Mutter schließlich zum Äußersten getrieben? Sly und seine Geschwister geben die Hoffnung nicht auf und machen sich auf die Suche…

Mein Eindruck vom Buch:
Slys Mutter leidet nach vielen unglücklichen Beziehungen und der leidvollen Erfahrung häuslicher Gewalt durch den Vater ihres jüngsten Kindes unter schweren Depressionen. Diese machen es ihr fast unmöglich, in ihren „dunklen Tagen“ den Haushalt zu führen. Auch ihre berufliche Situation ist schwierig, immer wieder gerät sie in den Strudel der Arbeitslosigkeit.
Zu ihrem Glück hat sie in Sly einen sehr verantwortungsbewussten Sohn, der sich an ihrer Stelle auch schon mal um den häufig verwirrten Großvater und die jüngeren Geschwister kümmert.

Die zwölfjährige Enja hat eine Neigung entwickelt, sich notfalls auch mit Gewalt zu verteidigen, um nicht in eine Opferrolle zu geraten. Ihre Freizeit verbringt sie am Computer ihrer Mutter, in Chatrooms, auf der Flucht vor der Realität. Im wirklichen Leben hat sie keine Freunde, zeigt sich aber dennoch nach außen hin sehr selbstsicher und stark.
Innozenz hat sich hingegen mit seinen zehn Jahren schon der Gothic-Szene angeschlossen, umgibt sich mit deutlich älteren Personen und hat keinen Anschluss an Gleichaltrige. Er hat eine Vorliebe für die Farbe Schwarz, ist psychisch labil und neigt zu depressiven Verstimmungen.
Der jüngste Spross der Familie, Flo, ist noch ein Kleinkind und bedarf deshalb wie auch der Großvater der Fürsorge seiner älteren Geschwister.

„Arm sind die anderen“ ist ein wertvolles Jugendbuch. Auf nur 160 Seiten setzt sich der Autor mit einem sehr brisanten gesellschaftlichen Thema auseinander: Armut, und ganz besonders auch Kinderarmut. Das tut er auf eine erfrischend lockere, kaum sentimentale Art und Weise. Gewürzt ist der Roman mit einer guten Prise Humor und Situationskomik, was dem Buch mit seinem tragischen Grundthema sehr gut tut.

Im Laufe der Geschichte erzählt der Ich-Erzähler Sly immer wieder in Rückblicken Episoden aus seinem Leben und so erhält der Leser nach und nach einen tiefgehenden Eindruck davon, welches Leid die Familie schon durchmachen musste. Auf diese Weise kann der Leser auch ein Verständnis für die neurotisch-ungewöhnlichen Verhaltens- und Lebensweisen der jüngeren Geschwister Enja und Inno entwickeln.

Der Autor schlägt in seinem Werk durchaus gesellschaftskritische Töne an. So prangert er beispielsweise die überbordende Bürokratie an, die bedürftigen Menschen oft Steine in den Weg legt sowie das häufig demütigende und herablassende Verhalten der Behörden gegenüber sozial schwachen Menschen. Und nicht nur von den Beamten, auch vom ganzen restlichen sozialen Umfeld, wie den Schulklassen und der Nachbarschaft, schlägt der armutsgebeutelten Familie Spott, Ausgrenzung und teilweise sogar Verachtung entgegen.

Die Botschaft wird verpackt in eine saloppe, manchmal auch ein wenig vulgär angehauchte Sprache, die jedoch dem Alter der Kinder angemessen erscheint. Gepaart wird dies mit einigen sprachlich sehr kunstvoll geschilderten, fast schon poetisch anmutenden Textstellen, die tief in Slys Seele blicken lassen. Immer wieder lässt Pete Smith durchscheinen, dass Sly kein schlechter Mensch ist, sondern vielmehr ein intelligenter und verantwortungsbewusster Teenager, der aber durch seine schwierige Vergangenheit eine Neigung entwickelt hat, sich notfalls auch mit Gewalt zu verteidigen. Dies tut er aber nicht aus Überzeugung und purer Lust an Gewalt, sondern immer dann, wenn es darum geht, sich und seine Familie gegen ungerechte Behandlung zu verteidigen. Ich jedenfalls konnte seine Motive und Beweggründe stets nachvollziehen.

Der Familienzusammenhalt der Geschwister ist bemerkenswert und wird immer wieder betont. Familie ist und bleibt das Wichtigste im Leben von Sly und seinen Geschwistern. Auch wenn es manchmal Streit gibt, so halten sie doch, wenn es hart auf hart kommt, alle zusammen. Dieser Aspekt des Buches hat mir gut gefallen und hat mir die Charaktere auch schnell näher gebracht.

Auch die Handlung selbst ist gekonnt gestrickt und hält die eine oder andere überraschende Wendung für die Leser bereit. Der Schluss war mir dann zwar ein wenig zu süßlich geraten, aber auch das sehe ich im Nachhinein und mit einiger Zeit Abstand zur Lektüre nicht mehr so eng. Immerhin bleiben einige Punkte zum Schluss auch offen und laden dazu ein, die Geschichte im Kopf noch ein wenig weiterzuspinnen.

Fazit: „Arm sind die anderen“ spricht ein bedeutsames Thema auf unterhaltsame Weise und mit einem Augenzwinkern an. Ein gelungener gesellschaftskritischer Roman über (Kinder-)Armut, aber auch ein schönes Loblied auf die Familie und deren Rückhalt und Zusammenhalt. Empfehlenswert, nicht nur, aber natürlich ganz besonders für Jugendliche! (Altersempfehlung des Herstellers: 14-17 Jahre)

Cover des Buches Einfach erfolgreich sein (ISBN: 9783442338900)

Bewertung zu "Einfach erfolgreich sein" von Pierre Franckh

Einfach erfolgreich sein
Siirivor 12 Jahren
Rezension zu "Einfach erfolgreich sein" von Pierre Franckh

Sehr persönlich und authentisch beschreibt Pierre Franckh seinen persönlichen Weg zum Erfolg und lädt seine Leser dazu ein, sich die für das eigene Leben hilfreich erscheinenden Tipps herauszugreifen und sie auf den eigenen Lebensweg zu übertragen. Seine Aussagen untermauert er mit einprägsamen beispielhaften Geschichten aus seinem eigenen Leben.
Auch die theoretischen Grundlagen aus der Psychologie werden angeschnitten und schließlich findet sich noch eine Menge Aufgaben und praktischer Ratschläge für die Leser.

Pierre Franckh liefert hier einen sprachlich sehr liebevoll verfassten Ratgeber darüber, wie es möglich ist erfolgreich zu sein, ohne sich selbst dabei zu verbiegen. Wie ein roter Faden zieht sich dabei die Frage durch das Buch: „Was ist Erfolg für dich?“, worüber es sich in jedem Falle nachzudenken lohnt.

Auffällig ist, dass sich manche Aspekte und Aussagen innerhalb des Buches mehrmals wiederholen, was didaktisch im Grunde ganz geschickt ist: Schließlich prägt sich der Stoff durch mehrfache Wiederholung viel besser ein. Nun, mich persönlich haben die Wiederholungen dennoch ein wenig gestört und meiner Meinung nach hätten dem Buch ein paar Seiten weniger gut getan.
Nicht alle Inhalte des Buches sind brandneu und das Rad der Ratgeber-Literatur wurde hier sicherlich nicht neu erfunden, aber ich finde, diese wichtige Thematik ist es wert, von Zeit zu Zeit immer wieder einmal in Erinnerung gerufen zu werden.

Das Buch ist unterteilt in sieben Abschnitte, die wiederum in einzelne Kapitel untergliedert sind. Diese Kapitel werden jeweils mit einem Aphorismus oder Zitat eingeleitet, der perfekt auf den Inhalt des Abschnitts einstimmt und schon einmal zum Nachdenken anregt. Das hat mir persönlich gut gefallen, da ich Sprüche mag.
Am Ende der Kapitel wird die Kernaussage nochmals prägnant in einem Satz zusammengefasst: „Erfolg ist…“

Bei der Gestaltung hat sich der Verlag viel Mühe gegeben, begonnen bei dem ansprechenden Cover mit warmen Farben, bis hin zur gelungenen Textgestaltung mit vielen Hervorhebungen und großer Übersichtlichkeit.

Fazit: „Einfach erfolgreich sein“ ist ein recht interessanter Ratgeber, der durch die persönliche Ansprache des Lesers durch den Autor eine authentische Note erhält. Ob er nun wirklich hilfreich ist, hängt von der „Vorbildung“ des Lesers in diesem Bereich sowie von seinem bisherigen Lebensstil ab. Ich persönlich lese zwar selten derartige Ratgeber, aber dennoch kamen mir die meisten Dinge in dem Buch bereits bekannt vor. Ein paar Tipps konnte ich dennoch für mich herausziehen. Die Sprache ist einfach und schnörkellos gehalten und durch die Beispielgeschichten hat mich das Buch ganz gut unterhalten.

Cover des Buches Das gefrorene Lachen (ISBN: 9783800056361)

Bewertung zu "Das gefrorene Lachen" von Susanne Gerdom

Das gefrorene Lachen
Siirivor 12 Jahren
Rezension zu "Das gefrorene Lachen" von Susanne Gerdom

Inhalt:
Im Königreich Almay führen die Menschen ein beschauliches Leben unter König Ferdinand und seiner reizenden Gemahlin. Für die Untertanen gibt es nur eine einzige Sache zu bemängeln: Der König ist zu langweilig. Um dieser Volksmeinung schnell entgegenzuwirken, holt er zur Geburtstagsfeier des Prinzen Augustin kurzentschlossen ein Wandertheater in die Residenz. Doch dieses birgt eine unangenehme Überraschung…
Und plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war!

Mein Eindruck vom Buch:
„Das gefrorene Lachen“ ist eine zauber- und märchenhafte Geschichte, die ihren Lesern bis zum Schluss Rätsel aufgibt. Über den Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, denn das nähme dem Buch eindeutig einen Teil seines ganz besonderen Zaubers und Reizes.

Susanne Gerdom schaffte es auch mit diesem Buch wieder, mich über die ganze Lesestrecke hinweg zu fesseln und an die Geschichte zu binden. Oft vermochte ich den Roman nicht mehr aus der Hand zu legen, da ich unbedingt wissen wollte, was hinter den rätselhaften Geschehnissen rund um die Protagonisten Pippa und Augustin und das seltsame fliegende Theater, in das sie auf ebenso merkwürdige Weise geraten, steckt.

Wieder einmal gelingt es der Autorin, bunte und lebensechte Bilder vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Ich fühlte mich in die bunte, hinter den Kulissen oftmals auch raue Theaterwelt hineinversetzt, konnte die reichlich angebotenen Leckereien riechen und den Schweiß der Artisten spüren, staunte und erfreute mich mit dem Publikum. Gleichzeitig litt ich mit Pippa und August, die von ihren jeweiligen Ausbildern – einem Magier und einem Weißclown – nicht eben freundlich behandelt werden. Und hoffte mit ihnen, dass sie den Geheimnissen auf die Spur kommen und der Schreckensherrschaft des bösen Magiers Ostwind ein Ende setzen können. Die ganze Geschichte über beschäftigte mich die Frage: Werden Pippa und ihre Lieben ihr altes Leben wieder aufnehmen können?

Das Buch zeichnet sich durch eine ganz besondere Atmosphäre auf, eine Art düsterbunter Theaterzauber, der einen starken Sog auf mich ausübte. Neben humorvollen und lockeren Passagen weist der Roman nämlich durchaus auch düstere Stellen auf, in denen die gnadenlose Herrschaft des bösartigen Magiers in Almay geschildert wird.

Der Roman bietet eine Fülle von schönen und liebenswerten Ideen, Details und Charakteren. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich in diesem Buch die Wasserspeier, die auch – so viel kann ich verraten – einen nicht unwesentlichen Part in der Handlung und bei der Auflösung der Geschichte spielen. Auch Naturwesen wie etwa zwei Zentauren und ein SaTyr erfreuten mich in diesem Buch als liebenswerte Nebenfiguren.

Die Autorin verzichtet auf Schwarz-Weiß-Zeichnungen und stattet fast alle Figuren mit liebenswerten Eigenschaften, zugleich aber mit Mängeln und dunklen Seiten aus. Das lässt die Figuren plastisch und facettenreich erscheinen, und insbesondere Pippa und August sowie den sanftmütigen Riesen Zarter Blütenzauber konnte ich schnell ins Herz schließen.

Susannes Sprache habe ich nach der Lektüre einiger Bücher von ihr schon längst liebgewonnen, und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Ihre stimmige Wortwahl sowie ihr bildhafter und detailverliebter Stil tragen ihren Teil zur Erschaffung der ganz besonderen Atmosphäre dieses Buches bei.

Auch die im Buch versteckten Anspielungen auf Werke der literarischen Großmeister Shakespeare und Goethe machten mir großen Spaß. Ebenso freute ich mich darüber, altbekannte, hier jedoch sehr gelungen verarbeitete Märchenelemente entdecken zu können.
Mir persönlich machte das Buch auch Lust auf die Lektüre des einen oder anderen Werkes von Shakespeare – es kann sich somit auch positiv auf die Bildung des Lesers auswirken. ;D Dazu tragen auch die ab und an verwendeten altmodischen Ausdrücke und Fremdwörter bei, die ebenso den Horizont erweitern können.

Das Ende wird einem Märchen perfekt gerecht und hat mich zufrieden zurückgelassen, auch wenn noch ein paar wenige Fragen offen blieben – ideal zum Weiterträumen der Geschichte.

Fazit: „Das gefrorene Lachen“ ist ein wundervolles Märchen, das zum Spekulieren und Rätselraten einlädt. Es hat mich glänzend unterhalten und mir großen Spaß gemacht.

Cover des Buches Die Gesichtslosen (ISBN: 9783453435865)

Bewertung zu "Die Gesichtslosen" von Stephanie Fey

Die Gesichtslosen
Siirivor 12 Jahren
Rezension zu "Die Gesichtslosen" von Stephanie Fey

Die Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis ist Expertin für die Rekonstruktion der Gesichter von Toten. Nach einem schweren Autounfall und der Trennung von ihrem Freund kehrt sie aus Mexiko-City in ihre Heimatstadt München zurück, um dort eine Stelle im Institut für Rechtsmedizin anzunehmen. Dort muss sie erkennen, dass sie sich ihr Familienleben aus der Ferne harmonischer ausgemalt hat, als es in Wirklichkeit ist. Ihr Vater, der Leiter der Mordkommission, kontrolliert jeden ihrer Schritte und mischt sich für Carinas Geschmack viel zu viel in ihr Leben ein.
Ihre chaotische Schwester Wanda hat ihr zwar hilfsbereit eine Wohnung verschafft, doch leider findet sie den Wohnungsschlüssel nicht mehr. So muss Carina ihre ersten Tage in München in der unaufgeräumten Wohnung ihrer Schwester und deren verhaltensauffälligen Sohn Sandro verbringen. Ihre arbeitssüchtige Mutter Silvia hat einen Tumor an der Nase, von dem noch nicht klar ist, ob er bösartig oder gutartig ist. Außerdem scheinen ihre Eltern ein Geheimnis vor Carina zu verbergen. Zu allem Überfluss erhält sie auch noch ständig Anrufe von ihrem Ex-Freund, mit dem sie eigentlich nichts mehr zu tun haben möchte.

Doch das ist noch lange nicht alles an Turbulenzen in Carinas Leben.
Nein, sie bekommt es auch noch mit einem mysteriösen Mordversuch und dem Fund einer Frauenleiche zu tun. Eine Frau wird in ihrer Wohnung schwer verletzt aufgefunden; nach einem Selbstmordversuch wurde ihr die Gesichtshaut abgezogen. Alles deutet darauf hin, dass ihr Hund sie derart verstümmelt hat, doch das Opfer will das nicht glauben. Kurz darauf wird auf einem Spielplatz eine Frauenleiche entdeckt. Auch ihr ist das Gesicht abgezogen worden. Carinas Vater bezieht seine Tochter umfassend mit in seine Mordermittlungen ein. Deren Chefin ist davon alles andere als begeistert, da Carina kaum mehr dazu kommt, ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen.
Immerhin werden zur Identifikation der Leiche Carinas ganz spezielle Fähigkeiten benötigt und sie gibt dem Opfer sein Antlitz wieder. Stehen die beiden Fälle in einem Zusammenhang? Kann der Täter gefasst werden?

Der zweite Handlungsstrang erzählt von Rosa, einer Sekretärin, die im Innenministerium beschäftigt ist. Sie verliebt sich in einen jungen Mann aus dem Osten Deutschlands, der sie dazu überredet, für ihn bei ihrem Vorgesetzten zu spionieren. Dabei kommt sie an brisante Unterlagen, die in einem Zusammenhang mit dem Mord an Alfred Herrhausen zu stehen scheinen. Was hat Rosas Geliebter, dessen wirklichen Namen sie nicht einmal kennt, mit dem Mordfall zu tun?

Die beiden Handlungsstränge verlaufen zunächst parallel zueinander, Rosas Zweig spielt in der Vergangenheit, im München der 80er Jahre. Doch der Autorin gelingt es, beide Stränge gekonnt miteinander zu verweben. So spricht bei Carina Rosas Schwester vor und beharrt felsenfest darauf, ihre Schwester in der Stadt gesehen zu haben. Ihre Schwester Rosa, deren Leiche schon vor längerer Zeit in der Isar gefunden wurde. Auch in diesem Fall versucht Carina zu helfen. Bald schon erkennt sie, dass bei diesem Leichenfund nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war…

In einem gut zu lesenden, einfachen Sprachstil entwirft Stephanie Fey eine komplexe, sehr interessante und an vielen Stellen auch undurchschaubare und rätselhafte Handlung, die es mir schwer machte, Lesepausen einzulegen.
Sehr gelungen fand ich die Ausarbeitung der Charaktere. Carina hat eine liebenswert-chaotische Familie, die selbst viel Stoff für spannende Geschichten bietet. So spielt denn auch Carinas Privatleben eine große Rolle in dem Buch: ihre schwierige Beziehung zu ihrem kontrollsüchtigen Vater, ihr etwas komplexes Liebesleben sowie ihre Sorge um ihre Mutter und später auch – ohne jetzt zu viel zu verraten – um ihre Schwester Wanda.
Die lebhafte Wanda und deren kleiner Sohn Sandro brachten mich so manches Mal mit ihren amüsanten Eskapaden zum Schmunzeln – besonders Sandro ist trotz seiner manchmal etwas nervigen Art herzallerliebst. Diese beiden Figuren bilden, wenn man so will, das humorvolle Element des Buches.

Zudem sind einige Passagen aus der Sicht des Mörders eingestreut, ein junger Mann, der offensichtlich unter einer Psychose leidet. Bemerkenswert an ihm ist vor allem, dass er sich keine Gesichter merken kann. Diese Textstellen fand ich sehr gelungen, denn so ist der Leser der Ermittlerin immer einen Schritt voraus, was aber dennoch nichts von der Spannung wegnimmt. Der tiefe Einblick in seine Psyche ist sehr überzeugend und glaubwürdig gemacht.

Die Handlung ist gekonnt erzählt und der Autorin gelingt es, den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten, auch wenn ich einige Aspekte relativ schnell durchschaut hatte. Doch die Frage nach dem „Wie“ hat mich dennoch stets neugierig weiterlesen lassen.
Gut gefallen hat mir auch der mehrfache Sinn des Titels. Das Motiv der „Gesichtslosen“ taucht nicht nur im Zusammenhang mit dem Mord auf, sondern lässt sich genauso gut auch auf die im Buch thematisierte „dritte Generation“ der RAF beziehen.

Der einzige, wenn auch kleine, Wermutstropfen ist, dass Carinas eigentliche Arbeit als Rechtsmedizinerin in dem Buch etwas zu kurz kommt. Sie scheint mehr mit ihrer Ermittlungsarbeit oder besser gesagt, der Ermittlungsarbeit ihres Vaters, beschäftigt zu sein, als mit ihren eigenen Aufgaben. Aber für Einblicke in Carinas Beruf ist ja in den folgenden Bänden der Serie um Carina Kyreleis noch ausreichend Gelegenheit.

Den nächsten Band erwarte ich auch aus dem Grund gespannt, da ein paar offene Fäden im Zusammenhang mit den Ereignissen in Carinas Familie zurückbleiben. Denn diese Ereignisse überschlagen sich gegen Ende des Buches geradezu und Carina erfährt ein Familiengeheimnis, das sie zunächst in ein seelisches Chaos stürzt. Dieser Handlungsaspekt wird dann im nächsten Band weitergesponnen. Ich freue mich jedenfalls darauf, weitere Geschichten um Carina und ihre Familie zu lesen.

Fazit:
Das Buch konnte mich die ganze Strecke hindurch fesseln und ich fieberte gerne mit Carina und ihrer Familie mit. Ein gelungener und vielversprechender Auftakt der Reihe um die Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis, der Lust auf mehr macht. Allerdings erscheint mir das Buch stilistisch mehr als ein typischer Krimi denn als Thriller, so dass ich es vor allen Dingen den Krimifans ans Herz legen würde.

Cover des Buches Die Königin der Quelle (ISBN: 9783492266963)

Bewertung zu "Die Königin der Quelle" von Heide Solveig Göttner

Die Königin der Quelle
Siirivor 13 Jahren
Rezension zu "Die Königin der Quelle" von Heide Solveig Göttner

Auch vom dritten Teil der bezaubernden Trilogie „Die Insel der Stürme“ wurde ich nicht enttäuscht.
Schnell wurde ich wieder von der Geschichte um das Eine Kind Lillia und ihre drei so unterschiedlichen Begleiter Amra, Gorun und Jemren in den Bann gezogen. Die dichte Atmosphäre des Romans nahm mich sofort gefangen. Mit kleinen, subtilen Hinweisen auf frühere Geschehnisse hilft die Autorin zuweilen dem Gedächtnis auf die Sprünge, so dass es einfach war, sich wieder in dieser faszinierenden Fantasy-Welt zurechtzufinden.
Diesmal erhalten die drei Gefährten von der Feenpriesterin Anrynan den geheimnisvollen Auftrag, den Weißen Stein zu finden, ohne den Lillias Heimkehr keinerlei Wirkung hätte und die Insel verloren wäre. Die Helden ziehen somit aus, um diesen Stein zu finden, obgleich ihnen niemand sagt, wie dieser beschaffen ist.
Der weiße Stein ist der wichtigste Stein im Edú-Spiel, dem Spiel des Wandels. Dieses Spiel spiegelt die Geschicke der Welt wider, eine Analogie, welche die Autorin auf sehr geschickte Weise in den Roman einbaut. Antiles, der Dunkle Gott, hat diesen Stein entwendet, bevor er vom restlichen Feenvolk aufs Meer verbannt wurde.
So ziehen denn die Helden aus und lassen sich dabei vom Einen Kind auf einen langen und gefahrenvollen Weg führen. Dabei ahnen sie nicht, welches traurige Schicksal ihnen die dunkle Prophezeiung voraussagt, denn Anrynan entscheidet sich, ihnen diese Weissagung vorzuenthalten. Wird die Prophezeiung eintreten oder kann das Schicksal noch abgewendet werden?

In diesem Teil der Trilogie nimmt das Feenvolk, das von den Menschen des Südens als „die Ewigen“ angebetet wird, einen größeren Raum ein. So sind in diesem Buch einige mystisch angehauchte Passagen zu finden; Anrynan erhält als die Hohepriesterin von Defágos und Angehörige des Feenvolks eine tragende Rolle. Das Feenvolk hat sich seit Langem von den Geschicken der Menschen abgewandt und ist ihnen gegenüber gleichgültig eingestellt. Die Götter haben sich von den Menschen entfremdet – einzig Anrynan hält ihnen die Treue und zerwirft sich darüber mit dem Rest des Feenvolks.

„Die Königin der Quelle“ ist ein Buch über Toleranz zwischen den Völkern, über die Sinnlosigkeit von Kriegen und Zwistigkeiten und die Bedeutung von Zusammenhalt und Freundschaft. So spielt denn auch die Freundschaft zwischen den so ungleichen Charakteren Jemren und Gorun auch in diesem Band wieder eine zentrale Rolle. Auch das Verhältnis der beiden Männer zu Amra verändert sich. Die Gefährten streiten sich, versöhnen sich, lernen sich besser kennen und verstehen, trennen sich und finden sich wieder. Finden dabei auch sich selbst.

Wieder erleben wir jedes Kapitel aus der Perspektive einer anderen Figur, wobei auch die Blickwinkel des Nraurn Nesyn und der Feenpriesterin Anrynan eingenommen werden. Auf diese Weise erhält der Leser auch einen Einblick in die Denkweisen und Gegebenheiten des feindlichen Ziegenvolks, der Nraurn. Und er lernt, dass auch das langlebige Feenvolk keineswegs unfehlbar ist und seinerseits mit internen Zwistigkeiten und Zank zu kämpfen hat.
Heide Solveig Göttner verzichtet auf jegliche Schwarz-Weiß-Malerei. Vielmehr gelingt ihr eine facettenreiche und glaubwürdige Zeichnung der Charaktere, deren Gefühlswelt und Gedanken eindringlich beleuchtet werden. Am besten hat mir gefallen, wie gekonnt die Autorin Jemrens innere Zerrissenheit zwischen dem Süden und der Solidarität mit seiner Heimat, dem Norden, darstellt. Obwohl er sich im Süden inzwischen Ansehen erworben hat, tritt dieser ihm nach wie vor misstrauisch entgegen. Dem Süden gehören jedoch seine beiden Weggefährten Amra und Gorun an, die ihm längst auch Freunde geworden sind. Auch die Motive des Dunklen Gottes Antiles werden in diesem Band deutlicher. Die Autorin zeigt uns viel Innenansicht ihrer Figuren und zeichnet sie mit großem psychologischem Geschick, so dass die Gründe für ihr Handeln immer nachvollziehbar bleiben.

Der bildhafte und detailreiche Erzählstil und die sehr angenehme und elegante Sprache sorgen dafür, dass die Handlung wie ein Film vor dem inneren Auge abläuft.
Den Abschluss der Trilogie empfand ich als sehr gelungen, da mich die Wendung am Schluss sehr überrascht hat und sich so nicht vorhersehen ließ. Der Epilog bietet dann einen Ausblick auf die Zukunft der Insel der Stürme.

Fazit: Die Trilogie „Die Insel der Stürme“ hat mit ihrem dritten Band einen runden und sehr gelungenen Abschluss gefunden. Ich kann jedem Fantasy-Leser diese wundervolle Reihe ans Herz legen. Mir hat es großen Spaß gemacht, diese drei faszinierenden Charaktere auf ihrer gefahrenvollen und entbehrungsreichen Reise durch die Insel der Stürme zu begleiten.

Cover des Buches Die Sünderin von Siena (ISBN: 9783453265226)

Bewertung zu "Die Sünderin von Siena" von Brigitte Riebe

Die Sünderin von Siena
Siirivor 13 Jahren
Rezension zu "Die Sünderin von Siena" von Brigitte Riebe

Inhalt:
Siena, 1368: Gemma, die Tochter eines wohlhabenden Tuch- und Salzhändlers, flieht aus dem Haus ihres grausamen Ehemannes Lupo di Cecco. „Wenn du dieses Haus verlässt, bist du tot.“, lautet seine Drohung. (S. 11) Durch ihre Flucht verliert sie ihren Status als ehrenhafte, verheiratete Frau und gilt fortan als Sünderin; dennoch ist sie bis zu ihrem Tod an ihren Ehemann gebunden. Kurz nach ihrer Flucht trifft sie auf die Waisenmutter Mamma Lina und deren Schützlinge und kommt auf deren Vorschlag hin zunächst im Hospital Santa Maria della Scala als Hilfskraft unter. Lina ist es auch, die Gemma überredet, ihren Stolz zu überwinden und in das Haus ihres Vaters zurückzukehren, um ihm ihre Not zu schildern. Dieser weiß allerdings nichts von Lupos wahrem Wesen, da sich dieser nach außen hin als liebevoller und fürsorglicher Ehemann gibt. Gemma fühlt sich in ihrem früheren Zuhause etwas verloren und einsam, zumal ihr Vater einen jungen Verwandten, Mario Lauinger aus Augsburg, als Lehrling bei sich aufnimmt und ihn behandelt, als wäre er sein eigener Sohn. Bald kommt es auch zu Zwistigkeiten zwischen Gemma und ihrer Stiefmutter Lavinia, so dass sie schließlich ein Zimmer in Mamma Linas Haus bezieht und dafür weiterhin für das Hospital arbeitet. Schnell schließen Gemma und Linas sechs Waisenkinder einander ins Herz.
Derweil findet der Maler Matteo Gefallen an Gemma und seine gemalten Madonnen tragen ihr Gesicht. Das Umfeld der beiden reagiert empört. Dennoch lassen sich beide nach Gemmas anfänglichem Zögern auf eine heimliche – und gefährliche – Liebesbeziehung ein.
Gleichzeitig treibt in Siena der redegewandte, scheinheilige Wanderprediger Bernardo sein Unwesen. Einige bedeutende Männer der Oberschicht wollen ihn für sich gewinnen, damit er sie bei ihrem geplanten Putsch unterstützt.
Als schließlich zwei grausame und rätselhafte Kindsmorde geschehen, gerät Gemma in ernsthafte Gefahr…

Meine Meinung:
Es ist nicht einfach, für dieses Buch eine kompakte Inhaltsangabe zu schreiben. Birgt es doch solch eine Fülle an Charakteren, Handlungssträngen und Elementen, dass es nahezu unmöglich ist, dies alles in ein paar wenige Sätze zu packen.

Brigitte Riebe erweckt in „Die Sünderin von Siena“ das mittelalterliche Siena zum Leben und beschwört die Atmosphäre der Stadt herauf, so dass der Leser sich eine gute Vorstellung von dem Leben der Menschen dort zu dieser Zeit machen kann. Die Autorin scheint sehr gewissenhaft recherchiert zu haben, worauf auch die Literaturempfehlungen am Schluss des Buches hindeuten. In einem Anhang erläutert sie auch, welche Elemente der Handlung historisch belegt sind und wo sie sich künstlerische Freiheiten herausgenommen hat. Zugunsten der Dramatik hat sie sich einige historische Ungenauigkeiten erlaubt.
Hilfreich ist auch der Stadtplan vorne im Buch.

Der Roman ist in drei Bücher aufgeteilt, die nach den drei Contraden Lecorno, Selva und Oca benannt sind. Zudem ist er in fortlaufend nummerierte Kapitel eingeteilt.

Das Buch bietet eine große Vielzahl an Figuren auf, wobei ich zu Beginn ein paar Probleme damit hatte, das Personal auseinanderzuhalten. Dies galt besonders für die Kinder, die Beschwörer und die Mitglieder von Gemmas Familie. Zuweilen verwirrend ist auch die Fülle an Handlung. Der Roman ist derart dicht, dass ich zuweilen den Überblick zu verlieren drohte. Es empfehlen sich jedenfalls keine längeren Lesepausen, da der Leser ansonsten Gefahr läuft, einige Elemente der Handlung wieder zu vergessen.
Langeweile kam für mich in diesem Buch dagegen zu keiner Zeit auf.

Die Haupt- und Nebenfiguren sind einfühlsam und größtenteils auch glaubwürdig ausgearbeitet. Nach und nach lernt man sie immer besser kennen, wobei sie jedoch trotzdem ihre Geheimnisse bewahren.
Gemma ist eine Hauptfigur, mit der ich gerne mitfieberte und –litt. Am besten hat mir aber die Figur der Mamma Lina gefallen. Sie wirkt faszinierend ob ihrer geheimnisvollen Vergangenheit, die immer wieder angedeutet wird und mit der offensichtlich auch einige der Verschwörer etwas zu tun haben. Erst ganz zum Schluss wird ihr Geheimnis enthüllt und es konnte mich sehr verblüffen, auch wenn im Nachhinein vieles darauf hingedeutet hat. Aber auch viele andere Figuren verbergen erstaunliche Geheimnisse, so dass den Leser einige unerwartete Wendungen und Überraschungen erwarten.

Bemängeln muss ich die Beziehung zwischen Gemma und Matteo, die mir etwas zu unglaubwürdig erscheint. Matteo verliebt sich auf den ersten Blick in Gemma und verfällt ihr, zeichnet seine Madonnen mit ihrem Gesicht und denkt nur noch an sie. Mit dieser Besessenheit von seiner Angebeteten fiel mir Matteo etwas auf die Nerven; zumal Gemma dann wirklich auf sein Werben eingeht und sich ebenfalls Hals über Kopf in ihn verliebt. Die Stellen mit Matteo und Gemma waren dann auch diejenigen, die mir am wenigsten gefallen haben. Fast wirkte es auf mich, als hätte die Autorin zwingend eine Prise Romantik mit in ihren Roman einbauen wollen, auch wenn er das meiner Meinung nach gar nicht gebraucht hätte.
Lesenswert hat das Buch für mich vor allem die Kriminalgeschichte um die Kindsmorde und deren Aufklärung gemacht. Wollte jemand Mamma Lina oder Gemma schaden? Oder ist ein Verrückter in der Stadt unterwegs? Dies waren die Fragen, die ich mir während des Lesens vor allem gestellt habe. Die Auflösung ist logisch und hat mich ebenfalls überzeugt.
Auch die Verschwörung des Rates der Neun fand ich interessant, wobei mir dieser Handlungsstrang fast ein wenig zu kurz kam.
Ein großes Thema des Romans ist die Scheinheiligkeit und Intoleranz der Kirche, die Feindseligkeit gegenüber allen, die von der Norm abweichen. So zieht sich das Thema der Versündigung wie ein roter Faden durch das Buch. Nicht nur Gemma, sondern auch fast alle anderen Figuren haben auf ihre Weise „gesündigt“.

Das Buch hat eine klare Sprache, so dass es sich sehr schnell wegschmökern lässt. Etwas verwirrend fand ich allerdings die Perspektivwechsel mitten in den Kapiteln.

Fazit: „Die Sünderin von Siena“ ist ein kurzweiliger, gut recherchierter historischer Krimi mit einer Prise Romantik, den ich durchweg spannend fand und an manchen Stellen kaum mehr aus der Hand legen mochte. Trotz ein paar Kritikpunkten habe ich das Buch gerne gelesen und kann es allen Fans von historischen Romanen empfehlen.

Über mich

  • 19.05.1984

Lieblingsgenres

Historische Romane, Fantasy, Literatur, Unterhaltung

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