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Silberschweif

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Die Wächter von Avalon (ISBN: 9783943987140)

Bewertung zu "Die Wächter von Avalon" von Amanda Koch

Die Wächter von Avalon
Silberschweifvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Nachdem ich zuerst mit der Protagonistin nicht recht warm wurde, wird es nach den ersten Seiten doch sehr spannend und fesselnd-
Atmosphärischer erster Band mit kleinen Schwächen

Nachdem es die ersten knapp 100 Seiten schien, als würden diese Geschichte und ich nicht miteinander warm werden, wurde sie danach zunehmend atmosphärischer und konnte mich doch noch von sich überzeugen.
Ein Kompliment hat die Herstellungsqualität des Hardcovers verdient: von Cover, Gestaltung und Bindung war ich sehr begeistert, vor allem das hochwertige dickere Papier hat beim Lesen überzeugt.
WorldbuildingDie Geschichte beginnt mit einer langen Passage, die allein aus Esmés Sicht geschrieben ist und in der "normalen" Welt spielt. Mit der Einführung von Raven als zweiter Hauptfigur beginnen wir dann jedoch auch die sehr spannende Welt Amadurias und Avalons kennenzulernen. Amaduria ist eine magische Welt, die nur von magischen Wesen betreten werden kann. Das Zentrum der Magie liegt auf der heiligen Insel Avalon.Leider wird Amaduria jedoch durch den Dämon der Finsternis bedroht, der seiner Gefangenschaft entkommen ist und nun Allianzen schmiedet, um die Macht Avalons an sich zu reißen. Verhindern müssen dies die vier Wächter Avalons, die kurz vor der Initiation stehen: Raven, Ian, Quinlan und Evolet. Koch baut hier eine sehr komplexe und realistische Welt auf, die detailreich und in gut platzierten Häppchen gezeichnet wird, so dass sie problemlos zu begreifen ist.Sowohl der Weltenentwurf als auch die Geschichte wirken geradezu ätherisch und es kommt eine mystische Atmosphäre auf, die durch die Entlehnung aus der Artussage gespeist wird und mich sehr für sich eingenommen hat.
SpannungsbogenWie schon erwähnt hatte ich mit dem ersten Viertel des Romans meine Probleme. Esmé als Protagonistin erschien mir zunächst leider unsympathisch - und das war meinem Lesevergnügen wirklich abträglich, da sie zu Beginn die Geschichte allein trägt. Wir steigen damit ein, dass Esmé beschreibt, sie würde sich in ihrer Welt und Familie fremd fühlen, während sie spürt, dass sie sich innerlich verändert. Um genau diese Tatsache kreist die Geschichte einfach zu lange: die Spannung fehlt, mit den immer gleichen Wortwendungen wird immer wieder Esmés unveränderter Zustand beschrieben, als drehe sie sich in einem gedanklichen Hamsterrad. Mit dem Auftritt von Raven in der Geschichte und in Esmés Leben wird es dann jedoch bald spannender. Endlich nimmt Esmés Veränderung Form an und man erfährt als Leser nach und nach, was eigentlich Sache ist, während sich zugleich die Bedrohung für Amaduria und die Wächter aufbaut. Ab diesem Zeitpunkt steigt die Spannung kontinuierlich und gipfelt in einem wirklich spektakulären Showdown, in dem sich die Ereignisse geradezu überschlagen.
CharaktereObwohl Esmé mit fortlaufender Seitenzahl auf dem Sympathie-Barometer steigt, fand ich sie zu Anfang fast schon unausstehlich. Sie suhlt sich in ihrem Selbstmitleid, keinen Zugang zu ihrer Familie, keine Freunde und keinen Plan für die Zukunft zu haben. Zudem behandelt sie ihre Eltern mit einer solchen Kälte, die vor allem ihre Mutter nicht verdient. Das gipfelt dann sogar darin, dass sie völlig ohne jeden Gewissensbiss ihre Eltern ohne Aufklärung hinter sich lässt - in dem Wissen, dass sie sie womöglich nie wiedersieht. Wie mies ist das denn?Mit Raven zusammen gefällt sie mir jedoch sehr gut. Sie ist ihrer Veränderung gegenüber sehr aufgeschlossen und akzeptiert sie schnell. Etwas haltlos fand ich die Liebesgeschichte zwischen den beiden. Bevor sie sich überhaupt richtig kennenlernen, lieben sie sich, da Esmé ihn in zahlreichen Visionen gesehen hat und diese Liebe einfach irgendwie da ist. Trotz der wenigen realen Zeit, die sie miteinander haben, ist ihre Liebe praktisch bodenlos und unendlich. Mein Kitsch-Herz findet das super, aber dann meldet sich der Logik-Verstand hier doch mit einem kleinen Stirnrunzeln zurück.
SchreibstilAmanda Koch hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, auch wenn sie gerade bei der Schilderung von Esmés Gefühlswelt wenig abwechslungsreiche Phrasen nutzt. In ihrer Geschichte wechseln die Perspektiven im Text übergangslos: im einen Satz wird noch aus Esmés Sicht geschrieben, im nächsten aus Ravens. Zu Beginn musste ich mich daran erst noch gewöhnen, dann fand ich es jedoch vorteilhaft, weil Koch dadurch ohne großes Federlesen die verschiedenen Sichten auf die Geschehnissen verweben kann.
FazitWo die Geschichte zu Anfang Startschwierigkeiten in Bezug auf Spannung und Protagonistin bereithielt, wurde es anschließend immer besser, je komplexer das faszinierende Worldbuilding wird. Die Spannung baut sich ab dem zweiten Viertel kontinuierlich auf und kann mit guten Plot Twists bis zum spektakulären Finale meine Aufmerksamkeit halten. An die Hauptfigur Esmé musste ich mich eindeutig erst gewöhnen; die Liebesgeschichte war süß aber etwas unrealistisch - dafür wird man allerdings durch die magische und fesselnde Atmosphäre der Geschichte entschädigt.

Cover des Buches Harry Potter und der Stein der Weisen (ISBN: 9783551551672)

Bewertung zu "Harry Potter und der Stein der Weisen" von Joanne K. Rowling

Harry Potter und der Stein der Weisen
Silberschweifvor 12 Jahren
Rezension zu "Harry Potter und der Stein der Weisen" von Joanne K. Rowling

Inhalt: Bis zu seinem elften Geburtstag denkt Harry Potter, er wäre ein ganz normaler Junge. Aufgewachsen ist er bei Tante und Onkel, da seine Eltern ums Leben gekommen sind. Gut ging es ihm dort aber nie, denn er wird ständig schikaniert, während Dudley, der Sohn von Tante Petunia und Onkel Vernon, immer bevorzugt wird.
Schließlich erfährt Harry jedoch, dass er in Wirklichkeit ein Zauberer ist, weil er eingeladen ist, auf die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei zu gehen.
Petunia und Vernon sind zwar strikt dagegen, doch der Wildhüter Hogwarts namens Hagrid kommt Harry zu Hilfe und gemeinsam bereiten sie Harry auf sein erstes Schuljahr vor.
Von Hagrid erfährt Harry auch, dass seine Eltern gar nicht bei einem Autounfall gestorben sind, wie Petunia und Vernon ihm immer weismachen wollten. In Wahrheit wurden sie vom Zauberer Lord Voldemort ermordet und nur Harry hat den Angriff auf die Familie überlebt und somit Voldemort seiner Kräfte beraubt.
In Hogwarts findet Harry schnell Freunde, doch auch dort ist ihm nicht jeder wohl gesonnen. Und schon bald muss er sich mit seinen neuen Freunden Hermine und Ron einem Geheimnis stellen, dass Hogwarts und seine Schüler bedrohen könnte…
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Meinung: Ich muss schon zugeben: Harry Potter erfreut sich nicht umsonst solcher Beliebtheit! Auch mich hat die Geschichte gepackt und lässt mich nicht mehr los.

Harry Potters Welt zieht einen von Anfang an in ihren Bann, man kann einfach nicht umhin, die Geschichte zu mögen.
Rowling gestaltet mit ihrer Erzählstruktur Harrys Welt von Anfang an so lebendig und bunt, dass man sich sofort zu Hause fühlt. Während man mit Harry zusammen entdeckt, dass es Magie und Zauber tatsächlich gibt und ihn während seines ersten Jahres in Hogwarts begleitet, lernt man die Welt mit ihren vielen Facetten kennen. Vom Zaubersport Quidditsch bis zum Aufbau der Schule wird alles mit wenigen Worten präzise erklärt. Statt ausschweifenden Beschreibungen setzt die Autorin schon eher auf eine Vielzahl von Ereignissen, damit es nicht langweilig wird.

Harry hat zwar bei Tante und Onkel eigentlich nicht viel zu lachen und trotzdem nimmt er die Schikanen oft mit Humor und lässt sich davon nicht unterkriegen. Er überzeugt einfach mit seinem Mut und seiner Neugier, die die Geschichte immer wieder um ein Abenteuer reicher machen. Auch Ron und Hermine haben ihre ganz eigenen Charakterzüge, auch wenn sie mir bisher ein wenig zu einseitig daher kamen. Ich bin aber guter Dinge, dass das in den Folgebänden noch aufgeholt wird.
Trotzdem erhalten sie alle drei ihren Part in der Geschichte und müssen sich in den Dingen beweisen, die sie gut können. Gerade dadurch, dass selbst der ansonsten eher durchschnittliche Ron in einigen Dingen hervorsticht, werden alle Figuren einem schnell sympatisch.

Bis zum Ende hin wird es dann immer spannender, denn Harry und seine Freunde entdecken während ihrem ersten Jahr, dass etwas Besonderes im Schloss versteckt ist, an das einer der Lehrer unbedingt herankommen will… Dass die drei das unbedingt verhindern müssen, versteht sich ja von selbst!
Und so gibt es auch ein ordentliches Finale, in dem sich Harry dem Übeltäter ganz allein stellen muss. Vorhersehbar ist die Geschichte überhaupt nicht, denn man tappt selbst solange im Dunkeln, bis Harry die wahre Identität herausfindet.
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Fazit: „Harry Potter und der Stein der Weisen“ ist für mich ein viel versprechender Beginn der Harry Potter-Reihe und überzeugt mit viel Spannung und einer facettenreichen und bunten Welt. Ich freue mich schon jetzt auf die nächsten 6 Bände!

Cover des Buches Gilde der Jäger - Engelsblut (ISBN: 9783802585951)

Bewertung zu "Gilde der Jäger - Engelsblut" von Nalini Singh

Gilde der Jäger - Engelsblut
Silberschweifvor 12 Jahren
Rezension zu "Gilde der Jäger - Engelsblut" von Nalini Singh

Inhalt: Elena und Raphael sind endlich zurück in New York, nachdem sie den Zusammenstoß mit Lijuan in Peking überstanden und Elena sich von ihren Verletzungen erholt hat.
Endlich kann Elena ihre Freunde wieder in die Arme schließen und beginnt damit, sich mit Raphael ein neues zu Hause in ihrer Heimatstadt aufzubauen. Außerdem ist sie fest entschlossen, wieder soweit zu Kräften zu kommen, dass sie der Gilde wieder voll einsatzfähig als Jägerin zur Verfügung steht. Doch bis dahin ist noch einiges zu tun, denn gerade ihre Flugkünste kann sie nur durch ausdauerndes Training verbessern.
Damit ist es aber schnell vorbei, als Elena zum Schauplatz eines Mordes gerufen wird: der Schule ihrer Halbschwestern Amethyst und Evelyn. Ein Vampir im Blutrausch hat hier zwei Mädchen brutal ermordet und erneut wird Elenas Familie durch sie bedroht, denn die Vermutung scheint nahe zu liegen, dass die Schule nicht zufällig ausgewählt wurde.
Die Zahl der gewalttätigen Vampire im Blutrausch steigt derweil auf der ganzen Welt und auch Naturkatastrophen suchen jeden Kontinent heim.
Bald wird klar, dass die Ursache für all das nur ein mächtiger Engel sein kann, der aus einem jahrhunderte langen Schlaf erwacht. Und Raphael ahnt, dass es seine wahnsinnige Mutter Caliane sein könnte. Nur gemeinsam können sich Elena und Raphael diesem Alptraum stellen…
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Meinung: Es hilft nichts: „Engelsblut“ war ungelogen wieder ein toller der Band der Gilde der Jäger-Reihe. Es war wieder von vorne bis hinten spannend und ich war wieder von der ersten Seite an vollkommen in Elenas und Raphaels Welt gefangen.

„Engelsblut“ schließt an die Geschehnisse aus „Engelszorn“ (Band 2) an, als Elena und Raphael nach New York zurückkehren, nachdem Elena ihre Verletzungen aus dem Kampf in Peking auskuriert hat. Obwohl die Bedrohung durch Caliane sich nur langsam aufbaut, nimmt einen die Geschichte wieder von Anfang an gefangen, da Elena durch die Morde, in die Vampire verwickelt sind, in Atem gehalten wird.
Elena muss sich nun ganz neu in New York einleben, und schon kurz nach ihrer Ankunft geschehen die Morde in der Schule ihrer Halbschwestern. Ab da sind Elenas Fähigkeiten als Jägerin immer wieder gefragt, denn dies soll nicht der einzige Zwischenfall mit Vampiren im Blutrausch bleiben.
Auch zwischen Raphael und Elena ist lange nicht alles klar, denn Raphaels Beschützerinstinkt und Befehlsgehabe schränken Elena noch immer ein und damit ist sie so gar nicht einverstanden. Trotzdem verrennen sich die beiden nicht in kindischen Streitereien und Singh verzichtet komplett auf übertrieben kitschige Liebesbekundungen.

Elena und Raphael bleiben auch in diesem Band die starken und eigensinnigen Charaktere, die man seit dem Beginn ihrer Geschichte kennt. Sie wachsen auch in diesem Band wieder enger zusammen und treffen doch weiterhin ihre eigenen Entscheidungen.
Vergangenheit und Erinnerung spielen bei beiden auch diesmal wieder eine große Rolle, denn da Elena wieder in New York ist und ihre Halbschwestern ins Geschehen involviert sind, wird ein Zusammentreffen mit ihrem Vater Jeffrey unausweichlich, der Elena nach wie vor die Schuld für das Leid gibt, dass ihrer Familie zugestoßen ist.
Durch die Vermutung, Caliane könnte der erwachende Engel sein, sieht sich nun auch Raphael mit seiner Vergangenheit konfrontiert und öffnet sich Elena.

Das einzige, was mich an „Engelsblut“ nicht vollkommen überzeugen konnte, war der Showdown. Elenas Part war mir hier ein wenig zu kurz geraten. Trotzdem war er wieder sehr dramatisch gestaltet und der letztendliche Ausgang des Ganzen hat mir wiederum gut gefallen und lässt Stoff für kommende Geschichten übrig.
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Fazit: Singhs Welt hat mich auch im dritten Band ihrer Gilde der Jäger-Reihe wieder vollkommen in ihren Bann gezogen und überzeugt mit den starken Charakteren und der spannenden Handlung. Wirklich schade, dass im nächsten Band Dmitri statt Raphael und Elena die Hauptrolle spielen wird.

Cover des Buches Die Stadt der verschwundenen Kinder (ISBN: 9783453528000)

Bewertung zu "Die Stadt der verschwundenen Kinder" von Caragh O'Brien

Die Stadt der verschwundenen Kinder
Silberschweifvor 12 Jahren
Rezension zu "Die Stadt der verschwundenen Kinder" von Caragh O'Brien

Inhalt: Gaia Stone ist in einer Welt aufgewachsen, die mehrere Jahrhunderte in der Zukunft liegt. Sie ist als Tochter einer Hebamme damit vertraut, dass jeden Monat die erstgeborenen Babys an die Enklave abgegeben werden müssen. Sie dient der Enklave treu und wird eines Tages die Aufgaben ihrer Mutter übernehmen. Die Enklave ist eine abgeriegelte Stadt, die hinter hohen Mauern liegt und in der die Leute wesentlich größeren Komfort genießen, als vor ihren Toren. Jeder Bewohner der Enklave darf sie jederzeit verlassen, doch die Bewohner der umliegenden Stadt Wharfton haben kein Recht, sie zu betreten.
Als Gaia dann aber eines Abends von der ersten Geburt nach Hause kommt, die sie ohne Hilfe durchgeführt hat, sind ihre Eltern verschwunden. Der Wächter der Enklave Bruder Grey sucht sie auf und befragt sie nach eventuellen Geburtenlisten, die ihre Mutter geführt haben könnte und schließlich erfährt Gaia, dass man ihre Eltern in der Enklave ins Gefängnis geworfen.
Sofort ist ihr klar, dass sie irgendwie versuchen muss, ihre Eltern zurückzuholen. Also dringt sie in die Enklave ein und muss erkennen, dass die Enklave lange nicht so perfekt ist, wie es den Anschein hat. Nun ist sie eine Verbrecherin, doch erhält sie immer wieder unerwartet Hilfe vom Wächter Leon Grey…
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Meinung: In ihrem Buch „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ hat Caragh O’Brien eine sehr interessante, dichte Zukunftswelt geschaffen, die mit zahlreichen Problemen wie den Folgen des Klimawandels oder genetisch bedingten Krankheiten zu kämpfen hat.

Die Geschichte beginnt eher ruhig, man hat viel Zeit, Gaia und ihr Leben besser kennen zu lernen. Bedingt durch mehrere Rückblenden zu ihrem früheren Leben mit ihren Eltern, lernt man schnell mehr über das Leben in Wharfton und der Enklave. Spannend wird es dann, als Gaia sich entschließt, in die Enklave einzudringen, um ihre Eltern zu befreien. Dabei ist sie nicht so naiv zu denken, dies würde ein Kinderspiel werden und beweist Mut, denn im Grunde weiß sie, dass sie wahrscheinlich nicht erfolgreich sein wird. Zwischendurch schleichen sich trotzdem immer mal wieder kleinere Spannungstiefs ein, aber danach wird man dafür wieder mit mutigen und spannenden Aktionen belohnt.

Zusammen mit Gaia erkundet man die Straßen der Enklave und lernt mehr über sie und ihre Strukturen. Die Gestaltung der gesamten Stadt gelingt der Autorin sehr gut, denn ich konnte mir den Aufbau schon bald sehr gut vorstellen. Für diejenigen, denen das nicht gelingt, gibt es zu Beginn des Buches aber auch eine sehr schöne Karte, die Wharfton und die Enklave zeigt.
Auch die aufgezeigten Probleme sind sehr gut durchdacht. Denn durch die genetische Gleichheit der Menschen, die seit vielen Jahren in der Enklave leben, sind sehr viele Bewohner Bluter geworden, also an Hämophilie erkrankt, und sterben deswegen in viel größeren Zahlen. Nur durch die vorgebrachten Kinder von außerhalb haben sie eine Chance, wenigstens eine gewisse genetische Vielfalt zu bewahren.
Natürlich werden auch hier Verteilungsprobleme und Ungleichheiten thematisiert, denn während die Enklave genügend Wasser und Strom zur Verfügung hat, mangelt es Wharfton eindeutig an diesen Gütern.

Trotzdem vermisse ich eine irgendwie geartete Vorgeschichte dazu. Ich habe vergeblich darauf gewartet, auch etwas darüber zu erfahren, wie und warum die Enklave entstanden ist. Abgesehen von allgemeinen Aussagen wie der Klimaproblematik ist auch schleierhaft, wieso sich die Welt derart verändert hat, denn die Enklave und Wharfton umgibt Ödland und es bleibt unklar, ob sich dahinter noch Leben befindet.

Die Charaktere erschienen mir sehr tiefgründig. Vor allem Gaia ist ein sehr mutiges und starkes Mädchen. Die hat im Laufe der Geschichte große Verluste zu verkraften und nimmt diese sehr gefasst hin. Auch lässt sie sich trotz aller Rückschläge nie entmutigen und kämpft unaufhörlich für ihre Ziele, auch wenn sie sich damit selbst in Gefahr bringt. Sie verliert niemals ihren Glauben und das bleibt auch nach dem Ende des Buches noch unheimlich bewundernswert.
Ebenso gut hat mir Leon gefallen. Sein Charakter ist sehr facettenreich und man wird bis zum Ende des Buches immer wieder von einer seiner unbekannten Seiten überrascht. Er ist dabei unheimlich selbstlos und unterstützt Gaia, selbst wenn er sie am liebsten von ihren gefährlichen Aktionen abhalten würde.

Der Schreibstil hat die Geschichte in meinen Augen sehr gut unterstützt, flüssig und angenehm lesbar trägt er auch über die etwas langatmigeren Passagen hinweg und lässt Gaias Welt fast schon real erscheinen.
Mir bleibt nur zu hoffen, dass es in Band 2 „Das Land der verlorenen Träume“ genauso fesselnd weitergeht und Gaia ihren Weg findet. Ich bin gespannt.
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Fazit: „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ ist der vielversprechende Beginn einer Dystopien-Triologie, die noch einiges an Potential hat, dass hoffentlich in den folgenden Bänden genutzt wird. Caragh O’Brien schafft eine faszinierende Zukunftswelt mit sehr starken und überzeugenden Charakteren, auch wenn mir der Entstehungshintergrund ein wenig fehlte. Der Roman regt dank der verschiedenen Probleme in Gaias Welt auch zum nachdenken an.
Allen Dystopiefans zu empfehlen!

Cover des Buches Eiskalte Berührung (ISBN: 9783802584954)

Bewertung zu "Eiskalte Berührung" von Kresley Cole

Eiskalte Berührung
Silberschweifvor 12 Jahren
Rezension zu "Eiskalte Berührung" von Kresley Cole

Inhalt: In „Eiskalte Berührung“ begleitet Murdoch Wroth seinen Bruder nach New Orleans, wo dieser nach seiner Braut sucht. Als das erledigt ist, geht er selbst in den Straßen auf die Jagd nach den Mythenweltgeschöpfen, von denen er als einer der Devianten, die kein Blut aus lebenden Quellen trinken, nicht viel weiß. Er trifft dabei auf die Halbwalküre und Eisfeyde Daniela, von der er augenblicklich fasziniert ist. Doch er ist in dieser Nacht nicht der Einzige, der sie verfolgt. Hinter ihr sind auch Auftragsmörder ihrer eigenen Art her, die sie als rechtmäßige Thronerbin beseitigen wollen. Als Murdoch sich in den Kampf wirft, um Daniela zu helfen, erkennt er, dass sie seine Braut ist und somit beide füreinander bestimmt sind. Doch als Eisfeyde kann Danii von niemandem berührt werden, ohne unerträgliche Schmerzen zu fühlen…

Die Kurzgeschichte „Unsterbliche Sehnsucht“ erzählt die Geschichte des Kriegsherren Nikolai Wroth, der vor fünf Jahren von der Walküre Myst erweckt und kurz darauf verlassen wurde. Nun ist er auf der Suche nach ihr, um sich seine Braut endlich zu Eigen zu machen…
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Meinung: In „Eiskalte Berührung“ bekommt man gleich fast 500 Seiten und zwei Geschichten von Kresley Cole zu lesen und endlich geht es wieder um die Walküren – ich habe sie wirklich vermisst!

Der siebente Roman von Coles „Immortals after dark“-Serie hat wieder genau die richtige Mischung von Spannung und Leidenschaft getroffen. Wie gewohnt macht die Autorin es ihren Charakteren nicht leicht und legt ihnen einige Steine in den Weg, die sie überwinden müssen, ehe sie wirklich zueinander finden. Beide Geschichten enthalten eher wenig Nebenhandlung und der Fokus liegt auf dem Beziehungsaufbau der Figuren. Die Handlung wird außerdem durch die zahlreichen erotischen Szenen etwas in die Länge gezogen, aber gerade das erwartet man ja von Kresley Coles Romanen, wenn man die Vorgänger kennt.
Wieder wird man in die bereits bekannte Welt hineingezogen und lernt erneut eine neue Spezies der vielschichtigen Bevölkerung von übernatürlichen Wesen kennen. Ich merke jedes Mal wieder, wie faszinierend und dicht Kresley Cole ihre Welt gestaltet, so dass sie einmal regelrecht real erscheint. Die Eisfeyden fand ich wirklich sehr interessant, zumal Daniela ja ihre rechtmäßige Königin ist.

Mit Murdoch und Nikolai finden in diesem Band nun auch die letzten beiden der Wroth-Brüder ihre Gefährtinnen und ich musste feststellen, das sich die Brüder wahnsinnig faszinierend finde und nach dem Ende fast etwas wehmütig war, dass nun keiner der vier mehr übrig ist (wobei ich aus jetziger Sicht Murdoch und Nikolai interessanter fand als Sebastian und Conrad). Sowohl Murdoch als auch Nikolai haben einen ganz eigenen Charakter und bleiben dem auch treu – komme, was wolle. Ebenso sympathisch erschienen mir mit Myst und Daniela, die ja beide im Koven in New Orleans leben. Dadurch sind die Geschichten natürlich auch sehr eng verbunden und ich finde es gut, dass sie in einem Band zusammen gefasst wurden, da einige wenige Szenen sogar in beiden Geschichten eingebaut sind, nur eben aus einem jeweils anderen Blickwinkel.

Es gibt aber auch Überschneidungen mit Band 2 und Band 4, denn im Laufe der Geschichte finden Murdoch und Nikolai ihre beiden Brüder wieder, weswegen mir vor allem parallele Szenen zu Band 4 um Conrad aufgefallen sind.
Der Showdown beider Geschichten gestaltete sich wie immer sehr spannend, denn beide Brüder hatten es sich wie immer in ihrer Dickköpfigkeit ordentlich verbaut und mussten somit einiges wieder gutmachen.
Vor allem das Ende von Murdochs und Daniis Geschichte hat mir dann richtig gut gefallen, da es zum einen wunderbar in die Jahreszeit passt und zum anderen noch mal alle vier Brüder und ihre Gefährtinnen versammelt sind.
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Fazit: Die Geschichten um die beiden Wroth-Brüder konnten mich voll überzeugen. Kresley Cole hat hier wieder bewiesen, dass sie genau die richtige Mischung aus Spannung, Liebe und knisternder Erotik gefunden hat. Da bleibt mir nur zu sagen: Schade, dass es nicht noch mehr Wroth-Brüder gibt, deren Geschichten erzählt werden könnten.

Cover des Buches Nach dem Sommer (ISBN: 9783839001080)

Bewertung zu "Nach dem Sommer" von Maggie Stiefvater

Nach dem Sommer
Silberschweifvor 12 Jahren
Rezension zu "Nach dem Sommer" von Maggie Stiefvater

Inhalt: Als kleines Mädchen wurde Grace von einem Rudel Wölfe angegriffen. Seitdem begleitet sie einer der Wölfe Winter für Winter durch ihr Leben, sitzt immer am Rande des Waldes und beobachtet sie. Sie fühlt sich mit ihm verbunden und verspürt immer wieder eine tiefe Sehnsucht, zu ihm hinaus in den Wald zu gehen.
Jeden Sommer vermisst Grace ihn, denn dann ist er verschwunden. Denn im Sommer ist Sam ein Mensch und beobachtet Grace unbemerkt aus der Ferne, bevor ihn der Winter zurück in seine Wolfsgestalt zwingt.
Doch in diesem September findet Grace Sam auf ihrer Veranda und seine goldenen Augen sind die des Wolfes. Sie verliebt sich in den Wolfsjungen, doch ihnen bleibt nicht viel Zeit, denn Sam weiß genau, dass dieser Sommer sein letzter sein wird, bevor er für immer zum Wolf werden wird…
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Meinung: Mit der melancholischen und schönen Stimmung und Thematik passt „Nach dem Sommer“ perfekt in diese Jahreszeit, so dass ich fast schon froh bin, dass ich es so lange ungelesen daheim stehen lassen und erst jetzt durchgeschmökert habe.

Zugegeben: Spannung ist oft etwas anderes, aber die braucht das Buch auch überhaupt nicht. „Nach dem Sommer“ lebt viel mehr von der wundervollen Stimmung, die die Geschichte erzeugt. Man spürt von Anfang an die besondere Beziehung zwischen Sam und Grace und während der Spätsommer fortschreitet, wird auch die Atmosphäre immer traurigschöner. Traurigschön ist einfach die beste Umschreibung für diese ganze Geschichte, da muss ich einfach mal bei Grace klauen, die Sam im Buch mit diesem Wort beschreibt.
Obwohl Sam von Anfang an weiß, dass sein Glück mit Grace wohl nicht lange anhalten wird und auch Grace es bereits sehr schnell ahnt, halten die beiden sich nicht damit auf, ihre Situation zu betrauern, sondern genießen ihre gemeinsame Zeit so gut wie nur möglich, auch wenn sie einige Probleme zu bewältigen haben.

Sam und Grace sind als Charaktere stimmig und passen wunderbar in die Geschichte. Die Geschichte wird aus den Perspektiven beider Figuren erzählt und bietet so Einblick in die Gedanken beider Protagonisten. Mit Grace kann man sich sehr gut identifizieren, sie ist eher der Einzelgänger, obwohl sie auch zwei recht gute Freundinnen hat. Auch Probleme mit ihren Eltern bleiben nicht unerwähnt, behindern hier aber nicht die Bindung zwischen den beiden, da ihre Eltern eher durch Ignoranz, denn durch übertriebene Führsorge glänzen.
Bei Sam hat mir besonders gut gefallen, wir durch seine Erinnerungen sein Charakter ungeahnt tief erscheint und gleichzeitig auch sein Leben im Rudel als Mensch und Tier erzählt wird. So erfährt man, wie er sich als Wolf fühlt, aber auch, wie er zum Werwolf wurde und wer zu seinem Rudel zählt.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte in „Nach dem Sommer“ in sich recht abgeschlossen ist. Man ist hier keinesfalls gezwungen, die Fortsetzungen zu lesen, da der Band für sich stehen kann.
Die melancholische Atmosphäre wird natürlich auch vom Schreibstil aufgebaut, der sehr schön und flüssig zu lesen war und die Figuren und ihre Erinnerungen lebendig werden ließ. Denn die Geschichte ergreift einen dermaßen, dass man vor allem gegen Ende unglaublich mit Grace und Sam mit leidet. Von Anfang an stiegen mir immer mal wieder die Tränen in die Augen, aber auf den letzten 80 Seiten habe ich wirklich Sturzbäche geweint.
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Fazit: Ein mitreißendes Buch, dass zum mitträumen und mitweinen einlädt. „Nach dem Sommer“ fesselt mit einer melancholischen und wundervollen Atmosphäre, die einen gefangen nimmt. Gerade jetzt im Herbst ist dies genau die richtige Lektüre für ein paar traurigschöne Abende.

Cover des Buches Vampire sind zum Küssen da (ISBN: 9783802582097)

Bewertung zu "Vampire sind zum Küssen da" von Katie MacAlister

Vampire sind zum Küssen da
Silberschweifvor 12 Jahren
Rezension zu "Vampire sind zum Küssen da" von Katie MacAlister

Inhalt: Die Physikerin Portia Harding macht mit ihrer besten Freundin Sarah eine Reise durch England, auf der die beiden die übernatürlichen Geheimnisse des Landes kennen lernen wollen. Von Séancen bis zu Geisterjagden nehmen sie alles mit und während Sarah vollauf begeistert ist, gibt sich Portia alle Mühe, alle angeblich paranormalen Vorkommnisse logisch zu erklären und somit als Schwindel zu enttarnen. Denn als Physikerin und Logikerin, die sie ist, weiß sie natürlich ganz genau, dass diese ganzen Geschichten über Feenkreise, Vampire und Geisterhäuser nichts weiter als Lug und Trug sind.
Als sie dann versehentlich die Tugendkraft Hope beschwört, die Portia ihre Gabe übergibt, weigert sie sich hartnäckig einzusehen, dass sie nun das Wetter kontrollieren kann. Sie hält das alles für eine Illusion. Und als sie und Sarah dann auch noch dem attraktiven Theo begegnen, der behauptet, der Sohn eines gefallenen Engels zu sein, erklärt sie die Engländer endgültig für übergeschnappt. Erst als sie sich Prüfungen stellen muss, durch die sie selbst zur Tugendkraft werden soll, beginnt sie zu merken, dass wohl doch nicht alles Übersinnliche logisch erklärbar ist. Theo ist wohl der Einzige, der ihr helfen kann und als sich Portia damit abgefunden hat, beginnt sie seine Gegenwart sogar zu genießen…
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Meinung: Wo die anderen Romane der Dark Ones-Reihe und deren Charaktere noch witzig waren, ist dieses Buch leider nur noch nervig. Mit „Vampire sind zum Küssen da“ hat MacAlister mich wirklich enttäuscht.

Nachdem die ersten 50 Seiten so vor sich hin dümpelten, aber den einen oder anderen Lacher brachten, kam die Handlung danach in Fahrt und die Spannung stieg kurzzeitig. Nachdem Portia Hope beschworen und deren Gabe übernommen hat, wird sie erst einmal von Theo überrumpelt und vor einer angeblichen Bedrohung gerettet. Zwecks dessen entführt er sie allerdings – was Portia natürlich nicht auf sich sitzen lässt und der Polizei Feuer unterm Hintern macht, damit sie den Schuft finden und festnehmen. So geht das dann eine Weile lang, jedes Mal wenn Theo oder einer der Prüfer auftauchen, die Portia allesamt für Verrückte hält – die Spannung ist auf dem Nullpunkt. Währenddessen fühlt sie sich von Theos Aktionen einfach nur abgestoßen, auch wenn sie mehrmals erwähnt, dass er doch eigentlich schon ein heißer Feger mit bester Ausstattung ist. Und dann merkt sie, dass sie ja doch das Wetter kontrollieren kann und folglich wohl nicht alles logisch erklärbar ist. Dazu musste sich Theo dann aber auch erstmal von einem Dämon verprügeln lassen.
Und schnipp – plötzlich akzeptiert Portia, dass sie eine Gabe hat und Tugendkraft werden soll und verliebt sich mit einem Schlag unsterblich in den ach so tollen Theo. Plötzlich erkennt sie, dass sie seine Seele retten muss und auf ewig mit ihm in Liebe verbunden sein will (denn als Tugendkraft wird sie natürlich unsterblich sein).
Und danach muss sie eben die Prüfungen meistern, sich auch noch einer Verschwörung stellen (denn man bezichtigt sie, Hope ermordet zu haben) und ganz nebenbei Theos Seele retten. Spannung kam dabei nicht mehr so richtig auf. Der locker-leichte Schreibstil trägt über die Seiten – wenn der nicht gewesen wäre, hätte ich das Buch wohl nicht beendet.

Portia ist in ihrer „Ungläubigkeit“ oft ganz witzig, es schlägt aber empfindlich ins Nervige um, wenn sie – egal wie offensichtlich – wieder rumkrakeelt, dass das alles Schwindel sei. Außerdem grenzt ihr plötzlicher Gefühlswandel von absoluter Ablehnung zu inbrünstiger Liebe für Theo innerhalb weniger Seiten schon ans Lächerliche. Anschließend lieben sich die beiden sofort unendlich und wiederholen alle zwei Seiten, dass sie nicht ohne einander leben können und wollen, was dann wirklich nicht mehr kitschig, sondern lächerlich ist. Portia ist angeblich die große Physikerin und Logikerin, aber logisch verhält sie sich nur selten und zögert mit ihrem kindischen Verhalten die Handlung hinaus und zieht die Prüfungsphase künstlich in die Länge.
Theo verhält sich zwar wenigstens wie ein normaler Mensch/Vampir/Nephillim, aber er wirkt weichgespült, wie er Portia wieder mal seine innige Liebe beteuert, nachdem sie gerade für nichts und wieder nichts absoluten Mist verzapft hat.
Die einzige Person, die ich in dieser Geschichte mochte, war Sarah, die in ihrer quirligen aber praktischen Art Portia zur Seite steht, egal was diese gerade wieder anstellt.

Im Prinzip war die Grundidee gar nicht schlecht, denn letztendlich steckt hinter dem ganzen Schlamassel ein ziemlich perfider Plan, den Theo und Portia unwissentlich unterstützt, aber letzten Endes doch noch verhindert haben. Das Komplott war gut durchdacht und am Ende auch clever aufgelöst. Nur leider haben die Charaktere mir die Lesefreude wirklich versaut. Portia war oft so nervig, dass Spannung gar nicht aufkommen konnte und die Liebesgeschichte unecht wirkte. Merke: Wenn der Hauptcharakter, der aus der Ich-Perpektive erzählt, unsympathisch und nervig ist, dann kann man das ganze Buch vergessen…
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Fazit: Von „Vampire sind zum Küssen da“ war ich einfach nur enttäuscht. Portia ist als Hauptfigur extrem nervig, ihre Handlungen naiv und nicht nachvollziehbar, die Liebesgeschichte lächerlich und Theo weichgespült. Die Grundidee und das Komplott, welches am Ende aufgedeckt wird, hatten wirklich Potential, aber Spannung kam nicht auf. Schade. Für mich ist an dieser Stelle (zumindest vorerst) Schluss.
Hartgesottene Fans sollten sich das Buch aber vielleicht trotzdem anschauen. Wer Portia leiden kann, dem wird auch die Geschichte gefallen.

Cover des Buches Vampir im Schottenrock (ISBN: 9783802581762)

Bewertung zu "Vampir im Schottenrock" von Katie MacAlister

Vampir im Schottenrock
Silberschweifvor 12 Jahren
Rezension zu "Vampir im Schottenrock" von Katie MacAlister

Inhalt: Die Halbelfe Samantha ist gerade dabei, mit ihrer Cousine Clare eine Detektei für diskrete Ermittlungen zu eröffnen, als auch schon der erste Kunde hereinschneit. Der Vampir Paen Scott muss innerhalb von 5 Tagen eine geheimnisvolle Statue finden, denn sonst verliert seine Mutter ihre Seele. Da er aber keine Ahnung hat, wo sich diese Statue befindet, beauftragt er notgedrungen Sam, diese aufzuspüren.
Sam macht sich sofort mit großer Begeisterung daran, ihren ersten Fall zu bearbeiten. Und ebenso schnell erkennt sie, dass sie und Pean zusammengehören, denn der Vampir besitzt als Dunkler keine Seele und Sam ist in der Lage, ihm diese zurückzugeben.
Während die beiden gemeinsam auf Jagd nach der Statue gehen, kommen sie einander immer näher, aber Pean ist eindeutig der Meinung, er ist allein viel besser dran und braucht nie im Leben eine Geliebte und seine Seele…
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Meinung: Nachdem ich die ersten 3 Bücher der Reihe schon voriges Jahr im Sommer gelesen habe, war es Zeit, sich mal wieder einen von Katie MacAlisters Vampirromanen vorzunehmen. Man wird zwar wieder in MacAlisters Welt entführt, in denen es magische Wesen wie Dunkle gibt, aber ansonsten hat „Vampir im Schottenrock“ kaum etwas mit den drei Vorgängern zu tun.

Im Prolog wird auf den ersten Seiten zuerst Pean kurz vorgestellt, man bekommt schon mal einiges zu lachen, denn seine Brüder gehen ihm schon gerne mal auf die Nerven. Man lernt auch den wenig sympathischen Caspar Green kennen, der Pean zwingt, nach der geheimnisvollen Statue zu suchen, da andernfalls seine Mutter ihre Seele verlieren wird.
Anschließend beschreibt Sam aus der Ich-Perspektive, wie sie sich mit ihrer Cousine Clare herumschlägt und sich trotz einiger Tiefschläge voller Motivation daran macht, ihre erste Ermittlung in der neuen Agentur anzustellen.
Dabei gerät sie nicht nur einmal in gefährliche Situationen, denn es steckt um einiges mehr hinter dieser einfachen Statue, als gedacht. Es dauert zwar eine Weile, ehe die Dinge wirklich ins Rollen kommen und die Spannung einen dann auch packt, aber man wird über das ganze Buch hinweg durch den lockeren und witzigen Erzählstil unterhalten.
Es fehlt jedoch trotzdem teilweise der bissige Humor, den man von der Autorin kennt, denn ich habe wesentlich weniger gelacht, als bei anderen Bänden der Reihe.

Sam ist ganz nach MacAlister-Manier zwar clever, kommt aber eben auch auf die blödesten Ideen. Ohne die wären ihre Geschichten allerdings wahrscheinlich nicht halb so unterhaltsam. Und so motiviert, wie Sam ihre Ermittlungen führt, so hartnäckig versucht sie auch, die Seelen von Pean und seiner Mutter zu retten, denn im Gegensatz zu Pean akzeptiert sie von Anfang an, dass sie seine Geliebte ist.
Pean – seines Zeichens ganz der gequälte seelenlose Dunkle – ist trotz allem sehr überzeugt davon, dass er keine Geliebte braucht und auch ohne seine Seele ein zufriedenes Leben führt. Sonst erscheint er als sehr vernünftig, aber in Bezug darauf bleibt er wirklich so lange halsstarrig, dass es fast schon ins nervige abdriftet. Im Nachhinein muss ich aber auch sagen, dass sonst die dramatischen Wendungen des Buches so nicht zu Stande gekommen wären.

Das Ende hat mir dann allerdings nicht so besonders gefallen. Man bekommt zwar wie gewohnt ein Happy End, aber die Lösung des Rätsels wirkt an einigen Stellen verworren und teilweise sehr weit hergeholt. Man bekommt zwar einen ordentlichen Showdown, aber ein wenig lächerlich erschien er mir an einigen Stellen schon.
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Fazit: Katie MacAlister konnte mich auch mit ihrem vierten Roman der Dark Ones-Reihe gut unterhalten, an einigen Stellen sind die Geschehnisse aber etwas weit hergeholt. Für ein paar unterhaltsame, spannende Lesestunden taugt „Vampir im Schottenrock“ auf jeden Fall, man sollte aber nicht zu viel erwarten.

Cover des Buches Gejagte der Dämmerung (ISBN: 9783802583841)

Bewertung zu "Gejagte der Dämmerung" von Lara Adrian

Gejagte der Dämmerung
Silberschweifvor 12 Jahren
Rezension zu "Gejagte der Dämmerung" von Lara Adrian

Inhalt: Corinne Bishop ist gerade erst den Fängen von Dragos entkommen, nachdem sie vom Orden befreit wurde. Mehrere Jahrzehnte wurde sie von ihm gefoltert und missbraucht.
Jetzt möchte sie einfach nur noch zurück zu ihrer Familie und wieder ein normales Leben führen, soweit das denn möglich ist. Im Hauptquartier des Ordens lernt sie den Krieger Hunter kennen. Dieser erkennt die schöne Corinne sofort aus einer Vision, die ihm die kleine Mira zeigte.
Hunter erklärt sich bereit, Corinne zurück zu ihrer Familie nach Detroit zu bringen, doch dort angekommen merkt er sofort, dass Corinnes Vater Geheimnisse hat. Corinne muss schließlich feststellen, dass sie nicht einmal mehr ihrer Familie trauen kann.
Sie schließt sich Hunter an und findet bei ihm den Trost und die Liebe, die sie braucht, doch beide verbergen Dinge voreinander, die sie wieder auseinander treiben könnten…
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Meinung: Auf Hunters Geschichte war ich natürlich sehr gespannt, da man den Vampir als emotionslosen Killer kennt und ich unbedingt wissen wollte, wie Corinne es schafft, seine Gefühlswelt umzukrempeln.

Wie Corinne befreit wurde, erfuhr man ja bereits im letzten Band und nachdem sie vorerst im Hauptquartier des Ordens untergekommen ist, lernt sie dort schnell Hunter kennen, den effizienten, emotionslosen Krieger, der bis vor einiger Zeit einer von Dragos’ Killern war.
Es dauert diesmal ein wenig länger, bis die Handlung den Leser richtig in Atem hält, da erst mit Corinnes Ankunft bei ihren Eltern die Geschehnisse ins Rollen kommen. Ab da geraten Corinne und Hunter dann allerdings immer wieder in Gefahr, denn sie sind einem von Dragos’ Handlangern auf der Spur, der nicht gefunden werden möchte.

In Corinne kann man sich von Anfang an sehr gut hineinversetzen. Sich mit ihrer schwierigen Lage zu identifizieren, fällt nicht schwer, denn man fühlt und leidet mit ihr. Ihre Vergangenheit verarbeitet sie zwar langsam und erinnert sich immer wieder an Details der Folter, sie badet jedoch weder im Selbstmitleid, noch wischt sie die Geschehnisse einfach weg.
Hunter ist sofort von Corinne fasziniert, versteht seine Reaktion auf sie zunächst aber kein bisschen und muss sich zum ersten Mal in seinem Leben fragen, was seine Gefühle zu bedeuten haben. Nach und nach entdeckt er eine andere Seite von sich und verliebt sich in Corinne. Dabei ist er erstaunlich vernünftig und angenehm. Statt wie viele seiner Brüder erst einmal ihrer Unwürdigkeit wegen jede Art von Beziehung abzulehnen, steht Hunter ganz offen zu seinen Gefühlen und spendet Corinne ehrlichen Trost.

Es werden diesmal auch mehrere Nebenhandlungen aus Sicht anderer Personen einbezogen. Um die prekäre Lage im Hauptquartier des Ordens verfolgen zu können, wird immer wieder kurz aus Lucans Perspektive erzählt, denn Dragos hat einen entscheidenden Vorteil im Krieg zwischen ihm und dem Orden erwirkt, der alle Krieger und ihre Lieben in größte Gefahr bringt. Die Lage im Krieg spitzt sich also nun dramatisch zu.
Auch Sterling Chase, der im nächsten Band seine Stammesgefährtin finden wird, erhält bereits in „Gejagte der Dämmerung“ eine Stimme. Froh war ich über seine Entwicklung allerdings ganz und gar nicht, denn mit Chase geht es abwärts und das Ende lässt nichts Gutes für den nächsten Band erwarten.
Und auch Dragos hat immer wieder Auftritte, die Einblick in seine Komplotte und Machenschaften geben. Seine Passagen hätten aber ruhig kürzer sein können, denn manchmal erschienen sie mir wirklich langatmig.
Durch diese Nebenstränge wird diesmal zwar mehr als gewöhnliche von den Geschehnissen um die Hauptcharaktere abgelenkt, dass schadet aber nicht, da Corinne und Hunter trotzdem genug Raum erhalten haben, um einander näher zu kommen.
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Fazit: Hunters und Corinnes Geschichte konnte mich wie gewohnt begeistern. Auch was die übergreifende Handlung um den Krieg mit Dragos angeht, gibt es diesmal einige dramatische Entwicklungen. Für Fans der Reihe ist auch dieser Band eindeutig ein Muss.

Cover des Buches Arkadien fällt (ISBN: 9783551582034)

Bewertung zu "Arkadien fällt" von Kai Meyer

Arkadien fällt
Silberschweifvor 12 Jahren
Rezension zu "Arkadien fällt" von Kai Meyer

Inhalt: In Ruhe wollen Rosa und Alessandro ihren Freund Fundling beerdigen, doch selbst auf dem Friedhof werden sie überwacht, denn obwohl es nur eine kleine Trauergemeinde ist, tauchen die Richterin Quattrini und ihre Leibwächter auf dem Friedhof auf.
Die Richterin will sich mit Rosa und Alessandro treffen und trotz Alessandros Zweifeln fahren die beiden zum Treffpunkt. Kaum hat die Unterhaltung begonnen, kommt es zu einem Angriff durch Harpyien, Gestaltwandlereulen, die die Richterin ermorden. Rosa und Alessandro bleiben unverletzt, wissen aber, dass sie nun als Mörder der Richterin gesucht werden, da sie mit der Richterin allein waren.
Es beginnt eine Verfolgungsjagd auf die beiden, denn nicht nur die Polizei sucht sie nun, sondern auch ihre eigenen Familien haben sich gegen die beiden verbündet und ihnen die Harpyien auf den Hals gehetzt, um ihre capi loszuwerden.
Zu allem Überfluss steht auch der Hungrige Mann kurz davor, wiederzukehren, der mit Rosas und Alessandros Hilfe wieder zum capo dei capi und Anführer der Arkadier aufsteigen will – doch gefangen genommen werden sie schließlich von jemand ganz anderem…
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Meinung: In „Arkadien fällt“ taucht man nun ein letztes Mal in Rosas und Alessandros sizilianische Welt der Mafia und Arkadier ein und fühlt sich dort sofort wieder so zu Hause, wie in den beiden Vorgängerbänden.

Immer wieder mal kommt dabei ganz schön ins Grübeln, da es bei mir schon ein Jahr her ist, dass ich „Arkadien brennt“ gelesen habe, weswegen mir Begriffe wie TABULA, Thanassis, Stabat Mater oder der Hungrige Mann erstmal nicht mehr so ganz geläufig waren. Das meiste klärte sich aber im Laufe der Handlung von selbst, weil man sich an immer mehr Dinge zurückerinnert und auf den Rest kommt man dann auch so wieder.
Die Spannung in diesem Band der Arkadien-Triologie erschien mir aber eindeutig als der Spannendste, denn durch die Flucht, die Rosa und Alessandro antreten müssen und die Verfolger, die sie abschütteln müssen, wird es ganz und gar nicht langweilig. In diesem Band geht es auch zur Sache, was die Action angeht, denn nach der Art der Mafia gibt es eine Menge Schießereien und die beiden müssen einiges wagen, um heil davonzukommen. Es geht außerdem auch wesentlich blutiger zu, als in den Vorgängerbänden. Wichtig war mir dabei, dass trotz allem weder Rosa noch Alessandro die Skrupel verloren und begonnen haben, aus Eigennutz zu töten.
Getragen wurde die Spannung außerdem auch von den vielen Wendungen, die die Geschichte an unerwarteten Stellen nahm.

Rosa und Alessandro bleiben weiterhin willensstark und authentisch, sie halten zusammen, obwohl sie bei weitem nicht immer derselben Ansicht sind. Trotz der oft krassen Maßnahmen, sie sie ergreifen müssen, um auf ihrer Flucht zu überleben, werden sie nicht skrupellos oder überheblich. Sie sind sich bewusst, dass Mord ihr letztes Mittel bleiben muss.
Man merkt aber deutlich, dass die beiden sich weiterentwickelt haben und nicht mehr die naiven Teenager aus „Arkadien erwacht sind“. Als capi kennen sie den Preis, den sie für ihren Reichtum zahlen. Sie spüren die Last, die auf ihren Schultern liegt und handeln wesentlich verantwortungsvoller.

Wie es sich für einen Abschlussband gehört, kommt man in Bezug auf alle offenen Fragen auf seine Kosten. Es wird Licht ins Dunkel gebracht, was die Abstammung der Arkadier und die Verbindung mit den alten Mythen abgeht; Rosa findet endlich heraus, wer hinter TABULA steckt und kommt der Wahrheit um ihren Vater auf die Schliche.
Die Geschichte gipfelt dann schließlich in einem dramatischen Showdown, der mir wirklich ein bisschen Herzrasen bereitet hat – wie übrigens einige andere Stellen auch – da Rosa und Alessandro beinahe ums Leben kommen.
Für Spannung und Nervenkitzel war also eindeutig gesorgt, weswegen ich sehr froh war, dass die Beziehung zwischen Rosa und Alessandro nicht auch noch auseinandergepflückt wurde. Es wird ja in solchen Geschichten immer gerne noch mal ein Keil zwischen die Hauptcharaktere getrieben, was dann oftmals wirklich anstrengend wird. Ich bin über jede Geschichte froh, in der man keine spektakulären Streitereien und Trennungen braucht, um Drama in die Handlung zu bringen, sondern das Paar auch gemeinsam auf Abenteuer schicken kann – und so ein Buch ist „Arkadien fällt“.
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Fazit: „Arkadien fällt“ bildet einen fantastischen, spannenden Abschluss der Triologie, in dem alle Fäsen zusammenlaufen. Rosa und Alessandro sind erwachsen geworden; gemeinsam stellen sie sich ein letztes Mal ihren Widersachern und decken die Geheimnisse um die Arkadier auf.

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"Zu wissen, dass am Ende eines langen Tages ein gutes Buch auf einen wartet, macht den Tag fröhlicher." (Kathleen Norris) ~ ~ ~ Lesesüchtig <3, Musiksüchtig, Schokoladensüchtig,...

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