Dieser Thriller ist brutal. Er handelt von einer Polizistin, die buchstäblich alles einsetzt, um ihren Job gut zu machen. Und er handelt von einem perversen Massenmörder, dessen Taten im Buch ausführlich beschrieben werden. Für mich ging das fast bis an die Grenze des Erträglichen. Dann dachte ich aber, dass diese Dinge auch in der realen Welt passieren und dass es ganz gut sein könnte, manchmal daran erinnert zu werden, in was für einer Welt wir leben.
Das Buch ist höchst professionell geschrieben. Es ist spannend, teilweise sogar lustig. Die Story ist plausibel und ohne Widersprüche. Und auch die Akteure sind sehr gut herausgearbeitet. Selbst der Herz-Schmerz-Teil wirkt erfreulicherweise nicht plump.
P.S. Und zum Schluss tritt ein weiterer perverser Irrer auf, der Lust auf die Fortsetzung machen will. Ja, es gelingt ihm. Ich habe Lust.
Silke111
- Mitglied seit 13.03.2014
- 13 Bücher
- 6 Rezensionen
- 12 Bewertungen (Ø 4,5)
Silke111s Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Das Buch enthält eine abwechslungsreiche Mischung an Kurzgeschichten, die mal spannend, mal heftig, mal schräg sind. Ich war wirklich positiv überrascht, da man heute sonst nur noch mit diesen nervigen Aussieschnulzen beworfen wird. Die Geschichten haben mich voll "eingesaugt". Das war Australien pur. Meine absoluten Favoriten waren die drei Henry Lawson Stories, dicht gefolgt von den beiden Favencen. Auch "Erwählt" hat mir besonders gut gefallen. Kein Wunder, dass die Geschichte so berühmt ist. Von mir bekommt das Buch fünf Sterne.
Das Buch enthält einen autobiographischen Bericht eines frei geborenen schwarzen Amerikaners, der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Sklaverei der amerikanischen Südstaaten verschleppt wurde, dort 12 Jahre als Sklave gehalten wurde und schließlich durch ungewöhnlich großes Engagement von Verwandten und Freunden zurück in die Freiheit gelangte.
Barry Eisler ist ja vor allem in den USA als Thriller-Autor bekannt. Ein Auftragskiller als positiver Held ist natürlich politisch nicht korrekt. Vielleicht wird er deshalb in Deutschland bisher etwas stiefmütterlich behandelt.
Der Autor kennt sich offensichtlich gut aus in Tokio, das Ambiente wird sehr überzeugend beschrieben. Der Protagonist John Rain wirkt auf mich ein bisschen wie eine Mischung aus Chandlers Philip Marlowe und Tom Clancys Jack Ryan, das waren natürlich Gute. Das Buch ist rasant geschrieben und enthält, für einen Thriller eigentlich untypisch, erstaunlich lange Sätze, die sich aber glatt und geschmeidig lesen lassen.
Die Story ist durchaus plausibel, die Action ist hart, aber nicht eklig sprich übertrieben blutig. Was will man mehr von einem Thriller als spannende Unterhaltung? Von Barry Eisler werde ich sicherlich noch mehr lesen.
Ein Durchschnittstyp erbt eine Billion Dollar und wird damit zum reichsten Mann aller Zeiten. Die Basis zu diesem gewaltigen Erbe wurde im Italien der Renaissance gelegt, und der Erblasser erhoffte sich, dass mit diesem Erbe 500 Jahre später die Welt gerettet werden würde.
Gerade die übertrieben große Summe von 1 Billion Dollar macht die Idee des Buchs reizvoll. Mit diesem Geld könnte man schon Einiges für die Welt tun.
Der Autor hat aber neben dem Schreiben des Romans ganz offensichtlich noch andere Ambitionen. Er lässt den Leser an den Ergebnissen seiner Recherche zu den Verflechtungen der globalen Finanzwirtschaft teilhaben. Auf der einen Seite sind das interessante Informationen, auf der anderen Seite nehmen diese aber leider auch oft die Spannung aus dem Buch.
Das Buch selbst fängt vielversprechend an. Man erfährt den Hintergrund des Erbes und ist gespannt, was der Erbe nun damit macht. Aber knapp 900 Seiten wollen gefüllt sein. Es werden einen Reihe von Figuren eingeführt und Erzählstränge gesponnen. Für mich bleiben die Figuren allerdings eher leblos und die vielen Erzählstränge scheinen manchmal im Nichts zu enden. Etwas weniger plumpe Klischeesprache wäre auch schön gewesen ("Ferrari fahren ist besser als Sex").
Nach dem furiosen Beginn hätte ich mir auch ein furioses Ende gewünscht, aber dem Autor scheint irgendwie die Luft ausgegangen zu sein. Das ist natürlich reine Geschmackssache.
Ein alkoholkranker Polizist, der sich in Kneipen herumprügelt ist ja nicht unbedingt neu. Der Protagonist ist zwar durchaus schlüssig entwickelt, aber irgendwie kommt die Story nicht so recht in Fahrt. Viel nebenbei, was sich ein Thrillerautor sparen könnte. Dazu ist der Hauptstrang geradezu schlecht. Wenn man nichts weiter zu tun hat, kann man sich mit dem Buch durchaus unterhalten, ich hatte aber mehr erwartet. Die nächsten Harry-Hole-Bücher sollen ja besser werden. Mal sehen.